Cover-Bild Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
Band 1 der Reihe "Fentje Jacobsen und Niklas John ermitteln"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 27.05.2022
  • ISBN: 9783404185740
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Eva Almstädt

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser

Kriminalroman

Fentje Jacobsen entspricht nicht dem klassischen Bild einer Rechtsanwältin. Sie betreibt ihre Kanzlei vom Bauernhof ihrer Großeltern in Nordfriesland aus. Dort rauben ihr die beginnende Demenz der Oma, eine renitente 14-jährige Nichte und der leichtsinnige Bruder den letzten Nerv. Als Fentje beauftragt wird, einen jungen Mann zu vertreten, der des Mordes an seiner Freundin verdächtigt wird, stößt sie auf einen alten, sehr ähnlichen Fall. Fast zeitgleich verschwinden zwei Schülerinnen aus einem nahe gelegenen Internat. Bei ihren Nachforschungen lernt sie den weltgewandten, ehrgeizigen Journalisten Niklas John kennen. Trotz unterschiedlicher Ziele beginnen sie gemeinsam zu ermitteln ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2022

Küstenkrimi, in dem kein polizeilicher Ermittler, sondern eine junge Anwältin und ein Journalist versuchen, einen Mord aufzuklären - spannend durch viele falsche Fährten, wobei die Auflösung enttäuschend ist.

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Fentje Jacobsen lebt auf dem Hof ihrer Großeltern, die eine Schaffarm an der Nordsee betreiben. Fentje unterstützt sie und hat sich dort eine kleine Anwaltskanzlei aufgebaut. Bislang hat die junge Rechtsanwältin ...

Fentje Jacobsen lebt auf dem Hof ihrer Großeltern, die eine Schaffarm an der Nordsee betreiben. Fentje unterstützt sie und hat sich dort eine kleine Anwaltskanzlei aufgebaut. Bislang hat die junge Rechtsanwältin Mandanten mit Bagatelldelikten verteidigt. Das ändert sich, als sie eines morgens Tobias Asmus auf ihrer Schafweide findet, der dort mit Erinnerungslücken aufgewacht ist. Als Fentje ihn zu seinem Auto bringt, das er bei seiner Freundin abgestellt hatte, finden sie die Leiche von Sabrina Dierks, erhängt an einer Kastanie. Tobias gerät als ihr Freund unter dringenden Tatverdacht und wird engagiert Fentje zu seiner Verteidigung. Diese glaubt im Gegensatz zur Polizei an seine Unschuld und versucht, einen alternativen Täter zu finden. Dabei trifft sie auf den Journalisten Niklas John, der eine Story wittert. Als die Polizei ein mögliches Motiv für den Mord an Sabrina Dierks durch Tobias Asmus präsentiert und eine Verbindung zu zwei verschwundenen Schülerinnen von Sabrina herstellt, gerät Fentje zunehmend unter Druck. Nach anfänglichen Reibereien mit Niklas arbeitet sie mit dem selbstbewussten Journalisten zusammen, um Tobias' Unschuld zu beweisen.

"Akte Nordsee - Am dunklen Wasser" ist der Auftaktband einer neuen Buchreihe der Bestsellerautorin Eva Almstädt, der die/ den Leser*in weg von der Ostsee hin an die Nordsee führt. Zentrale Figur der Krimireihe ist kein(e) polizeiliche(r) Ermittler(in), sondern eine Rechtsanwältin, die erstmalig als Strafverteidigerin agiert.

Der Roman ist aus wechselnden Perspektiven geschildert, wobei diese sich nicht kapitelweise zwischen den beiden Hauptfiguren Fentje und Niklas abwechseln, sondern auch innerhalb der Kapitel abschnittsweise weitere Nebencharaktere involvieren. Daraus ergeben sich immer mehr Anhaltspunkte, dass es sich bei dem Mord an der Lehrerein nicht um eine Beziehungstat handelt, sondern weit mehr dahinter steckt.
Während Fentje auf Empathie setzt und auf der Suche nach der Wahrheit ist, um die Tat aufzuklären und ihren Mandanten zu entlasten, geht Niklas als investigativer Journalist forscher vor und scheint dabei insbesondere die nächste Schlagzeile im Blick zu haben. Sie laufen sich bei ihren eigenen Recherchen immer wieder über den Weg und merken, dass sie den Fall besser gemeinsam vorgehen und legen dabei ihre Antipathien ab.
Die Ermittlungen der Polizei bleiben im Dunkeln, wobei offensichtlich ist, dass dort nicht "in alle Richtungen" ermittelt wird, sondern der Lebensgefährte gemäß der Statistiken als Täter bereits feststeht.

