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Veröffentlicht am 03.06.2022

Mehr als nur die Autorin von "Frankenstein"...

Mary Shelley
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Mary Shelley ist allen durch ihr Meisterwerk "Frankenstein" ein Begriff, das sie jedoch viel mehr verkörperte, zeigt diese Biografie von Barbara Sichtermann auf: eine gelungene Hommage an eine Frau die ...

Mary Shelley ist allen durch ihr Meisterwerk "Frankenstein" ein Begriff, das sie jedoch viel mehr verkörperte, zeigt diese Biografie von Barbara Sichtermann auf: eine gelungene Hommage an eine Frau die mit ihrer unkonventionellen Lebensweise zu Beginn des 19.Jahrhundert für Aufsehen sorgte.
Mary, Tochter des Philosophen William Godwin und der bekannten Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Mary Wollstonecraft, ist 16, als sie mit dem Bewunderer ihres Vaters Percy Bysshe Shelley ihre große Liebe trifft. Obwohl er verheiratet und Vater eines Kindes, seine Frau erneut schwanger, ist, brennt sie mit ihm und ihrer Schwester Claire, sehr zum Leidwesen des Vaters, durch. Auf ihren Reisen durch Europa pflegen sie einen unkonventionellen Lebensstil, stets geprägt von Geldmangel, aber liberalen Idealen und Percy's Traum einer Kommune mit "seinen" Frauen. Wenn man diesen Lebensweg im Kontext mit der Zeitgeschichte betrachtet, ist dieses Gebaren mehr als anrüchig und Mary eine sehr moderne und mutige junge Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist.
Doch der Tod vieler nahestehenden Angehöriger (die Mutter starb wenige Tage nach ihrer Geburt, 3 der 4 gemeinsamen Kinder mit Percy sterben jung, Percy verunglückt nach 8 gemeinsamen Jahren beim Segeln) trübt ihr Lebensglück, lässt sie auch immer wieder am Schicksal zweifeln. Somit ist es kaum verwunderlich, dass ihre Werke von einer düster-dystopischen Stimmung geprägt sind.
Die Liebes- und Leidensgeschichte Mary's wurde mit viele belegten Zitaten bzw. Tagebuchauszügen unterlegt und durch den flüssigen Romanstil zu einem angenehm zu lesenden Buch. Klare Leseempfehlung.
Ein sehr gelungene, lesenswerte Biografie!

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Grausame Illusionen

Schwarzlicht
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Das Werk eines Wahnsinnigen: in einer für Zaubertricks benötigten Schwerterkiste wird die durchbohrt Leiche einer jungen Frau gefunden. Entsetzt von dieser grausamen Tat hofft sich das Ermittlerteam um ...

Das Werk eines Wahnsinnigen: in einer für Zaubertricks benötigten Schwerterkiste wird die durchbohrt Leiche einer jungen Frau gefunden. Entsetzt von dieser grausamen Tat hofft sich das Ermittlerteam um die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri Unterstützung von dem Mentalisten Vincent Walder. Dieser kann einen Code entschlüsseln der auf einen furchtbaren Countdown hinweist. Je weiter die Ermittlungen voranschreiten umso mehr kristallisiert sich jedoch heraus, das zwischen Vincent und den Taten ein Zusammenhang besteht. Ist er der Mörder der alle täuscht?
Dieses Buch entführt in die Welt der Illusion und Zauberei, ein sehr interessantes Thema das meiner Meinung nach auch sehr gelungen mit den Morden und den Aspekten des Thrillers verbunden ist. Ich mag Bücher, die ausgefallene Motive beinhalten und zusätzlich auch noch Wissen vermitteln. Meiner Meinung nach tut dies dem zuzuordnen Genre keinen Abbruch. Die Charaktere der Akteure sind ebenfalls sehr gut herausgearbeitet, obwohl drei Personen mit Zwangsstörungen mitunter etwas zu viel erscheinen.
Der fesselnde Schreibstil und die spannende Handlung erzeugten einen Sog, den ich mich nur schwer entziehen konnte.
Leider werden zum Ende hin nicht alle meine Fragen beantwortet, als Auftakt einer neuen Buchreihe habe ich da allerdings noch Hoffnung.
Ein Buch das mich auf hohem Niveau hervorragend unterhalten hat und welches ich sehr gern weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Authentische und berührende Lebensgeschichte

Die drei Emigrationen der Sonja Berg
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"Wenn du mich fragst, wo meine Heimat ist, dann muss ich dir sagen: ich weiß es nicht …" Dreimal musste Sonja Berg emigrieren: 1918 aus Russland, 1934 aus Nazideutschland und 1962 aus dem Südafrika der ...

