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Veröffentlicht am 19.07.2022

Der pfälzische Da Vinci Code

Der Bibel-Code
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Kommissar Palzkis Chef Klaus P. Diefenbach hat Ahnenforschung betrieben und ist jetzt der felsenfesten Überzeugung, dass er mit den Wittelsbachern verwandt ist. Zumindest soll dies eine Urkunde beweisen. ...

Kommissar Palzkis Chef Klaus P. Diefenbach hat Ahnenforschung betrieben und ist jetzt der felsenfesten Überzeugung, dass er mit den Wittelsbachern verwandt ist. Zumindest soll dies eine Urkunde beweisen. Um die Echtheit der Urkunde anerkennen zu lassen, scheucht KPD seinen Untergebenen Palzki ins schöne Neustadt an der Weinstraße. Der Bibelexperte Michael Landgraf soll eine entsprechende Expertise ausstellen. Doch so weit kommt es erst gar nicht. Kaum im Bibelmuseum angekommen, stößt Palzki auf den niedergeschlagenen Michael Landgraf. Als dieser wieder zu sich kommt ist klar, die wertvolle Neustadter Bibel von 1587 wurde gestohlen. Was Palzki nicht ahnt, dass sich in der Bibel handschriftliche Eintragungen befinden, die auf einen verschwundenen Reliquienschatz hindeuten.
Der gute Dienststellenleiter zögert keinen Moment und setzt Palzki auf den Fall hat. Hat sein Untergebener die Bibel gefunden, dürfte einer positiven Expertise nichts mehr im Wege stehen. Doch leider hat KPD die Rechnung ohne den Täter gemacht, der Palzki und Michael Landgraf immer einen Schritt voraus zu sein scheint …


Im 22. Fall verschlägt es Reiner Palzki nach Neustadt an der Weinstraße. Der Autor Harald Schneider hat mit diesem Lokalkrimi wieder einen ganz Besonderen vorgelegt. Ähnlich wie im 15. Fall – Hambacher Frühling, gibt es auch hier wieder sehr viel Lokalkolorit mit entsprechendem Bildmaterial im Buch.
Stand noch im letzten Teil (Ordentlich gemordet) vor allem der gute Dienststellenleiter Klaus P. Diefenbach im Fokus, hat dieser in diesem Fall eine eher untergeordnete Rolle. Vielmehr schickt Harald Schneider seinen Ermittler gemeinsam mit Michael Landgraf – eine Lebendrolle – quer durch Neustadt an der Weinstraße.
Eine Schnitzeljagd mit geheimnisvollen Zeichen, Symbolen und noch mehr Rätseln, die ein wenig an den Da Vinci Code von Dan Brown erinnern, nur eben pfälzischen Ursprungs. Die Geschichte ist nicht nur sehr spannend, sondern auch wissenswert. Ich spürte deutliche die enge Zusammenarbeit zwischen Michael Landgraf und Harald Schneider, da nicht nur die Begeisterung für die Stadt Neustadt, sondern auch das ganze historische Wissen sehr lebendig und informativ im Buch aufgenommen wurde. Im Fließtext eingearbeitet, habe ich so eine Menge über Neustadt und die verschiedenen Handlungsorte des Krimis erfahren, ohne dass der Lesefluss gestört wurde.
Einzig die Zeichen und Symbole hätte ich mir als Skizze zum besseren Verständnis im Buch gewünscht. Die Schauplätze jedoch waren sehr gut beschrieben und so konnte ich sie bei einem Ausflug nach Neustadt alle problemlos wiederfinden.

Fazit:
Ein starker Lokalkrimi, bei dem zwei Autoren – der eine als Schreiberling, der andere als Opfer - gemeinsame Sachen machen und so einen Krimi ins Leben gerufen haben, der zeitgleich ein kleiner Ortsführer ist und Lust macht, in Neustadt an der Weinstraße auf den Spuren Kommissar Palzkis zu wandeln.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Die fünfte Jahreszeit

Ordentlich gemordet
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Eigentlich wollte Kommissar Palzki der schwungvollen fünften Jahreszeit aus dem Weg gehen, sie wie jedes Jahr gekonnt ignorieren. Doch er hat – wie üblich – die Rechnung ohne seinen Chef, den guten Dienststellenleiter ...

