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Veröffentlicht am 31.05.2023

Wahnspiel

Wahnspiel
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Lukas Schneider, ein Jugendlicher aus der "Incel"-Szene, saß nach einer brutalen Attacke auf eine junge Frau eigentlich für knapp zehn Jahren im Gefängnis. Wegen guter Führung kommt er nach fünf Jahren ...

Lukas Schneider, ein Jugendlicher aus der "Incel"-Szene, saß nach einer brutalen Attacke auf eine junge Frau eigentlich für knapp zehn Jahren im Gefängnis. Wegen guter Führung kommt er nach fünf Jahren frei. Wieder bei seiner Mutter wird er sowohl von den Medien als auch in der Realität verfolgt. Eines Tages verschwindet er, nur eine seiner Hände wird aufgefunden. Die Heidelberger Polizei ruft eine Sonderkommission um die toughe Sofija Marković und den Gamer und Nerd Alex Schwerdt, der schon mit Schneiders erstem Fall betraut war.

Meine Meinung

"Wahnspiel" hat mich anfangs sehr in Bann gezogen. Auch wenn Lukas Schneider eine fürchterliche Tat begangen hatte, war es bedrückend zu lesen, wie wenig Chancen er in der "Freiheit" bekommen hat. Nach Schneiders Verschwinden und dem Auftauchen der Hand war für mich die Luft draußen. Ich hatte mir ein pointenreiches Geplänkel der beiden Protagonisten erwartet, aber die Handlung geht sehr gemächlich weiter. Wie im wirklichen Leben sicherlich zogen sich die Ermittlungen, was für mich zu einer Lesepause führte. Die letzten Seiten waren spannend und zeigten ein Motiv, das beunruhigend und beängstigend zugleich ist. Dabei erzählt der Autor durchaus flüssig und aus verschiedenen Perspektiven, was die Geschichte recht lebendig macht

Vielleicht war es nicht ganz mein Thema, vielleicht hätte ich das Buch zu einem anderen Zeitpunkt lesen sollen, auf jeden Fall bin ich zwiegespalten und vergebe deshalb drei Sterne.

Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen, was aber keinen Einfluss auf meine Bewertung hat.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Zweiter Fall für Farner in Meran

Die Galeristin
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Commissario Farner kommt in Meran nicht zur Ruhe. Nachdem Nicole Angerer, die Inhaberin einer Galerie, tot aufgefunden wird, muss er wieder mit seinem langjährigen Bekannten von den Carabinieri Maresciallo ...

Commissario Farner kommt in Meran nicht zur Ruhe. Nachdem Nicole Angerer, die Inhaberin einer Galerie, tot aufgefunden wird, muss er wieder mit seinem langjährigen Bekannten von den Carabinieri Maresciallo Terranostra zusammenarbeiten - wider Willen. Schnell stellt sich heraus, dass es viele Motive für den Mord geben könnte - sowohl im Privaten als auch im Geschäftlichen. Der Geschäftspartner und ehemaliger Liebhaber gerät schnell ins Visier, aber auch der Noch-Ehemann, seine Schwester sowie diverse andere Personen haben einen Grund, das Mordopfer loszuwerden.

Meine Meinung

Auch der zweite Fall von Farner und Terranostra lebt von der gegenseitigen Hassliebe, allerdings fehlen mir ein paar (humorige) Pointen. Da die Handlung eher die Sicht der Polizei widerspiegelt, tauchen die Carabinieri nur kurz auf, wenn auch mit einigen wichtigen Informationen. In der Meraner Polizei arbeiten wieder viele Personen mit, was für den Lesenden eine Herausforderung darstellt, da alle bis auf Farner relativ blass bleiben. Hilfreich ist auf jeden Fall das Glossar am Ende des Buches, es empfiehlt sich, ein Personenverzeichnis selbst anzufertigen. Gut gefallen hat mir, wie sich die Kollegen für einen suspendierten Kollegen einsetzen.

Das Lokalkolorit von Meran finde ich sehr gut getroffen. Den Siemer kannte ich noch nicht und gerne mit ich mit Farner über die MeBo gefahren. Der Fall an sich ist gut konstruiert und die Auflösung bietet auch noch eine Überraschung.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Solider Krimi im wunderbaren Meran

Der Banker
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Siegfried Schneider hat mit "Der Banker" den ersten Band einer neuen Krimireihe geschrieben, die in Meran spielt.

Nach ein paar Jahren im Ausland muss der Chefinspektor der Kriminalpolizei Lukas Farner ...

Siegfried Schneider hat mit "Der Banker" den ersten Band einer neuen Krimireihe geschrieben, die in Meran spielt.

Nach ein paar Jahren im Ausland muss der Chefinspektor der Kriminalpolizei Lukas Farner mit seinem Feind aus Schulzeiten, Carabinieri Giovanni Terranostra zusammenarbeiten, um den Mord an dem Bankier Waldner aufzuklären. Daneben gilt es noch die näheren Umstände zum Tod eines Südtiroler Bauern zu klären.

Meine Meinung

In die Meraner Umgebung konnte ich mich sehr gut einfühlen. Einige Redewendungen werden im Glossar erklärt, für die italienischen Ausdrücke reichte mein Reiseitalienisch knapp - hier wären auch Fußnoten hilfreich.

