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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2022

Eine spannende und coole queere Geschichte

I Kissed Shara Wheeler
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Als ich bei Vorablesen das Cover, den Klappentext und die Leseprobe entdeckt habe, war ich direkt neugierig - die Geschichte klang irgendwie witzig und gleichzeitig ganz süß. Der Schreibstil hat mich ganz ...

Als ich bei Vorablesen das Cover, den Klappentext und die Leseprobe entdeckt habe, war ich direkt neugierig - die Geschichte klang irgendwie witzig und gleichzeitig ganz süß. Der Schreibstil hat mich ganz und gar begeistern können: Locker und extrem humorvoll. Manchmal musste ich tatsächlich laut lachen. Ich persönlich bin immer nicht so der Fan von dritter Person, doch in dieser Geschichte hat es mich nicht so sehr gestört.

Der Humor hat auch super zu den Figuren in dem Buch gepasst. Sie sind alle sehr besonders, authentisch und echt - mit Makeln und Herausforderungen. Sie machen Fehler, sind einfach unperfekt, was sie unglaublich sympathisch macht. Insbesondere Chloe hat den Humor der Autorin perfekt durch das Buch getragen. Die Figuren haben sich zum Teil gut und sichtbar entwickelt, von einigen bin ich sogar richtig überrascht worden.

Die Geschichte ist ganz cool gemacht. Die Rätsel, die Shara versteckt und Chloe, Rory und Smith verfolgen, bringen eine kleine spannende Spur ins Buch. Insgesamt war die Story in False Beach unterhaltsam und lustig. Im letzten Drittel hat mir die Entwicklung der Story allerdings nicht mehr so sehr gefallen. Hier hat es sich stellenweise für mich ziemlich gezogen. Zum Ende wurde es aber wieder rund und für mich hat das Ende auch gut gepasst.

Insgesamt eine süße, queere Geschichte, die teils lustige teils ernstere Töne einnimmt, allem voran aber extrem bunt ist. Es werden krasse Themen mit einbezogen, die ich gut umgesetzt fand. Für mich war es stellenweise auch sehr interessant. Dass die Autorin beispielsweise für eine nichtbinäre Person im Buch das Neopronomen „sier“ als englische Übersetzung für „they“ nutzt, habe ich irgendwann dann auch verstanden. Ich dachte zuerst, es sei ein Tippfehler.. 😅 Wer auf der Suche nach einer süßen, spannenden, queeren Geschichte für zwischendurch ist, wird mit 𝐼 𝑘𝑖𝑠𝑠𝑒𝑑 𝑆ℎ𝑎𝑟𝑎 𝑊ℎ𝑒𝑒𝑙𝑒𝑟 genau das finden.

✩✩✩✩ / 5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2022

Schmerzhaft, herzzerreißend und mitreissend

Was perfekt war
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Bisher wurde ich von Colleen Hoover noch nie enttäuscht, wenn es um Emotionen, Gefühle und starke Charaktere geht. Und jedes Mal sind die Themen und Charaktere wieder so anders!

Die Thematik in 𝑊𝑎𝑠 𝑝𝑒𝑟𝑓𝑒𝑘𝑡 ...

Bisher wurde ich von Colleen Hoover noch nie enttäuscht, wenn es um Emotionen, Gefühle und starke Charaktere geht. Und jedes Mal sind die Themen und Charaktere wieder so anders!

Die Thematik in 𝑊𝑎𝑠 𝑝𝑒𝑟𝑓𝑒𝑘𝑡 𝑤𝑎𝑟 ist wieder einmal heftig, wenn auch (hoffentlich) für mich weiter weg, als es in anderen Büchern der Fall ist. Daher war ich auch etwas skeptisch, ob sich das Leid und die Gefühle für mich nah anfühlen können, oder sich das Buch dadurch umso mehr ziehen würde. Das hat es aber überhaupt nicht getan.

Alleine der Wechsel zwischen „damals“ und „jetzt“ hat den perfekten Schwung mit reingebracht und Vergangenheit und Gegenwart so zusammengefügt, dass man trotz weniger Überraschungen sehr neugierig wurde und es zum Pageturner wurde. Es gab ein paar Geheimnisse und Fragen, die herauszufinden waren und trotzdem waren die Gefühle hier an erster Stelle.

Es war eine reine Achterbahn, gerade durch die Zeitsprünge und ich konnte gut mitfühlen, auch wenn die Thematik eben weiter weg für mich war. Was Quinn und Graham durchmachen ist sehr erdrückend aber leider kein seltenes Thema. Graham ist einfach unglaublich. So romantisch, dass es mir bei all den kitschigen Worten und Handlungen Anfangs und auch zwischendurch beinahe zu viel wurde - aber auf seine Art war es irgendwie das perfekte Gegenstück für diese traurige Geschichte. Er trägt so viel Hoffnung und Liebe, dass er gefühlt alles alleine hält. Ich fand ihn unglaublich stark, auch wenn ich nicht immer verstehen konnte, wie er so einiges wegstecken und mitmachen konnte. Er ist fast zu gut für diese Welt.