Die tote Lehrerin, die verschwundenen Schülerinnen, das Projekt des Pastors - es werden reichlich falsche Fährten gelegt, was den Fallkomplex schier undurchschaubar macht. Ob dabei tatsächlich ein Ermittlerteam aus Anwältin und Journalist gewiefter sein kann, als Polizei und Staatsanwaltschaft, sei dahingestellt. Der Küstenkrimi sorgt zwar nicht für Nervenkitzel, entwickelt jedoch eine solide Grundspannung und ist durch so manche amüsante Szene auf dem Hof der Großeltern unterhaltsam und leicht zu lesen. Das Motiv des Täters und die Auflösung des Falls, die sich im letzten Drittel in die Länge zieht, empfand ich im Vergleich zum spannenden Einstieg in den Roman als enttäuschend. Die vielen falschen Fährten wirkten damit völlig überflüssig. Auch das am Ende doch sehr forsche und selbstgefällige Auftreten von Fentje und Niklas bei ihren eigenwilligen Ermittlungen empfand ich als ein wenig abenteuerlich und nicht wirklich glaubhaft.
Nichtsdestotrotz fand ich Fentje und ihre kleine Kanzlei auf der Schaffarm sympathisch, so dass ich der Buchreihe mit einem spannenderen Fall noch eine Chance geben würde.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Mörderjagt an der Nordsee

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Worum geht es?

Stellt man sich die Figur eines Anwaltes oder einer Anwältin vor, so bedient man doch allzu häufig das Klischee des adrett gekleideten Herren im Anzug bzw. der Dame im schicken Kostüm, ...

Worum geht es?

Stellt man sich die Figur eines Anwaltes oder einer Anwältin vor, so bedient man doch allzu häufig das Klischee des adrett gekleideten Herren im Anzug bzw. der Dame im schicken Kostüm, welche in einem noblen Büro arbeiten und Tag ein Tag aus Akten wälzen und Schriftstücke aufsetzen. Fentje Jacobsen von der Halbinsel Eiderstedt passt jedoch so gar nicht in das Bild, welches sich der ein oder andere von typischen Anwälten macht. Im Gegenteil. Ihre Kanzlei befindet sich nicht in einem schicken Hamburger Büro sondern auf dem Hof ihrer Großeltern in Nordfriesland. Von dort aus versucht sie die Arbeit mit ihren Klienten und das turbulente Leben auf dem Hof ihrer Familie miteinander in Einklang zu bringen. Als wäre die beginnende Demenz ihrer liebenswürdigen Großmutter, welche plötzlich nur noch diverse Süßspeisen zubereiten möchte, nicht schon genug, wird Fentje unerwartet auch noch in einen kniffligen Mordfall verstrickt. Und der Hauptverdächtige der Polizei wird zu allem Überfluss auch noch auf einer der Schafsweiden von Fentjes Familie aufgefunden. Er wird verdächtigt, seine im Nachbarort lebende Freundin auf grausame Weise ermordet zu haben. Er bestreitet die Tat jedoch und auch Fentje ahnt, dass der Fall nicht so einfach zu lösen sein wird, wie es sich die Polizei erhofft. Sie übernimmt den Fall und schon bald überschlagen sich die Ereignisse.

Das Mordopfer, eine junge und beliebte Lehrerin, arbeitete in einem nahegelegenem Internat und war dort als Vertrauenslehrerin tätig. Schon kurz nach dem Mord verschwinden plötzlich zwei ihrer Schülerinnen spurlos. Gibt es ein Geheimnis an der Schule, welches die Verbindung zwischen beiden Fällen darstellen könnte? Auch privat wird Fentje von tragischen Ereignissen der Vergangenheit eingeholt, denn sie sieht einige Parallelen zwischen einem persönlichen Verlust und dem aktuellen Fall...

Zu allem Überfluss gerät Fentje während ihrer Arbeit immer wieder mit Niklas John aneinander, welcher in dem aktuellen Mordfall eine Sensationsstory wittert. Obwohl beide aus unterschiedlichen Motiven heraus ermitteln und sich gerade zu Beginn häufiger in die Quere kommen, zeigt sich bald, dass sie trotz aller Streitereien ein ganz passables Ermittler-Duo abgeben können. Werden die beiden also in der Lage sein, den so verzwickten Fall zu lösen oder wird das dunkle Wasser der Nordsee einen Mantel des Schweigens über die schrecklichen Ereignisse legen und sein Geheimnis niemals preisgeben?

