Profilbild von Dajobama

Dajobama

Lesejury Star
offline

Dajobama ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dajobama über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2022

Hella und Juli

Ende in Sicht
0

Ende in Sicht – Ronja von Rönne
Eine Geschichte mit sehr ernstem Thema, die mich leider so gar nicht erreichen konnte.
Hella, 69 und Juli, 15, haben beide vor, ihr Leben zu beenden. Juli springt gerade ...

Ende in Sicht – Ronja von Rönne
Eine Geschichte mit sehr ernstem Thema, die mich leider so gar nicht erreichen konnte.
Hella, 69 und Juli, 15, haben beide vor, ihr Leben zu beenden. Juli springt gerade von einer Autobahnbrücke als Hella vorbeikommt, auf dem Weg in die Schweiz um dort Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Vor lauter Überforderung beschließen die beiden, die Reise erstmal gemeinsam fortzusetzen.
Ronja von Rönne hat einen eingängigen Schreibstil. Oft flapsig, oft humorvoll. Doch gerade diese bemüht witzigen Szenen fand ich angesichts des Themas oft unpassend. Spätestens ab der Hälfte beginnt der Humor einfach nur nervig zu werden. Leider bleibt das schwere Thema Depressionen dadurch sehr an der Oberfläche. Weder erfährt man viele Hintergründe, noch lernt man die beiden Figuren besser kennen. Sowohl Juli als auch Hella bleiben sehr fremd, bzw. sind die beiden Charaktere nur sehr oberflächlich gezeichnet. Insbesondere Hella konnte ich die Todessehnsucht einfach nicht abnehmen. Dafür wirkt sie viel zu lebenslustig. Beide sind für mich nicht authentisch. Gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass die Autorin selbst depressive Phasen hat, finde ich es wirklich schade, dass sie (zumindest für mich) hier die Chance vertan hat, einen eindringlichen und tiefgründigen Roman über dieses wichtige Thema zu schreiben. Mit dieser Geschichte konnte sie mich leider nicht erreichen.
2 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2022

Laura Dean

Laura Dean und wie sie immer wieder mit mir Schluss macht
0

Laura Dean und wie sie immer wieder mit mir Schluss macht – Mariko Tamaki
Dieser Comic war Teil eines Kanada-Pakets, ansonsten hätte ich wohl kaum dazu gegriffen, da dies nicht mein bevorzugtes Genre ist. ...

Laura Dean und wie sie immer wieder mit mir Schluss macht – Mariko Tamaki
Dieser Comic war Teil eines Kanada-Pakets, ansonsten hätte ich wohl kaum dazu gegriffen, da dies nicht mein bevorzugtes Genre ist. Inwieweit diese Rezension daher aussagekräftig ist, ist fraglich.
Inhaltlich spricht diese Geschichte wohl die Zielgruppe der weiblichen Teenager an. Es ist eine unglückliche Liebesgeschichte zwischen zwei Mädchen. Überhaupt findet der Plot in einer scheinbar überwiegend queeren Umgebung statt.
Durch den Comic-Stil lässt sich das Buch sehr schnell weglesen. Nach meinem Gefühl bleibt dabei aber viel auf der Strecke, was Tiefe der Handlung, Gefühle, Zwischentöne angeht. So ist das Ganze doch eher eindimensional und flach. Aber wie gesagt, ich bin keine geübte Comic-Leserin….
Die Zeichnungen konnten mich auch nicht überzeugen. Sie sind schwarz-weiß-rot gehalten. Ich hätte mir etwas mehr Farbe gewünscht. Außerdem fand ich die Mimik wenig aussagekräftig. Alles irgendwie abstrakt.
2 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2021

Der Himmel über Bay City

Der Himmel über Bay City
0

Der Himmel über Bay City – Catherine Mavrikakis

Dieser Roman hat mich tatsächlich an meine Grenzen gebracht. Dabei ist es so nett anzuschauen mit dem Himmel in altrosa auf dem Cover. Auch der Titel ließ ...

Der Himmel über Bay City – Catherine Mavrikakis

Dieser Roman hat mich tatsächlich an meine Grenzen gebracht. Dabei ist es so nett anzuschauen mit dem Himmel in altrosa auf dem Cover. Auch der Titel ließ mich an eine nette Geschichte denken. Und so stolperte ich unbedarft in dieses doch recht spezielle Werk.

Die Schwestern Denise und Babette lassen 1960 die Heimat Europa hinter sich und wagen einen Neuanfang in Bay City. Beide bekommen je ein Kind. Eines davon ist Amy, unsere Protagonistin, die diese haarsträubende Geschichte erzählt.

Grundsätzlich war ich von der sehr eindringlichen Schreibweise erst einmal fasziniert, im zweiten Teil dann irritiert, schlussendlich aber nur noch abgestoßen und schockiert. War ich Anfangs noch versucht, anzunehmen Frau Mavrikakis hätte möglicherweise eine sehr besondere, literarisch hochwertige Art zu schreiben, musste ich das aber auch wieder verwerfen.

Es ist nicht ganz einfach zu beschreiben, worum es hier eigentlich geht. Das liegt daran, dass die Grenzen zwischen Wahrheit und Wahn immer mehr verschwimmen. Aber ich will es versuchen: Amy hat eine sehr schwierige Kindheit, denn die Mutter scheint unfähig zu sein, sie zu lieben. Im Gegenteil macht sie täglich deutlich, wie unerwünscht und ungeliebt Amy ist. Ein zutiefst unglückliches Kind ist die logische Folge. Es gibt unzählige Szenen, die schwer zu ertragen sind. Insbesondere auch durch eine seltsam unbeteiligte Erzählstimme. Auch eine starke Todessehnsucht wird schon früh deutlich. Der Grund für die Unfähigkeit zu lieben, liegt in der Vergangenheit der Mutter. Denise und Babette sind die Töchter, Jüdinnen, der in Auschwitz umgekommenen Großeltern. Dies ist ein riesengroßes Thema in diesem Roman. Tod, Judenverfolgung, Feuer, Religion. Die Szenen sind teilweise brutal und abstoßend. Vor allem aber ist es immer wieder das gleiche. Es ist absolut wahnhaft. Es ist unheimlich bedrückend.