Eigentlich wollte Kommissar Palzki der schwungvollen fünften Jahreszeit aus dem Weg gehen, sie wie jedes Jahr gekonnt ignorieren. Doch er hat – wie üblich – die Rechnung ohne seinen Chef, den guten Dienststellenleiter Klaus P. Diefenbach, gemacht. Dieser hat festgestellt, dass ihm noch ein Orden an seiner Uniform fehlt und dass es ausgerechnet der Goldene Ankerorden, die höchste Auszeichnung der Ludwigshafener Karnevalsvereine, sein muss. Natürlich ist die Verleihung an Bedingungen geknüpft und so sieht sich Palzki nicht nur mit einer selbst zu schreibenden Büttenrede konfrontiert, sondern auch mit zahlreichen Besuchen von Karnevalsveranstaltungen.

Als wäre das nicht schon Strafe genug, geschehen gleich mehrere Morde, bei denen Palzki fast hautnah dabei ist. Die Zusammenhänge der Morde sind dem versierten Kommissar zunächst unklar und er tappt viel im Dunkeln, immer wieder abgelenkt von seinem guten Chef. Doch Palzki wäre nicht Palzki, könnte er sich nicht auf sein Team verlassen. Doch gelingt es ihnen, die Mordserie rechtzeitig aufzudecken, ehe der nächste Mord in der verrückten Zeit geschieht?

Kommissar Palzki darf bereits zum 21. Mal in der Region um Schifferstadt ermitteln und sein Können unter Beweis stellen. Versierte Leser kennen ihn, sein Privatleben und vor allem seinen ewigen Disput mit seinem egomanisch veranlagten Chef Klaus P. Diefenbach (kurz: KPD). In diesem Fall liegt der Schwerpunkt etwas verschoben auf das Karnevalsgeschehen und KPDs Bestreben, den Goldenen Ankerorden zu erhalten. Die Morde und deren Aufklärung geraten dabei fast in Vergessenheit und doch sind sie präsent und müssen gelöst werden.
Der Roman ist sehr flüssig, mit viel Wortwitz und irrwitzigen Situationen geschrieben. Das närrische Treiben wird dabei nicht nur angesprochen, sondern auch etwas genauer beschrieben, so dass man auch als Außenstehende einen guten Einblick erhält.
Auch Frau Ackermann, Palzkis Nachbarin, die schneller spricht als ihr Schatten, ist wieder mit dabei und hat dieses Mal sogar Verstärkung mitgebracht. Ihr Sohn Gottfried erhält eine kleine Nebenrolle, in der Palzki nicht gerade wenig Kopfzerbrechen bereitet.
Neben dem eigentlichen Pfalz-Krimi, bei dem man wieder einiges an Lokalkolorit und Traditionen serviert bekommt, findet man noch einen Personenglossar, ein „Making of“, einen Hinweis zu den Lebensrollen, einen Hinweis zur Orthografie des Bergriffs Fastnacht oder Fasnacht, eine Offenlegung eines persönlichen Geheimnisses, ein Dessert-Rezept, einen Überblick über die Ludwigshafener Karnevalsvereine und zwei Palzki-Ratekrimis.

Fazit:
Auch wenn die fünfte Jahreszeit bei diesem Band deutlich im Vordergrund stand, ist es eine spannende und vor allem sehr unterhaltsame Fortsetzung der Palzki-Reihe. In sich abgeschlossen, kann man den Pfalz-Krimi auch als Quereinsteiger problemlos lesen, um jedoch den Disput zwischen Palzki und KPD besser verstehen und nachvollziehen zu können, empfehle ich, die Vorgängerbände ebenfalls zu lesen.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

"Ich bin nicht alt, ich bin vintage."

Für immer, oder was?
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Laura ist am Verzweifeln. Gerade hat sie sich von Sebastian getrennt und schon wieder war es nicht der Mann für immer. Immer wieder gerät sie an die falschen Kerle, doch warum nur. Ihre Freunde geben ihr ...

Laura ist am Verzweifeln. Gerade hat sie sich von Sebastian getrennt und schon wieder war es nicht der Mann für immer. Immer wieder gerät sie an die falschen Kerle, doch warum nur. Ihre Freunde geben ihr einen Denkanstoß – was, wenn es an ihr liegt? Macht sie etwas falsch? Hat sie eine Eigenschaft oder Angewohnheit, die die Kerle systematisch in die Flucht schlägt?
Ehe Laura sich auf den nächsten Mann einlassen möchte, beschließt sie, mit ihrem Leben aufzuräumen. Und dazu gehört, dass sie alle Exfreunde aufsucht und mit ihnen spricht. Herausfindet, warum es zu der Trennung kam. Eine abenteuerliche Reise beginnt.