Mein persönlicher Eindruck

Mit Akte Nordsee - Am dunklen Wasser startet die Spiegel Bestseller-Autorin Eva Almstädt eine neue vielversprechende Reihe um die Anwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John. Dass die Autorin in der Lage ist, fesselnde Krimiroman-Reihen zu verfassen, beweist sie Jahr für Jahr in den nun mehr schon 17 Teilen ihrer Ostseekrimis um Kommissarin Pia Korittki, welche regelmäßig die Bestseller-Listen erstürmen. Mit Niklas und Fentje schickt sie ein neues Protagonistenpaar ins Rennen und verlagert den Erzählort mal in eine ganz andere Region an der deutschen Küste - an die Nordsee.

Meiner Meinung nach ist Eva Almstädt mit Akte Nordsee ein guter Einstieg in die neue Reihe gelungen, welche für mich persönlich noch ein bisschen Luft nach oben aufweist.
Die Figuren Fentje und Niklas waren für mich auf Anhieb sympathisch, was vielleicht daran liegt, dass die beiden wie Feuer und Wasser sind. Während Fentje in Gummistiefeln über Schafsweiden stiefelt, zieht Niklas eher das süße und luxuriöse Leben vor. Während Fentje für Gerechtigkeit gegenüber ihren Klienten kämpft, sucht Niklas nach sensationellen Storys, um die Aufmerksamkeit von Chefredakteur und Leserschaft zu erreichen. Die Sticheleien zwischen beiden wirken sehr sympathisch und an manchen stellen herrlich ironisch, was das Leseerlebnis wirklich schön abwechslungsreich gestaltet.

Die Handlung und vor allem die einzelnen Ereignisse haben meiner Ansicht nach sehr viel Potenzial für einen wirklich spannenden Krimi. Mir haben hier vor allem die vielen einzelnen Stränge und auch der Einbezug von vergangenen und historischen Ereignissen sehr gut gefallen. Für mich persönlich hätte der Spannungsbogen dabei noch ein klein wenig weiter gespannt werden können, die Ereignisse hätten dies auf jeden Fall zugelassen! Bei manchen Vorfällen und Romansituationen hätte ich mir gewünscht, dass diese ein wenig mehr ausgeführt werden, da das Ende für mich dann doch ab einem gewissen Punkt recht vorhersehbar erschien und abrupt endete. Die Originalität an Eva Almstädts Krimis wird für mich jedoch immer durch die "Unvorhersehbarkeit bis zum Schluss" ausgemacht, sodass man als Leser bzw. Leserin immer bis ganz zum Ende mitfiebern kann. Dieser Punkt kam mir ein klein wenig zu kurz, dies kann jedoch auch persönliche Geschmacksache sein.

Der Schreibtstil von Eva Almstädt gefiel mir wie immer recht gut. Im Gegensatz zu ihren vorherigen Werken fiel es mir bei diesem Roman jedoch etwas schwerer, das Buch an einem Stück zu verschlingen. Es mag möglicherweise an der angesprochenen Tatsache liegen, dass die Handlung hätte weiter vertieft werden können. Insgesamt bin ich weniger flüssig durch das Geschehen gekommen, wie ich es von der Pia Korittki Reihe gewohnt bin. Vielleicht ist es aber auch falsch, einen Vergleich beider Reihen anstellen zu wollen und die gleichen Erwartungen zu hegen, da es sich ja um zwei eigenständige Projekte der Autorin handelt.

Die Erzählsituation und das Handlungsumfeld gefielen mir als Ostsee- und Nordseeliebhaberin sehr, sehr gut. Ein gemütlicher Kaminabend in einem Sessel in einem Ferienhaus am Meer - ein Eva Almstädt Krimi dazu und ich bin glücklich. Für mich passen das oftmals raue Klima am Meer und die geheimnisvollen Wendungen in Eva Almstädts Krimis unfassbar gut zusammen und wecken Lust auf "Meer".

