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Veröffentlicht am 05.05.2017

Die grandiose Fortsetzung der Saga um König Otto der Große

Die fremde Königin
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Nach der Lektüre des 1. Bandes rund um König Otte den Großen ("Das Haupt der Welt") war für mich klar, dass ich auch die Fortsetzung lesen werde... ach was... lesen muss!

Rebecca Gablé, meiner Meinung ...

Nach der Lektüre des 1. Bandes rund um König Otte den Großen ("Das Haupt der Welt") war für mich klar, dass ich auch die Fortsetzung lesen werde... ach was... lesen muss!

Rebecca Gablé, meiner Meinung nach eine der besten, wenn nicht sogar DIE beste Autorin historischer Romane, hat es exzellent geschafft, die Fortsetzung genau so unterhaltsam, spannend, flüssig, interessant und wundervoll zu schreiben, wie schon Band 1.

Um was geht es? Alles beginnt im Jahr 951 in Garda mit König Otto´s künftiger Ehefrau, Königin Adelheid - und damit haben wir dann auch schon die Namensgeberin für den Buchtitel - eben "Die fremde Königin". Diese kann sich aus einer üblen Gefangenschaft befreien und wird von dem Bastard Gaidemar (es ist lange nicht klar, wer seine wirklichen Eltern sind - wie sich herausstellt, wird das noch richtig spannend) auf der Reise von Garda hin zu König Otto begleitet und beschützt. Es entsteht so etwas wie eine Freundschaft, sofern dies in den unterschiedlichen Ständen möglich ist.

Gaidemar gehört zu Otto´s Panzerreitern und schlägt mit und für seinen König noch so manche Schlacht mit dem Ziel, Otto´s Krone zu verteidigen bzw. deren Macht auszuweiten.

Neben Otto, Adelheid und Gaidemar spielen selbstverständlich auch die Protagonisten aus dem 1. Band wieder eine Rolle, z.B. Otto´s Bruder Henning und dessen Ehefrau, Otto´s Kinder aus seiner ersten Ehe und auch Fürst Tugomir, die Hauptperson aus Band 1 taucht erfreulicherweise wieder auf sowie noch manch andere lieb gewonnene oder auch weniger lieb gewonnene Bekannte.

Hier ist wie gewohnt alles geboten: Liebe, Freundschaft, Verrat, Intrigen, Tod, Krieg und Schlachten aber auch Versöhnungen und Treue.

Gablé´s Schreibstil ist so flüssig und so "federleicht", dass ich - wie bei allen ihren Büchern - einfach nur so durch die Geschichte hindurch geflogen bin. Von Anfang an mitten drin im Geschehen. Die Beschreibungen der Personen sind so lebendig, dass man sich alle bildlich vorstellen kann und mit jedem mit leidet oder sich mit freut. Gaidemar, Miro/Mira und auch König Otto sowie einige andere wachsen einem direkt ans Herz während man auf andere nahezu eine Wut bekommt. Rebecca Gablé hat es also wieder einmal geschafft, sämtliche Emotionen ans Tageslicht zu bringen und den Leser die Geschichte wirklich miterleben zu lassen.

Wer historische Romane mag, wird diesen hier lieben. Aber auch alle anderen, die sich aus Geschichte vielleicht nicht so viel machen, aber gern eine spannende, unterhaltsame und durch und durch fesselnde Story lesen möchten, sei dieses Buch ans Herz gelegt. Zuvor sollte aber tatsächlich noch der 1. Teil, also "Das Haupt der Welt" gelesen werden, damit man "Die fremde Königin" wirklich mit allen Sinnen genießen kann.

Ich persönlich bin schon lange mit dem "Gablé-Virus" infiziert - natürlich nur im positiven Sinne - und kann daher neben der "König-Otto-Saga" auch sämtliche Bücher rund um die "Waringham-Saga" nur wärmsten empfehlen. Jedem, der mit Herz und Seele eine wundervolle historische Geschichte erleben und fühlen möchte, sei gesagt: lies Rebecca Gablé!

Könnte ich mehr als 5 Sterne geben, würde ich das machen... sofort und ohne zu zögern!

