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Veröffentlicht am 30.10.2021

Toller, düsterer Abschluss

Der Herrscher des Waldes
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Düster und spannend geht es im dritten und finalen Band der „Black Alchemy“ Reihe weiter. Wir kehren an den Anfangsort der Geschichte zurück, treffen alte Bekannte, lernen neue Gegner kennen und müssen ...

Düster und spannend geht es im dritten und finalen Band der „Black Alchemy“ Reihe weiter. Wir kehren an den Anfangsort der Geschichte zurück, treffen alte Bekannte, lernen neue Gegner kennen und müssen all unser Geschick und Wissen aufwenden, um uns den Gefahren zu stellen. Also eigentlich nicht wir, sondern Zeyn und Mirage.

Ein finaler Band weckt bei mir immer gemischte Gefühle. Zum einen freue ich mich darauf, endlich alle Geheimnisse und Verstrickungen kennenzulernen und die Helden dabei zu begleiten, wenn sie sich dem Endgegner stellen. Auf der anderen Seite bin ich bei einer fantastischen Geschichte auch immer traurig, dass es nun schon zu Ende gehen soll. Klar man kann immer wieder mit einem Reread in die Welt von Tradea zurückkehren, aber es ist doch nie das gleiche wie beim ersten Lesen.

Ich mochte es hier besonders Zeyn Sicht zu verfolgen, insbesondere weil er sich wieder mit seiner Exverlobten beschäftigen muss und ich ihm schon sehr früh gewünscht habe, dass er ihren Verlust verarbeitet bekommt. Mirage Sicht war zwar auch nicht langweilig und man erkennt hier deutlich, wie sich sich im Verlaufe der Story entwickelt hat, aber Zeyn hat mich trotzdem mehr packen können.

Die Handlung war wie schon in den ersten Bänden düster, die Kämpfe blutig. Es gibt kein Schwarz und Weiß. Unschuldige sterben wie Schuldige, sympathische Personen wie unsympathische. Niemand ist sicher und das liebe ich an der Reihe.

Zum Ende hin wurden meine letzten offenen Fragen beantwortet. Trotzdem muss ich sagen, dass ich nicht ganz zufrieden war. Ich hätte es mir tragischer gewünscht. Auch wenn ich glaube, dass sehr vielen das leicht offene mit einem Hauch von Hoffnung für eine bestimmte Zukunft gefüllte Ende gefallen wird.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Auch der zweite Band konnte überzeugen

Der Garten der schwarzen Lilien
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Der zweite Band „Der Garten der schwarzen Lilien“ der „Black Alchemy“-Reihe von Katharina V. Haderer hat mich wie Band 1 von sich überzeugen können. Ich liebe Zeyn und Mirage und das Spiel zwischen den ...

Der zweite Band „Der Garten der schwarzen Lilien“ der „Black Alchemy“-Reihe von Katharina V. Haderer hat mich wie Band 1 von sich überzeugen können. Ich liebe Zeyn und Mirage und das Spiel zwischen den beiden. Dieses Hin und Her bei der Frage, ob man sich vertrauen kann. Die Enttäuschung, die Vorwürfe, die Selbstzweifel und immer die kleine Hoffnung, dass doch dieses Mal das Vertrauen zu 100% erfüllt wird.


Auf den ersten Seiten wird man direkt in die Geschichte wieder hineingeworfen. Es gab keine kurzen Hinweise, Gedankenschübe über die Ereignisse im ersten Band. Daher empfehle ich, den ersten Band nochmal zu rereaden, falls das Lesen schon etwas länger her ist und man sich nicht richtig an die Geschichte erinnert.

An der Story gefällt mir ja besonders die Beziehung zwischen unseren Protagonisten. Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können und die absolut keine Ahnung haben, ob sie einander nun vertrauen können oder nicht. Die Umstände und die eigene Vergangenheit sorgt immer wieder für Geheimnisse untereinander und dadurch zu Missverständnissen und in den jeweiligen Augen für Verrat aneinander. Das hat auch immer wieder für Spannung gesorgt, da ich nie vorausschauen konnte, wie es nach einer gemeinsamen Aktion weitergehen würde.

Zeyn und Mirage entwickeln sich in diesem Band weiter. Zeyn muss immer wieder seine moralischen Ansichten überdenken und öffnet sich anderen Menschen/Elfen mehr. Mirage hingegen muss sich der Beziehung zu ihrem Vater stellen und wir Leserinnen erhalten einen Einblick in ihre Vergangenheit und insbesondere, was das Nifenmal genau für sie bedeutet.

