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Veröffentlicht am 06.05.2022

Lesenswert

Sommerschwestern
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Die Sommerschwestern
Monika Peetz,
gelesen von Ilka Teichmüller

Damals als sie Kinder waren, fuhren sie mit ihren Eltern jeden Sommer nach Bergen am See in Holland, um ihren Urlaub dort, in einem Ferienhaus, ...

Die Sommerschwestern
Monika Peetz,
gelesen von Ilka Teichmüller

Damals als sie Kinder waren, fuhren sie mit ihren Eltern jeden Sommer nach Bergen am See in Holland, um ihren Urlaub dort, in einem Ferienhaus, zu verbringen. Sie, das waren die vier Schwestern Doro, Yella und die Zwillinge Helen und Amelie. Vier Mädchen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, stritten permanent, auch heute noch. Aber damals in Bergen waren sie aufeinander angewiesen. Sie spielten und hatten eine wunderbare Zeit. Sie waren in diesen Sommern die „Sommerschwestern". Kaum waren sie wieder Zuhause, ging jede seiner Wege und von dem Bündnis des vergangenen Urlaubs war nichts mehr zu spüren.
Diese wunderbaren Sommer nahmen ein jähes Ende, als der Vater mit dem Auto auf dem Weg zu ihnen, nach Holland, tödlich verunglückte.

Heute, 20 Jahre später, lädt ihre Mutter, Henriette, ihre vier Mädchen ein, fünf Tag nach Bergen am See zu kommen. Sie möchte ihnen eine Neuigkeit erzählen. Absagen sind unerwünscht!
Alle Mädchen, die teilweise Familien haben und mitten im Leben stehen, reagieren unterschiedlich auf diese kurzfristige Einladung. Was hat ihnen Henriette so wichtiges mitzuteilen?

Das Buch fiel mir sofort wegen seines schönen Buchcovers ins Auge. Ganz mein Geschmack.
Der Schreibstil gefiel mir genauso gut wie die Sprecherin dieses Hörbuches. Leider wurde ich mit den Charakteren der Geschichte einfach nicht warm, allen voran die exzentrische Mutter Henriette und dicht gefolgt von Yella, die sich wirklich alle Frechheiten der Mutter gefallen ließ.
Und auch wenn ich mir ein wenig mehr Tiefgang gewünscht hätte, muss ich trotzdem sagen, dass ich nicht müde wurde der Geschichte zuzuhören.
Es ist ein Buch/Hörbuch, das man einfach gut lesen/hören kann, welches dann aber auch wieder schnell in Vergessenheit geraten wird.
Dennoch eine Lese/Hörempfehlung von mir.
3½ Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2022

Ein sehr langes Buch

Wassermusik
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Wassermusik
T.C. Boyle,
gelesen von Dirk van Gunsteren und Stefan Kaminski

Der schottische Forscher Mungo Park macht sich zum Ende des 18. Jahrhunderts auf, um den gänzlich unerforschten Niger zu erkunden ...

Wassermusik
T.C. Boyle,
gelesen von Dirk van Gunsteren und Stefan Kaminski

Der schottische Forscher Mungo Park macht sich zum Ende des 18. Jahrhunderts auf, um den gänzlich unerforschten Niger zu erkunden und diesen zu kartografieren. Er nimmt seinen schwarzen Freund Johnson als Übersetzer zu dieser Zwei-Mann-Expedition mit. Gemeinsam erleben sie so viele Abenteuer, dass ich nur einige erwähnen möchte: Sie werden von den Mauren gefangen genommen, von wilden Tieren angegriffen, verhungern beinahe und werden krank. Mungos Verlobte wartet derweil auf seine Rückkehr in Schottland, wo sie diverse Heiratsanträge des Assistenten ihres Vaters ablehnt.

Und dann gibt es noch Ned Rise, der in Londons Gosse von einer Alkoholikerin geboren und vom Stiefvater verprügelt wurde und sich zum Ganoven und Überlebenskünstler entwickelt.

