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Veröffentlicht am 17.09.2016

Freundinnen für immer

Im dunklen, dunklen Wald
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Die Schriftstellerin Nora ist sehr überrascht, als sie per Email eine Einladung zu Clare`s Junggesellinnenabschied erhält. Sie hat ihre einst beste Freundin nicht mehr gesehen, seit sie sich vor 10 Jahren ...

Die Schriftstellerin Nora ist sehr überrascht, als sie per Email eine Einladung zu Clare`s Junggesellinnenabschied erhält. Sie hat ihre einst beste Freundin nicht mehr gesehen, seit sie sich vor 10 Jahren von James getrennt und danach Hals über Kopf die Stadt verlassen hat. Nur durch gutes Zureden von Nina, ebenfalls eine Freundin aus der Schulzeit, entschließt sie sich sich der Vergangenheit zu stellen und mitzukommen. In einem einsam gelegenen Haus soll das Partywochenende stattfinden. Die zuerst ausgelassene Stimmung schlägt jedoch ganz schnell um, als an die Zeit von damals erinnert wird. Themen, die Nora nie wieder ansprechen wollte, kommen auf den Tisch. Die ohnehin schon aufgeheizte Lage spitzt sich zu, als Fußspuren einer unbekannten Person im Schnee zu sehen sind und das einzig funktionierende Telefon ausfällt. Was genau an diesem Abend vorfällt kann Nora später nicht mehr sagen. Sie liegt schwer verletzt im Krankenhaus und kann sich an nichts mehr erinnern. Fest steht nur, dass es einen Toten gab und die Polizei mehr als einen Verdächtigen hat.

Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass Im dunklen dunklen Wald von einer Debütautorin stammt. Gekonnt versteht es Ruth Ware, den Leser mit einem tollen Spannungsaufbau bei Laune zu halten. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und macht Lust auf mehr. Manchmal fühlte man sich wirklich in einen dunklen, verschneiten Wald versetzt. Einziges Manko für mich war, dass ich mit den Protagonisten nicht wirklich warm wurde, sie erschienen mir stellenweise als sehr naiv. Thrillerfans werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sieben minus eins

Sieben minus eins
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Als die 15 jährige Ellen spurlos verschwindet, gehen bei dem schwedischen Kriminalkommisar Sam Berger alle Alarmglocken los. Es erinnert ihn an weitere Vermisstenfälle junger Mädchen, die schon einige ...

Als die 15 jährige Ellen spurlos verschwindet, gehen bei dem schwedischen Kriminalkommisar Sam Berger alle Alarmglocken los. Es erinnert ihn an weitere Vermisstenfälle junger Mädchen, die schon einige Jahre zurück liegen. Ein anonymer Tippgeber führt sie zu einer scheinbar verlassenen Hütte. Schon das Eindringen erweist sich als gefährlich, als eine Selbstschussanlage Sam`s Kollegen schwer verletzt. Von dem Mädchen fehlt aber weiter jede Spur, nur eine Blutlache zeigt den Ermittlern, dass Ellen hier gefangen gehalten wurde. Sam`s Theorie, dass es sich um einen Serientäter handelt, will keiner seiner Kollegen so richtig glauben. Als dann aber eine mysteriöse Frau auftaucht, die an allen vermeintlichen Tatorten auf Bildern zu sehen ist, nimmt das ganze an Brisanz zu und es beginnt eine gnadenlose Jagd. Doch plötzlich scheint alles auf dem Kopf zu stehen, denn plötzlich ist Sam Berger der Gejagte und er muss sich nun seiner eigenen Vergangenheit stellen.

Arne Dahls Sieben minus eins ist ein Kriminalroman der etwas anderen Art. Nichts scheint so wie es wirklich ist und der mit ermittelnde Leser wird mehr als einmal in die Irre geführt. Die Spannung wird schon zu Beginn an ziemlich hoch geschraubt und wird, bis auf einige Längen und Verwirrungen in der Mitte des Buches, auch bis zum Schluss gehalten. Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber das gibt sich schell nach ein paar Seiten. Der etwas knurrige Sam Berger war mir ganz zu Anfang zwar sehr unsympatisch, aber das änderte sich bald und ich konnte sehr gut mit ihm mitfiebern. Ich hoffe, dass das nicht das letzte Buch von dem Ermittler war und ich freue mich schon auf ein Wiederlesen. Ich vergebe sehr gerne 4 unterhaltsame Sterne und kann das Buch anderen Kriminologen wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 27.11.2022

Gruselige Bergwelt

Wintersterben
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Ein grausiger Fund in einer Berghöhle schreckt Interpol auf. Ein ehemaliger BKA-Beamter wird dort mit Folterspuren tot aufgefunden. Er hatte auf eigene Faust nach verschwundenen jungen Frauen gesucht. ...

Ein grausiger Fund in einer Berghöhle schreckt Interpol auf. Ein ehemaliger BKA-Beamter wird dort mit Folterspuren tot aufgefunden. Er hatte auf eigene Faust nach verschwundenen jungen Frauen gesucht. Interpol schickt seine beste Ermittlerin Valeria Ravelli, die sich sofort auf den Weg in die unwirtliche Berglandschaft in der Schweiz macht. Doch hier wird sie mit Argwohn beobachtet, nur wenige, die mit ihr reden, hinterlassen ein ungutes Gefühl bei Valeria. Mehrheitlich stößt sie auf eisiges Schweigen. Auch der Zeuge, der den Toten gefunden hat, wird von seiner Schwester abgeschottet. Als eine junge Frau aus dem Dorf verschwindet, spitzt sich die Lage zu. Weit in den Bergen liegt das Anwesen eines Comte, doch dieses ist hermetisch abgeriegelt und Valeria muss sich einiges einfallen lassen, um sich auch hier Zutritt zu verschaffen. Doch der Täter hat die Spur zu Valeria schon aufgespürt und so beginnt bald ein Kampf um Leben und Tod.



