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Veröffentlicht am 12.11.2021

Konnte mich nicht überzeugen

Die Wanderhure und der orientalische Arzt
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Auf der Reise zu ihren Kindern nach Hettenheim trifft die Gruppe um Marie und Michel in einem Gasthaus auf den orientalischen Arzt Rasul al Hakimi. Noch ahnen sie nicht, das sie kurz darauf auf seine medizinische ...

Auf der Reise zu ihren Kindern nach Hettenheim trifft die Gruppe um Marie und Michel in einem Gasthaus auf den orientalischen Arzt Rasul al Hakimi. Noch ahnen sie nicht, das sie kurz darauf auf seine medizinische Hilfe angewiesen sind. Durch diese Rettung des von ihnen schwer verletzt aufgefundenen Edelfräuleins Edda von Löwenberg geraten sie allerdings in die Fehde rivalisierender Adelsgeschlechter.
Schon ziemlich zu Beginn des Buches wird klar, um wen es sich bei Rasul handeln könnte. Der weitere Verlauf der Handlung bis zur finalen Aufklärung ist vollgepackt mit Kämpfen. So wichtig diese Schilderungen sind, überlagert dies alle anderen Stränge. Ein jeder des ehemaligen Kleeblattes scheint dem anderen zu misstrauen und dabei ist der Auslöser so offensichtlich wie fadenscheinig. Der Drahtzieher kristalisiert sich ebenfalls rasch heraus. Er hinterlässt, selbst bzw. durch geschickte Manipulation und Aufträgen eine grausame Spur, was den Handlungsfortschritt sehr vorhersehbar macht.
Der bleibende Eindruck dieses Buches sind für mich die Morde. Mir war das etwas zu viel in zu kurzer Zeit ausser das die Methoden verschieden waren, änderte es ja nichts am Ergebnis.
Leider sind Marie und ihre Familie in diesem Band nur Randfiguren in Streitereien der Adligen. Das Geschehen ist austauschbar in andere Rahmenfiguren und auch als Unterstützung der Aufklärung sind sie nicht zwingend notwendig.
Mich konnte dieser Band leider gar nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Verstörende Abrechnung

Welten auseinander
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In Ostberlin geboren, gelangt Julia mit ihren Schwestern und Mutter in das Notaufnahmelager Marienfeld und von dort zieht die Familie weiter in eine Bauernkate in Schleswig-Holstein. Die chaotischen Wohn- ...

In Ostberlin geboren, gelangt Julia mit ihren Schwestern und Mutter in das Notaufnahmelager Marienfeld und von dort zieht die Familie weiter in eine Bauernkate in Schleswig-Holstein. Die chaotischen Wohn- und Lebensumstände hält die 13jährige jedoch nicht lange aus und zieht nach Westberlin, wo sie ihren Lebensunterhalt aus Sozialhilfe und Putzjobs bestreitet. Neben diesen Schilderungen beschreibt die Autorin die Annäherung zu ihren Vater sowie über ihre erste grosse Liebe Stefan.
Von der "Mittagsfrau" begeistert war ich sehr gespannt auf dieses Buch, das Einblicke in die deutsch-deutschen Geschichte suggerierte.
Nur leider lag dieses Buch weit hinter meiner Erwartung zurück. Als DDR-Kind habe ich zwar einige Kleinigkeiten entdeckt, die mich in Erinnerungen schwelgen ließen, jedoch war das Gro durch verschachtelte Sätze und unterschwelig von Vorwürfen durchsetzt nur schwer zu lesen. Mitunter musste ich Sätze mehrmals lesen, um den Inhalt zu verstehen. Vielleicht war meine Erwartung zu hoch, aber ich habe mich regelrecht durch das Buch gequält und würde es nicht noch einmal lesen.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Vier Sekunden Ewigkeit

Besichtigung eines Unglücks
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Zwei Tage vor Heiligabend 1939 kommt es in Genthin zu einem furchtbaren Zugunglück in Folge dessen über 180 Personen starben. Im Zug die (Halb)jüdin Carla Finck, jedoch nicht in Begleitung ihres Verlobten ...

Zwei Tage vor Heiligabend 1939 kommt es in Genthin zu einem furchtbaren Zugunglück in Folge dessen über 180 Personen starben. Im Zug die (Halb)jüdin Carla Finck, jedoch nicht in Begleitung ihres Verlobten Richard, sondern des Italieners Guiseppe Buonomo. Während dieser stirbt, gibt Carla sich als seine Frau aus - warum?
Der Ich-Erzähler Thomas Vandersee, eine ähnliche Konstellation lebend, versucht die Geschehnisse (ohne eindeutiges Ergebnis) zu ergründen und gelangt dabei zu der Frage, ob seine Mutter Lisa Carla gekannt haben könnte...
Die Vorstellung versprach ein sehr interessantes Buch, jedoch ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht komplett gelungen. Wie schon oft bei für den Buchpreis nominierten Büchern war ich letztendlich doch enttäuscht und ich weiß nicht ob dies evtl.nur an meiner erhöhten Erwartung lag.
Der Schreibstil ist - abwechselnd ausformuliert oder in einer Art Stichpunkten - gewöhnungsbedürftig, doch dies ist nicht der Grund dafür. Vielmehr blieb ich am Ende etwas ratlos zurück, da zuviel nur angedeutet und der Interpretation des Lesers überlassen wurde.
Informativ bezüglich des beschriebenen Unglückes ist das Buch, jedoch würde ich es nicht noch einmal lesen bzw. hinterlässt es bei mir keinen bleibenden Eindruck.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Typische "Faust" Thematik - Langatmig und verstörend

Der Lehrmeister (Faustus-Serie 2)
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Seit der Flucht aus Nürnberg sind sechs Jahre vergangen und seitdem reist Dr.Johann Georg Faustus als Quacksalber zusammen mit seinem Atlantus Karl und der jungen Gauklerin Gretha durchs Land. Sein Ruf ...

