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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2024

Enttäuschend

The Breakup Tour – Der Sound unserer Liebe
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Zunächst einmal oute ich mich als kleine Swiftie-Sympathisantin. Als solche bin ich natürlich relativ schnell auf das Buch aufmerksam geworden und mit gewissen Erwartungen an die Story herangegangen.

Und ...

Zunächst einmal oute ich mich als kleine Swiftie-Sympathisantin. Als solche bin ich natürlich relativ schnell auf das Buch aufmerksam geworden und mit gewissen Erwartungen an die Story herangegangen.

Und darum geht’s:
Sängerin Riley hat gerade eine schmerzhafte Trennung von ihrem Ex-Mann hinter sich. Das hindert ihn jedoch nicht daran, den Erfolg ihres Hits dafür zu nutzen, sich selbst immer wieder ins Rampenlicht zu stellen. Jugendliebe Max, der tatsächlich als Inspiration für den Song diente, soll Riley nun helfen. Im Gegenzug möchte er als Keyboarder mit ihr auf Tour gehen, um von dem Geld das marode und sanierungsbedürftige Seniorenheim seiner Eltern zu retten.

Das schönste an dem Buch sind bedauerlicherweise das Cover und der Farbschnitt! Die Story ist vollkommen realitätsfern und wirkt so unglaubwürdig, dass sich meine Augen an manchen Stellen am liebsten im Kreis gedreht hätten.
Vor allem für Sängerin Riley konnte ich mich leider null erwärmen, fand sie furchtbar anstrengend und emotional instabil. Max blieb hingegen eine unscheinbare Randfigur und die Rettung des renovierungsbedürftigen und verschuldeten Seniorenheims war am Ende gar kein Thema mehr. Generell erschien mir die Handlung ziemlich mau und sorgte letztlich dafür, dass der Funke nicht übersprang.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Übertrieben viel Spice

Things We Left Behind (Knockemout 3)
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Lucian hat in seiner Vergangenheit einiges erlebt. Seine ehemals beste Freundin und Nachbarin Sloane Walton wiedertrifft, steht er ihr fürsorglich und gleichzeitig ablehnend gegenüber. Was vor vielen Jahren ...

Lucian hat in seiner Vergangenheit einiges erlebt. Seine ehemals beste Freundin und Nachbarin Sloane Walton wiedertrifft, steht er ihr fürsorglich und gleichzeitig ablehnend gegenüber. Was vor vielen Jahren zwischen den beiden vorgefallen ist und welche Rolle dabei gegenseitiges Vertrauen und häusliche Gewalt spielte, wird dabei nach und nach offenbart.
Fakt ist, Lucian hat noch eine alte Rechnung offen und Sloane darf dabei nicht in den Fokus seines Widersachers geraten. Obwohl er daher auf Abstand aus ist, nähern sich die beiden ehemaligen Freunde wieder mehr an.

Leider geht der Story nach den ersten zwei starken Kapiteln merklich die Puste aus. Zumindest hinsichtlich der Handlung habe ich mir dem Klappentext und von Seitenzahl her, inhaltlich mehr Tiefgang erwartet. Schade, dass auch die Protagonisten nicht wirklich mit einem glaubwürdigen Auftritt glänzen. Die Enddreißiger verhalten sich nämlich durchweg wie unreife Teenager. Einfach anstrengend und häufig nicht nachvollziehbar. Und dann wäre da noch die Einbindung von zwingend erforderlichen spicy Szenen nervt mit der Zeit, da ein gefühltes Drittel des Buches der Aneinanderreihung detailliert beschriebener Matratzenakrobatik gewidmet wird und das eigentliche Geschehen nicht wirklich weiter vorankommt. Die Rückblenden in die Vergangenheit hin zur Vorgeschichte haben mich daher deutlich mehr fesseln können als die Gegenwart.
Mit weniger Seiten und der eigentlichen Handlung im Vordergrund, hätte mir die Story sicherlich besser gefallen.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Zu vorhersehbar!

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Kripobeamten aus Weimar stehen eines Morgens unvermittelt bei Patrick Dorstert und seiner Frau Julia vor der Tür und verdächtigen ihn der Misshandlung und Entführung einer Frau.
Die belastende Aussage ...