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Veröffentlicht am 16.12.2023

I´m blue da ba dee da ba die – farbenprächtiger Regionalkrimi mit Witz, Spannung und Gefühl

Wollwut
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Die Damen vom MKHC (Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub) verbringen ein von Ariadne geleitetes Wollefärben-Workshop-Wochenende im naheliegenden Hotel. Als dort im Moorbad am nächsten Tag ein Toter liegt, ...

Die Damen vom MKHC (Madlfinger Krimi- und Handarbeitsclub) verbringen ein von Ariadne geleitetes Wollefärben-Workshop-Wochenende im naheliegenden Hotel. Als dort im Moorbad am nächsten Tag ein Toter liegt, der einen indigoblauen Kopf hat scheint schnell klar: hier ist ein Mord mit dem Wollfärbetopf passiert. Wer und warum jemand den Madlfinger Versicherungsvertreter, der das Opfer ist, töten wollte, erschließt sich nicht auf den ersten Blick und so nimmt die Polizei, vertreten durch Kommissar Tim Wallenstein, die Ermittlungen auf. Doch nicht nur er, auch der MKHC stellt Nachforschungen an. Indessen befinden sich Tim und Ariadne in einer Achterbahn der Gefühle, zu der Tims bester aber auch ziemlich nerviger Freund und Frauenversteher Arne sehr beiträgt. Lösen alle gemeinsam den Fall, hinter dem sogar die Mafia vermutet wird?

Band 1 fand ich schon sehr amüsant und hier geht es genau so weiter. Leonie Kramers Schreibstil ist herrlich locker und humorvoll und lädt geradezu dazu ein, über die Seiten hinwegzufliegen. Die einzelnen Kapitel, die hier allerdings nicht Kapitel, sondern Farbton heißen und jeweils mit einem handarbeitsinspirierten, lustigen Satz eingeläutet werden, sind schön kurz, so dass ich mir immer wieder sagte: nur noch ein Kapitel und es dann letztendlich doch zehn geworden sind. Was ja eindeutig für Story und Schreibstil spricht. Der Kriminalfall selbst ist spannend und war für mich nicht vorhersehbar, die Auflösung war dementsprechend überraschend. Mir gefällt vor allem sehr gut, wie die einzelnen Figuren ausgearbeitet sind, so bunt und detailreich und unterschiedlich und wie sie miteinander agieren. Das hat mich immer wieder zum schmunzeln und lachen gebracht. Die im jetzigen Fall neu aufgetauchte Figur Arne, Tims bester Freund, ging mir anfangs schwer auf die Nerven, wuchs mir aber im Lauf der Geschichte immer mehr ans Herz und ich hoffe, er ist auch in den Folgebänden mit von der Partie. Insofern hoffe ich natürlich, dass in und um Madlfing herum künftig noch einige wollüstige oder doch wenigstens fadenscheinige Morde geschehen werden. Denn ich will auf jeden Fall mehr davon lesen.

Fazit: ein super kurzweiliger, sehr gut zu lesender humorvoller Regionalkrimi mit spannendem Fall und einprägsamen Charakteren. Bitte mehr davon. Von mir sehr gute 4,5/5 Sterne und eine Empfehlung für alle Fans humorvoller Krimis, die sich einfach mal wieder lockerleicht und dennoch fesselnd unterhalten lassen wollen.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Magisches Abenteuer – rasant, lustig und spannend

Billy und der geheimnisvolle Riese
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Im verbotenen Wald entdecken die Freunde Billy, Anna, Jimmy und Andy einen geheimen Zugang zu einer anderen Welt, einer Parallelwelt. Auf dieser Seite des Waldes leben die magischsten Geschöpfe, u.a. Elfen. ...

Im verbotenen Wald entdecken die Freunde Billy, Anna, Jimmy und Andy einen geheimen Zugang zu einer anderen Welt, einer Parallelwelt. Auf dieser Seite des Waldes leben die magischsten Geschöpfe, u.a. Elfen. Die Freunde begegnen den Elfen, die sie um Hilfe bitten, weil irgendetwas nicht stimmt. Die Natur stirbt, das Wasser scheint vergiftet und wenn es so weitergeht, sind die beiden Welten in Gefahr. Klar wollen die Kids helfen und so machen sie sich auf beiden Seiten der Welt auf Spurensuche. Dabei kommen ihnen die Boonas in die Quere. Diese sind, seit der natürliche Rhythmus des Waldes gestört ist, aggressiv und wollen die Elfen fressen. Auf ihrer Reise entdecken die Kinder eine verlassene Stadt und einen ummauerten Garten. In diesem Garten treffen Sie auf einen freundlichen Riesen und erfahren dessen Geschichte und auch die Hintergründe darüber, weshalb es den Kindern von ihren Eltern verboten wurde, den Wald zu betreten. Gemeinsam setzen sie alles daran, den Elfen, dem Riesen und der Natur, dem Rhythmus zu helfen. Vor allem Billy wächst dabei über sich selbst hinaus.

Ich habe mich gefragt, ob Jamie Oliver außer Kochbüchern auch anderes kann. Und ja, er kann! Und wie! Diese Abenteuergeschichte ist absolut fesselnd, sehr fantasievoll, super lustig und voller wichtiger Botschaften. Billy leidet unter seiner Lese-Rechtschreib-Schwäche und wird auch noch von dem Schul-Bösewicht gemobbt. Seine Freunde halten aber fest zu Billy. Sie zeigen ihm, dass er auch dann, wenn er nicht so gut lesen oder schreiben kann, ein toller Kerl ist, was ihn dazu bringt, an sich selbst zu glauben und seinen eigenen Weg zu finden. Daneben haben Natur- und Umweltschutz eine zentrale Bedeutung, was Jamie Oliver auf sehr unterhaltsame und spannende Art und Weise rüberbringt. Überhaupt ist sein Schreibstil super zu lesen, sehr frisch und locker und perfekt für ein Kinderbuch. Natürlich darf auch Essen und Kochen nicht fehlen, doch das passt einfach super dazu. Sogar ein paar Rezepte findet man hinten im Buch. Begleitet wird die Geschichte von sehr vielen s/w-Zeichnungen. Ein bisschen schade finde ich, dass diese recht dunkel geworden sind. So gehen einige Details ein wenig unter. Dennoch gefallen sie mir sehr gut. Die Schrift ist schön groß, die Kapitel mit angenehmen 20 bis recht langen 60 Seiten teilweise sicher herausfordernd für Erstleser. Nichtsdestotrotz ein tolles Buch zum Vorlesen, gemeinsamen Lesen oder selber Lesen ab ca. 8 Jahren. Nach oben keine Grenze, auch ich mit meinen 50 Jahren fand es super unterhaltsam. Und so toll bildhaft beschrieben, dass ich permanent schönstes Kopfkino genießen konnte. Das Buch endet mit dem Versprechen einer Fortsetzung. Und ich freu mich drauf! Großartige 4,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Tatort: Zoo Karlsruhe – Bulle und Schmetterling ermitteln wieder

Der Bulle und der Schmetterling - Nur der Eisbär war Zeuge
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Fledermaus, alias Sebastian, ein Freund von Kira arbeitet im Zoo Karlsruhe. Eines abends vertraut er sich Kira an und erzählt ihr von einem florierendem Drogenhandel, für den der Zoo herhalten muss. Und ...

Fledermaus, alias Sebastian, ein Freund von Kira arbeitet im Zoo Karlsruhe. Eines abends vertraut er sich Kira an und erzählt ihr von einem florierendem Drogenhandel, für den der Zoo herhalten muss. Und auch, dass die Tiere dort auf Beruhigungsmittel gesetzt werden, damit die drogendealenden Tierpfleger weniger Arbeit mit ihnen haben. Und, dass er in Gefahr ist. Kurz danach verschwindet Fledermaus spurlos. Als Schiemann Kira am nächsten Tag um Hilfe bei einem Todesfall im Zoo bittet, schwant ihr Schlimmes. Sie uns Schiemann stürzen sich in den Fall, wobei sie nächtliche Einsätze im Zoo in Kauf nehmen, hautnahe Berührungen mit nicht immer friedlichen Tieren und Bekanntschaft machen mit Tierpflegern, die so gar nicht nett sind. Nach und nach decken die beiden so einiges auf – nebenbei sogar das Geheimnis um Kiras Kindheitstrauma mit dem Feuer in der Tierpension, die ihrer Mutter das Leben gekostet hat. Was das Ganze mit Eisbären, roten Pandas, Pinguinen, Krokodilen, Tierversuchen und einer Katze mit Implantat zu tun hat, müsst ihr selbst herausfinden.