"Wenn du mich fragst, wo meine Heimat ist, dann muss ich dir sagen: ich weiß es nicht …" Dreimal musste Sonja Berg emigrieren: 1918 aus Russland, 1934 aus Nazideutschland und 1962 aus dem Südafrika der Apartheid. In den 1980er Jahren erzählten sie und ihr Mann Heinz dem damals 18jährigen Autor ihre Lebensgeschichten. Dreißig Jahre später fasst Daniel Becker basierend auf ihren Erinnerungen und eigenen ausführlichen Recherchen beider Leben in einem Buch zusammen. Das Ergebnis ist eine Reise in fast 100 Jahre Zeitgeschichte, die spannender nicht sein könnte.
Dieses Buch ist ein gut recherchierter, mit Fakten belegte Lebensbericht, der den Leser in glanzvolle und grausame Zeiten entführt, die er selbst nur aus Geschichtsbüchern kennen mag.
Mich hat dieses Buch sehr gefesselt und ich kann es an der Thematik interessierten Lesern nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Wieder ein sehr gelungener historischer Kriminalroman aus dem alten Leipzig

Leipziger Zeitenwende
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Kurz vor der Zeitenwende zum 20.Jahrhundert erschüttert eine Selbstmord Serie Leipzig.
Doch Kriminalcommissar Joseph Kreiser, vermutet, dass dahinter mehr steckt.
Die gewählte Darstellung, das Joseph ...

Kurz vor der Zeitenwende zum 20.Jahrhundert erschüttert eine Selbstmord Serie Leipzig.
Doch Kriminalcommissar Joseph Kreiser, vermutet, dass dahinter mehr steckt.
Die gewählte Darstellung, das Joseph seiner Vermieterin und Freundin Hannah das Geschehen als Tageszusammenfassung schildert, finde ich überaus gelungen.
Sie ist eine sehr kluge, und feinfühlige Frau die Joseph in seinen Ermittlungen durch interessante Ansätze unterstützt. Auch erkennt sie seinen inneren Kampf und baut ihm durch behutsames Ansprechen eine Brücke, welche er gern nutzt. Somit ist die ein Paradebeispiel er emanzipiert und modernen Frau die allmählich in der geschichtlichen Entwicklung aus dem Schatten der Männervorherrschaft hervortritt.
In Anbetracht der herrschenden gesellschaftlichen als auch gesetzlichen Meinung wagen sich beide sehr mutig hervor.
Besonders interessant sind für mich als Leipzigerin wie schon im Buch "Völkerschau" die Schilderungen der Örtlichkeiten. Mitunter lerne ich dadurch etwas neues aus der Geschichte Leipzigs.
Für mich war dies wieder ein sehr gelungener historischer Kriminalroman aus dem alten Leipzig. Sehr gern empfehle ich dieses Buch weiter.

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Harter Tobak!

Stiefkinder der Republik
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Mit diesem Buch wird ein trauriges Kapitel der DDR-Geschichte sachlich dargelegt. Im Wechsel mit rein informativen Kapiteln zu den jeweiligen Einrichtungen bieten Schilderungen Einzelner Einblick in traurige ...

Mit diesem Buch wird ein trauriges Kapitel der DDR-Geschichte sachlich dargelegt. Im Wechsel mit rein informativen Kapiteln zu den jeweiligen Einrichtungen bieten Schilderungen Einzelner Einblick in traurige Schicksale. Ich konnte dieses Buch nicht hintereinander lesen, sondern musste immer mal wieder eine Pause einlegen um das Gelesene sacken zu lassen. Ein sehr berührende Sachbuch, das ich an der Thematik interessierten sehr gern weiterempfehlen.

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