T.C. Boyle erzählt minuziös und sprachlich wunderschön von diesen drei Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, abwechselnd, bis das Schicksal diese Männer zusammenführt.
Boyle ist ein Meister darin Geschichten zu erzählen, jedoch muss ich leider sagen, dass mir das Hörbuch, welches 21 Stunden und 34 Minuten lief, ein wenig zu lang war.

Fazit: Ein schräger, anspruchsvoller, düsterer, farbenfroher, unterhaltsamer Roman, dem 200 Seiten weniger gut gestanden hätten.
3½ Sterne

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Nette Geschichte

Schallplattensommer
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Jugendroman

Schallplattensommer
Alina Brodsky

Maserati und ihre Oma wohnen an einem Badesee. Gemeinsam führen sie eine kleine Gastwirtschaft, wo es hauptsächlich Pommes und gefüllte Teigtaschen zu essen ...

Jugendroman

Schallplattensommer
Alina Brodsky

Maserati und ihre Oma wohnen an einem Badesee. Gemeinsam führen sie eine kleine Gastwirtschaft, wo es hauptsächlich Pommes und gefüllte Teigtaschen zu essen gibt.
Eigentlich ist es ein stilles Dörfchen, weit und breit ist sie das einzige Mädchen, doch das mit der Ruhe ändert sich schlagartig als eine neue Familie in die Nachbarschaft zieht.
Die Jungs der neuen Familie könnten nicht unterschiedlicher sein: Theo ist schweigsam und geht nicht aus dem Haus während sein Cousin Casper mehr und mehr um Maserati buhlt.
Maserati, die wie eine Elfe aussieht und es gewohnt ist von jedem angestarrt zu werden, hat für Jungs keine Zeit: Ihre Schule hat sie bereits geschmissen und außerdem muss sie immer mehr in der Gastwirtschaft helfen, seitdem Oma geistig so stark abgebaut hat.
Ihre größte Angst ist, dass sie dort landet, wo ihr Bruder bereits seit längerem ist und als die Jungs dann auch noch mit einer Schallplatte auftauchen, dessen Cover ihr Bild trägt, muss sie alles dafür tun, damit man nicht hinter das Familiengeheimnis kommt …

Das Buch ist alleine wegen seiner wenigen Seiten schnell durchgelesen.
Der Schreibstil ist gut, aber ich hätte mir ein wenig mehr Intensität gewünscht. 100 Seiten mehr hätten dem Buch sicherlich gut gestanden.
3½ Sterne

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Ein guter Krimi

Ein Präsident verschwindet
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Ein Präsident verschwindet
Ralf Langroth

1954: Der westdeutsche Verfassungsschutzpräsident Otto John verschwindet über Nacht und taucht ein paar Tage später in Ost-Berlin wieder auf, wo er große Reden ...

Ein Präsident verschwindet
Ralf Langroth

1954: Der westdeutsche Verfassungsschutzpräsident Otto John verschwindet über Nacht und taucht ein paar Tage später in Ost-Berlin wieder auf, wo er große Reden gegen Adenauer hält.
Wurde John entführt und diese Reden vom KGB erzwungen oder ist er tatsächlich ein Überläufer?
BKA-Kriminalhauptkommissar Gerber übernimmt diesen Fall nur allzu gerne, denn wie es scheint, ist mit John auch Gerbers Freundin und Partnerin Eva Herden verschwunden: Ein Foto, im Osten aufgenommen, zeigt John und Eva lachend.
Als Gerber eine Szenen-Kneipe im Grenzgebiet observieren will, kommt er zu spät und findet nur noch die fliehende Eva und einen toten Barbesitzer vor.
Ist Eva jetzt nicht nur eine Spionin, sondern auch noch eine Mörderin und kann Gerber John zurück nach Westdeutschland holen?