„Man kann den Menschenstaub, der sich mit der Luft vermischt und das ganze Jahrhundert vergiftet hat, nicht ausgraben. Noch immer atmen wir die sterblichen Überreste meiner Eltern, meiner Onkel, meiner Tanten, die vom Wind herbeigeweht werden. Seit über 50 Jahren atmen wir unsere Toten ein, sie dringen durch Nase, Lunge, durch sämtliche Poren unserer Haut.“ Seite 67

Amys Geisteszustand scheint sich immer weiter zu verschlechtern, es ist furchtbar. Wobei ich an etlichen Punkten einfach nicht mehr wusste, was Realität ist und was nicht. Es ist furchtbar deprimierend. Amys Mutter hat ihr Trauma nie überwunden und deshalb wird auch sie selbst niemals darüber hinwegkommen. Dabei ist Amy in Amerika geboren, hat die umgekommenen Großeltern nie kennengelernt. Wie kann das sein?

Der Schreibstil ist einerseits sehr distanziert, wirkt beinahe gleichgültig. Doch vielleicht gerade dadurch ist er sehr provozierend. Es ist als würde die Autorin, oder Amy, Anklage erheben gegen die ganze Welt nach dem Motto: wie kann irgendwer jemals wieder glücklich sein, nach allem was passiert ist? Sicherlich ein wichtiges Thema, vielleicht wurde dafür hier aber die falsche Form gewählt.

Wer sich bis zu diesem Punkt noch nicht abgeschreckt fühlt, dem möchte ich nur noch folgendes mitgeben. Es wird schließlich auch noch esoterisch.

Am Ende war ich sehr froh, das Buch zuklappen zu dürfen. Eine wirklich schwierige Lektüre und meiner Meinung nach auch nicht gelungen. 2 Sterne.

 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2021

Naja...

Constance
0

Constance – Patrick McGrath
Dieser Roman macht es seinen Lesern wirklich nicht leicht. Er spielt wohl in den 70ern und fällt zunächst in erster Linie durch einen altmodischen, drögen Schreibstil auf. Beinahe ...

Constance – Patrick McGrath
Dieser Roman macht es seinen Lesern wirklich nicht leicht. Er spielt wohl in den 70ern und fällt zunächst in erster Linie durch einen altmodischen, drögen Schreibstil auf. Beinahe hätte ich es nach einem Viertel abgebrochen.
Auch die Protagonisten sind alles andere als Sympathieträger. Constance, psychisch äußerst labil, mit einem massiven Vaterkomplex, ist frisch verheiratet mit dem wesentlich älteren, sehr von sich selbst überzeugten Sydney, der glaubt, seine junge Ehefrau verstehen und heilen zu können. Diese ist jedoch vom ersten Tag an unglücklich in dieser Ehe. Ach herrje – ich erwähnte es schon, beinahe hätte ich abgebrochen.
Doch dann hatte mich der Autor plötzlich ganz unvermittelt mit einem relativ starken Mittelteil. Auf einmal überschlugen sich die Ereignisse. Ihre Vergangenheit drängt sich Constance regelrecht auf und ich wollte wissen, wo dazwischen die Wahrheit steckt. Einige Geschehnisse werden auch aus verschiedenen Perspektiven erzählt und erleichtern somit die Einordnung der Charaktere. Gerade aus psychologischer Sicht fand ich es sehr interessant.
All das kann allerdings nicht über die gleichbleibend unsympathischen Figuren hinwegtäuschen, denen ich allesamt kein Verständnis entgegenbringen konnte. Genausowenig wie über den sehr umständlichen, sich wiederholenden Schreibstil.
Insgesamt konnte mich dieses Buch also leider nicht begeistern. 2 Sterne dafür.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2021

Leider nicht meins...

Plätzchen gesucht, Liebe gefunden
0

Also prinzipiell ist das hier eine ganz süße Liebesgeschichte. Frank und Rebecca kennen sich schon seit Kindertagen. Nach einer langen Zeit im Ausland kehrt Frank endlich zurück in seine Heimatstadt und ...

Also prinzipiell ist das hier eine ganz süße Liebesgeschichte. Frank und Rebecca kennen sich schon seit Kindertagen. Nach einer langen Zeit im Ausland kehrt Frank endlich zurück in seine Heimatstadt und setzt alles daran, Rebecca zu überzeugen, dass sie füreinander bestimmt sind. Soweit so gut. Aaaaber - wie bitte kommt man darauf einen Liebesroman mit einer Szene beim Weihnachtsmann und seinen Elfen!!! beginnen zu lassen???? Dabei bleibt es leider auch nicht. Immer wieder hat Santa Claus seine Finger im Spiel. Das war so gar nichts für mich! Ebenso wenig konnte mich Hündin Naila überzeugen, deren Innenansichten, Meinungen und Befindlichkeiten der Leser kennenlernen darf. Neee..... Ist das Füllmaterial um ein Buch voll zu bekommen? Wer sowas mag, wird begeistert sein. Für mich reicht es damit aber leider nur noch für 2 Sterne, auch wenn die Liebesgeschichte schön war und die Figuren liebenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere