Unwesen
UnwesenLaut des Daily Mirror ist der Autor John Ajvide Lindqvist die schwedische Antwort auf Stephen King.
Diese Art der Vergleiche ist meiner Meinung nach immer sehr gewagt. Legt es die Messlatte doch sehr ...
Laut des Daily Mirror ist der Autor John Ajvide Lindqvist die schwedische Antwort auf Stephen King.
Diese Art der Vergleiche ist meiner Meinung nach immer sehr gewagt. Legt es die Messlatte doch sehr hoch und für Fans des amerikanischen Autors noch etwas höher. Ich bin also sehr neugierig gegangen und mit hohen Erwartungen an dieses Buch gegangen.
Der Prolog beginnt mit einer sehr spannenden Szene, Siv rettet ein Kleinkind vor dem sicheren Tod während zur gleichen Zeit, die Freunde Max und Johan als Mutprobe einen Wasserturm hochklettern, auf dem sie Marko treffen, der seit kurzem mit seinen Eltern nach Norrtälje gezogen ist. Max gerät in Lebensgefahr, als er in einer Vision den Zusammenprall eines Kinderwagens mit einem Kleinbus sieht, solche Visionen begleiten ihn schon seit seiner Kindheit, doch dieses Mal ist etwas anders.
John Ajvide Lindqvist lässt sich Zeit, die Geschichte wird ruhig und fast schon gemächlich erzählt und die Beziehungen der Freunde untereinander, ihre Entwicklungen von Kindern zu Jugendlichen bis zum Erwachsenenalter wird immer wieder thematisiert, das ist sehr angenehm zu lesen und durchaus interessant. Als die drei "Jungs" als Erwachsene auf Siv und ihre Freundin Anna treffen, haben Siw und Max direkt eine besondere Verbindung miteinander, die sich nicht wirklich erklären lässt.
Als am Hafen ein Container auftaucht, von dessen Herkunft niemand etwas wissen will, geschieht erst einmal nichts, gar nichts, niemand ist zuständig, niemand weiß, wem das Land gehört, auf dem der Container steht, als das endlich geklärt ist und die Schlösser aufgebrochen werden, ergießt sich im wahrsten Sinne des Wortes das Grauen in den Hafen. Und die Angst.
Die Stimmung in der Stadt ändert sich, wo früher Freundlichkeit und Hilfsbereitschaften die Atmosphäre bestimmten, regiert nun Misstrauen. Das ist für mich schwer in Worte zu fassen, da müsst ihr schon das Buch lesen um zu verstehen, was ich meine, denn der Autor hat es geschafft diese Atmosphäre einzufangen und der Übersetzter Thorsten Alms hat sicher einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die Geschichte auch auf Deutsch so gut funktioniert.
Zu Beginn schrieb ich, dass die Messlatte durch die Aussage des Daily Mirror sehr hoch gehängt wurde und auch wenn ich Vergleiche zwischen den verschiedenen Autoren nicht unbedingt mag, John Ajvide Lindqvist muss sich hinter seinem Kollegen nicht verstecken.
Ich mochte die ruhige Erzählweise, die Schockmomente spielten sich größtenteils in meinem Kopf ab, befeuert durch die Tagebucheinträge eines Geflüchteten, hatte ich Bilder vor Augen, die mir den Schlaf raubten.