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Veröffentlicht am 12.11.2021

Gutes Krimidebüt

Lagerraum 113
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Mit "Lagerraum 113" legt Liv Sievers ihren ersten Kriminalroman vor. Das Debüt ist gelungen. Ein spannender Fall. Tolle Protagonisten. Dazu noch ein flüssiger Schreibstil. Relativ kurze Kapitel. Perspektivwechsel. ...

Mit "Lagerraum 113" legt Liv Sievers ihren ersten Kriminalroman vor. Das Debüt ist gelungen. Ein spannender Fall. Tolle Protagonisten. Dazu noch ein flüssiger Schreibstil. Relativ kurze Kapitel. Perspektivwechsel. Alles zusammen sorgt dafür, dass sich dieser Krimi einfach gut lesen lässt.

Der Fall: In einem Lagerraum wird eine Leiche gefunden. Allerdings handelt es sich um eine Attrappe. Die Ermittler finden heraus, dass hier ein älteres Tatortszenario nachgestellt wurde. Der verurteilte Mörder sitzt hinter Gittern. Aber wurde vielleicht der Falsche verurteilt? Es folgt jedenfalls ein weiteres gestelltes Mordszenario - und dann die echte Leiche.

Die Ermittler: Vanessa Lux tritt in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters. Sie soll ausgerechnet seine alte Abteilung übernehmen. Der alte Fall um den es geht, war auch sein Fall. Dem ehemaligen Partner ihres Vaters schmeckt es gar nicht, dass Vanessa die damaligen Ermittlungsergebnisse anzweifelt. Und mit ihrem Kollegen Falk gerät Vanessa auch ständig aneinander.

Der Krimi beginnt richtig stark. Liv Sievers beschreibt sehr gut. So hatte ich eindrucksvolle Bilder im Kopf. Die Autorin nimmt sich aber auch Zeit für Charakterbeschreibungen. Protagonistin Vanessa Lux ist natürlich besonders intensiv dargestellt. Ich konnte richtig mit ihr fühlen. Aber auch Falk hat mir gut gefallen. Er macht im Krimi die größte Charakterwandlung durch und man sieht wieder, dass man nicht vorschnell über jemanden urteilen sollte. Dirk hingegen wurde mir recht schnell immer unsympathischer. Die Handlung hat auch eine Richtung eingeschlagen, die mich dazu veranlasst hat, ihn in eine bestimmte Ecke zu stellen. Der Mittelteil wurde dadurch etwas langatmig. Alle Indizien haben in eine gewisse Richtung geführt und ich dachte, dass sich da auch nicht mehr viel tut. Der Krimi hat sich zum Ende dann auch teilweise wie erwartet entwickelt. Es gab aber auch noch ein paar überraschende Twists. Und es war nochmal richtig Action drin.

Fazit: Insgesamt ist „Lagerraum 113“ eher ruhig erzählt. Trotzdem hat die Handlung mich mitgerissen. Der Plot ist spannend – allerdings ist mir mein schneller Verdacht beim Lesen etwas in die Quere gekommen. Dadurch hatte ich zugegebenermaßen einen kleinen Durchhänger beim Lesen. Vor allem haben mich die Charaktere Vanessa Lux und Falk Wolff begeistert. Ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit den beiden.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Solider, kurzweiliger und unterhaltsamer Krimi

Ankertod
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Stefan Wollschläger macht sich selbst Konkurrenz. Seine Friesen-Reihe umfasst mittlerweile acht Bände. Und wie bei einigen anderen Autoren gilt auch bei ihm: Eine Reihe ist nicht genug. Letztes Jahr hat ...

Stefan Wollschläger macht sich selbst Konkurrenz. Seine Friesen-Reihe umfasst mittlerweile acht Bände. Und wie bei einigen anderen Autoren gilt auch bei ihm: Eine Reihe ist nicht genug. Letztes Jahr hat Wollschläger die "Anker"-Reihe aus der Taufe gehoben. Nach "Ankerschmerz" ist jetzt der 2. Fall "Ankertod" erschienen.

Wollschlägers Bücher haben - egal welche Reihe - eins gemeinsam: Sie sind solide Krimi-Unterhaltung. Das gilt auch für "Ankertod". Die Länge ist angenehm und die Story wird nicht aufgepumpt. Der Leser folgt dem flüssigen Schreibstil - entdeckt mal hier ein bisschen Natur und erfährt mal dort etwas mehr über die Ermittler. Der Fall wird nicht durch zu viele Infos überlagert und mit zu vielen Nebenschauplätzen überfrachtet. Das liest sich angenehm und schnell.

