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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2017

Tolles Jugendbuch mit außergewöhnlichen Protagonisten

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Mit „Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist es der Autorin Jennifer Niven gelungen ein wundervolles Buch mit ungewöhnlichen Protagonisten über Liebe und Selbstakzeptanz zu schreiben. Es ist nach „All ...

Mit „Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist es der Autorin Jennifer Niven gelungen ein wundervolles Buch mit ungewöhnlichen Protagonisten über Liebe und Selbstakzeptanz zu schreiben. Es ist nach „All die verdammt perfekten Tage“ der zweite Roman der Autorin.

Jack hat Prosopagnosie, er ist gesichtsblind und kann die Menschen nur schwer auseinanderhalten. Niemand weiß von seiner Krankheit und Jack hat im Laufe der Zeit immer mehr Strategien entwickelt dies zu vertuschen. Er sieht gut aus und ist beliebt, niemand kann ihm sein Problem ansehen. Libbys Problem kann jeder sehen. Sie ist übergewichtig und damit permanent dem Spot und den Anfeindungen ihrer Mitschüler ausgesetzt.

Die Geschichte wird in kurzen Wechseln aus der Perspektive von Libby und Jack erzählt. Dadurch wir die Handlung lebendig und temporeich, immer wieder möchte man wissen, wie es aus Sicht des Anderen weitergeht. Auch die Entwicklung der beiden Charaktere läßt sich dadurch wunderbar verfolgen.
Während mir Libby von Beginn an sympathisch war, habe ich bei Jack ein wenig länger gebraucht, um mit ihm warm zu werden. Libby ist stark, schlagfertig und hat für sich tolle Strategien entwickelt, wie sie mit den Gemeinheiten ihrer Mitschüler umgehen kann.

Jennifer Niven beschreibt auf wunderbare Art und Weise die zarte Beziehung, die sich langsam zwischen Libby und Jack entwickelt und wie sie sich gegenseitig Halt geben. Es werden viele verschiedene und wichtige Themenbereiche wie Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Selbstvertrauen, Mobbing und Selbstakzeptanz angesprochen und man kann die kann die Veränderung der Protagonisten gut nachvollziehen. Dabei wirken sie – ebenso wie die Nebencharaktere - authentisch und lebendig.

Libby und Jack sind mir richtig ans Herz gewachsen und auch wenn das Ende nicht wirklich überraschend, sondern eher vorhersehbar war, fand ich die Entwicklung zwischen Libby und Jack wundervoll beschrieben.

Mein Fazit:
„Stell dir vor, dass ich dich liebe“ ist ein emotionales Jugendbuch, dass die Probleme der Protagonisten einfühlsam beschreibt und für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 01.07.2017

Ungewöhnlicher, fantasievoller Ausflug ins All

Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt
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„Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt“ ist das erste Buch des in Brooklyn lebenden Autoren Jaroslav Kalfař.

Zwischen der Erde und der Venus hat sich eine Wolke gebildet, die die Nächte der Menschen ...

„Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt“ ist das erste Buch des in Brooklyn lebenden Autoren Jaroslav Kalfař.

Zwischen der Erde und der Venus hat sich eine Wolke gebildet, die die Nächte der Menschen verändert. Ausgerechnet der tschechische Astrophysiker Jakub Procházka soll als erster tschechischer Raumfahrer die Wolke Chopra im All erforschen und er träumt von Ruhm und Ehre für sein Land. In der JanHus1 beginnt er ganz allein als einziger Insasse seine Mission und sein einziger Kontakt zur Erde sind Telefonate, die für ihn sehr wichtig sind. Nachdem seine Frau den Kontakt zu ihm abricht, verändert sich Jakob und er beginnt über sein Leben vor seiner Mission nachzudenken und was zwischen ihm und seiner Frau nicht gestimmt haben könnte.

