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Veröffentlicht am 14.11.2022

Fantasievolles Lesehighlight mit faszinierendem Weltenaufbau

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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In Nimhs Welt wird sie als lebende Gottheit verehrt, doch ihr Reich ist schon lange Zeit von Nebelstürmen, die Krankheit und Wahnsinn bringen, bedroht. Prinz North dagegen wohnt in einer schwebenden Stadt, ...

In Nimhs Welt wird sie als lebende Gottheit verehrt, doch ihr Reich ist schon lange Zeit von Nebelstürmen, die Krankheit und Wahnsinn bringen, bedroht. Prinz North dagegen wohnt in einer schwebenden Stadt, über den Wolken, hier glaubt niemand an Götter, die Technik ist weit fort geschritten. Als North mit seinem Gleiter abstürzt und sich unvermittelt in der unteren Welt wieder findet, sieht die Göttin ihre Bestimmung gekommen, hat doch eine alte Prophezeiung seine Ankunft voraus gesagt. Während sie ihr Volk retten will, sucht North nach einem Weg, wieder in seine fliegende Heimat zurück kehren zu können, dafür benötigt er allerdings Nimhs Hilfe.

"The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz" von Amie Kaufman und Meagan Spooner ist eine spannende Fantasygeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Besonders der Weltenaufbau hat mich sehr fasziniert, obwohl Nimhs und Norths Völker von gemeinsamen Vorfahren abstammen, haben sich die Kulturen in den vergangenen tausend Jahren in absolut verschiedene Richtungen entwickelt, so dass es nun beim Aufeinandertreffen der Protagonisten scheint, dass sie keine Gemeinsamkeiten haben. Nimhs Leben wird vom Glauben bestimmt, ihr Reich ist von Magie durchzogen und ein Großteil der Bevölkerung ist in der Lage, kleinere oder größere Zauber zu wirken. North dagegen glaubt nur an die Technik, zunächst ist er sich sicher, dass es für jedes Phänomen, das er erlebt, eine rationale Erklärung geben muss.

Den Schreibstil habe ich als sehr spannend und fantasievoll empfunden, die Autorinnen beschreiben den Hintergrund ihrer Geschichte wunderbar detailliert, so dass ich die Welt sehr deutlich vor meinem geistigen Auge sehen konnte. Beide Hauptfiguren waren mir schnell sympathisch und es hat mir Freude gemacht, sie durch ihr Abenteuer zu begleiten. Auch die Personen in ihrem Umfeld fand ich umfassend und authentisch dargestellt, auf mich wirkten sie lebensecht. Insgesamt habe ich mich von der Lektüre wunderbar unterhalten gefühlt, ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen - der Cliffhanger am Ende lässt mich nun voller Spannung auf den Fortsetzungsband warten. Für die äußerst fantasievoll geschriebene Geschichte spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der fantastische Weltenaufbau, die umfassend dargestellten Figuren und die detailliert ausgearbeitete, spannende Handlung machen diesen Auftaktband in meinen Augen zu einem Lesehighlight, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 04.11.2022

Fantasievoll, komplex und absolut fesselnd

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
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Joe Tournier findet sich im Jahr 1898 auf einem Londoner Bahnhof wieder und hat jegliche Erinnerungen verloren. In London, das inzwischen den französischen Namen Londres trägt, erkennt Joe viele Straßen ...

Joe Tournier findet sich im Jahr 1898 auf einem Londoner Bahnhof wieder und hat jegliche Erinnerungen verloren. In London, das inzwischen den französischen Namen Londres trägt, erkennt Joe viele Straßen und Orte, dennoch kann er sich des Gefühls nicht erwehren, dass alles um ihn herum ein wenig falsch ist. Als ihn eine Postkarte erreicht, die bereits vor 90 Jahren aufgegeben wurde, rührt der darauf abgebildete Leuchtturm an Joes Gefühlen, die geschriebene Nachricht weckt Erinnerungen, die allerdings niemand aus seinem Umfeld bestätigt. Für Joe steht fest, dass er unbedingt zu diesem Leuchtturm reisen muss, um sein verlorenes Gedächtnis wieder zu finden.

"Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit" von Natasha Pulley ist eine wunderbar fantasievolle Geschichte, die mich von der ersten Zeile an gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen hat. Joe ist ein sympathischer Protagonist, und es hat mir Freude bereitet, seine Persönlichkeit durch den gesamten Roman hindurch von Seite zu Seite immer etwas mehr kennen zu lernen. Auch die Figuren in seinem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, der Leser sieht sie alle durch Joes Augen, was ich auf ganz einzigartige Weise faszinierend fand.

Den Schreibstil möchte ich eher als komplex bezeichnen, nicht nur Joe bewegt sich durch verschiedene Zeitebenen, es gibt zwischendurch auch Abschnitte, die die Vergangenheit manch anderer Figur beleuchten. Dennoch konnte ich dem Handlungsfaden problemlos folgen, die Spannung ist meiner Meinung nach an keiner Stelle abgeflaut und die zarte Liebesgeschichte, die nur in wenigen seltenen Momenten durchgeschimmert ist, hat mich emotional berührt. Auch nach dem Ende des Buches war ich geistig noch in Joes wundervoller Geschichte gefangen und habe mich immer wieder in die Handlung zurück geträumt. Dieser Roman war für mich ein absolutes Highlight, für das ich eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die Autorin führt ihre Leser auf verschlungenen Pfaden zum Ziel, dabei hat mich sowohl die Spannung als auch die emotionale Seite der Geschichte bis zur letzten Seite gefesselt und fasziniert. Dieses wunderbare Leseerlebnis empfehle ich mit Begeisterung weiter.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Spannende Fortsetzung der fantasievollen Geschichte

Covet
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Grace und ihre Freunde stehen kurz vor dem Schulabschluss, doch bleibt wenig Zeit für die Prüfungsvorbereitung, denn ein gefährlicher Gegner will verhindern, dass Grace ein Mitspracherecht im Rat erhält, ...

Grace und ihre Freunde stehen kurz vor dem Schulabschluss, doch bleibt wenig Zeit für die Prüfungsvorbereitung, denn ein gefährlicher Gegner will verhindern, dass Grace ein Mitspracherecht im Rat erhält, indem sie zur Königin der Gargoyles gekrönt wird. Nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Freunde, allen voran Hudson, sollen aus dem Weg geräumt werden und so sieht sie sich wieder einmal gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die ihr Leben und ihre Liebe aufs Spiel setzen.

"Covet" von Tracy Wolff ist der dritte Band der Katmere-Academy-Reihe und ich sehe es als unabdingbar an, zunächst die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben, da die Geschichte fortlaufend erzählt wird. Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt und begeistert, obwohl etwa ein halbes Jahr seit dem letzten Band vergangen war, hatte ich das Gefühl, sofort wieder in der Welt um Grace und ihre Freunde versunken zu sein. Die Protagonistin war mir schon länger ans Herz gewachsen und es hat mir Freude gemacht, sie erneut emotional begleiten zu können. Sie und auch die Figuren in ihrem Umfeld - unabhängig davon, ob es sich um alte Bekannte oder neu auf den Plan getretene Wesen handelt - fand ich umfassend und authentisch beschrieben, so dass ich emotional stets an ihrer Seite war.

Erzählt wird die Handlung wieder komplett aus Graces Blickwinkel, doch wie bei den voran gegangenen Bänden, gab es am Ende Bonuskapitel, in denen bereits bekannte Ereignisse aus der Sicht einer anderen Figur beleuchtet werden. Diese kleinen Extras mag ich sehr, nicht nur, weil ich es interessant finde, Einblick in die Gedankenwelt einer weiteren Person zu bekommen, es verlängert auch das Lesevergnügen, denn trotz des beachtlichen Umfangs hatte ich erneut das Gefühl, viel zu schnell am Ende des Buches angekommen zu sein. Der Schreibstil ist locker-leicht, wie ich es inzwischen von der Autorin kenne und liebe und auch die Spannung hat das von mir perfekt empfundene Maß.

