Wer Charlotte Link liest, wird nicht enttäuscht! Auch ihr neuestes Werk Einsame Nacht ist wieder ein komplexer und verzwickter Krimi, bei dem sich das Mitraten lohnt. Und er passt super zur jetzigen Weihnachtszeit, ...
Wer Charlotte Link liest, wird nicht enttäuscht! Auch ihr neuestes Werk Einsame Nacht ist wieder ein komplexer und verzwickter Krimi, bei dem sich das Mitraten lohnt. Und er passt super zur jetzigen Weihnachtszeit, denn er spielt in den Tagen vor und nach Weihnachten 2019.
Warum 2019? Ihr ahnt es wahrscheinlich... es wäre wohl einfach zu schwierig gewesen, die gesamte Handlung auch noch in den Corona-Kontext zu stellen. So gibt es nur ganz am Schluss ein paar wenige Sätze, die jedoch treffsicher das widerspiegeln, was wohl jeder zu dem Zeitpunkt gedacht hat...
Zur Handlung selbst muss und will ich nicht viel sagen - das muss man lesen und auf sich wirken lassen. Aber wie auf einmal Spuren zu einem alten Fall zurückführen und sich alles letztlich miteinander verflechtet - das ist schon die höhere Kunst des Krimischreibens - und die Autorin hat das richtig gut drauf.
Ich fand es etwas schade, dass Caleb Hale, den man aus den Vorgängerbänden kennt, in diesem Roman ein bisschen kurz kam. Seine Figur ist am zerrissensten und birgt für mich daher das meiste Spannungspotential. Ich hoffe, dass er beim nächsten Fall wieder eine etwas größere Rolle spielen darf.
Dabei sein werde ich beim nächsten Roman auf jeden Fall wieder!
Zuerst muss ich unbedingt etwas loswerden, was mir bei diesem Buch - wie auch schon bei „Elbstürme“ - wieder sehr positiv aufgefallen ist: Miriam Georg schafft es, ganz unkonventionelle Enden für ihre ...
Zuerst muss ich unbedingt etwas loswerden, was mir bei diesem Buch - wie auch schon bei „Elbstürme“ - wieder sehr positiv aufgefallen ist: Miriam Georg schafft es, ganz unkonventionelle Enden für ihre Romane zu schreiben, die man so nicht erwartet und die trotzdem absolut stimmig sind!
In den „typischen“ historischen Sagas weiß man ja doch irgendwie immer weit im Voraus, wie das Ganze ausgehen wird und ist mehr daran interessiert, wie die Protagonisten dorthin kommen als dass es zum Schluss wirklich noch eine Überraschung gibt. Nicht so bei Miriam Georg! Sie hat einen deutlich realistischeren Blick auf ihre Figuren und lässt sie nicht einfach in einem erwartbaren Happy End entschweben... nein, ihre Abschlüsse sind vielschichtiger, realistischer - und eben vor allem unerwartet und überraschend!
Das ist ein Punkt, weshalb ich ihre Romane so gern lese. Der zweite ist: sie kann einen einfach richtig gut in die Zeit versetzen, in der ihre Bücher spielen. Man ist mittendrin statt nur dabei und hat jede Szene ganz bildhaft vor Augen - sei es nun ein Sturm auf dem Atlantik, den ein Auswandererschiff überstehen muss oder ein Treffen zum Tee, bei dem der neue Schwieger-Enkel von der distinguierten Großmutter in die Mangel genommen wird :)
Auch diesmal merkt man wieder gar nicht, dass man einen 640-Seiten-Wälzer liest. Der Schreibstil ist so schön flüssig, dass es einem wie ein „normales“ 400-Seiten-Buch vorkommt.