Viele Personen arbeiten auf Seiten der Kripo zusammen, sodass ich mir ein Personenverzeichnis anlegen musste, um den Überblick nicht zu verlieren.

Vom Verschwinden des Bankers steigert sich die Spannung gemächlich und solide bis zur schlüssigen Lösung.

Zwei weitere Bände sind projektiert, die ich gerne weiterverfolgen würde. Für den ersten Band vergebe ich drei Sterne.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Unfall oder Mord?

Mord am Watzmann
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Das Unternehmerehepaar Wineke aus Lübeck möchte seine Silberhochzeit in Berchtesgaden feiern, zuerst eine Tour auf den Watzmann und dann eine Feier mit den erwachsenen Kindern. Doch dann verläuft alles ...

Das Unternehmerehepaar Wineke aus Lübeck möchte seine Silberhochzeit in Berchtesgaden feiern, zuerst eine Tour auf den Watzmann und dann eine Feier mit den erwachsenen Kindern. Doch dann verläuft alles ganz anders als geplant: Polizeibergführer Simon Perlinger muss die Leichen des Ehepaars bergen und hat das sichere Gefühl, dass mehr als ein Unfall passiert ist. Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür und so ermittelt er auf eigene Faust - geleitet von seinem Instinkt und einem tiefen Mitgefühl mit den Kindern.

Meine Meinung

Das Cover hat mich sehr angesprochen und der grüne Buchschnitt ist sehr gelungen. Im Inneren warten eine Landkarte und ein Personenverzeichnis, die beide noch ergänzt werden könnten, aber das kann man bei Lesen auch selbst tun. Durch den Titel wird man ja schon darauf gestoßen, dass es kein Unfall war.

Felix Leibrock kennt sich sehr gut im Hochgebirge aus. Die Beschreibungen der Situationen am Berg sind detailliert und zeigen einen tiefen Respekt vor der Natur. Viele Personen mit unterschiedlichen Motiven werden eingeführt. Es werden sehr viele Abgründe menschlichen Denkens und Handelns aufgegriffen, für mich ein bisschen zuviel. Weniger wäre hier mehr gewesen. Wer am Ende wirklich der Schuldige war, wird natürlich hier nicht verraten, nur soviel: Mir persönlich haben ein bisschen die Übergänge gefehlt und am Ende ging es mir zu schnell, auch wenn die Lösung in sich schlüssig war.

Von mir gibt es für diesen Krimi 3,49 von 5 Sternen, damit auch noch Luft nach oben ist für den zweiten Band




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Veröffentlicht am 23.07.2021

Morello und die Mafia - Teil 2

Der Tintenfischer
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Antonio Morello, der Mafia-Jäger aus Sizilien ist immer noch in Venedig. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2020 und Sars-CoV-2 wütet in Italien, Venedig ist im Lockdown. Morello und seine Kollegin Anna ...

Antonio Morello, der Mafia-Jäger aus Sizilien ist immer noch in Venedig. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2020 und Sars-CoV-2 wütet in Italien, Venedig ist im Lockdown. Morello und seine Kollegin Anna Klotze sollen die Ausgangssperre überwachen und Ausschau nach Corona-Betrügern halten. Als sich ein junger Nigerianer einen Selbstmordversuch unternimmt, werden sie an ganz andere, schon länger bestehende Probleme erinnert: Mafia und Menschenhandel. Aus unterschiedlichen Gründen machen sie sich auf den Weg Richtung Sizilien...

Meine Meinung

Der erste Band hatte mich begeistert und ich hatte große Hoffnungen in diesen, der zudem auch noch so aktuell die Corona-Pandemie einflechten wollte. Das fand ich auch sehr gut gelungen, auch wenn mir manche Witze wie der Hund, der gar nicht mehr Gassi gehen wollte, mittlerweile recht ausgelutscht erscheinen, aber das ist ja Geschmacksache.

Klasse fand ich das Personenverzeichnis und die Rezepte. Gerade die Quellennachweise zeigen, dass das Buch hochaktuelle und brandgefährliche Themen aufgreift und sich nicht nur einen interessanten Plot zusammenspinnt.

Die Handlung selbst teilt sich in zwei Teile: Einmal in Venedig mit Corona und einmal auf und um Sizilien. Der erste Teil in Venedig hat mir sehr gut gefallen. Claudio, Silvia und die Polizisten wiederzutreffen und mit ihnen die Corona-Betrüger zur Strecke zu bringen, die Machtspielchen innerhalb des Polizeiapparats und auch die Geschichte Davids waren ein verheißungsvoller Auftakt. Doch dann kam die Fahrt nach Sizilien und es ging nur noch um die Mafia und Turteleien zwischen Antonio und Anna. Die Landschaft wurde wunderbar beschrieben, aber es gab bei all den Bedrohungen durch die Mafia unbedachte Äußerungen, die ich den beiden nicht in den Mund gelegt hätte. Die Befreiung dreier Mädchen war mir dann schließlich zu viel der Zufälle - ausgerechnet im ersten Haus treffen sie auf die Gesuchte. Das Ende bot ein paar Überraschungen, die mir wieder besser gefielen. Auf jeden Fall bin ich gespannt, ob und wo der sympatische Morello weiter ermittelt - und wünsche ihm viele gute Espressi aus der Bialetti.



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