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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2022

Drogen: Freund oder Feind?

Roxy
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Wie schnell und unverhofft man vom Status "clean" zu "drogenabhängig" wechseln kann wird in "Roxy" auf unterhaltsame Weise beschrieben.

Die Geschwister Isaac und Ivy sind typische Teenager mit den üblichen ...


Wie schnell und unverhofft man vom Status "clean" zu "drogenabhängig" wechseln kann wird in "Roxy" auf unterhaltsame Weise beschrieben.

Die Geschwister Isaac und Ivy sind typische Teenager mit den üblichen Problemen. Während Ivy unter ADHS leidet , ihre Schulnoten miserabel sind und sie grundsätzlich mit den falschen Typen abhängt, ist Isaac das genaue Gegenteil. Ehrgeizig, sehr beliebt und dabei fast ein Mustersohn. Die Grenzen verschieben sich jedoch, als die Geschwister Roxy und Addison kennenlernen....

Mir hat die Idee des Buches total gefallen. Ich fand es einfach genial den Drogen menschliche Charakterzüge und einen "Körper" zu gewähren. Darüberhinaus sind deren Namen gut gewählt. Wem ggf Adderall, Oxycotin, etc nicht geläufig sind hat am Anfang des Buches, auf der Klappentext-Innenseite, eine Hierarchie und grobe Richtung. Sollte das nicht reichen, hilft eine kurze Recherche über die Suchmaschine eures Vertrauens.
Auch die Challenges der Suchtmittel untereinander sind amüsant zu lesen.

Die Story wird aus mehreren Perspektiven geschildert (Ivy, Isaac, Roxy und Addison). Dadurch sind die Vorkommnisse sehr gut nachzuvollziehen und so manche Auswirkungen von Roxy und Co werden klarer. Düster und beklemmend ist es allemal.

Vier Sterne bekommt das Buch von mir, weil es sehr unterhaltsam ist, aber für meinen Geschmack noch etwas intensiver auf die Gefahren und das Abdriften in die Sucht hinweisen könnte. Da fehlt mir irgendetwas was das Buch zu einem Tip-Kandidaten macht.

Fazit:
Eine tolle Idee mit einer guten Umsetzung. Von den Autoren (zusammen oder einzeln) habe ich mittlerweile etwa sechs Bücher gelesen und ich würde jeder Zeit wieder- sofern mich das behandelte Thema grundsätzlich anspricht - bei ihren Werken zugreifen.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Leider der (vorerst) letzte Band der Reihe

Tote tanzen keinen Walzer
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Band 15 der Loretta-Luchs-Reihe hat mich persönlich in den absoluten Alptraum geführt: in die Tanzschule. Da habe ich so quasi etwas mit Loretta gemeinsam, denn sie ist auch nicht wirklich begeistert von ...

Band 15 der Loretta-Luchs-Reihe hat mich persönlich in den absoluten Alptraum geführt: in die Tanzschule. Da habe ich so quasi etwas mit Loretta gemeinsam, denn sie ist auch nicht wirklich begeistert von Bärbel und Franks Idee, dass die ganze Sippe einen Tanzkurs belegt, um auf deren Hochzeit ordentlich schwofen zu können. Aber was macht man nicht alles für gute Freunde?!
Und da Sport bekanntlich Mord ist hat Loretta gleich was zu tun. So ein Foxtrott ist schon gefährlich. Überlebt nicht jeder....

Leider ist das vorerst der letzte Band, denn der Verlag zieht sich aus diesem Buch-Genre zurück und hinterlässt damit eine zitternde Fan-Gemeinde von Lotte Minck und ihren Buch-Figuren!

Jedes der Loretta-Bücher macht einfach Spaß zu lesen. Es ist wie nach Hause kommen, so vertraut, wie wenn es der eigene Freundeskreis wäre.
Die Charaktere sind mal herrlich normal, mal ungewöhnlich schräg, mal mit Dialekt oder modischem Style. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Absolutes Highlight in diesem Band ist die Darstellung der korrekten Tanzhaltung (mein Mitgefühl, Loretta!).

Zudem ist jedes, wirklich jedes Cover, bzw der gesamte "Umschlag" eine echte Augenweide und passt immer zum Inhalt des Buches (teilweise mit einer kleinen künstlerischen Freiheit, die vermutlich 90 % gar nicht auffallen wird).