Die Welt wird für uns Leser
innen weiter ausgebaut. Geschickt werden weitere Hintergründe über die Götter und die Politik eingebaut. Es las sich nicht wie Erklärungen, sondern die Infos flossen durch Nebensätze oder Bemerkungen von Personen ein und passten so sehr gut in meinen Lesefluss. Ebenfalls gefiel mir die Darstellung von Kämpfen. Bei manchen Geschichten habe ich das Gefühl, dass die Kämpfe viel zu leicht für die Protagonisten sind. Es gibt kaum Verletzungen und der Ausgang ist für die Gruppe gewiss. Hier ist dies definitiv nicht so. Unsere Helden werden verstümmelt und müssen immer wieder zusammengeflickt werden. Manche Tode haben mir auch überhaupt nicht gefallen, weil ich den Charakter so ins Herz geschlossen hatte. Aber im Krieg gibt es immer auf beiden Seiten Verluste und dies wird hier befolgt.

Bei mir kam beim Lesen keine Langeweile auf. Die Story ist straff gespannt. Wir suchen das Schwert der Totengöttin, entdecken Verschwörungen, verarbeiten den Verlust von Menschen und müssen am Ende unsere eigenen Entscheidungen hinterfragen und mit deren Konsequenzen leben.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Düster und fantastisch

Das Schwert der Totengöttin
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Wenn die Toten sich erheben und Vorurteile das Unheil befeuern, dann befindet man sich wahrscheinlich in der Welt von Black Alchemy. Zeyn, unseren Protagonisten neben Mirage, habe ich nämlich als jemanden ...

Wenn die Toten sich erheben und Vorurteile das Unheil befeuern, dann befindet man sich wahrscheinlich in der Welt von Black Alchemy. Zeyn, unseren Protagonisten neben Mirage, habe ich nämlich als jemanden kennengelernt, der sich zu sehr an Regeln klammert und anstatt zuzuhören, die Dinge nach seiner Meinung regelt. Was habe ich mich über ihn aufgeregt und ich freue mich schon sehr auf seine Charakterentwicklung in den nächsten Bänden. Aber neben dieser Schwäche ist er ein Mensch, den ich gerne an meiner Seite hätte, wenn die Toten vor mir stehen. Ein Mann, auf den man sich verlassen kann, wenn es drauf ankommt und der weiß, wie man mit dem Schwert umzugehen hat. Mirage hingegen konnte sich schnell in mein Herz schleichen. Ich bin wirklich gespannt auf weitere Hintergrundinfos von ihr. Sie wirkte auf mich verletzlich und sehr abweisend gegenüber allen. Gleichzeitig ist sie hilfsbereit und nutzt ihre Gabe, um den Dorfbewohnern zu helfen. Dass es zwischen ihr und Zeyn nicht einfach wird, hat mir gefallen.

Die Handlung kommt schnell in Schwung. Die Toten erheben sich und mit Zeyns Schwäche über „Hexen“ vorschnell zu urteilen, kommen auf Mirage einige Probleme zu. Und auf Zeyn natürlich auch. Spannung wird durchgehend immer wieder neu aufgebaut und ich konnte wirklich nie irgendetwas vorhersehen. Die Welt der beiden ist düster. Nicht nur wegen den Toten. Unterschiedliche Magiearten, Herrschende, die ihre Macht nicht teilen wollen, ein unterdrückendes System und Gilden der Unterwelt, die nach Macht bzw. Veränderung streben. Die Welt erscheint komplex und gut durchdacht. Ich freue mich schon darauf, mehr in den folgenden Bänden zu erfahren.

Was mich allerdings störte, waren die „französischen“ Einschübe. Die Idee, neben der Amtssprache noch eine ältere einzubauen, fand ich nicht schlecht. Ich weiß ich auch nicht, ob das wirklich richtiges Französisch oder nur daran angelehnt war. Ich hatte nie Französisch. Aber mich hat es immer wieder aus dem Lesen rausgerissen, weil ich nicht wusste, was sie sagen. Und ehrlich gesagt, habe ich auch meistens den Sinn hinter der Sprachänderung nicht verstanden.

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Veröffentlicht am 19.10.2019

Ich liebe diese Geschichte

Das Juwel der Finsternis
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"Das Juwel der Finsternis" ist der Start einer Dilogie und war ein absoluter Genuss. Ich fand sehr schnell in die Geschichte hinein, auch wenn ich mir sehr sicher bin, dass ich einige der Namen absolut ...

"Das Juwel der Finsternis" ist der Start einer Dilogie und war ein absoluter Genuss. Ich fand sehr schnell in die Geschichte hinein, auch wenn ich mir sehr sicher bin, dass ich einige der Namen absolut falsch ausspreche. Aber das stört mich nicht, da ich das Buch ja niemanden vorlesen muss und merkwürdig klingende Namen gehören in der Fantasy ja auch irgendwie dazu.