Trotzdem bin ich diesmal der Meinung, dass man an einigen Stellen etwas hätte kürzen können. Die Nebenhandlungen uferten zum Teil schon etwas aus (zumindest war das mein Eindruck) und es gab ein paar Nebenfiguren, deren Geschichte ich nicht so als notwendig angesehen habe. Aufgrund der Zeitsprünge war ich diesmal auch etwas durcheinander (zumal ich das Buch in Teilstücken auch als Hörbuch gehört habe und dort nicht so gut zuordnen konnte, wie manche Szenen in den Gesamtzusammenhang passen sollten...).
Bei ein paar Passagen ist mir auch aufgefallen, dass zu Beginn einer Szene nur ominös von „er“ gesprochen wurde und dann wurde die ganze Szene über kein Name genannt, mit wem das Gespräch/die Szene überhaupt spielt. Das kann als Spannungselement an einzelnen Stellen schon mal ganz nett sein, wenn erst zum Schluss verraten wird, wer da gemeint ist, aber teilweise hat mich das dann doch gestört.
Insgesamt gesehen war dieser zweite und abschließende Band der Dilogie daher aus meiner Sicht ein klein wenig schwächer als der erste - aber stach für mich immer noch positiv aus der Masse der historischen Romane über die Zeit 1900 - 1920 heraus! Insbesondere die Thematik der Auswandererstadt, die es in Hamburg in dieser Zeit ja tatsächlich so gab, war ein toller neuer Aspekt, der das Buch abwechslungsreich und spannend machte. Wer historische Romane mag, liegt mit Büchern von Miriam Georg also definitiv richtig!
19. Jahrhundert in England. Eigentlich ist Caroline Herschel Sängerin. Sie genießt den Applaus und die hübschen Roben, die sie bei ihren Auftritten trägt – doch wenn das Publikum sich spätabends zu Hause ...
19. Jahrhundert in England. Eigentlich ist Caroline Herschel Sängerin. Sie genießt den Applaus und die hübschen Roben, die sie bei ihren Auftritten trägt – doch wenn das Publikum sich spätabends zu Hause ins Bett legt, wird Caroline erst so richtig wach. Denn ihre geheime Leidenschaft gilt den Sternen – eine Passion, die sie durch ihren Bruder Wilhelm entdeckt hat.
Sie unterstützt ihn, den bekannten Astronomen, in seinen Forschungen und notiert seine Beobachtungen, während er am Teleskop steht. Immer häufiger zieht sie abends auch allein nach draußen, um den Nachthimmel zu durchforsten. Sie hat es darauf abgesehen, Kometen zu entdecken und durch diese Entdeckungen selbst in der astronomischen Society (einer Institution, in der nur Männer Mitglied sind) wahrgenommen zu werden.
Als es endlich soweit ist und sie tatsächlich einen Kometen entdeckt, den vorher noch niemand katalogisiert hat, erntet sie zwar durchaus Respekt der männlichen Kollegen, doch in der Öffentlichkeit wird ihre Entdeckung mit dem zweifelhaften Titel „Damenkomet“ bekannt. So als sei es gar keine „richtige“ Entdeckung gewesen. Auch bei ihren weiteren Kometensichtungen muss Caroline um Anerkennung kämpfen – zeit ihres Lebens steht sie im Schatten ihres Bruders, wenn es um ihre astronomischen Fähigkeiten geht, die den seinen jedoch in nichts nachstehen.
Ruth Kornberger hat sich intensiv mit dem Leben der Caroline Herschel auseinandergesetzt und beschreibt detailreich ihren Kampf um Anerkennung in einem männerdominierten Berufsfeld. Dieser Detailreichtum ist einerseits beeindruckend, allerdings machte dies den Roman auch etwas behäbig. Nur langsam kommt die Handlung voran und auch die Zeitsprünge, mit deren Hilfe hier erzählt wird, können die Spannung nicht so recht vorantreiben.
Als Spannungselement hat die Autorin die Figur des Dienstmädchens Agnes eingebaut, die versucht der betagten Dame eine geheimnisumwitterte Liebesgeschichte aus der Vergangenheit zu entlocken. Doch auch dieses Element konnte für mich die Spannung nicht so weit aufbauen, dass ich die Seiten atemlos umgeblättert hätte.
