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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2022

Rezepte nach Jahreszeiten

Mehr Nervennahrung
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Verena Lugert, bekannt aus der Spiegel-Kolumne "Nervennahrung" versammelt in ihrem zweiten Kochbuch eine umfangreiche Sammlung an Rezepten aus aller Welt. Angeordent sind sie nach Jahreszeiten, sodass ...

Verena Lugert, bekannt aus der Spiegel-Kolumne "Nervennahrung" versammelt in ihrem zweiten Kochbuch eine umfangreiche Sammlung an Rezepten aus aller Welt. Angeordent sind sie nach Jahreszeiten, sodass jede*r je nach Saison, Temperatur und Geschmack eine erste Vorauswahl für die entsprechenden Monate bekommt.

Eingeleitet wird jedes Rezept durch eine Anekdote, eine Erinnerung oder die Assoziation und Verbindung mit dem jeweiligen Rezept oder dessen Herkunft. So wird das Kochen mit Literatur und Wissen verknüpft. Verena Lugert präsentiert Rezepte aus unter anderem Mexiko, Malaysia, Deutschland oder Polen. Die benötigten Zutaten sind überschaubar und die Anleitung so knapp wie möglich und so ausführlich wie notwendig, was mir durch die Übersicht und die rasche Lesemöglichkeit und Umsetzbarkeit gut gefällt. Die Grundbegriffe des Kochens sollen dabei geläufig sein, da diese nicht näher erläutert werden.

Einziger Kritikpunkt: Das Kochbuch enthielt fast ausschließlich fleischhaltige Rezepte. Die Süßspeisen waren vegetarisch, enthielten jedoch auch sehr viel tierische Produkte. Einiges habe ich durch Fleischersatz ausgetauscht oder das Fleisch weggelassen, was auch lecker war. Dennoch hätte ich mir mehr vegetarische Rezepte gewünscht.

Ein schön gestaltetes Kochbuch, das zum Ausprobieren und Nachkochen anregt.

Veröffentlicht am 13.11.2022

Gut recherchiert

Die Krankenschwester
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In Dänemark, im Krankenhaus Nykøbing Falster, sterben während der Nachtschicht immer mehr Patienten an einem plötzlichen Herzstillstand. Bald fällt auf, dass immer eine bestimmte Krankenschwester, Christina ...

In Dänemark, im Krankenhaus Nykøbing Falster, sterben während der Nachtschicht immer mehr Patienten an einem plötzlichen Herzstillstand. Bald fällt auf, dass immer eine bestimmte Krankenschwester, Christina Aistrup Hansen, Dienst in den Schichten hat, in denen es zu den vermehrten Todesfällen kommt. Ihre Kollegin Pernille hat einen schlimmen Verdacht und fängt an, die Medikamente zu dokumentieren und Beweise zu sammeln, die ihren Verdacht erhärten. Als die Todesursache eines verstorbenen Patienten unklar ist und die Polizei hinzugerufen wird, kommen die Ermittlungen gegen Christina in Gang.

Kirstian Corfixen dröselt in "Die Krankenschwester" sämtliches Geschehen im Zeitraum 2012 bis 2017 auf, dass sich im Krankenhaus ereignet hat. Dabei hat er sämtliche Gerichtsprotokolle, Gutachten, Polizeiakten und Zeuginnenaussagen umfassend recherchiert, in chronologische Kontexte gebracht und so einen fesselnden True Crime Fall zu Papier gebracht. Auf inhaltlicher Ebene handelt es sich hier um einen schrecklichen Fall, der nicht nur vielen Patientinnen das Leben gekostet hat, sondern auch Angehörige, Mitarbeiterinnen und das Krankenhauspersonal schwer belasten.

Corfixen stellt ausführlich und auch für Lai
innen dar, wie der Medikamentenmissbrauch zu den vielen Todesfällen führte, wie schwer es für die Kolleg*innen war, einen Verdacht gegen Christina zu äußern und wie diese sich während des Prozesses und der Ermitlungen verhält. Es wird außerdem beleuchtet, wie die Krankenhausstrukturen in solchen Fällen vor Herausforderungen stehen.

Auch wenn einige Passagen etwas langatmig waren und ich mir nicht alle Namen und Dosierungen der Medikamente und deren Auswirkungen merken konnte, habe ich die Ausführungen mit großer Spannung verfolgt.

Ein interessanter True Crime Fall, der hier fesselnd und verständlich nachgezeichnet wurde!

Veröffentlicht am 31.10.2022

Neue Chancen

Auf das mit uns
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Zwei Jahre liegen seit der Trennung zurück, als sich Ben und Arthur erneut in New York über den Weg laufen. Inzwischen führen beide neue Beziehungen und fühlen sich darin auch wohl, sind glücklich mit ...

Zwei Jahre liegen seit der Trennung zurück, als sich Ben und Arthur erneut in New York über den Weg laufen. Inzwischen führen beide neue Beziehungen und fühlen sich darin auch wohl, sind glücklich mit ihrem Leben. Jedoch muss sich jeder für sich die Frage stellen, ob er tatsächlich nichts mehr für den anderen empfindet oder sich doch nach einer zweiten Chance sehnt?