Fazit

Insgesamt liefert Eva Almstädt einen guten Einstieg in ihre neue Nordseekrimi-Reihe um das ungewöhnliche Ermittler-Duo Fentje Jacobsen und Niklas John, die für mich an der ein oder anderen Stelle noch ein bisschen inhaltliches und erzählerisches Potenzial aufweist. Nichts desto trotz haben mich die Gestaltung der Figuren, die Entwicklung der einzelnen Handlungsstränge sowie die Erzählumgebung so sehr überzeugt, dass ich das Buch guten Gewissens weiter empfehlen kann und schon sehr gespannt auf weitere Bände der Reihe bin!

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Anwältin unter Schafen

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Eine Anwaltskanzlei wie die von Fentje Jacobson hat Seltenheitswert - mit Salzgeruch in der Nase, vermutlich einer frischen Nordseebrise und buchstäblich kräftiger Landlust. Da sollte man auch aufpassen ...

Eine Anwaltskanzlei wie die von Fentje Jacobson hat Seltenheitswert - mit Salzgeruch in der Nase, vermutlich einer frischen Nordseebrise und buchstäblich kräftiger Landlust. Da sollte man auch aufpassen wo man hintritt und sich darauf einstellen, dass die Anwältin zum Mandantengespräch in rustikalem Outfit von der Schafweide kommt. Denn die Juristin betreibt ihre Kanzlei vom nordfriesischen Bauernhof ihrer Großeltern aus.Und wenn sie sich nicht um lammende Mutterschafe kümmern muss, könnte es sein, dass die zunehmende Demenz ihrer Großmutter oder eine Krise ihrer pubertierenden Nichte von Gesetzessammlungen und Vertragsrecht ablenken.

Mit Fentje Jacobsen schickt die bisher mit der Pia Korettki-Reihe vor allem an der Ostsee aktive Eva Almstädt nun eine neue Protagonistin auf Mörderjagd. In "Akte Nordsee. Am dunklen Wasser" ist Fentje weniger vor Gericht im Einsatz, sondern ermittelt selbst, um die Unschuld ihres neuesten Mandanten zu beweisen. Sie hat den Surfertyp mit Filmriss schlafend auf der Schafweide gefunden - wie er dorthin kam, weiß der junge Mann nicht. Er erinnert sich nur noch, am Vortag seine Freundin besucht zu haben - das ist aber auch schon alles. Als Fentje und ihr Schüzling die junge Lehrerin aufsuchen, finden sie nur ihre Leiche. Für die Polizei steht schnell fest, wer ihr Hauptverdächtiger ist - der junge Mann hatte eine Gelegenheit und er hatte, wie sie herausstellt, sogar ein mögliches Motiv.

Da haben die Ermittler jedoch die Rechnung ohne Fentje gemacht. Sie versucht, auf eigene Faust die Unschuld ihres Mandanten zu beweisen, zunächst spöttisch belächelt von dem Journalisten Niklas John, der mitten im Sommerloch eine große Geschichte wittert. Als Sohn aus reichem Haus, der es eigentlich nicht nötig hat zu arbeiten, ist er Fentje zunächst einmal eher suspekt und der ziemlich arrogante Niklas traut der in Strafsachen nicht sonderlich erfahrenen Fentje nicht zu, etwas ausrichten zu können. Nach und nach arbeiten die beiden sehr gegensätzlichen Protagonisten dennoch als Team zusammen - auch wenn jede*r eine eigene Agenda hat.

Überhaupt ist in der nordfriesischen Provinz plötzlich viel los: Zwei Schülerinnen des Nordseeinternats, an dem die tote Lehrerin unterrichtete, sind plötzlich verschwunden, ein Pastor, mit dem sie alte Grabsteine untersucht hat, stirbt bei einem Treppensturz - und was verband die Tote eigentlich mit einem wohlhabenden und sehr viel älteen Reeder?

Die Autorin legt für ihre Leser eine ganze Reihe von Spuren aus und erst nach und nach stellt sich heraus, was eine Finte ist und was zur Lösung des Falls beiträgt. Zwischen Küstensturm und Hamburger Rotlichtmilieu gibt es eine Menge Gelegenheit für Fentje und Niklas, sich zusammen zu raufen. Wie es sich für den Erstling einer neuen Reihe gehört, spielt auch das Menschliche und die Vergangenheit der beiden Protagonisten eine Rolle - hier soll schließlich die Grundlage für weitere Bände gelegt werden. Besonders liebevoll gezeichnet sind einige der Nebenfiguren, ganz besondern Fentjes Großeltern und ihre Nichte. Nicht alles ist ganz logisch beziehungsweise entspricht der "echten" Arbeitsweise von Anwälten oder Journalisten. Dafür überzeugt das Lokalkolorit und die Beschreibung der Menschen am Deich und eine Welt, in der (fast) jeder jeden kennt.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Handlung hat mich überfordert

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Nach ihrer Ostseereihe ist „Am dunklen Wasser“ der Auftakt zur Nordsee-Reihe. Für mich war es das erste Buch von Eva Almstädt.
Ich habe sie auf insta so oft gesehen, dass mein Interesse geweckt wurde. ...