Ich liebe den Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe und hatte als Jugendliche immer mal Jahreskarten dafür. Umso schöner, jetzt mit diesem 3. Teil der Reihe erneut einen Besuch abzustatten. Wobei es ziemlich rasant zugeht, sehr spannend und gefährlich und mir dieser Teil, auch wegen der Story rund um Kira, bisher am besten gefallen hat. Ich glaube, das steigert sich von Buch zu Buch und ich bin schon sehr auf den nächsten Teil gespannt, der im Mai erscheinen wird. Wir zuvor finde ich das schräge, ungleiche und doch so gut zusammenarbeitende Ermittlerpärchen einfach richtig super. Er ist ein Polizist mit krankheitsbedingtem Alkoholproblem (Stichwort: Eigenbrauer-Syndrom) und sie eine Inselbegabten mit kaum ausgeprägter Sozialkompetenz (Stichwort: Savant-Syndrom). Hört sich schräg an? Ist es auch! Und dabei trotzdem einfach gut und passend! Und vor allem auch sehr humorvoll. Mir gefällt, dass die Story in Karlsruhe spielt, meiner Heimatstadt und ich fast alle hier angesprochenen Ecken und Winkel kenne. Zudem ist der Schreibstil lockerflockig und man rauscht geradezu durch das Buch. Immer mit dem Drang wissen zu wollen, wie es nun weitergeht. Ein bisschen schräg und skurril, schön rasant und spannend, überaus humorvoll und liebenswert. 4,5/5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Kindgerechtes Bilderbuch über den Klimawandel

Der HEISSbär
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Es wird immer wärmer am Nordpol und so sucht der HEISSbär an der Cocktailbar Abkühlung, statt sich wie früher an einer heißen Tasse Tee zu wärmen. Das liegt am Klimawandel, weiß Herr Hai, sein bester Freund, ...

Es wird immer wärmer am Nordpol und so sucht der HEISSbär an der Cocktailbar Abkühlung, statt sich wie früher an einer heißen Tasse Tee zu wärmen. Das liegt am Klimawandel, weiß Herr Hai, sein bester Freund, zu berichten. Und Schuld daran sind die Menschen. Also machen die zwei sich auf die Reise, um die Menschen zum Umdenken zu bewegen.

Das großformatige Buch (30 x 24 cm) ist eine echte Augenweide! Das Cover macht neugierig und sieht einfach toll aus. Im Innenteil setzt sich genau das fort: ganzseitige Zeichnungen in herrlich leuchtenden, pastelligen Farben, die super gelungen und aussagekräftig sind. Die Texte dazu sind kurz und in Reinform, in einer ansprechenden, großen Schrift. Die Reime sind witzig und eingängig und bringen schon den ganz kleinen Kindern den Umweltschutz nahe. Natürlich sehr reduziert und allgemein, doch gerade deswegen so wertvoll, weil es nicht überfordert. Nach dem Motto: jeder von uns kann schon mit Kleinigkeiten viel bewirken. Das gefällt mir sehr gut, da Kinder dadurch lernen, ihren Alltag ganz kinderleicht ein bisschen umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten. Hier werden die ersten Weichen gestellt. Zusammen mit den Eltern oder anderen erwachsenen Personen gelesen und darüber gesprochen bewirkt das sicher einiges in den kleinen klugen Köpfen. Überhaupt ist das Buch perfekt geeignet als Vorlesebuch sowie für Erstleser.

Das einzige was mich ein bisschen stört ist, dass eine Cocktailbar gewählt wurde zum Abkühlen. In einem Kinder-/Bilderbuch hätte ich da z.B. eine Eisdiele wesentlich passender gefunden.

Fazit: Klimawandel für die ganz Kleinen kindgerecht aufbereitet, lustig vermittelt, mit alltagstauglichen, leicht umsetzbaren Tipps für einen aktiven Umweltschutz im Alltag. Wertvoll und wichtig ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit witzigen Reimen und traumhaft schönen Bildern. Super tolle 4,5/5 Sterne von mir.

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