Fazit:
Volltreffer! Der Grund warum ich " nur" 4 Sterne gebe ist, dass es Episoden von Loretta gibt, die für mich noch stimmiger im Plot waren und mich noch mehr zum lachen gebracht haben. Meckern auf sehr hohem Niveau....Nun hoffe ich auf eine Loretta-Fanbase-freundliche Lösung!

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Stürmische Zeiten auf Windsor Castle

Die unhöfliche Tote
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Ein verschwundenes Gemälde, Drohbriefe und eine Leiche. Hinter den Palastmauern von Windsor Castle wird es der Queen und ihrer persönlichen Mitarbeiterin Rozi nie langweilig. Und so ermitteln die beiden ...

Ein verschwundenes Gemälde, Drohbriefe und eine Leiche. Hinter den Palastmauern von Windsor Castle wird es der Queen und ihrer persönlichen Mitarbeiterin Rozi nie langweilig. Und so ermitteln die beiden Damen und helfen der hiesigen Polizei bei der Lösung der Fälle.
Zeitlich ist das Buch vor dem Brexit angelegt. Die ein oder andere Spitze in dieser Hinsicht ist demnach enthalten. So wie auch Theresa May und ihr Schuhtick.
So ein Palast Haushalt ist schon eine Firma für sich. Dass die Queen nicht den Überblick verliert ist wirklich erstaunlich. Ich musste mich erstmal mit den ganzen unterschiedlichen Namen zurechtfinden.
Ich konnte mir die Queen hervorragend vorstellen. Sie wurde durch SJ Bennet erstaunlich gut getroffen. Man hat selbst im Buch die Liebe zu ihren Corgies gefühlt. Wobei mein persönliches Highlight Prinz Philip war. Besonders die typischen Eheszenen zwischen den beiden haben mir sehr gut gefallen.
Sprecherin Sandra Voss hat das Buch sehr gut gelesen und den verschiedenen Charakteren jedem sein gewisses Etwas gegeben, ihnen Leben eingehaucht. Das war unter anderem deshalb möglich, weil ausreichend und richtig gesetzte Pausen vorkamen.
Fazit:
Ein nettes Cosy-Crime Buch mit sympathischem Staatsoberhaupt. Einer Frau, die weiß was sie will und deren Terminplan gut gefüllt ist. Wer also gerade keine Tee-Einladung von HRH Queen Elizabeth erhalten hat kann sich gut unterhalten aufs heimische Sofa zurückziehen und dennoch Palastluft schnuppern.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Und was hat sich dieses Mal geändert?

Game Changer
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Von Neal Shusterman habe ich die Scythe-Trilogie gelesen, sowie den Einzelband „Dry“ und beide haben mir sehr gut gefallen. „Game Changer“ kann da leider nicht ganz mithalten.

Doch von vorne.

Neal Shusterman ...

Von Neal Shusterman habe ich die Scythe-Trilogie gelesen, sowie den Einzelband „Dry“ und beide haben mir sehr gut gefallen. „Game Changer“ kann da leider nicht ganz mithalten.

Doch von vorne.

Neal Shusterman versteht es, schwierige Themen sehr gut aufzuarbeiten, sie in eigenen Worten zu erklären und konstruktiv zu kritisieren. Es bleibt kaum ein Thema unangesprochen: Homosexualität, Klima, Rassismus, soziale Schichten, Flüchtlinge, und und und. Das ist wirklich eine Stärke von ihm. Während Scythe kreativ und sehr unterhaltsam mit dem Thema Tod umgegangen ist und er in „Dry“ das Thema der Wasserknappheit, Klimawandel und die Verhaltensweisen der Menschen angesprochen hat, sind es hier vor allem gesellschaftskritische Themen, die Jugend, das Leben an sich. Eingepackt in eine Geschichte von „was wäre wenn“. Wenn es danach gehen würde hätte ich ein paar Dutzend Zitate, die ich hier gerne auflisten würde, alle über Macht, Ignoranz, Bequemlichkeit, mangelndes Engagement und menschliche Dummheit. Aber dann hätte ich das Buch kopiert.