Ein Thriller mit historischen Fakten gespickt, deren Schauplatz die Nachkriegszeit und die junge Bundesrepublik ist, hörte sich für mich sofort spannend an.

Und der Beginn ist auch wirklich super: Schnell ist man mittendrin. Langeweile gibt es keine und man möchte auch immer wissen wie es weiter geht.
Aber etwa in der Mitte ließ das Buch schlagartig nach. Es war auf einmal nicht mehr glaubwürdig.
Vorsicht Spoiler ------> Eva hilft dem KGB John zu Kidnappen, lockt dann auch Gerber in die Falle, was wiederum dazu führt, dass Gerber im Osten, im verdrecktem Keller des KGB's landet und schwupp, siehe da: Einfach aus dem nichts, wird Gerber freigelassen und fährt dann seelenruhig mit Eva über die Grenze nach Westberlin, wo Gerber Eva vor ihrer West-Wohnung ganz gemütlich absetzt?! Geht das so? Ich meine, muss man da nicht in Untersuchungshaft? Durfte man das früher? Andere Leute entführen - ohne Strafe? <------ Spoilerende

Fazit:
Es ist ein leichter Spionagekrimi in den 50gern, das Wort Thriller passt nicht. Es gibt viel Action und per Zufall ist Gerber auch immer am richtigen Ort.
Trotzdem möchte ich noch sagen, dass auch, wenn bei mir der Funke nicht so richtig übergesprungen ist, sich das Buch leicht und flüssig liest. Einfache und gute Leseunterhaltung.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Nette Geschichte

Gala und Dalí – Die Unzertrennlichen
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Gala & Dalí - Die Unzertrennlichen
Sylvia Frank

Gala ist unglücklich in ihrer Beziehung und enttäuscht davon, dass ihr Mann und Dichter Paul Éluard nichts mehr zu Papier bringt. Gemeinsam fahren sie ...

Gala & Dalí - Die Unzertrennlichen
Sylvia Frank

Gala ist unglücklich in ihrer Beziehung und enttäuscht davon, dass ihr Mann und Dichter Paul Éluard nichts mehr zu Papier bringt. Gemeinsam fahren sie ins spanische Dorf Cadaqués. Beide erhoffen sich, dass Paul dort Ruhe, Musse und Inspirationen findet, damit sich seine Schreibblockade legt.

Gala lernt dort den 10 Jahre jüngeren Dalí kennen und sie verlieben sich ineinander. Ihre Liebe vertieft sich, als Paul abreist und Gala in Cadaqués zurücklässt.

Doch es ist Dali‘s Unsicherheit, als auch die finanzielle Abhängigkeit von seinem Vater, die ihn veranlasst, Gala ohne Liebeserklärung, zurück nach Paris abreisen zu lassen.

Ein halbes Jahr später reist Dalí für seine aller erste Vernissage nach Paris, wo er wieder auf Gala trifft...

Das Buch liest sich gut, der Schreibstil ist leicht und man findet sehr schnell in die Geschichte hinein.
Gemälde werden genannt und auch beschrieben, das gefällt mir sehr an Romanbiografien. Die Umsetzung seiner Inspirationen sind mir allerdings nicht immer schlüssig.
Gewünscht hätte ich mir ausserdem mehr Leidenschaft und Emotionen in ihrer Liebe. Gala wirkt kalt und ich konnte nicht rauslesen, ob sie sich an Dalís Künstler-Seite sonnen wollte oder ob sie ihn wirklich liebte.
Freunde von Dalí, wie zum Beispiel René Magritte, werden nur als Statisten benutzt, dass sie selber große Künstler sind, wird nicht erwähnt.

Fazit:
Das Buch ist schnell durchgelesen und ich konnte ein paar neue Werke von Dalí kennenlernen. Kataloniens Landschaft, Meer und Essen wird wunderbar von dem/der Autor:in beschrieben und ich konnte förmlich das Salz des Meeres riechen.

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