In ihrem 2. Fall ermittelt Kira Jensen mit ihrem Kollegen Baer in einem recht mysteriösen Fall. Ein nackter Toter liegt in einem Feld. Auf seiner Brust prangt ein geheimnisvolles Symbol. Die Spur führt zu Verschwörungstheoretikern. Parallel dazu verfolgt die junge Eilika eine geheimnisvolle Fremde, die ihrem Trödel-Onkel immer wieder kleine Schätze verkauft.

Dem Leser ist schnell klar, dass beide Erzählstränge etwas miteinander zu tun haben müssen. Wollschläger führt die Erkenntnisse Stück für Stück zusammen. Zeitweise fand ich die Beschattung von Eilika interessanter als die Ermittlungen der Polizei. Ab einem gewissen Punkt geht alles Schlag auf Schlag und der Fall nimmt eine überraschende Wendung.

Auch dieser Wollschläger-Krimi hat mich wieder gut und kurzweilig unterhalten. Das Ende zwischen Kira und Baer lässt hoffen, dass die beiden im nächsten Fall endlich mal an einem Strang ziehen. Aber bitte, nicht zu harmonisch werden. So ein bisschen Kabbelei darf es zwischen den beiden aber gerne weiterhin geben...

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Typische Schweden-Krimi-Spannung

Der rote Raum
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Das Autorenduo Voosen/Danielson ist bei mir angesichts der Fülle an Schweden-Krimis irgendwie immer unter dem Radar gelaufen. Ihre Bücher habe ich zwar öfter mal gesehen – und durchaus auch einen 2. Blick ...

Das Autorenduo Voosen/Danielson ist bei mir angesichts der Fülle an Schweden-Krimis irgendwie immer unter dem Radar gelaufen. Ihre Bücher habe ich zwar öfter mal gesehen – und durchaus auch einen 2. Blick riskiert. „Der rote Raum“ ist aber tatsächlich der erste Krimi der Reihe, den ich jetzt gelesen habe. Es ist bereits der 9. Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss. Die beiden sind hier aufgrund vorangegangener Vorfälle allerdings kein Team mehr. Nyström ermittelt unter schweren Schuldgefühlen weiter in Südschweden, während es Forss nach Nordschweden verschlagen hat.
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Der Haupt-Handlungsstrang des Buches ist der Mord an einem alleinstehenden Informatiker, dem das Herz entnommen wurde. Gleichzeitig laufen Ermittlungen in einem zweiten rätselhaften Fall, bei dem der Täter aus einem abgeriegelten Raum entkommen ist. Dazwischen taucht immer wieder schlaglichtartig und in Kursivdruck die Geschichte der Freunde Sven und Mans auf, die auf einem Roadtrip durch Europa sind. Als Leser ahnt man, dass es zwischen den unterschiedlichen Ereignissen irgendwo Berührungspunkte geben muss. Voosen/Danielson schaffen es aber, den Leser wirklich bis kurz vor Schluss im Unklaren zu lassen.
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Als später Quereinsteiger in die Reihe, habe ich ein bisschen Anlauf gebraucht, bis ich die Konstellation der verschiedenen Ermittler untereinander sortiert hatte. Ein bisschen habe ich dabei die Position der Neuen in Nyströms Team eingenommen. Sara Hjalmarsson stößt zu der Truppe. Die Kollegen Knutsson und Delgado umgockeln die junge Dame gleichermaßen. Mit Scharfsinn und viel Eigeninitiative kann sie sich aber schnell Respekt verschaffen und behaupten Es geht sogar schon soweit, dass Nyström sich außen vor fühlt. Auf der anderen Seite steht Forss mit ihrem Kollegen Tannendal. Die beiden sind mir in diesem Band aber noch nicht so richtig nah gekommen. Ich kann nur erahnen, was Nyström und Forss vorher für ein starkes Duo waren. Die Autoren haben mir aber insgesamt genug Infos gegeben, um mich in die Geschichten einzufinden. Zwar ist deutlich geworden, dass mir einiges an Entwicklungen fehlt. Im Großen und Ganzen habe ich aber das Gefühl, die Grundstruktur erfasst zu haben. Vor allem Nyström wird in ihrem Denken und Handeln sehr intensiv beschrieben. In sie konnte ich mich deshalb schon richtig gut rein- und entsprechend auch mit ihr fühlen.
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Fazit: Voosen/Danielson haben meine Erwartungen an einen Schweden-Krimi erfüllt. Das typisch nordische Flair packt mich allein schon immer durch das konsequent durchgezogene Duzen der Personen untereinander – auch Fremden gegenüber. Das Buch ist nicht unbedingt herausragend, aber insgesamt doch von überdurchschnittlicher Qualität. Nyström hat mich gecatcht. Das Team, der Fall, die Ermittlungen – das war spannend und stimmig. Die Seite von Forss hat mich noch nicht so erreicht. Aber sicherlich lässt sich mit dem nächsten Buch nachholen.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Humorvoll und kurzweilig

Isa und die wilde Zorra 1: Sei mutig wie ein Puma!
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Rüdiger Bertram erzählt hier eine schöne Geschichte über Freundschaft, Angst, Mut und Selbstfindung. Kindgerecht nicht allzu tiefgründig - aber mit umso mehr Humor.