Passend zu den jugendlichen Hauptfiguren gab es wieder den einen oder anderen humorvollen Dialog, allerdings gefühlt weniger als in den ersten Bänden, denn Grace und ihre Mitstreiter bekommen es dieses Mal mit gefährlichen Gegnern zu tun, so dass ich die Geschichte als etwas ernsthafter und erwachsener empfunden habe. Natürlich bleiben am Ende genügend offene Fragen, um die Neugier auf die Fortsetzung zu wecken, allerdings fand ich den Cliffhanger nicht so heftig, wie es in "Crush" der Fall war. Insgesamt habe ich mich von diesem dritten Teil der fantastischen Serie erneut wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich für das Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wie ich es bereits von den Vorgängerbänden gewohnt war, hat mich das Buch sofort in seinen Bann gezogen, die fesselnde Fantasygeschichte konnte mich bis zur letzten Seite faszinieren und begeistern, so dass ich dieses Lesevergnügen gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 29.09.2022

Spannende Dystopie, die mich bis zur letzten Seite fasziniert hat

Hidden Lies. Mein Geheimnis kann dich töten
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Eine furchtbare Krankheit verwandelt infizierte Menschen zeitweilig in mordlüsterne Irre, so dass die Erdbevölkerung drastisch minimiert wurde. Nachdem ein Medikament dagegen entwickelt wurde, findet Kara ...

Eine furchtbare Krankheit verwandelt infizierte Menschen zeitweilig in mordlüsterne Irre, so dass die Erdbevölkerung drastisch minimiert wurde. Nachdem ein Medikament dagegen entwickelt wurde, findet Kara in einem Krankenhaus zu ihrem früheren Bewusstsein zurück - doch die Welt ist nicht mehr, wie sie vor dem Ausbruch von Morbus Shade war, die Industrie ist zusammen gebrochen und auch die Menschen haben sich verändert. Die Infizierten werden mit Furcht und Misstrauen betrachtet, sie müssen Armbänder zur Kennzeichnung tragen und werden zur Zwangsarbeit verpflichtet.

Kara kann zu ihrer Familie zurück kehren, doch niemand in ihrem Umfeld darf von ihrer Infektion erfahren. Als sie Adrian trifft, kann sie zum ersten Mal die grausige Vergangenheit hinter sich lassen, doch er gehört der Initiative an, einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihre infizierten Mitmenschen in Schach zu halten. Denn schon bald wird die Medizin aufgebraucht sein und die Krankheit erneut die Oberhand über die Infizierten gewinnen.

"Hidden Lies. Mein Geheimnis kann dich töten" von Charlotte Richter ist eine spannende Dystopie, die mich bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Die Geschichte wird beinahe ausschließlich aus Karas Perspektive erzählt, zwischendurch gab es immer wieder kurze Einblicke in die Gedankenwelt von Personen aus ihrem Umfeld, die mir sehr gefallen haben - auf diese Weise wurden manche Beweggründe für mich verständlicher und es hat mir geholfen, mein Bild der einen oder anderen Figur abzurunden. Obwohl ich bereits Kinder im Alter der angestrebten Zielgruppe habe, hat mich das Leseerlebnis fasziniert, Kara war mir schnell ans Herz gewachsen und ich konnte mich emotional gut in sie hinein versetzen.