Wer diesen Roman liest, sollte sich also darüber im Klaren sein, dass es ein eher ruhiges Buch ist, das den Fokus auf Carolines Wirken als Astronomin legt und dies im Kontext ihrer Zeit detailreich darstellt. Wenn man gern in der Vergangenheit schwelgt, kann man das Buch aber auf jeden Fall genießen und erfährt viel über den Wissensstand der Astronomie gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
Mit der Familie Cameron und ihrem Hotel, der Cameron Lodge auf Whale Island in Nova Scotia (Kanada), hat Miriam Covi ganz wunderbare Charaktere geschaffen, die man am liebsten im wirklichen Leben um sich ...
Mit der Familie Cameron und ihrem Hotel, der Cameron Lodge auf Whale Island in Nova Scotia (Kanada), hat Miriam Covi ganz wunderbare Charaktere geschaffen, die man am liebsten im wirklichen Leben um sich hätte. Die drei Brüder Duncan, Aidan und Glenn sowie ihre Schwester Skye sind Hauptpersonen in der Romanreihe rund um die „Walinsel“ und alle vier sind auf ihre jeweils eigene Art sympathisch.
In diesem dritten und letzten Teil der Reihe geht es in der Hauptsache um Glenn, der sich in Halifax als Barista durchschlägt, während er daran arbeitet, dass sein großer Traum - die Veröffentlichung eines eigenen Romans - in Erfüllung geht. Bisher leider mit wenig Erfolg.
Aufgrund einer schweren Krankheit seiner Mutter kommt Glenn zurück zur Familie nach Whale Island und lernt dort Viola kennen. Zwischen Viola und Glenn entwickeln sich schnell Gefühle - aber ein Missverständnis hemmt die Love Story und bis zum Happy End müssen einige Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden...
Die Geschichte zwischen Glenn und Viola war - wie ich das von Miriam Covi gewohnt bin - wunderbar zu lesen. Bei ihren Büchern fliegt man immer durch die Seiten und vergisst alles um sich herum. Sie beschreibt ihre Schauplätze und Charaktere mit so viel Wärme und Liebe, dass man am liebsten selbst Teil der Geschichte wäre. Deshalb mag ich ihre Romane so gern und freue mich immer, sobald ein neues Buch angekündigt wird. Auch die Whale Island Trilogie habe ich deshalb regelrecht verschlungen.
Müsste ich allerdings ein Ranking der drei Bücher aufstellen, würde dieser Abschlussband für mich den dritten Platz einnehmen. Nicht falsch verstehen - wir reden hier lediglich davon, welches Buch 5 Sterne, 4,5 Sterne oder „nur“ 4 Sterne von mir bekommt - denn toll sind sie alle drei!!!
Von den drei Brüdern aus Band 1-3 war allerdings Glenn derjenige, dessen Charakter ich am wenigsten spannend fand. Da es in der ersten Hälfte des Buches raumgreifend um das Thema geht, ob er homosexuell ist oder nicht (und man sich angesichts der Art des Buches denken kann, dass er das nicht ist), war das für mich keine so spannende Entwicklung. Oder anders gesagt - (Achtung Spoiler!), ich hätte mich gern davon überraschen lassen, dass er vielleicht Männer und Frauen gleichermaßen mag und nach einer Beziehung mit einem Mann sich jetzt in eine Frau verliebt. Das wäre für mich eine frische, nicht vorhersehbare Entwicklung gewesen (wie man merkt, war es aber dann doch die „klassische“ Verwechslungsgeschichte).