Zorro kennt jeder. Keiner kennt Zorra. ...

Rüdiger Bertram erzählt hier eine schöne Geschichte über Freundschaft, Angst, Mut und Selbstfindung. Kindgerecht nicht allzu tiefgründig - aber mit umso mehr Humor.

Zorro kennt jeder. Keiner kennt Zorra. Die verkannte Heldin taucht plötzlich bei der schüchternen Isa auf. Die ist eine Außenseiterin in ihrer Klasse und hat Angst, dass die Klassenfahrt zum Reiterhof zum Horrortrip wird. Mit der wilden Zorra an ihrer Seite kommt aber alles ganz anders...

Isa und Zorra sind ein tolles gespannt. Isa profitiert von Zorras Kühnheit. Zorra wiederum könnte sich wiederum von Isas Ruhe und Zurückhaltung auch mal eine Scheibe abschneiden. Mit Zorras Hilfe entdeckt Isa ganz neue Seiten an sich. Sie stellt fest, dass es gar nicht schlimm ist, wenn man nicht der Zicken-Clique der Schule angehört. Vielmehr findet Isa in Raffael einen guten Freund.

Das Buch ist eine nette Kindergeschichte für Zwischendurch. Über Zorra kann man herrlich Lachen. Und wie Isa aus sich herauskommt und auf einmal von der grauen Maus zur Heldin wird, ist einfach nur schön zu lesen.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Drama Baby!

Durch die kälteste Nacht
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"Wenn du jemals davonlaufen musst, lauf zu mir“ (Jax)
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Kennedy und Jax lernen sich als Kinder im Feriencamp kennen. Außenseiter und Sonderlinge. Seelenverwandte und Freunde. Das Leben trennt sie zunächst. ...

"Wenn du jemals davonlaufen musst, lauf zu mir“ (Jax)
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Kennedy und Jax lernen sich als Kinder im Feriencamp kennen. Außenseiter und Sonderlinge. Seelenverwandte und Freunde. Das Leben trennt sie zunächst. Als Erwachsene treffen sie sich wieder. Die alte Verbundenheit keimt wieder auf…
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Drama, Baby! Von Anfang an steht zwar fest, dass es auf ein Happy End hinausläuft - der Weg dahin ist aber steinig. Kennedy und Jax haben Schicksalsschläge hinter sich. Im Verlauf der Handlung kommt noch einiges mehr auf sie zu. Eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen Lachen und Weinen, Angst und Mut, Verletzlichkeit und Stärke, Schwere und Leichtigkeit. Alles, was eine richtige Herzschmerz-Love-Story braucht. Die Charaktere sind facettenreich. Es gibt nette Typen aber auch Unsympathen im beschaulichen Havensborrow. Ich musste dabei irgendwie an die „Gilmore Girls“ und die eigenwilligen Bewohner von Stars Hollow mit ihren persönlichen Höhen und Tiefen denken.
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Das Hörbuch wird von Yesim Meisheit und Nicolas Artajo gelesen. Ich mag den Wechsel der Stimmen. Die Sprecher harmonieren gut miteinander. Sie haben mich mit ihrer jeweiligen Erzählhaltung durch alle möglichen Emotionen und Stimmungen getragen. Sie haben es sogar geschafft, dass ich Kennedy und Jax als Kinder im Feriencamp vor Augen hatte. Insgesamt abwechslungsreich und angenehm zu hören.
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Fazit: „Durch die kälteste Nacht“ bietet tolle Lese- und/oder Hörstunden mit Tiefgang und Intensität. Traurig, berührend, romantisch und warmherzig. Nach scheinbar nicht enden wollenden dramatischen Entwicklungen, kommt das Happy End dann beinahe etwas überraschend. Ich habe tatsächlich ein bisschen gebraucht, um dem lieben Frieden zu trauen, mich fallen zu lassen und Kennedy und Jax in eine glückliche Zukunft zu entlassen. Letztendlich hat mich die Geschichte aber mit einem Lächeln im Gesicht und einem warmen Gefühl im Bauch zurückgelassen. Mission erfüllt, würde ich sagen.

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