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Karolina_Hruskova

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2024

Niedriges Spannungsplateau und Langatmigkeit

One Of Six - Verrat
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Der erste Teil der Dilogie hat mich mit seinem schönen Cover und Klappentext angesprochen. Zusätzlich habe ich mich über das Trope Suspence gefreut und mir großen Nervenkitzel erhofft.

Und dann war ich ...

Der erste Teil der Dilogie hat mich mit seinem schönen Cover und Klappentext angesprochen. Zusätzlich habe ich mich über das Trope Suspence gefreut und mir großen Nervenkitzel erhofft.

Und dann war ich doch ziemlich enttäuscht, weil der Roman zu zwei Dritteln aus einem Reise- oder Landschaftsbericht zu bestehen scheint. Jedes kleinste und unnötige Detail wurde breit getreten, was die Geschichte langatmig gestaltet hat. Erst im letzten Drittel hat der Spannungsbogen langsam zugenommen. Aber auch hier haben Dynamik und Schnelligkeit gefehlt, um das Beste aus den Szenen herauszuholen. Man war eher relativ schnell auf einem niedrigen Spannungsplateau.
Gefallen hat mir wiederum, dass der Fokus trotzdem auf der Spannung lag und nicht primär auf der Liebesgeschichte zwischen Luca und Devan. Zu beiden Protagonisten konnte ich leider keinen Zugang finden und auch emotional wurde ich nicht abgeholt.

Der Schreibstil war gut zu lesen und flüssig, jedoch wurde mir zu oft wiederholt, dass etwas oder jemand "irritierend dicht" war. Gerade auch wegen der vielen Landschaftsbeschreibungen hätte er etwas bildlicher und lebendiger sein können.

Aber letztendlich hat mich die Neugier gepackt, I can't help myself, und ich will auf jeden Fall wissen, wer nun hinter den dubiosen Vorkommnissen steckt!

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Guter Start, langweilige Umsetzung

Mr Wrong Number
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Olivia ist der Inbegriff eines Pechvogels: Freund weg, Job weg und die Wohnung liegt in Schutt und Asche - wortwörtlich, denn während sie die Liebebriefe des Exfreundes verbrennt, verursacht sie einen ...

Olivia ist der Inbegriff eines Pechvogels: Freund weg, Job weg und die Wohnung liegt in Schutt und Asche - wortwörtlich, denn während sie die Liebebriefe des Exfreundes verbrennt, verursacht sie einen Hausbrand.

Ein lustiger Einstieg in eine enemies-to-lovers-Geschichte. Kurzfristig kommt Livvie in der WG ihres Bruders und seinem besten Freund Colin unter. Gleichzeitig erhält sie eine Nachricht von einer fremden Nummer, die definitiv nicht an sie gerichtet war - doch schon bald genießt Liv das charmante Geplänkel mit "Mr Wrong Number". Wer konnte ahnen, dass Colin dahinter steckt??

Ich. Denn das Buch ist sehr vorhersehbar. Anfangs fand ich Olivia noch süß mit ihrer tolpatschigen Art, allerdings hat sie mich damit und mit ihrer Naivität auch schon bald genervt. In ihrem Charakter war absolut keinerlei Entwicklung zu sehen. Genauso konnte ich Colin nicht nachvollziehen, der sich sein Leben lang mit Olivia streitet, aber plötzlich alles an ihr durch die rosarote Brille sieht. Gestört hat es mich zudem, dass bei jeder Gelegenheit erwähnt wurde, wie attraktiv er sei und dass er fast ausschließlich oben ohne aufgetaucht ist.

Der Schreibstil hat leider auch keinen positiven Beitrag geleistet, er war zwar flüssig, aber 0815, nichtssagend und weitestgehend humorlos - passend zu der Geschichte. Ebenso war es mir schlicht zu emotionslos. Für mich ist der Roman stark gestartet, hat jedoch letztendlich dieses Potenzial nicht ausgeschöpft. Schade.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

(Un)Happy Place? - Eine fehlplatzierte Geschichte

Happy Place
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Das Cover und der Klappentext haben mich auf eine sommerliche RomCom mit viel Witz und Humor eingestimmt. Second Chance, viele unterschiedliche Charaktere auf einem Haufen, Sonnenschein und ein (klitzekleines) ...