Nach ihrer Ostseereihe ist „Am dunklen Wasser“ der Auftakt zur Nordsee-Reihe. Für mich war es das erste Buch von Eva Almstädt.
Ich habe sie auf insta so oft gesehen, dass mein Interesse geweckt wurde.
Generell musste ich feststellen, dass ich echt viel zu meckern habe. Aber wie meistens, etwas Positives am Anfang: Die Hauptidee und ihren Schreibstil fand ich ganz toll! Allerdings war die Haupthandlung für mich zu wenig ausgereift, was wohl daran lag, dass versucht wurde, die Nebenhandlung mit anzubauen. Doch das hat für mich nicht so wirklich geklappt. Das Verschwinden der Mädchen sollte wohl für mehr Spannung sorgen, machte für mich aber keinen Sinn. Und auch wie das Ganze aufgelöst wurde, fand ich merkwürdig.
Außerdem habe ich bereits nach 30, 40 Seiten kommen sehen, dass mich die vielen Personen überfordern könnten. Und ich muss sagen, wäre das kein buddyread gewesen, hätte ich mich bestimmt öfters mal verzettelt. Bei buddyreads mache ich mir nämlich Notizen, die ich hier wirklich gebraucht hab, um nicht den Faden zu verlieren.
Und apropos Personen: Manche werden eingeführt und verschwinden dann aber mehr oder weniger unerwähnt im Dunkel. Das fand ich auch verwirrend.
Ich denke, ich werde die Fortsetzungen eher nicht lesen, zumindest nicht sofort. Und wenn, dann nur, weil mich der Schreibstil wirklich überzeugt und ich von euch ja weiß, dass sie es eigentlich drauf hat!

FAZIT: Viele Fäden, die am Ende nicht richtig verflochten wurden

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Für einen Krimi – sehr gut

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Die Story:

Tobias Asmus liegt mit einer Beule am Kopf auf einer nordfriesischen Schafsweide und kann sich an nichts erinnern. Gefunden wird er von Fentje Jacobsen, einer nebenbei landwirtschaftlich tätigen ...

Die Story:

Tobias Asmus liegt mit einer Beule am Kopf auf einer nordfriesischen Schafsweide und kann sich an nichts erinnern. Gefunden wird er von Fentje Jacobsen, einer nebenbei landwirtschaftlich tätigen Anwältin. Sie bringt ihn zum Haus seiner Freundin, der Lehrerin Sabrina Dierks – sie selbst befindet sich jedoch nicht im Haus, sondern in ihrem Garten – tot. Daraufhin wird Tobias Asmus als Hauptverdächtiger in Gewahrsam genommen.
Auch der Journalist Niklas John erfährt von dem Todesfall und taucht hartnäckig in Fentjes Nähe auf, die nicht an die Schuld von Asmus glaubt.
Es beginnt eine anfangs widerwillige Zusammenarbeit zwischen Fentje und Niklas, im Zuge derer sie mehrere mysteriöse Todesfälle und das Verschwinden zweier Schülerinnen von Sabrina Dierks unter die Lupe nehmen.

Meine Meinung zum Buch:

Vorab: Ich bin absolut kein Krimi-Fan und dementsprechend muss man meine Bewertung einordnen bzw. richtet sich diese eher an Leute, die ebenfalls skeptisch sind, was dieses Genre anbelangt.

Das Cover passt hundertprozentig zum Inhalt des Buches – Handlungsort und Atmosphäre sind treffend dargestellt. Ich persönlich finde es rein ästhetisch zu düster und irgendwie deprimierend.

Was mir sehr gut gefällt, ist, dass dieser Krimi nicht sonderlich brutal und blutig ist – zwar gibt es eine Leiche, die auch relativ detailliert beschrieben wird, aber ich habe schon Krimis angelesen, die vor Gewaltdarstellungen nur so strotzten, was für mich immer ein starker Grund war, die Lektüre zu beenden. Das ist hier glücklicherweise überhaupt nicht der Fall, es geht größtenteils gewaltfrei zu.