Da Jakub alleine unterwegs ist, gibt es neben ihm keine wichtigen Charaktere und die übrigen Personen gehen ein wenig unter. Dafür ist Jakub ein sehr sympathischer Protagonist, der trotz der ungewöhnlichen Umstände durchweg authentisch und normal erscheint. Seine Gedanken zwischen seinem Leben vor dem Flug und denen während des Flugs sind interessant und zum Teil schon philosophisch.

Der Schreibstil von Jaroslav Kalfař ist angenehm leicht zu lesen. Neben gut recherchierten Informationen zur Weltraumfahrt und philosophischen Ansätzen bietet das Buch eine Menge Stellen zum Schmunzeln.

Sehr gelungen finde ich auch das Cover des Buches auf dessen Rückseite man bei genauerem Hinsehen Jacubs Weltraum-Gefährten erkennen kann.

Ich habe mich von diesem ungewöhnlichen Roman ausgesprochen gut unterhalten gefühlt, da die Idee originell und einfach einmal etwas Anderes ist. Ein tolles Debüt eines Autoren, den ich mir auf jeden Fall merken werde.

Veröffentlicht am 25.06.2017

4. Fall für Isabelle Bonet in die Provence

Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild
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„Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild“ ist der vierte Fall für Kommissarin Isabelle Bonnet des Autoren Pierre Martin.

Eigentlich möchte die Kommissarin Isabelle Bonnet im idyllischen Fragolin ...

„Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild“ ist der vierte Fall für Kommissarin Isabelle Bonnet des Autoren Pierre Martin.

Eigentlich möchte die Kommissarin Isabelle Bonnet im idyllischen Fragolin ihren Urlaub genießen.
Doch das Verbrechen kennt keinen Urlaub. In der von Isabelle besuchten Galerie entpuppt sich ein ausgestelltes Werk des Künstlers Matisse als Fälschung. Damit aber nicht genug, unter der Farbschicht des Bildes befindet sich ein Hilferuf und Madame le Commissaire beginnt zu ermitteln…

Sehr strukturiert und sachlich beginnt Isabelle Bonnet mit ihren Ermittlungen. Ihr Vorgehen ist logisch, sie wirkt kompetent, teilweise fast schon ein wenig zu perfekt. Ihr Kriminalassistent Appollinaire ist sehr charmant, ein wenig tollpatschig und liebenswert. Ein Mensch, den man einfach gern haben muß und der dem Buch eine Menge Leben verliehen hat. Dank ihm gab es immer wieder Gründe zum Schmunzeln.

Der Schreibstil von Pierre Martin ist flüssig, klar und sehr bildhaft. Ich fühlte mich direkt in das idyllische Örtchen Fragolin hineinversetzt und fand, dass das Flair der Provence durch die Landschaftsbeschreibungen und die verschiedenen Charaktere gut vermittelt wurde.

Der Fall sowie die Ermittlungsarbeiten waren interessant. Allerdings hätte ich mir ein wenig mehr Spannung gewünscht. Stellenweise plätscherte die Handlung ein wenig vor sich hin. Trotzdem ließ sich das Buch sehr angenehm lesen und ich würde es als Wohlfühlkrimi mit Urlaubsstimmung und gute Unterhaltung bezeichnen.

Veröffentlicht am 24.06.2017

Kurzweilig zum Nachdenken

Liebe wird überschätzt
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Das Buch „Liebe wird überschätzt“ von Valerie Parrella beinhaltet 8 kurze Liebesgeschichten auf nur 144 Seiten. Erschienen ist es im Carl Hanser Verlag.

"Liebe wird überschätzt"
"Der Tag nach dem Fest" ...

Das Buch „Liebe wird überschätzt“ von Valerie Parrella beinhaltet 8 kurze Liebesgeschichten auf nur 144 Seiten. Erschienen ist es im Carl Hanser Verlag.