Auch Quinn ist wieder einmal ein wahnsinnig starker Charakter, den Colleen Hoover geschaffen hat. Sie leidet so sehr, wandelt ihr komplettes Wesen und in all der Trauer konnte ich leider nicht jeden Gedanken und jede Handlung greifen. Aber ich glaube das kann man auch gar nicht, wenn man nicht ansatzweise in diese Thematik gefangen ist. Daher fand ich es dennoch sehr authentisch, eben weil sie so sehr zugrunde geht. Dass sie so viel mit sich rumträgt war beim lesen sehr erdrückend und über all die Seiten anstrengend, aber es passt wiederum auch in ihre Figur und die Situation.

Mir ging das Ende etwas zu schnell, wie es ja leider häufiger bei tiefgründigen und recht kurzen Romanen der Fall ist. Außerdem hätte ich mir etwas mehr Hoffnung und vor allem Gespräche in der Mitte des Buches gewünscht. Dennoch ein starkes Buch, das für mich zwar nicht zu den besten Werken der Autorin gehört, mich aber dennoch nicht enttäuscht und wieder einmal tief bewegt hat. Auf jeden Fall eine Empfehlung auch wenn mir erneut (wie bei eigentlich allen Colleen Hoover Büchern) eine Triggerwarnung fehlte!


✩✩✩✩ / 5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Sensible Thematiken, großartig umgesetzt

Bad At Love
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Über dieses Buch zu sprechen, ohne zu Spoilern, ist wirklich schwierig. Es gibt viele wirklich schreckliche und bewegende Themen, die für mich leider lange auf der Strecke blieben, aber letztlich doch ...

Über dieses Buch zu sprechen, ohne zu Spoilern, ist wirklich schwierig. Es gibt viele wirklich schreckliche und bewegende Themen, die für mich leider lange auf der Strecke blieben, aber letztlich doch noch ein perfektes Ende fanden. Realistisch und nicht zu übertrieben und fröhlich, das fand ich für diese düsteren Themen sehr gut und angebracht. Es gab einige Wendungen, mit denen ich anfangs nicht gerechnet hätte. Somit hielt das Buch einige Überraschungen bereit, was ich schön fand.

Was mich leider sehr gestört hat, waren einige Irritationen und Logikfehler, die mir immer mal wieder aufgefallen sind. An mehreren Stellen, war mir beispielsweise unklar, wie Person x bestimmte Dinge wissen konnte, ohne das vorher ein Wort darüber fiel. Allgemein wurde ich leider nicht wirklich warm mit den Charakteren. Was Azalee und Eden passiert ist, ist grausam und im Laufe der Geschichte wurde es allmählich besser, was bei den Geschehnissen aber vermutlich passieren MUSSTE. Dennoch fand ich Azalee lange etwas seltsam. Nicht, weil sie anders ist, sondern weil Handlungen, Beschreibungen und Dialoge für mich einfach nicht zu einem guten Charakter führten und sie sich immer wieder anders verhielt. Aber das ging, wie eben beschrieben, im Laufe des Buches irgendwann weg. Ich glaube ich hätte noch viel mehr mitgelitten, wenn ich einen besseren Draht zu Azalee gewunden hätte. Dennoch ging mir die Thematik sehr nah und ich war sehr geschockt. Die Beziehung zwischen Azalee und Eden hat mir wiederum ganz gut gefallen. Wo anfangs noch etwas viele Klischees darin waren, hat sie sich aber schön entwickelt!

Auch gewisse Freundschaften, besonders die zu Josh und Andrew, waren für mich nicht ganz so gelungen. Es wurde immer von „besonderen Verbindungen“ und Freundschaft gesprochen, für mich kam davon aber teilweise bis zum Schluss gar nichts, oder erst seeehr spät etwas rüber. Da gab es dann also auch Wortwechsel und Handlungen, die ich teilweise gar nicht passend fand.

Das klingt jetzt alles sehr negativ - ich finde das Buch ansonsten aber sehr gelungen, denn die Thematik ist gut aufgearbeitet worden und Messages sind gut rübergebracht. Ein Punkt, den ich in diesem Fall am wichtigsten finde. Das letzte Drittel hat auch nochmal einiges rausgeholt. Besonders gut hat mir auch die Feminismus-Thematik gefallen, die durchgehend ihren Platz fand. Eine sehr bewegende Geschichte, die ich trotz meiner Kritikpunkte weiterempfehlen kann. Allerdings ist das Thema schon heftig und ich würde empfehlen, die Triggerwarnung zu lesen. Insbesondere, wenn man Schwierigkeiten mit solch sensiblen und bewegenden Themen hat.


