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Veröffentlicht am 12.05.2023

Der König in Gelb

Der König in Gelb
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Die Kurzgeschichten-Sammlung "Der König in Gelb" enthält Horror-Geschichten von Robert W. Chambers, welche im 19. Jahrhundert entstanden sind. Was dabei sehr interessant erscheint, ist der Fakt, dass einige ...

Die Kurzgeschichten-Sammlung "Der König in Gelb" enthält Horror-Geschichten von Robert W. Chambers, welche im 19. Jahrhundert entstanden sind. Was dabei sehr interessant erscheint, ist der Fakt, dass einige Motive der von ihm geschriebenen Geschichten auch in den meisten heutigen Horror-Stories vorkommen.

Besonders interessant empfand ich das Motiv des "Königs in Gelb", welches sich durch (fast) alle Geschichten gezogen hat. Es handelt sich dabei um das gleichnamige Buch in den Geschichten, das jede Person, die es liest, wahnsinnig machen und ihnen den Tod bringen soll. Die ersten Geschichten zu dem Thema fand ich wirklich sehr stark und auch interessant- ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Allerdings hat die Spannung in den letzten Kapiteln des Buches irgendwie abgenommen, was ich sehr schade fand. Das könnte allerdings auch daran gelegen haben, dass ich irgendwann realisiert habe, dass es keine logische Erklärung für den Wahnsinn der Geschichten geben wird - wie z.B. in den heutigen Kriminalromanen, in denen am Ende immer aufgelöst wird, wie es zu den Verbrechen kommen konnte. Eine solche Aufklärung gibt es leider nicht, was wahrscheinlich absichtlich so gemacht wurde, mich jedoch ein wenig verwirrt zurück ließ.

Der historische Teil des Buches, in dem über Chambers Leben und Absichten geschrieben wurde, fand ich auch ein wenig uninteressant. Das ist allerdings persönliche Geschmackssache, weshalb ich dem Buch hierfür keine Sterne abziehe.

Generell würde ich dieses Buch jeder Person empfehlen, die sich für die Geschichte der Literatur interessiert oder gerne ein paar interessante, damals sehr moderne Horrorgeschichten lesen möchte.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Gefühle

Gefühle
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Der Gedichteband “Gefühle” von Heidi Czerwinsky thematisiert Freundschaft, Liebe, aber auch Abschied, Trauer und andere Gefühle.
Ich war zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht von diesem Gedichteband.
Einige ...

Der Gedichteband “Gefühle” von Heidi Czerwinsky thematisiert Freundschaft, Liebe, aber auch Abschied, Trauer und andere Gefühle.
Ich war zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht von diesem Gedichteband.
Einige Gedichte haben mich sehr berührt und waren auch wirklich tiefgründig und schön.
Aber die meisten Gedichte haben mir eher nicht gefallen und das aus zwei verschiedenen Gründen:
Ein Teil der Gedichte war sehr, sehr kindlich gehalten und hat mich an die Gedichte erinnert, die wir in der Grundschule lernen mussten. Mir hat hier die Tiefe gefehlt, weil es so oberflächlich war.
Der andere Teil hat mir aus komplexeren Gründen nicht gefallen:
Ich habe absolut gar kein Problem mit traurigen, nachdenklichen, deprimierenden Gedichten.
Aber viele Gedichte in diesem Gedichteband waren nicht nur traurig oder nachdenklich oder deprimierend, sondern haben gleichzeitig die lesende Person angeklagt, dass sie das lyrische Ich niemals verstehen könne.
Es hat oft so auf mich gewirkt als würde das lyrische Ich, Hilfe von anderen verlangen und sie dann aber nicht annehmen können/wollen.
Dieses Gefühl ist auch total wertvoll. Schließlich geht es jedem von uns manchmal so, dass wir gut gemeinte Ratschläge nicht annehmen können/wollen und ich hätte kein Problem damit gehabt, wenn es thematisiert worden wäre.
Aber das Alles hat sich sehr stark durch den Band gezogen und war eigentlich immer ein Thema, was dann auch einfach irgendwann meinen Geduldsfaden sehr strapaziert hat.
Vor allem für Menschen für die das problematisch ist (aus verschiedenen Gründen), daher hier eine kleine Triggerwarnung.
Wer sich allerdings nicht daran stört, kann dennoch gerne hineinlesen, da auch echt schöne, tiefgründige Gedichte mit dabei sind.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Meisterdieb vs. Meisterdetektiv

Arsène Lupin - Der blaue Diamant
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In dem Buch "Arsène Lupin- Der blaue Diamant" von Maurice Leblanc geht es um den berühmten Meisterdieb Arsène Lupin, der anscheinend Täter ist in einem Fall, in dem ein blauer Diamant gestohlen wurde. ...