Seit der Flucht aus Nürnberg sind sechs Jahre vergangen und seitdem reist Dr.Johann Georg Faustus als Quacksalber zusammen mit seinem Atlantus Karl und der jungen Gauklerin Gretha durchs Land. Sein Ruf eilt im weit voraus und plötzlich werden die drei von verschiedenen Seiten verfolgt, denn zahlreiche Herrscher und Geistliche halten ihn für den Schlüssel zu allen Problemen bzw. erwarten von ihm schier unmögliches. Die Flucht führt quer durch Deutschland und Frankreich und Faustus erkennt darin auch eine Flucht vor seiner Vergangenheit und seinem Pakt mit dem Teufel...
Ich mag die Bücher von Oliver Pötzsch, ganz besonders die Reihe um "Die Henkerstochter" und habe mich deshalb auch für dieses entschieden. Doch habe ich dazu keinen wirklichen Zugang gefunden. Dies liegt jedoch nicht daran, dass dies der zweite Teil um die Faust-Saga ist. Durch (leider sich zu oft wiederholende) Erläuterungen und Rückblicke lässt sich dieser Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen und verstehen. Ich hatte damit jedenfalls keinerlei Probleme.
"Der Lehrmeister" liest sich gewohnt flüssig und man kommt gut voran. Ein weiterer Grund warum ich nicht aufgegeben habe - fesselnd ist für mich jedoch etwas anderes. Einzig der Wunsch nach der Auflösung hat mich letztendlich an das Buch gebunden.
Die Abläufe von Gefahr, Gefangennahme und rettender Flucht in letzter Sekunde wiederholen sich und wirken dadurch etwas unglaubhaft. Gleiches gilt für die "Enttarnung" des Teufels. Bei allem muss immer noch eins "draufgesetzt" werden - das Ende habe ich dann regelrecht herbeigesehnt. Überhaupt hatte ich das Gefühl das vieles unnötig in die Länge gezogen wurde.
Das Buch ist mit verschiedensten historischen Figuren gespickt, wobei Wahrheit und Schicksale auch relativ stimmig mit der Fiktion verflochten wurden. Trotzdem wirkt das Ganze überladen und auf mich einfach zu viel gewollt.
Ehrlich gesagt war ich froh, als ich dieses Buch durchgelesen hatte und kann es auch nicht weiterempfehlen...

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Und die Quintessenz des Ganzen???

Die Nachricht
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In ihrem beschaulichem kleinen Häuschen lebt Ruth nach dem überraschenden Unfalltod ihres Mannes allein und hat sich mit ihrer Situation arrangiert. Bis sie, wie auch ihre Freunde, Bekannten und Arbeitgeber ...

In ihrem beschaulichem kleinen Häuschen lebt Ruth nach dem überraschenden Unfalltod ihres Mannes allein und hat sich mit ihrer Situation arrangiert. Bis sie, wie auch ihre Freunde, Bekannten und Arbeitgeber anonyme Nachrichten erhält, deren Details nur wenige kennen dürften...
Ich habe sehr lange gebraucht um in dieses Hörbuch hinein zukommen. Als Buch gelesen hätte ich es vermutlich rasch beiseitegelegt. Zum Glück ist es mit ca. 6 Stunden relativ kurz, so dass ich es dann doch bis zum Ende gehört habe, immer in Erwartung auf den auflösenden Knüller, die Kernaussage.
Jedoch bleibt es bei den Themen digitales Stalking und "me too", wobei letzteres auf mich, obwohl ich selbst eine Frau bin, langsam nervend wirkt. Vielleicht liegt dies auch an meiner Abneigung alles möglich in den sozialen Netzwerken teilen zu müssen, womit man logischerweise bei provozierenden Posts Reaktionen hervorruft, eventuell vielleicht sogar beabsichtigt. Dies soll dabei keineswegs als Rechtfertigung oder Verharmlosung des digitalen Stalkings stehen verstanden werden, jedoch bin ich da der Meinung "Wie es in den Wald ruft...".
Während im ganzen Buch ausführliche Gedanken und Überlegungen beschrieben werden ist die Auflösung dagegen recht banal und kurz geschildert. Eher /fast gefühlt nebenbei wird der Stalker enttarnt und für meine Begriffe erfährt man über dessen Motiv zu wenig.
Mitunter hatte ich das Gefühl das die Autorin ein in Sprachtechnik als auch inhaltlich besonderes Buch schreiben wollte. Meiner Meinung wird sie diesem hohen Ziel aber nicht gerecht. Die ständigen Wiederholungen " Ich sagte, er sagte..." beginnen auf Dauer zu nerven.
"Die Nachricht" hat mich nach dem Hören noch lange beschäftigt, nicht aufgrund der Thematik sondern der zu übermittelnden Botschaft. Lange noch habe ich nach der Quintessenz der ganzen Geschichte gesucht und sie jedoch nicht gefunden. Dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen und ich würde es nicht ein zweites Mal lesen/hören.

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