✩✩✩✩ / 5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Eine bewegende Geschichte!

Sophies Café
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Nachdem ich das Buch beendet habe, sind Titel und Cover des Buches doch gut passend, auch wenn es mich Anfangs sehr irritiert hat, weil man es zunächst so gar nicht einordnen konnte. Der Schreibstil war ...

Nachdem ich das Buch beendet habe, sind Titel und Cover des Buches doch gut passend, auch wenn es mich Anfangs sehr irritiert hat, weil man es zunächst so gar nicht einordnen konnte. Der Schreibstil war für mich kein Highlight, was aber definitiv Geschmacksache ist. Man begleitet die Protagonistin, schaut von außen in dritter Person gesprochen auf sie, kennt aber ihre Gefühle.

Im Klappentext wird angeteasert, dass sich Gabriella am Anfang in einer sehr schlimmen Lebensphase befindet. Aber WIE schlimm es ist, erfuhr man in den ersten knapp 75 Seiten auf sehr bittere und detaillierte Weise. Mir war es leider viel zu detailreich und ich musste das Buch zwischendurch zuklappen, den schlimmsten Part sogar überblättern. Es ist erschütternd, aber gleichzeitig auch traurigerweise sehr real. So habe ich auch schnell eine Verbindung zu Gabriella gefunden, auch wenn diese auf Mitleid basierte.

Danach wurde es wie erhofft und gebraucht leichter, wenn auch weiterhin sehr traurig. Sophie und ihr Cafe, Crowley und Anna sind hauptsächlich um Gabriella bzw. Leah herum vertreten. Nach und nach sieht sie wieder die positiven Seiten des Lebens und die Zeit heilt ihre Wunden. Durch Sophie gewinnt sie Hoffnung und begegnet dem Glauben, der ihr nach und nach näher kommt. Zu diesem Zeitpunkt fand ich die detailreiche dann wiederum schön.

Eine schöne und sehr bewegende Geschichte, wobei sich diese für mich zwischendurch etwas zu sehr gezogen hat. Gabriella bzw. Leah trägt viel Last mit sich rum und ich konnte kaum aushalten, wie sehr sie all die Dinge in sich reinfrisst. Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich früher öffnet, darüber spricht und Dinge verarbeitet. Oder die Dinge mit sich und ihrem gewonnen Glauben durchwächst, aber es passiert leider lange nichts von alldem. Die leichten und schönen Ereignisse, die die Figuren erleben, haben die Schwere gut ausgewogen. Aber das all die Dinge passieren, ohne das es irgendwelche Fortschritte im Herzen und der Seele von Gabriella bzw. Leah gibt, fand ich sehr schwierig.

Rivertown, die Menschen darin und die Umgebung haben ihr geholfen, aber die Schritte waren wirklich unglaublich klein und durch die nicht dagewesene Ich-Perspektive kaum erkennbar. Zum Ende hin wurde die Entwicklung dann doch noch deutlicher und sie findet ihren Weg mit ihrer Vergangenheit umzugehen. Das fand ich schön gelöst, auch wenn mir das Ende etwas zu übertrieben war. 🙈 Aber die Thematik und die Aufschlüsselung derer am Ende haben mir aber gut gefallen und dieser Roman wird mir sicher in positiver Erinnerung bleiben!

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Entschleunigend und Achtsamkeitfördernd

Stille ist
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Was für ein schönes, sanftes und entspannendes, gleichzeitig interessantes Buch. Ich glaube ich habe genau im richtigen Moment danach gegriffen.
Dieses Buch hat mir in den letzten Wochen geholfen, meinen ...

Was für ein schönes, sanftes und entspannendes, gleichzeitig interessantes Buch. Ich glaube ich habe genau im richtigen Moment danach gegriffen.
Dieses Buch hat mir in den letzten Wochen geholfen, meinen Alltag etwas zu entschleunigen und zwischendurch ein paar Momente zu finden, die Stille und Achtsamkeit zu genießen.

So unterschiedliche Menschen haben hier erklärt, was Stille für sie bedeutet und auf interessanteste Weise mit ihrem Alltag verbunden. Vom Fotografen, über eine Künstlerin, Produzenten Architekt Geschäftsführerin, Geigenbauer Bergsteigern, zu Wissenschaftlern und Umweltaktivisten. Und noch viele Persönlichkeiten mehr. Es war so interessant und ich konnte einiges mitnehmen! An ein paar Stellen wurde es etwas kryptischer und fachlicher, an anderer sehr locker und leicht.

Schon auf der ersten Seite wurde mir die Bedeutung und die allgegenwärtigkeit bewusst. Eine schöne Ergänzung, die ich wärmstens empfehlen kann und, die einem etwas Leichtigkeit und Achtsamkeit verleiht.