Die Autorin Ellen Berg ist bekannt für ihre witzigen, aber manchmal auch recht tiefgründigen Romane. Nicht unbedingt anspruchsvoll, aber genau die Lektüre für den Feierabend. Auch in diesem Buch geht es wieder locker zu, die Situationskomik reißt nicht ab und obwohl mir schon nach wenigen Seiten klar war, wohin der Hase laufen wird, fand ich es dennoch interessant zu lesen, welche Hürden Laura auf ihrem Weg dorthin nehmen muss.
Lauras Reise wurde von ihr zunächst gut durchdacht. Als Leser erfährt man alles aus Lauras Sicht und ist dann ebenso überrascht wie Laura, wenn sich alles am Ende ein wenig anders darstellt als zunächst vermutet. Alleine die Exfreunde von Laura weisen teils recht skurrile Typen auf, wo man sich fragt, wie verliebt muss Laura zum Zeitpunkt der Beziehung gewesen sein?
Fazit:
Leicht geschrieben mit viel Wortwitz, Spannung, und Humor ist dies eine perfekte Feierabend oder Sommerlektüre. Denn wenn auch Laura oft am Verzweifeln ist, für den Leser ist es eine wundervolle und entspannende Lektüre mit einem Happy End.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Hexen in der Menschenwelt

Das magimoxische Hexenhotel – Klassenfahrt auf Knatterbesen
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Die 10jährige Klara freut sich schon sehr auf das Wiedersehen mit ihrer Großtante Cäcilie. Doch dann kommt die Nachricht, dass sich das Treffen verschiebt. Dabei benötigt Klara dringend die Hilfe ihrer ...

Die 10jährige Klara freut sich schon sehr auf das Wiedersehen mit ihrer Großtante Cäcilie. Doch dann kommt die Nachricht, dass sich das Treffen verschiebt. Dabei benötigt Klara dringend die Hilfe ihrer Großtante. Im Hexenhotel Zur lila Fledermaus gehen merkwürdige Dinge zu, Chaos herrscht an jeder Ecke und dann kommt auch noch eine ganze Schulklasse an.

Hinzukommt, dass ihr Sportlehrer verschwunden ist und die Ersatzlehrerin sich nicht nur seltsam verhält, sondern außerdem eine Hexe zu sein scheint. Was ist nur los?

Klara hat sich mir dem Hexenmädchen Rosalie angefreundet. Gemeinsam helfen sie im Hotel etwas aus, genießen aber sonst die Zeit zusammen. Nach dem letzten Brief ihrer Großtante Cäcilie, kann Klara es kaum erwarten, sie endlich wiederzusehen, doch dann verschiebt sich das Treffen und schließlich erhält Klara einen Hilferuf von Cäcilie.

Das Buch ist sehr leicht, witzig und frisch geschrieben. Für junge Leser genau richtig, zumal kleine Illustrationen den Text anreichern und aufpeppen. Das Schriftbild ist etwas größer als bei Romanen und daher gut zu lesen.

Mit Rosalie und Klara hat die Autorin zwei liebenswerte Kinder geschaffen, in die man sich gut hineinversetzen kann. Vom Charakter unterschiedlich und doch passen sie super zusammen. Neben den ganzen wundersamen Dingen, die im Buch geschehen, geht es auch noch um die Thematik Toleranz, Freundschaft, Intrigen und Entführung.

Mir hat als erwachsener Leser das Buch gut gefallen und auch meine 11jährige Tochter war begeistert von den Ideen, die sich im der Geschichte verbergen. Die Geschichte ist in sich rund, jedoch baut sie auf dem ersten Band auf. Daher würde ich empfehlen, zuerst Band 1 zu lesen. Das Ende ist offen und lässt Raum für eine Fortsetzung.

Fazit:
Eine spannende Fortsetzung der Hexenhotel-Reihe, bei der es dieses Mal richtig kriminell zugeht. Intrigen, Verrat und auch eine Reise in die Hexenwelt erwarten kleine wie große Leser.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Super zu Lesen auch für Quereinsteiger

Die Welt der Orks
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Ein mächtiges Beben erschüttert die Insel, auf der Balbok und Rammar als Könige der Fernen Gestade regieren. Was ist nur geschehen? Ist Kuruls Keule auf sie niedergegangen oder hat der rauchende Krater ...

