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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2022

Anstrengend und spießig

OMG, diese Aisling!
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ist diese Aisling, ein irisches Mädchen, das in jeden Fettnapf tritt - also in jeden, der sich in ihrem spießigen, alkoholgeschwängerten Umfeld eben so auftut. Ich hatte keine Freude an dieser wenig originellen ...

ist diese Aisling, ein irisches Mädchen, das in jeden Fettnapf tritt - also in jeden, der sich in ihrem spießigen, alkoholgeschwängerten Umfeld eben so auftut. Ich hatte keine Freude an dieser wenig originellen Lektüre, die von den Geschicken einer jungen Frau erzählt, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt, nachdem es sie einmal mehr enttäuscht hat.

Sie meinen, das gab es schon? Ja, durchaus, immer wieder und zwar auch in wesentlich ansprechenden Varianten. Aus meiner Sicht kein Buch, das ich unbedingt lesen muss!

Veröffentlicht am 16.04.2022

Die Scherben einer Ehe

Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst
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breitet Autor Nick Hornby hier vor seinen Lesern aus. Aber vielleicht sind es welche, die man noch kitten kann, denn hier werden Szenen einer Ehe unmittelbar vor der wöchentlichen Paartherapie beschrieben. ...

breitet Autor Nick Hornby hier vor seinen Lesern aus. Aber vielleicht sind es welche, die man noch kitten kann, denn hier werden Szenen einer Ehe unmittelbar vor der wöchentlichen Paartherapie beschrieben. Sie finden - wie könnte es in England anders sein - in einem Pub bei Bier und Wein statt. Und sie sollen - ach, um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht so recht, was dieses Buch soll!

Ich habe schon viel von Hornby gelesen und fand weniges richtig toll, manches mittelprächtig und das meiste ganz amüsant. Und dieses hier? Das war das Erste, das ich einfach stinklangweilig fand. Es war gottseidank so kurz, dass ich es schnell überstanden hatte, aber das war für mich ein Paradeexemplar für ein Thema, ein Werk, für das dem Autor so wirklich gar nichts eingefallen ist. Natürlich merkt man auch hier, dass Hornby mit Worten umgehen kann, aber ein Gewinn war dieses Büchlein wirklich in keinster Weise und an keiner Stelle für mich.

Also an dieser Stelle von mir keine Empfehlung, sondern eine Warnung: wenn Sie es sich mit Hornby nicht verscherzen wollen, machen Sie um dieses Buch besser einen Bogen. Und zwar einen gewaltigen.

Veröffentlicht am 16.04.2022

Zusammentreffen auf Beaumont

Ein Wort, um dich zu retten
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Die kleine Mittelmeerinsel Beaumont gilt als Insel des Rückzugs - zumindest für den ehemaligen Bestsellerautor Nathan Fowles, der dort sehr zurückgezogen lebt. Bis er - sicher nicht das erste Mal - Besuch ...

Die kleine Mittelmeerinsel Beaumont gilt als Insel des Rückzugs - zumindest für den ehemaligen Bestsellerautor Nathan Fowles, der dort sehr zurückgezogen lebt. Bis er - sicher nicht das erste Mal - Besuch bekommt und zwar gleich zweimal: einmal vom jungen hoffnungsvollen Autor Raphael Bataille, der bemüht ist, den Erfolgsautor zur Lektüre seines neuesten Manuskripts zu bewegen und dann von der Journalistin Mathilde Monney, die seinen Hund zurückbringt, was aber nicht der eigentliche Grund ihres Besuches ist.

Klar, dass Fowles (fast) alles tut, um die beiden abzuwimmeln, aber das ist gar nicht so einfach. Zumal alsbald auf der Insel eine Leiche aufgefunden wird. Kann es sein, dass einer der drei etwas damit zu tun hat und wenn ja, was?

Es beginnt eine lange Reihe weitschweifiger - und leider auch noch abschweifender - Rückblicke, die ein ganzes Heer an Nebenfiguren in Szene setzt und mich zumindest zeitweilig den Faden in diesem eigentlich recht vielversprechenden Spannungsroman verlieren ließ. Aber irgendwann hatte ich wirklich keine Lust mehr, war mir bei Spannungsromanen eigentlich selten passiert. Aber hier wurden die Enden derart umständlich zusammengefügt, dass ich irgendwann einfach keine Lust mehr hatte. Obwohl ich Mussos Werke eigentlich schätze, kann ich dieses leider nicht so recht weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 16.04.2022

Sehr man selbst sein

Bergsalz
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Das ist es, an was es den Bewohnern des Dorfes am Alpenrand mangelt, sie wissen gar nicht mehr genau, was das ist. Eine Ahnung davon bekommen die Damen Bewohnerinnen an dem Tag, an dem Franzi einen Rappel ...

Das ist es, an was es den Bewohnern des Dorfes am Alpenrand mangelt, sie wissen gar nicht mehr genau, was das ist. Eine Ahnung davon bekommen die Damen Bewohnerinnen an dem Tag, an dem Franzi einen Rappel bekommt und ihre langjährigen Nachbarinnen auf einmal hineinbittet. Und daraus ein bunter Mittagstisch entsteht. Der soll sich verfestigen in einer Art Institution und da passt am besten das ehemalige örtliche Gasthaus, in dem jetzt Flüchtlinge untergebracht sind. Die gleich integriert werden Und dann fehlt ein passendes Konzept, worauf gleich Sabina, eine noch junge Heimkehrerin und Tochter einer der Mittagsdamen, ebenfalls integriert wird. Alles ein läuft ein bisschen glatt in dem Roman, dem durchaus ein festes Fundament zugrunde liegt: das hat die Autorin sorgsam wie liebevoll aus Biographien und Schicksalen zusammengezimmert, die jeder noch so kleinen Nebenfigur aufs Großzügigste verpasst wurden. Doch wurde der Roman damit heillos überladen, so das für eine schlüssige Handlung und ein logisches Ende kein Platz mehr blieb, aus meiner Sicht jedenfalls.

Wohlfühlen soll dem Leser hier leicht gemacht werden, ein Wellnessroman soll dies gewissermaßen sein, so mein Eindruck. Doch kam er bei mir nicht so an, weil es hier auf gerade mal 200 Seiten vor Biographien, Schicksalen, Erlebtem und Verpasstem nur so wimmelt. Nur der Berg und das Salz darin beziehungsweise in der sprichwörtlichen Suppe - die bleiben aus. Und zwar zum Ende hin in dem Ausmaß, dass ich dem Geschehen gar nicht mehr folgen konnte!