Meine Probleme hatte ich mit den Sprüngen, die der Protagonist immer wieder macht. Manchmal wußte ich nicht mehr wo ich mich befand. In welcher Zeit, welche Personen in der Zeit vorkommen, etc. Das ist auch der Grund, warum ich „nur“ 4 Sterne gegeben habe. Ansonsten ist die Handlung wirklich gelungen. Ich könnte mir das Buch aufgrund der angesprochenen Themen, der Handlung und des Schreibstils auch sehr gut als Schullektüre vorstellen. Endlich mal nicht so verstaubte „Klassiker“, durch die jede Klasse durch musste.

Fazit:

Seine Scythe-Reihe und Dryhaben mir insgesamt etwas besser gefallen. Sie lagen mir vom Thema irgendwie mehr. Bei Game Changer beweist Neal Shusterman seine sprachliche Gewandheit in Form von Gesellschaftskritik die on point ist! Bei mir wandert es definitiv ins Bücherregal. Es enthält einfach sehr viele, wichtige, gute Textstellen, die ich nicht missen möchte. Wem das Thema des Buches an sich zusagt erhält ein tolles Buch, das ernst ist und zeitgleich unterhält.

„Dinge, die dein Leben verändern – Dinge, die deine Welt verändern -, geschehen selten mit Vorwarnung.“ (S. 25)

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Achtet auf den Doppelmond!

Shelter
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„Wenn du mich findest, gebe ich auf. Wenn du mich nicht findest, finden sie dich.“ (S. 165)

„Shelter“ erinnerte mich anfangs sehr an das Buch bzw. den Film „Die Welle“. Bei beiden geht es um eine Idee, ...

„Wenn du mich findest, gebe ich auf. Wenn du mich nicht findest, finden sie dich.“ (S. 165)

„Shelter“ erinnerte mich anfangs sehr an das Buch bzw. den Film „Die Welle“. Bei beiden geht es um eine Idee, einen Versuch, der sich dann verselbstständigt und einer oder beide geht/gehen ordentlich nach hinten los. Vielleicht habe ich deshalb nicht so gut in die Geschichte reingefunden? Der Start war zumindest durchwachsen, hat sich dann aber nach dem ersten Drittel gebessert und am Ende mit der Lösung überrascht.
Dabei passt das Thema des Buches und der Schreibstil der Autorin hervorragend zum Jugendgenre. Ich habe schon einige Bücher von Ursula Poznanski gelesen und greife jedes Mal wieder gerne zu. Ihre Bücher sind meist einzigartig und glaubhaft geschrieben. Also zumindest die Darstellung der Clique und Freundschaften, des Studentenlebens, etc. geht– die Aliens jetzt weniger ….Ihr Schreibstil lässt sich gut lesen, ist leicht und locker.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Benny mochte ich sehr, auch wenn ich persönlich nichts für seine Theaterleidenschaft empfinde. Dagegen fand ich Liv speziell, dadurch aber auch spannend, weil sie eben nicht so 0815 war. Sie hat aber auch einen ordentlichen Klatscher an der Birne (sonst hätte sie das Experiment abgebrochen). Stellenweise konnte ich das Buch nicht abends lesen. Es war mir zu „gruselig“. Ich bin da aber auch zartbesaitet.
Das Cover ist auffällig und sehr schön gestaltet, wie eigentlich alle Poznanski-Bücher. Das rote OC ist etwas erhaben bzw. leicht in den Karton „eingeritzt“.
Fazit:
Von mir 4 Sterne. Meiner Meinung nach gibt es bessere Bücher von ihr. Jedoch: „Shelter“ ist spannend und die Handlung gut durchdacht. Insbesondere das Ende überrascht. Einen Stern Abzug gibt es von mir für die – zumindest am Anfang – sehr nahe an „Die Welle“ angelehnte Geschichte. Mich persönlich hat das etwas abgelenkt und irritiert. Die Handlung hat aber den Bogen zur eigenen Geschichte gefunden und deshalb kann ich das Buch auch guten Gewissens empfehlen z. B. als Weihnachtsgeschenk. Und? Gekauft?
„Du gehörst auch zu diesem Haufen von Gestörten? Glückwunsch.“ (S. 213)

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