In dem Buch "Arsène Lupin- Der blaue Diamant" von Maurice Leblanc geht es um den berühmten Meisterdieb Arsène Lupin, der anscheinend Täter ist in einem Fall, in dem ein blauer Diamant gestohlen wurde. Abgesehen von diesem aufsehenerregenden Diebstahl verschwindet bei dem Gymnasiallehrer Gerbois noch ein Möbelstück, dann ein Lottolos und seine Tochter.

Nachdem die Pariser Polizei kläglich daran scheiterte den Fall zu lösen, wird Sherlock Holmes zur Hilfe einberufen und es beginnt ein Wettlauf der Zeit. Wer gewinnt? Der Meisterdieb? Oder der Meisterdetektiv?

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich am Anfang so einige Schwierigkeiten hatte, die Handlung nachzuvollziehen. Das lag zum Einen auch daran, dass die Sprache schon ein wenig älter ist und ich ab und an recherchieren musste, was genau, der Autor damit meint,. Zum Anderen auch daran, dass der Einstieg sehr abrupt war und ich aufgrund der Erzählungen aus verschiedenen Perspektiven ein wenig verwirrt war. Diese Verwirrung hat sich dann aber beim Lesen verflüchtigt.

Gut hat mir die Handlung an sich gefallen, die wohl überlegt war. Ich habe mich oft gefragt, wie es Lupin geschafft hat, so plötzlich zu verschwinden und war von der Auflösung sehr überrascht. Eine solche Idee zu haben, rechne ich dem Autor auf jeden Fall hoch an.

Auch haben mir die Charaktere gut gefallen, die in dem Buch vorkamen und mehr oder weniger mit einander verbunden waren. Ich fand es auch gut, dass Sherlock Holmes in dem Buch eine Rolle spielte. Normalerweise finde ich es immer ein wenig schwierig, wenn man bereits vorhandene Figuren in seine eigene Geschichte einfließen lässt, weil man Gefahr läuft, dass die Figuren nicht sehr authentisch sind. Diese Befürchtungen wurden in diesem Buch allerdings nicht bestätigt. Alles in Allem: Wirklich sehr gelungenes Buch, wenn nicht der Anfang so schwer verständlich gewesen wäre.

Empfehlen würde ich es allen, die gerne ausgeklügelte und kreative Detektivgeschichten lesen und sich an beginnender Verwirrung nicht stören.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Die App

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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In dem Buch "Die App" von Arno Strobel geht es um Hendrik, der eines Abends nach der Arbeit nach Hause kommt und bemerkt, dass seine Verlobte verschwunden ist. Das Kuriose ist, dass alle Sachen verschwunden ...

In dem Buch "Die App" von Arno Strobel geht es um Hendrik, der eines Abends nach der Arbeit nach Hause kommt und bemerkt, dass seine Verlobte verschwunden ist. Das Kuriose ist, dass alle Sachen verschwunden sind und es beinahe so aussieht als hätte Linda ihn absichtlich verlassen. Doch Hendrik weiß, dass etwas nicht stimmt...

Gut gefallen hat mir die Idee hinter dem Buch und auch die Aussageabsicht von Arno Strobel, die sich dann zum Schluss aufdeckt. Arno Strobel hat mich auf ein Thema aufmerksam gemacht, an das ich wahrscheinlich nie gedacht hätte. Das Alles in einen Roman zu verpacken ist Kunst.

Auch die Charaktere fand ich interessant und sehr authentisch. Sie waren wirklich abwechslungsreich und fernab jedes Klischees. Besonders beeindruckend fand ich die Psychologiestudentin Alexandra, die eine starke, weibliche Persönlichkeit ist.

Warum ich am Ende dann doch eher von dem Buch enttäuscht war, war die Vorhersehbarkeit des Buches. Ich lese nicht oft Psychothriller, kenne also eigentlich kaum irgendwelche Klischees bei der Auflösung der Fälle und wusste schon ab der Hälfte, wer der Verbrecher ist und wer sich hinter dem geheimnisvollen Hacker versteckt. Da ich finde, dass Spannung eins der Hauptelemente eines Psychothrillers ist und die Spannung durch die Vorhersehbarkeit bei mir gar nicht erzeugt werden konnte, würde ich das Buch als keinem empfehlen, wenn ich die Idee und die Charaktere eigentlich doch echt gut fand.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

Eine Enttäuschung

Skulduggery Pleasant (Band 12) - Wahnsinn
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In dem Buch "Skulduggery Pleasant- Wahnsinn" von Derek Landy geht es nun um Walküre Unruh, die verzweifelt versucht, die zerstörte Seele ihrer kleinen Schwester zu reparieren. Dabei hat Walküre Unruh durch ...