Der Schreibstil bzw. der Lesefluss war in meinen Augen sehr gut – es gab keine nennenswerten Längen, entweder fanden Dialoge statt oder die Handlung schritt flott voran, abundante Beschreibungen fehlten - ein ganz klarer Pluspunkt. Auf der anderen Seite könnte man aber auch sagen, dass dem Buch dadurch vielleicht ein bisschen Tiefgang fehlt.
Die Formulierungen der Autorin fand ich stellenweise wirklich witzig ("Jungbullen" kurz nach der Erwähnung von Polizisten; eine "kurze/kleine Möhre von Flugzeug" etc.).
Und wem Nordfriesland bzw. die Westküste generell gut gefällt, der/dem darf die Lektüre wärmstens empfohlen sein – die Atmosphäre und Stimmung, die Landschaft, Orte und Leute sind in meinen Augen perfekt eingefangen worden – ob man das nun mag oder nicht, ist dann persönliche Präferenz :D

Positiv hervorheben kann ich auch, dass die Handlung, insbesondere zu Beginn und am Ende, durchaus spannend ist, was meiner Meinung nach daran liegt, dass sehr viele unterschiedliche Personen und Zusammenhänge geschildert werden, deren mögliche Verknüpfung viel Anlass zu Spekulationen birgt und dementsprechende Neugierde hervorruft.
Im Mittelteil des Buches verliert sich diese in meinen Augen etwas, ohne, dass ich dies wirklich begründen kann – möglicherweise deshalb, weil die zu Beginn ausgeworfenen unterschiedlichen Handlungsstränge sich zwar weiterentwickeln, aber keine neuen hinzukommen und die Lösung noch auf sich warten lässt, sodass diese so ein bisschen vor sich hindümpeln bzw. es zwar irgendwie vorangeht, aber nicht wirklich substanziell in Bezug auf die Lösung des Falles.

Den Inhalt des Buches empfand ich stellenweise als ein bisschen platt und klischeehaft bzw. wenig originell – zwei "Normalos", die nun plötzlich Verbrechen aufklären...ich weiß ja nicht. Auch die Logik der Handlung bzw. die Motive der handelnden Personen empfand ich stellenweise als fragwürdig (in erster Linie die beiden verschwundenen Internatsschülerinnen betreffend, aber auch am Ende die Entwicklung der Beziehung der beiden Hauptcharaktere sowie deren Reaktionen auf das "Finale" sowie in Zusammenhang mit dem aufgedeckten Tatmotiv).
Die persönliche Entwicklung zweier Nebencharaktere, die ganz am Ende geschildert wurde und nur wenig Raum einnahm, hat mich emotional am meisten angesprochen.

Zusammenfassung:

Ich finde, dass die frei verfügbare Leseprobe einen sehr guten Eindruck vom Schreibstil der Autorin vermittelt und kann klar sagen, dass dieser im Verlauf des Buches so bestehen bleibt. Im Mittelteil des Buches verliert sich die Spannung, wie erwähnt, in meinen Augen etwas, kommt aber gegen Ende wieder zurück. Mit den Hauptcharakteren konnte ich persönlich mich nicht identifizieren und den Genre-typischen Handlungsablauf, dass es im Prinzip einfach darum geht, ein Verbrechen aufzuklären, finde ich persönlich wenig verlockend hinsichtlich einer erneuten Lektüre des Buches. Was wirklich sehr gut eingefangen wird, ist die Atmosphäre der Westküste Schleswig-Holsteins.

Alles in allem liest sich das Buch gut und ist durchaus spannend, mir fehlt hier aber ein bisschen Tiefe, Phantasie und Identifizierungspotenzial. Das liegt aber meines Erachtens weniger daran, dass das Buch nicht gut wäre, sondern eher daran, dass ich Krimis als Genre nicht besonders gerne mag.

Also: Alle, die den Schreibstil der Autorin mögen (siehe Leseprobe) oder sich von der Westküste angesprochen fühlen, können meines Erachtens eine sehr gute Zeit mit dem Buch verbringen. Wer keine Krimis mag, sollte allerdings nicht mehr als ein durchschnittliches Lesevergnügen erwarten – deshalb insgesamt 3 von 5 Sternen von mir.

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