Kripobeamten aus Weimar stehen eines Morgens unvermittelt bei Patrick Dorstert und seiner Frau Julia vor der Tür und verdächtigen ihn der Misshandlung und Entführung einer Frau.
Die belastende Aussage kommt von der Freundin des mutmaßlichen Opfers, die im weiteren Verlauf sogar von einem Video gestützt wird, auf dem er klar zu erkennen ist.
Insgesamt scheint sich zunehmend alles gegen Patrick verschworen zu haben.
Denn auch der Kunde, mit dem er zur möglichen Tatzeit ein Geschäftsessen hatte und sein Alibi somit bestätigen könnte, ist nicht zu ermitteln.
Aufgrund der erdrückenden Beweise kommt Patrick in U-Haft und versucht von dort aus, weiterhin seine Unschuld zu beweisen.

Die Story wird direkt aus der Perspektive von Patrick Dostert beschrieben, teilweise in der 1.Person in Form von Tagebucheinträgen verfasst, in denen er aus der U-Haft heraus, seine Gedanken mit dem Lesenden teilt.
Der überwiegende Teil, in der 3.Person geschrieben, soll seine Sicht auf die Entwicklung der Geschehnisse widerspiegeln, die zu seiner Verhaftung geführt haben und einem Psychotriller anmuten.

Um es direkt vorwegzunehmen, der Prolog, in dem es hauptsächlich um häusliche Gewalt geht, war ein durchaus gelungener Einstieg.
Aber bereits nach den ersten Seiten im Hauptteil kam mir direkt der Gedanke, die Story so oder so ähnlich, kürzlich erst gelesen zu haben.
Daher hatte ich von Vornherein auch schon eine Vermutung, wer der/die TäterIn in der Geschichte sein wird. Fake oder Fakt - für mich leider zu schnell eine klare Sache!
Somit war die Spannung also futsch, bevor ich mit dem Buch überhaupt so richtig losgelegt habe.
Auch der relativ flüssige Schreibstil konnte das nicht rausreißen, zu einfach gehalten und dadurch langweilig, ohne wirklichen Tiefgang.
Die Charaktere waren größtenteils annehmbar gezeichnet, wobei mich die Beschreibung von Ehefrau Julia sehr schnell nervte. Entweder war sie still, verheult, am Schlafen oder trifft sich mit seinem besten Freund.
An dieser Stelle hat der Autor ganz tief in die Klischee-Trickkiste gegriffen.
Ebenso einfallslos, wie die ständigen Anrufe und Besuche der Kripobeamten und auch die ungewöhnlich vielen leeren Seiten im Buch, machten auf mich eher den Eindruck, als würden hier krampfhaft Seiten gefüllt werden, ob mit Inhalt oder ohne.
Einzig neu war für mich das Thema „Deepfakes“ und damit auch für mich interessant zu erfahren, was heutzutage mittels IT bereits alles möglich ist.
Das war allerdings nur am Rande angeschnitten und ging in der Bedeutungslosigkeit schon fast wieder unter.
Die ausgeklügelte Marketing-Kampagne im Vorfeld und die dazu zahlreichen positiven Rezensionen haben bei mir zumindest ein ganz anderes Bild und eine dadurch hohe Erwartungshaltung an „Fake/t“ erzeugt, die keineswegs erfüllt wurde.

Mein erstes Date mit einem Thriller von Arno Strobel hinterlässt daher leider nur einen schalen Beigeschmack!

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Nicht mein Fall

Dominoeffekt
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Tekla Berg wird vom Stockholmer Nobel-Krankenhaus aus, wo sie als Notärztin arbeitet, zu einem Explosionsort beordert, bei dem sie auf ein schwerverletztes Brandopfer trifft.
Während die Polizei zunächst ...

Tekla Berg wird vom Stockholmer Nobel-Krankenhaus aus, wo sie als Notärztin arbeitet, zu einem Explosionsort beordert, bei dem sie auf ein schwerverletztes Brandopfer trifft.
Während die Polizei zunächst hier sogar einen Terroranschlag vermutet, versucht Tekla herauszufinden, ob es sich bei dem bis zur Unkenntlichkeit entstelltem Schwerverletzten, vielleicht sogar um ihren Bruder Simon handelt.
Dieser verkehrt nämlich im gefährlichen Drogenmilieu und scheint wie vom Erdboden verschluckt.