In dem Buch "Skulduggery Pleasant- Wahnsinn" von Derek Landy geht es nun um Walküre Unruh, die verzweifelt versucht, die zerstörte Seele ihrer kleinen Schwester zu reparieren. Dabei hat Walküre Unruh durch ihre eigene Vergangenheit ebenfalls mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen und muss obendrei mal wieder gemeinsam mit Skulduggery eine neue Katastrophe abwenden, denn Abyssinia schmiedet schon wieder teuflische Pläne.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich diesen Band der Reihe überhaupt nicht gut fand.

Mein erster Kritikpunkt ist, dass ich es schade finde, dass Skulduggery irgendwie so ein Nebencharakter geworden ist, obwohl das Buch sogar nach ihm benannt wurde. Ich persönlich hätte mir einfach mehr Szenen von ihm und Walküre gemeinsam gewünscht und weniger Szenen von beispielsweise Omen Darkly, der einfach nur ein unnötiger Charakter ist.

Der Charakter Omen Darkly ist auch der nächste Punkt, der mich stört. Im elften Band und auch im zwölften wurde ständig erwähnt, dass Omen nichts kann und eigentlich ein totaler Trottel ist und es gerade so schafft, in der Zaubererschule nicht durchzufallen und dann holt er am Ende des Buches irgendwelche Kampffähigkeiten aus seinen Taschen, von denen ich mich frage, wie die aufgebaut wurden. Natürlich kann man darüber diskutieren, dass er früher seinem Bruder - dem Auserwählten- beim Kampftraining geholfen hat, aber selbst in dem Zusammenhang wurde immer gesagt, dass er grottig war. Wenn er wirklich so schlecht war, hätte er jahrelanges Training gebraucht (das nie irgendwo erwähnt wurde), um so viele Typen zu beseitigen, wie er es am Ende getan hat.

Generell wurde in diesem Buch fast nichts erklärt und es kam immer nur zu Action. Vielleicht sollten so Plottwists erreicht werden, was zum Schluss auch funktioniert hat, aber am Anfang des Buches fehlgeschlagen ist.

Ich finde es sehr gut, dass es nun auch einen queeren Hauptcharakter gibt, dadurch das Walküre bisexuell ist. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass wir als Lesende die anfängliche Annäherung zwischen Militsa und Walküre mitbekommen. Eine Liebesbeziehung ist nun Mal etwas sehr Wichtiges im Leben und gerade bei der Protagonistin hätte ich mir eben gewünscht, dass man mitbekommt, wie diese Zuneigung entsteht. Zu Mal Walküre ja noch im letzten Band zu Skulduggery gesagt hat, dass sie ihn liebt (meiner Meinung nach auf eine romantische Art und Weise) und davon jetzt gar nichts mehr zu merken war.

Leider gibt es noch weitere Beispiele dafür, dass das Buch zwar actionreich war, aber die Erklärungen gefehlt haben. In der einen Szene wurde Skulduggery quasi in der Zeit eingefroren und es gab keine einzige Szene, in der beschrieben wurde, wie er da wirklich wieder raus gekommen ist. Er ist dann einfach mitten im nächsten Kampf einfach wieder aufgetaucht mit einer ziemlich fadenscheinigen Erklärung - hier bin ich anderes gewohnt von Derek Landy.

Auch war die Abfolge von den ganzen Plottwists und offen gelassenen Fragen so schnell und so durcheinander, dass ich immer noch nicht so richtig weiß, welche Fragen denn jetzt überhaupt noch offen sind und welche ich gerne in den nächsten Teilen beantwortet haben würde, weil ich die Hälfte schon wieder vergessen habe.

Fazit:

Ich bin echt traurig und enttäuscht von diesem Band, weil "Skulduggery Pleasant" echt eine großartige Reihe ist und ich sie (auch schon als Kind) total gehypt habe. Allerdings habe ich das Gefühl, dass so langsam die Luft raus ist und es sich nur noch unnötig in die Länge zieht. Natürlich liebe ich die Charaktere alle und auch die Welt, die Derek Landy erschaffen hat sehr und wünschte mir für immer coole Geschichten von ihnen zu haben. Aber ich habe lieber ein mega tolles, kurzes Ende (das nach dem neunten Band) als eines, das in die Länge gezogen und schwach ist. Von daher, Empfehlung für die ganze Reihe bis zum neunten Band ja, aber für den Rest eher nicht.

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