"Liebe wird überschätzt"
"Der Tag nach dem Fest"
"Die Ausgesetzen"
"Behave"
"Respekt vor dem, der es weiß"
"Das Kastell" und
"Das letzte Leben"
sind sehr unterschiedliche, berührende und authentische Geschichten. Der Schreibstil der Autorin ist frisch und lebendig. Sie versteht es das Thema Liebe von allen Seiten zu beleuchten, schreibt über verschiedenen Lebensvorstellungen, Familie, Enttäuschungen und vieles mehr.
In jeder Geschichte wird eine andere Art der Liebe beschrieben und bietet viel Stoff zum Nachdenken und philosophieren. Dabei versteht es Valerie Parrella einen mitzunehmen und in das fremde Leben eintauchen zu lassen, so dass man die Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen kann.

Insgesamt ist das Buch unterhaltsam, kurzweilig, lässt sich gut lesen und hat mich auch noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Auch wenn die Geschichten teilweise einfach alltägliches auf den Punkt bringen, sind die Geschichten trotzdem in seiner Art wie sie geschrieben sind, außergewöhnlich und lesenswert.
Das abstrakte und bunte Bild des hochwertig aussehenden Hardcovers finde ich eher ungewöhnlich, aber nach dem Lesen nun doch passend.

Allerdings fand ich die Übersetzung von Annette Kopetzki nicht an allen Stellen gelungen, da einige Satzstellen ein wenig umständlich klangen, holprig zu lesen waren und meinen Lesefluss ins Stocken brachten. Das wäre sicherlich auch anders möglich gewesen. Von daher vergebe ich nur 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2017

Nichts für schwache Nerven

Totenengel
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„Totenengel“ ist nach „Totenprediger“ das zweite Buch des Autors Mark Roberts mit der Ermittlerin Eve Clay.

Louise Lawson, Tochter des berühmten Historikprofessor Leonard Lawson, bricht verwirrt auf ...

„Totenengel“ ist nach „Totenprediger“ das zweite Buch des Autors Mark Roberts mit der Ermittlerin Eve Clay.

Louise Lawson, Tochter des berühmten Historikprofessor Leonard Lawson, bricht verwirrt auf einer Straße in Liverpool zusammen und wiederholt immer wieder: „Er ist abgeschlachtet worden.“ DCI Eve Clay und ihr Team werden herbeigerufen. Während die Frau medizinisch versorgt wird gelingt es Eve herauszubekommen wo Louise Lawson wohnt und macht in dem Haus eine grausige Entdeckung. Leonard Lawson wurde grausam ermordet und verunstaltet zur Schau gestellt. Eve Clay und ihr Team arbeiten mit Hochdruck an den Ermittlungen und stoßen dabei auf immer mehr Ungereimtheiten und weitere Tote.

Der Schreibstil von Mark Roberts ist eingängig, aber auch sehr detailreich, grausam und brutal. Durch kurze Kapitel – deren Überschrift jeweils eine Zeitangabe ist – wird eine enorme Spannung aufgebaut und ich war immer wieder überrascht, wieviel innerhalb kürzester Zeit passiert und wie viele Handlungen fast parallel verlaufen. Durch zahlreiche überraschende Wendungen bleibt es bis zum Schluss spannend. Lange bleibt unklar, was und wer hinter den Morden steckt. Ist es religiöser Fanatismus, sexuelle Perversion oder andere menschliche Abgründe ?
Insgesamt gab es in dem Buch viele Opfer, viele Täter und viele verschiedene Themen, aber alles wurde schlüssig erklärt und aufgelöst.

Die Charaktere wurden authentisch beschrieben und insbesondere Eve Clay fand ich ausgesprochen sympathisch und menschlich. Zwischendurch gab es immer wieder kurze Informationen über ihr Familienleben, ihren Sohn und ihren Mann. Die Zusammenarbeit des Ermittlerteams verlief sehr harmonisch und ich fand es ausgesprochen angenehm, dass es dort keine überflüssigen Kriegsnebenschauplätze gab.
Die Anzahl der Personen erschien mir zwischenzeitlich etwas unüberschaubar, aber letztendlich hat sich alles gefügt und es gab dadurch kein Verständnisproblem.

Mein Fazit:
„Totenengel“ ist ein rasanter und spannender Thriller, der nichts für schwache Nerven ist, den ich aber jedem Thriller-Fan empfehlen kann.

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