Von Prostitution zu Drogensucht und -handel, über Korruption in Führungsriegen und bei der Polizei, bis hin zu Verwicklungen zwischen der usbekischen Mafia und dem russischen Auslandsgeheimdienst, wird hier einiges geboten.
Für meinen Geschmack fällt die Spannung an dieser Stelle der komplexen Komposition der verschiedenen Themen zum Opfer, die sich letztlich im Dominoeffekt bündeln sollen.
Das Buch teilt sich in unterschiedliche, nicht zwangsläufig parallel laufende, Handlungsstränge an verschiedenen Orten auf.
Die ständigen willkürlichen Wechsel wirken sich dabei nicht besonders positiv auf den Lesefluss aus und machen es zunehmend schwer, den Überblick zu behalten.
Unter den Protagonisten finden sich bedauerlicherweise auch keine Sympathieträger, mit denen man mitfiebern möchte. Die Charaktere haben allesamt zahlreiche Leichen im Keller und insbesondere die Hauptprotagonistin Tekla mit ihrer omnipräsenten, offensiv zur Schau gestellten Amphetamin-Sucht und ihrem unethischen Verhalten, ist alles andere als eine einnehmende Persönlichkeit. Die klischeebedienenden sexistischen Arzt-Kollegen aus dem Nahen Osten, die sie nicht für voll nehmen und ihr stattdessen mit Freude das Leben schwer machen, hat die Handlung obendrein wirklich nicht mehr gebraucht.

Die Tatsache, dass der Autor Christian Unge hauptberuflich Mediziner und somit vom Fach ist, hat mich zunächst sehr für dieses Buch begeistert.
Ohne Frage bekommt man hier eine Geschichte serviert, die zumindest aus medizinischer Sicht fachlich fundiert ist, jedoch den nötigen Nervenkitzel vermissen lässt und somit kaum als Thriller zu bezeichnen ist.
Im Endeffekt haben sich die insgesamt 523 Seiten sehr in die Länge gezogen, auch aufgrund einiger holpriger Textstellen, die ich als nervende Störfaktoren wahrnahm und meine Freude an der Geschichte deutlich geschmälert haben.
Positiv anzumerken sind jedoch die vielen abendfüllenden Lesestunden, die ich dank dem Buch hatte.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Jane Austen würde sich im Grabe umdrehen!

Wie man sich einen Lord angelt
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Der Klapptext verspricht „Jane Austen trifft Bridgerton - im aufregendsten Debüt des Jahres“…

Wer also Geschichten mag, die im der Regency-Zeitalter spielen, stolpert vermutlich zwangsläufig über dieses ...

Der Klapptext verspricht „Jane Austen trifft Bridgerton - im aufregendsten Debüt des Jahres“…

Wer also Geschichten mag, die im der Regency-Zeitalter spielen, stolpert vermutlich zwangsläufig über dieses Buch.

So wie ich, die in freudiger Erwartung eines literatisch-unterhaltsamen Feuerwerks, dieses Buch noch vor Erscheinung vorbestellt habe.

Das Positive schon mal vorweg: Die Covergestaltung und die Klappen finde ich sehr schön und ansprechend!

Aber was soll ich über den Inhalt sagen…das Feuer der Euphorie wurde schon nach den ersten Kapiteln eiskalt gelöscht!

Warum?? - Es handelt sich nicht etwa um eine neue Geschichte, mit eigenen Ideen, sondern wirkt wie eine bunte Mischung, die aus „Stolz & Vorurteil“ und „Bridgerton“ munter abgekupfert wurde.

Vergleicht man das Verhalten der Hauptprotagonistin „Kitty Talbot“ mit dem der weiblichen Charaktere aus den Büchern Jan Austens oder Julia Quinn, so stellt man fest, dass diese wenig mit dem der „sittsamen“ Damen aus der Regency-Zeit gemein hat.

Ihre Art erinnert eher an einen Bauerntrampel aus der Neuzeit, der zufällig in eine Zeitmaschine geraten ist!

Generell kann ich mich mit ihrem Charakter nicht anfreunden…statt sympathisch & liebenswert finde ich sie berechnend & falsch (mit Ausnahme gegenüber ihren Schwestern), da sie auf Biegen und Brechen nach einem Mann mit ausreichend Vermögen sucht, der sie und damit auch ihre Schwestern aus einem Schuldensumpf zieht (darüber werden die etwaigen Herren natürlich im Dunkeln gelassen).

Das Ende kommt dann etwas plötzlich und unpassend.



Mein Fazit:

Netter Versuch, aber kläglich gescheitert! Ich zumindest bin sehr enttäuscht!

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