Auch das Happy End ist mir etwas zu süß ausgefallen. Das war Sahne UND Zuckerguss - mir war‘s etwas viel heile Welt (obwohl ich natürlich verstehe, dass man bei einer dreibändigen Reihe möglichst viele offene Fragen beantworten und möglichst viele Handlungsstränge zu einem Abschluss bringen möchte). Das ist natürlich Geschmackssache. Klar, es rundet die Reihe ab und sorgt dafür, dass viele Leser das Buch äußerst zufrieden zuklappen. Ich habe mich allerdings gefragt, wie realistisch es ist, wenn sich alles in Wohlgefallen auflöst und hätte mir an mancher Stelle auch ein bittersüßes Ende vorstellen können.
Dennoch: die Whale Island Reihe ist, wie ich finde, eine der besten Wohlfühlroman-Reihen, die es derzeit gibt auf dem deutschen Buchmarkt und mit dem wunderbaren Setting Nova Scotia sticht sie aus den vielen Ost-/Nordseeromanen heraus (liebe Verlage - bitte mehr Vielfalt bei den Schauplätzen!!!). Also - „bucht“ euch einen Kurztrip nach Kanada und genießt die tolle Landschaft und diese herzliche Familie!
„Beschütze sie“ steht auf dem kleinen Zettel, den eine Schülerin bei Hannah abgibt. Eine Nachricht von ihrem Mann, in seiner Handschrift – und er ist spurlos verschwunden. Seine Tochter Bailey – ihre Stieftochter ...
„Beschütze sie“ steht auf dem kleinen Zettel, den eine Schülerin bei Hannah abgibt. Eine Nachricht von ihrem Mann, in seiner Handschrift – und er ist spurlos verschwunden. Seine Tochter Bailey – ihre Stieftochter – ist gemeint und Hannah, die zu der 16jährigen noch kein so gutes Verhältnis hat wie sie sich das wünschen würde, steht auf einmal allein mit dem halbwüchsigen Mädchen da. Als Bailey ihr gesteht, dass ihr Vater ihr eine Sporttasche voller Bargeld hat zukommen lassen, wissen beide, dass das kein normaler Vermisstenfall ist…
Auf dem Cover steht „Thriller“, ich würde es doch eher in Richtung Spannungsroman einordnen – aber einen, der es in sich hat. Es ist halt kein actiongeladenes Buch, bei dem sich eine gefährliche Szene an die nächste reiht. Sondern eher eine äußerst spannende Spurensuche, die Laura Dave auch mit Zwischentönen anreichert. Denn es geht nicht nur darum, Baileys Vater Owen wiederzufinden bzw. herauszufinden, was mit ihm passiert ist oder weshalb er verschwunden ist. Zu einem großen Teil geht es auch darum, wie man als Stiefmutter eines Teenagers permanent auf einem Drahtseil balanciert, um die vorsichtige Annäherung nicht immer wieder zu gefährden. Aus meiner Sicht gelingt es Laura Dave gut, diese unheimlich schwierige Situation für Hannah darzustellen.
Notgedrungen müssen sich die beiden Frauen zusammenraufen um den Mann zu finden, den sie beide lieben. Und sie müssen lernen sich gegenseitig zu vertrauen. Diesen Weg begleitet man als Leser zusammen mit Hannah und Bailey. Auch wenn der Plot bzw. die Auflösung mir ein wenig konstruiert vorkam, war es für mich doch ein sehr spannendes Vergnügen, Schicht für Schicht zu entdecken, was es mit dem Verschwinden von Owen auf sich hatte.
Derzeit wird das Buch von Reese Witherspoon mit Jennifer Garner in der Hauptrolle verfilmt – und ich freu mich schon unheimlich drauf, die Umsetzung des Stoffs zu sehen!
Noch ein paar Worte zur Hörbuchsprecherin: ich fang Jodie Ahlborn die perfekte Wahl um sowohl Hannah als auch die 16jährige Bailey zu „verkörpern“. Ihre Stimme war ein maßgeblicher Grund dafür, dass ich so gebannt zugehört habe – ich würde sehr gern mehr von ihr hören!