Zu Beginn lernte ich Kea und ihre Lebensumstände kennen und habe schon auf den ersten Seiten Sympathien und Antisympathien entwickelt, die aber im Laufe des Lesens immer mehr hinterfragt wurden. Der Erzähler blickt nämlich nicht nur Kea über die Schulter und in den Kopf, sondern auch Nakush und Zadjan. Die Amoral gewisser Handlungen wird dadurch zwar nicht besser gemacht, aber aus Sicht der Charaktere nachvollziehbar. Und genau das liebe ich an diesem Buch.

Aber nicht nur das. Die ganze Geschichte beinhaltet ein riesengroßes Rätsel und wir Leser bekommen immer nur klitzekleine Puzzlestückchen. Es machte mir wirklich großen Spaß zu spekulieren und Ideen zu entwerfen. Nur um ein paar Kapitel weiter meine Gedanken neu ausrichten zu müssen.

Dazu kommen noch die toll ausgearbeiteten Charaktere. Alle umgibt ein Geheimnis und Stück für Stück offenbart sich dieses. Aber am Ende des ersten Bandes ist noch keines so weit aufgeklärt, dass ich als Leser das Kommende erahnen könnte. Ebenfalls ist zu sagen, dass es bis auf zwei Personen niemanden gibt, den ich prinzipiell als böse betiteln will. Sie sind alle grau und ich kann ihre Entscheidungen in den allermeisten Fällen wirklich nachvollziehen. Zumindest wenn sich der Schleier der Geheimnisse schon etwas angehoben hatte.

Selbst die Dreiecksbeziehung, die ich durch den Klappentext angenommen hatte, nervte mich überhaupt nicht. Zum einen weil eine Person gar nicht in der Nähe der anderen ist und ich damit keine nervigen Eifersuchtsanfälle mitbekommen musste. Und zum anderen weil die Gefühle Kea wirklich toll dargestellt wurden. Ihre Verwirrung deswegen und auch das Hinterfragen dieser.

Die Welt in der Kea lebt, die verschiedenen Völker und vor allem die Magie sind sehr interessant. Durch die Erzählweise konnte ich mir alles wunderbar vorstellen und mir persönlich fehlte es nicht an Beschreibungen.

Fazit: Eine absolut wunderbare Geschichte mit spannenden Charakteren, tollen Wendungen und einem großen Rätsel, welches mich zum Miträtseln einlud.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Tanto monta, monta tanto

Ich, die Königin
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Isabella von Kastilien lebte im 15. Jahrhunderte und prägte das Land und Leben als Königin von Kastilien. In spanischer Geschichte kenne ich mich nicht so aus, daher war ich sehr gespannt auf das Leben ...

Isabella von Kastilien lebte im 15. Jahrhunderte und prägte das Land und Leben als Königin von Kastilien. In spanischer Geschichte kenne ich mich nicht so aus, daher war ich sehr gespannt auf das Leben und Wirken dieser spanischen Königin, die nicht nur Kolumbus ermöglichte nach Amerika zu segeln, sondern auch ihr Land in den verschiedensten Bereichen, in meinen Augen, positiv reformierte, aber auch die Inquisition wieder einführte und so manche Entscheidung traf, die ich schrecklich fand.

Die Darstellung von Isabella von Kastilien fand ich sehr interessant und sehr aufschlussreich. Der Leser lernt sie im Alter von 14 Jahren kennen und begleitet sie bis zu ihrem Tod. Dabei werden nicht nur die wichtigsten historischen Punkte ihres Lebens aufgegriffen, sondern auch versucht ihre Gedanken und Beweggründe darzustellen. Aber nicht nur ihre, sondern auch die ihrer Berater, Gegner und auch Familienmitglieder.

Wer hier auf ein Liebesgeschichte hofft, auf viel Gefühl, auf spannende Intrigen, die in eine nette Handlung verpackt sind, ist mit diesem Buch vielleicht nicht so gut beraten. Spannende Intrigen gibt es allerdings. Ohne hätte Isabella sicherlich vieles nicht geschafft. Aber sie werden sehr sachlich und nüchtern präsentiert. Es erinnert mehr an eine Biographie als an einen Roman. Was mir gefiel. Besonders da alle Entscheidungen und Taten nicht moralisch bewertet werden. Das wird dem Leser überlassen. Und bei manchen Dingen musste ich echt schlucken.

Ich finde, dass man durch dieses Buch nicht nur eine der großen Königinnen Spaniens kennenlernt, sondern auch viel über die spanische Geschichte und Kultur zu dieser Zeit. Ich möchte es jedem empfehlen, der sich für Geschichte interessiert und Isabella von Kastilien kennenlernen möchte.