Das Cover und der Klappentext haben mich auf eine sommerliche RomCom mit viel Witz und Humor eingestimmt. Second Chance, viele unterschiedliche Charaktere auf einem Haufen, Sonnenschein und ein (klitzekleines) Geheimnis, was den Beziehungsstatus betrifft? Count me in!

Und dann war ich nach dem Lesen doch ziemlich überrascht, denn meine Vorstellungen und die Geschichte hätten teilweise nicht weiter auseinandergehen können. Die Geschichte war alles andere als spritzig. Harriet und Wyn sind sehr unglücklich über ihre Trennung, deren Grund für mich absolut nicht greifbar war. Wieso trennt man sich überhaupt, wenn man als Expartner im Roman dann lange und intensive Liebesbekundungen immerzu wiederholt? Diese Basis macht das ganze Kernproblem des Romans schon unglaubwürdig und sehr trist. Auch die Freundschaften waren nur noch ein Abklatsch von früher und die Nebencharaktere eher schwach beleuchtet. Darüber hinaus fand viel Misskommunikation statt, was ich persönlich nicht sehr mag.

Viel rausgeholt haben dann wiederum die teils tiefen Gedankengänge, vor allem gegen Ende hin. Letztendlich glaube ich vor allem deshalb, dass die Geschichte in einem anderen Kontext viel mehr Potenzial gehabt hätte. Die Rahmenbedingungen haben nicht zu dem gepasst, was man als Leser*in unter dem Strich erhält - ein paar Mal Schmunzeln und ein Sommersetting machen für mich nämlich leider keine RomCom aus.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Der Schreibstil hat es gerettet

Like Fire We Burn
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Der zweite Teil der Winter-Dreams-Reihe lässt mich ganz schön zwiegespalten zurück.

Vor allem in den ersten Kapiteln hat mich Aria unglaublich genervt. Es wurde durchgehend nur gejammert und geheult. ...

Der zweite Teil der Winter-Dreams-Reihe lässt mich ganz schön zwiegespalten zurück.

Vor allem in den ersten Kapiteln hat mich Aria unglaublich genervt. Es wurde durchgehend nur gejammert und geheult. Sie war einfach unerträglich. Zumal sie kein bisschen Selbstwertgefühl oder Stolz gegenüber Wyatt gezeigt hat. Er hat sie während ihrer Beziehung betrogen, woraufhin sie Aspen verlassen hat. Nun ist sie zurück und ihre Gefühle füreinander scheinen nie wirklich verschwunden zu sein...

Persönlich hat es mich sehr gestört, wie mit Wyatts Betrug umgegangen wurde: jeder fand den "Ausrutscher" gar nicht so schlimm. Als Wyatt Aria schließlich ein großes Geheimnis anvertraut (und es ist wirklich erschreckend!), beschwichtigt sie ihn nur. Er hat echt derbe Mist gebaut. Aber vor allem ihre (Nicht-)Reaktion darauf hat mich regelrecht entsetzt.
Auch der Schluss des Romans war mir leider too much und zu künstlich.

Abgesehen davon muss ich aber auch sagen, dass Ayla Dades Schreibstil wieder viel rausgeholt hat. Trotz ihrer "Macken" fand ich z. B. Aria auch so cool dargestellt, dass ich mir oft gedacht habe, dass es toll wäre, sie als Freundin zu haben. Ich habe oft lachen müssen und mochte Ayla Dades Witz und Humor sehr. Ihre lockere Art zu schreiben hat zwar viele Punkte eingebracht, aber insgesamt konnte mich dieser Teil der Reihe leider nicht vollends überzeugen.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Eine gefühlvolle Erzählung von Freundschaft und Liebe

We don’t talk anymore
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Josephine und Archer verbindet eine ganz außergewöhnliche Freundschaft miteinander. Sie sind seit ihrer gemeinsamen Kindheit beste Freunde, vertrauen sich bedingungslos und bilden zusammen eine perfekte ...