Ein mächtiges Beben erschüttert die Insel, auf der Balbok und Rammar als Könige der Fernen Gestade regieren. Was ist nur geschehen? Ist Kuruls Keule auf sie niedergegangen oder hat der rauchende Krater eine ganz andere Bewandtnis? Aber wieso verlieren alle, die sich ihm nähern, den Verstand?
Es hilft alles nichts, Balbok und Rammar müssen beweisen, dass sie echte Orks aus Tod und Horn sind und sich die Sache selbst ansehen. Zwar verlieren sie bei der Untersuchung nicht den Verstand, doch kommen sie mit mehr wieder nach Hause als sie zunächst gedacht haben.
Zwischen den ganzen Trümmern und grässlich entstellten Leichen finden die beiden einen kleinen Orkling. Natürlich können sie ihn in diesem Trümmerfeld nicht zurücklassen, doch noch ahnen Balbok und Rammar nicht, auf was sie sich da eigentlich eingelassen haben, als den Kleinen mitnehmen und bei sich aufziehen.

Das Buch ist das 6. Abenteuer der Ork-Brüder. Ich habe die Vorgängerbände bisher nicht gelesen und mir gleich den neusten Band vorgenommen. Natürlich ist es immer besser, eine Saga der Reihe nach zu lesen und doch hatte ich keine Probleme als Quereinsteigerin. Das sehr spezielle Verhältnis der beiden Brüder zueinander war mir nach wenigen Seiten klar, die Vorgeschichte tauchte nur am Rande auf. Da Abenteuer ist in sich rund, auch wenn man zu Beginn erst einmal verwirrt ist.

Alles beginnt mit den beiden Brüdern, ihrer neuen Herrschaft und dem Problem, das da plötzlich von Himmel auf sie hernieder krachte. Der Wortwitz der beiden, die Situationskomik hatten mich zunächst an eine Satire denken lassen und doch entwickelte sich der Roman zu einem sehr verzwickten Fantasyabenteuer, das nicht so leicht zu durchschauen ist.
Michael Peinkofer hat mit diesem Buch ein Abenteuer geschaffen, das sehr viel beinhaltet für gerade mal 400 Seiten Umfang. Neben den Fantasyelementen, findet man auch Krimielemente, etwas Erotik, gepaart mit viel Witz und Humor. So gesehen die perfekte Unterhaltungslektüre für entspanntes Lesen nach der Arbeit.
Eine Herausforderung hatte der Roman für mich. Michael Peinkofer verwendet die Sprache der Orks und streut immer wieder deren Vokabular in den Fließtext ein. Kennt man diese Vokabeln nicht, stellt der Text natürlich eine gewisse Herausforderung dar. Zum Glück findet man im Anhang ein Wörterbuch. Dieses hatte ich zu Beginn des Buches eifrig genutzt, mit der Zeit kannte ich allerdings die gängigen Begriffe, so dass der Lesefluss fast nicht mehr gestört wurde. Ein wenig vermisst habe ich einen Personenglossar und eine Karte zur besseren Orientierung.
Der Autor beschreibt sehr bildhaft und wortgewaltig, humorvoll und spannend. Auch wenn ich bislang keines seiner Orkbücher kannte, konnte ich sehr schnell in diesen Band eintauchen und mich in der Welt der Orks verlieren. Verloren war ich bisweilen, denn es gibt mehrere Handlungsstränge, die auf den ersten Blick nicht so recht zueinander passen wollen. Erst nach und nach versteht man die Zusammenhänge und arbeitet sich der Auflösung entgegen.
Das Ende ist für mich offen, so dass ich mit einem weiteren Abenteuer der Ork-Brüder rechne und darauf hoffe. Denn für ich ist klar, nach diesem Abenteuer ziehen nicht nur die Vorgängerbände nach und nach bei mir ein, sondern auch alle folgenden. Eine Saga, die mich mit diesem Band als neuen Fan gewonnen hat.

Fazit:
Für Fantasyleser eine tolle Reihe und ein weiteres spannendes Abenteuer, für Quereinsteiger problemlos zu lesen und in der Welt der Orks dauerhaft zu versinken.

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