Den ersten Teil von Becky Albertalli und Adam Silvera habe ich nicht gelesen, sodass ich "Auf das mit uns" unabhängig vom vorherigen Geschehen gelesen habe und daher auch nicht die Entwicklung der Figuren seit der Trennung einschätzen kann.

Was mir tatsächlich etwas schwer fällt, war, Ben und Arthur voneinander zu unterscheiden. Es wird abwechselnd aus den beiden Perspektiven erzählt, wobei sich weder der Erzählton noch das Inhaltliche oder die Gedanken sonderlich voneinander unterscheiden. Die Eigenschaften, Merkmale, Wünsche und Ziele fürs Leben konnte ich daher nicht klar zuordnen und hatte bis zum Schluss keine klar trennbare Vorstellung der beiden Hauptfiguren - ich mochte jedoch beide gern.

Das Erzähltempo ist langsam. Ben und Arthurs Treffen werden recht ausführlich und detailreich beschrieben, wobei auch die Nebenfiguren immer wieder größere Rollen spielen und deren Beziehungen Platz finden.

Während sich Ben und Arthur also die Frage stellen, ob ihre jetzigen Partner die richtigen sind und ob sie tatsächlich mit dem Ex-Partner abgeschlossen haben, plätschert das Geschehen ein bisschen dahin. Das Ende konnte mich dann jedoch wieder versöhnen, sodass ich auch die zwischenzeitlichen Längen rückblickend gern in Kauf genommen habe!

Veröffentlicht am 30.10.2022

Basiswissen für Anfänger*innen

Gold & Silber für Einsteiger - Goldwerte Tipps für Auswahl, Kauf und Aufbewahrung
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Wer überlegt, seineihre Ersparnisse in Edelmetalle zu investieren, bekommt in "Gold & Silber für Einsteiger" einen guten Basisüberblick. Tim Schieferstein stellt zunächst einige Nachteile dieser Investitionsart ...

Wer überlegt, seineihre Ersparnisse in Edelmetalle zu investieren, bekommt in "Gold & Silber für Einsteiger" einen guten Basisüberblick. Tim Schieferstein stellt zunächst einige Nachteile dieser Investitionsart vor, während er sich anschließend den Vorzügen zuwendet. Gegliedert ist das Buch übersichtlich, die Infotexte sind gu verständlich und recht einfach geschrieben und Graphiken unterstützen die sachlichen Zusammenhänge bzw. veranschaulichen beispielsweise, wie sich der Gold-/Silberpreis entwickelt hat.

Erläutert werden die Unterscheidungen in Barren und Münzen, wie Vermögen mit Edelmetallen aufgebaut werden kann und wie eine richtige Lagerung aussieht.

Ein informatives Einsteiger
innenbuch, das allerdings auch recht viel Eigenwerbung/Bezug auf Shops der eigenen Unternehmensgruppe beinhaltet.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Spannender Reihenauftakt

Im Feuer
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Polizeibeamtin Lilly Hed hatte in Stockholm eine aussichtsreiche Ermittlungskarriere vor sich, entscheidet sich jedoch aus persönlichen Gründen für eine Versetzung nach Nynäshamn - ein idyllischer Ort ...

Polizeibeamtin Lilly Hed hatte in Stockholm eine aussichtsreiche Ermittlungskarriere vor sich, entscheidet sich jedoch aus persönlichen Gründen für eine Versetzung nach Nynäshamn - ein idyllischer Ort an der Schärenküste. Allzu idyllisch ist es im Rekordsommer durch die akute Brandgefahr jedoch nicht. Während zunächst vor erhöhter Brandgefahr gewarnt wird, Grillverbote verhängt und kleinere Feuer gelöscht werden, wird schnell klar, dass Lilly Hed ein größeres Problem hat. Denn die Brände, die Feuerwehrmann Jesper und seine Einsatztruppe tagtäglich herausfordern, lassen sich nicht auf den Rekordsommer, sondern auf Brandstiftung zurückführen. Und spätestens als die zweite Leiche im Brandherd gefunden wird, muss sich Lilly Hed die Frage stellen, welcher Mörder Feuer als gefährliche Waffe nutzt und zahlreiche Menschenleben aufs Spiel setzt.

Wie in schwedischen Krimireihen üblich, hat auch Lilly Hed privat akute Probleme, eine schwierige Vergangenheit und versucht - so wie Jesper, dem es ähnlich geht - nach vorn zu sehen und sich auf neue Beziehungen und Freundschaften einzulassen. Obwohl ich einige Seiten brauchte, um gepackt zu werden und mich voll auf den Fall einlassen zu können, war mir Lilly Hed von Anfang an sympathisch. Die Kapitel sind recht kurz, werden aus wechselnden Perspektiven mit Tagebucheinschüben erzählt und entblättern Kapitel um Kapitel, worum es bei den Morden geht und wie Lilly Hed trotz schwieriger Beweislage doch auf die Auflösung kommt. Pernilla Ericsons Schreibstil ist flüssig und auch wenn es - gerade bei den Ausführungen über Lillys Privatleben - weniger spannend wurde, hat mich der Fall insgesamt gefesselt und ich freue mich auf die weiteren Bände der Reihe!