Auch die anderen Personen im Buch habe ich als authentisch und lebensecht empfunden, und ich war mit meinen Gefühlen im positiven und im negativen Sinn immer bei ihnen. Meiner Meinung nach gab es erschreckende Parallelen zur Realität - sei es stellenweise der Verlust der Menschlichkeit, der mir besonders aus geschichtlichen Überlieferungen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs bekannt vor kam, oder auch die Ausgrenzung von Infizierten beim Auftauchen neuer Krankheiten - so dass mich die Lektüre häufig zum Nachdenken angeregt hat. Den Schreibstil kann ich nur als mitreißend bezeichnen, ich hatte einige wunderbare Lesestunden, so dass ich für den Roman gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die spannende Geschichte hat mich bis zur letzten Seite in ihrem Bann gehalten und zwischendurch oft zum Nachdenken gebracht, dieses faszinierende Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 19.09.2022

Grandioses Finale der fantastischen Buchreihe

Midnight Chronicles - Nachtschwur
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Am Tag des Blutbades hatte Jules, der von einem Grim-Hunter zum Vampir umgewandelt wurde, Holden Iwanow so schwer verletzt, dass dieser für immer im Rollstuhl sitzt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, ...

Am Tag des Blutbades hatte Jules, der von einem Grim-Hunter zum Vampir umgewandelt wurde, Holden Iwanow so schwer verletzt, dass dieser für immer im Rollstuhl sitzt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass seine früheren Gefährten ihm nun mit Misstrauen begegnen - allen voran Holdens Zwillingsschwester Harper, in die Jules seit Jahren hoffnungslos verliebt ist. Harper hat sich geschworen, die Verletzung ihres Bruders zu rächen, warum fühlt sie sich ausgerechnet jetzt stärker zu Jules hin gezogen, als jemals zuvor?

"Midnight Chronicles - Nachtschwur" von Bianca Iosivoni ist der finale sechste Band einer wunderbaren Fantasy-Reihe, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert hat. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst die voran gegangenen Bände gelesen zu haben, da die Hintergrundgeschichte um den Kampf der Hunter gegen diverse übernatürliche Wesen fortlaufend erzählt wird. Für mich fühlte sich das Eintauchen in diesen Roman ein wenig wie ein Treffen mit lieb gewonnenen Freunden an, die Protagonisten Harper und Jules kannte ich bereits als Nebenfiguren aus den vorigen Büchern.

Wobei ich von Harper bisher nur die recht abweisende Fassade gesehen hatte, Jules hingegen, der Cains Cousin ist, war mir bereits seit dem zweiten Teil der Midnight Chronicles ans Herz gewachsen. Obwohl er nach seiner Umwandlung zunächst den Befehlen des Vampirkönigs folgen musste, hat er inzwischen zu seiner wahren Persönlichkeit zurück gefunden und ist in meinen Augen noch genau so liebenswert, wie er einst in seiner menschlichen Existenz gewesen ist. Mein Bild von Harper, die ich früher als sehr arrogant empfunden habe, hat sich dagegen gewandelt, in dieser Geschichte zeigt sich der verletzliche Mensch hinter der rauen äußeren Schale.

Den eingängigen Schreibstil der Autorinnen mag ich immer noch sehr, ich bin nur so durch die Seiten geflogen und war gefühlt viel zu schnell am Ende angelangt. Besonders gefallen hat mir, dass alle Protagonisten der Reihe noch einmal in den Vordergrund gerückt sind, in diesem grandiosen Finale gab es zum Ende hin Abschnitte aus den Blickwinkeln aller acht Hauptfiguren. Deshalb habe ich nach Beendigung der Lektüre den E-Reader mit einem lachenden und einem weinenden Auge beiseite gelegt, es war wunderbar, sie alle vereint zu erleben, doch nun ist die Buchserie, die ich über zwei Jahre hinweg fasziniert verfolgt habe, beendet und ich musste mich von den lieb gewonnenen Huntern verabschieden. Insgesamt hat mich dieses Buch - wie seine Vorgänger - prächtig unterhalten, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Für mich stellt dieser Abschlussband das großartige Finale einer wunderbaren Reihe dar, zum Abschluss hatten alle lieb gewonnenen Figuren noch einmal ihren Auftritt, so dass ich den Roman rundum zufrieden beendet habe.