Josephine und Archer verbindet eine ganz außergewöhnliche Freundschaft miteinander. Sie sind seit ihrer gemeinsamen Kindheit beste Freunde, vertrauen sich bedingungslos und bilden zusammen eine perfekte Einheit – ohne den jeweils anderen sind sie unvollständig. Sie sind unzertrennlich. Doch obwohl beide sogar die Exeter Academy besuchen, eine Schule für privilegierte Kinder, trennen Josephine und Archer auch Welten: Sie ist die Tochter reicher und erfolgreicher Eltern; er ist der Sohn der Hausangestellten. Ihre Freundschaft gerät schließlich ins Wanken, als sich beide eingestehen, dass sie sich ineinander verliebt haben. Um die Freundschaft allerdings nicht zu gefährden, verheimlichen sie ihre Gefühle voreinander – als Archer in einen dunklen Sog aus Geheimnissen gezogen wird, geht es jedoch um weit mehr als ihre Gefühle zueinander…

Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Kauf des Buches bei mir um einen rein oberflächlichen Kauf, denn schaut euch nur das Cover an: Wie kann man es nicht haben wollen? Der große und mittig platzierte Fleck Farbe (ist es Wasserfarbe? Acrylfarbe?) gefällt mir in Kombination mit den goldenen Highlights sehr gut. Es strahlt Ruhe, aber auch Tiefe aus und bereitet meiner Meinung nach sehr gut auf den Roman vor.

Die Freundschaft zwischen Josephine und Archer fand ich wunderschön. Sie kennen einander in- und auswendig, verstehen sich auch ohne Worte und wissen, dass sie sich blindlings aufeinander verlassen können. Josephine und Archer gibt es nur im Doppelpack. Ihre innige und tiefe Freundschaft hat mich sehr berührt, genauso wie sie gegenseitig aufeinander aufgepasst haben. Dass sie sich ineinander verlieben, war also (für mich) nur eine Frage der Zeit. Allerdings war meine Zuneigung zu den beiden irgendwann abgeklungen.

Denn im Gegensatz zu ihrer Beziehung zueinander bin ich mit den beiden Hauptpersonen Josephine und Archer an sich nämlich nicht klargekommen. Josephine ist als Mauerblümchen beschreiben und dabei kam es mir auch noch so vor, als würde man sich bei ihr in dieser Hinsicht an jedem Klischee bedienen. Sie ist zaghaft, schwach, ängstlich, schüchtern, naiv und tritt nur in den Vordergrund, als sie als Klassenbeste (noch ein Klischee!) eine Rede halten muss. Als eine Entwicklung konnte ich das leider nicht wirklich wahrnehmen. Archer hingegen ist beliebt und gesellig und arbeitet hart für seine Zukunft. Doch als er in Bedrängnis gerät, handelt er kindisch – was für mich fast einen Rückschritt darstellt. Übrigens – dass Josephines „Freundinnen“, die Zwillinge Ophelia und Odette, als dumme Blondchen dargestellt werden und vor Klischees nur so strotzten, fand ich bedauerlich.

Auch das Setting war mir zu schwach aufgestellt. Die Geschichte, die zeitlich nur einige Wochen umfasst, hat keinerlei Dynamik erhalten; auf der anderen Seite verlieh es dem Ganzen aber auch eine entspannende und ruhige Geschwindigkeit. Entweder die einzelnen Szenen fanden auf dem Anwesen von Josephines Eltern statt, ein paar Mal diente die Schule als Schauplatz oder eine der vielen Partys, die (Achtung, auch hier wieder Klischees:) von verzogenen, reichen Mitschülern veranstaltet wurden. Auf mich hat es den Eindruck gemacht, als würde hier die Tiefe fehlen; stattdessen war mir die erzählte Geschichte wahrscheinlich dadurch noch seichter.

Ich finde es wirklich schade, dass es einige Punkte an dem Roman gibt, die mich die Geschichte von Josephine und Archer nicht wirklich genießen lassen konnten. Meiner Ansicht nach wäre über diese einmalige und besondere Freundschaft hinaus noch viel mehr Tiefgang möglich gewesen. Dennoch hat mich der Umgang zwischen Josephine und Archer bezaubert und ich wünsche den beiden wirklich ihr Happy End – was nach dem phänomenalen Cliffhanger am Ende des Romans vorerst schwierig sein wird. In We don’t talk anymore wird auf wunderbare Weise mit großen Emotionen umgegangen, die jedoch noch facettenreicher und breit gefächerter hätten gestaltet werden können.

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