Es war bisher mein erstes Buch von dem Autor Martin Krüger und es konnte mich ziemlich schnell fesseln. Es handelt sich zwar mittlerweile um den 2. Band der Reihe, aber dadurch hat man nur manchmal zu wenig Hintergrundwissen. Man kann die düstere Stimmung, die in dem Bergdorf herrscht, regelrecht spüren. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung spannend, auch wenn manchmal dazwischen einige Längen vorkommen. Auch die Protagonisten sind sehr authentisch ausgearbeitet. Das Cover ist ansprechend und verströmt eine kalte Stimmung. Leider war ich mit dem Ende nicht ganz zufrieden und es bleiben für mich noch einige Fragen, die wahrscheinlich erst im nächsten Band gelöst werden. Aber ansonsten ist es ein durchweg lesenswertes Buch, dass ich gerne weiter empfehle

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Zuviel Bier

Die Leiche am Deich
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Eigentlich ist die Welt in Sünnum, das direkt an der Nordsee liegt, noch in Ordnung. Doch dann taucht am Strand die Leiche einer Frau auf. Das Opfer ist ausgerechnet die Frau des reichsten Milchbauern ...

Eigentlich ist die Welt in Sünnum, das direkt an der Nordsee liegt, noch in Ordnung. Doch dann taucht am Strand die Leiche einer Frau auf. Das Opfer ist ausgerechnet die Frau des reichsten Milchbauern vor Ort, der mit krummen Machenschaften ständig versucht seine Belange durchzusetzten. Auch im Kroog, eine kleine Kneipe, in der sich die Dorfbewohner bei selbstgebrautem Bier immer wieder gerne treffen, wird heftig spekuliert. Schnell scheint ein Verdächtiger gefunden zu sein. Doch Gesine, die Besitzerin der Kneipe und von allen nur Tüdelbüdel genannt, kann nicht glauben, dass Enno etwas damit zu tun hat. So macht sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem wahren Täter und kommt damit ihrer Tochter in die Quere, die als Kriminalpolizistin diesen Fall untersucht. Leider nimmt das Verbrechen noch kein Ende, denn nur kurze Zeit später taucht eine zweite Leiche auf .



Die Leiche am Deich ist der erste Fall der Friesenbrauerin. Die Idee des Kriminalromans ist an sich ganz gut, allerdings kam mir definitiv zu viel Bier , das von den Einheimischen Tüdelbräu genannt wird, vor. Auf fast jeder Seite waren die Wörter Tüdelbräu oder Tüdelbüdel zu lesen, was mich mit der Zeit doch schon genervt hat. Auch die ständige Einmischung der Mutter in die Arbeit ihrer Tochter kam mir extrem unrealistisch vor. Der Schreibstil ist dennoch flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind gut beschrieben und größtenteils sympathisch. Das Cover zeigt eine typische Szene am Meer und gefällt mir recht gut. Mir gefallen Bücher, die im Norden spielen, eigentlich immer gut. So wäre es auch hier gewesen, wenn sich nicht das ständige Tüdel eingeschlichen hätte und viele Szenen einfach zu konstruiert wirkten. Leider kann ich keine 5 Sterne Bewertung abgeben, aber für 3 reicht es dennoch.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Nicht ganz die Erwartungen erreicht

Haarmann
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mmer wieder verschwinden in den 1920 Jahren junge Männer, teils noch Kinder, von den Straßen in Hannover. Die Annahme, dass es sich um Ausreißer handeln könnte zerschlägt sich jedoch sehr schnell. Für ...

mmer wieder verschwinden in den 1920 Jahren junge Männer, teils noch Kinder, von den Straßen in Hannover. Die Annahme, dass es sich um Ausreißer handeln könnte zerschlägt sich jedoch sehr schnell. Für Robert Lahnstein, ein Ermittler der extra aus Berlin hinzugezogen wurde, ist es nicht wirklich einfach. Zumal er von seinen Kollegen mehrfach belächelt wird. Die kuriosesten Spekulationen wabern durch die Gänge des Morddezernats. Der tägliche Gang zur Arbeit wird für Lahnstein zum Spießrutenlauf, immer wieder muss er sich die Frage stellen, welche Mutter heute vor seinem Büro sitzt und ihren Sohn vermisst. Die Fälle gehen längst in den zweistelligen Bereich und fast täglich werden es mehr. Einen Hinweis, den Lahnstein nur per Zufall findet, bringt endlich einen Verdächtigen ans Licht. Doch diesem ist nichts nachzuweisen. Eine Dauerüberwachung bringt ebenfalls keinen Erfolg, denn weiterhin verschwinden junge Männer. Schnell ist klar, dass es im Nachkriegsdeutschland ein noch die dagewesener Serienmörder sein Unwesen treibt und Lahnstein läuft ein Rennen gegen die Zeit.



Der Autor Dirk Kurbjuweit hat mit diesem Buch einer der spektakulärsten Serienmorde in Deutschland aufgegriffen. Das Thema hat mich sehr interessiert und meine Neugier wurde zum Teil auch befriedigt. Allerdings hatte ich doch etwas Probleme mit dem Schreibstil und der fehlenden Zeichensetzung. Der Autor zeigt ein, in der damaligen Zeit korruptes Deutschland. Das Leben war hart und jeder musste ums Überleben kämpfen. Richtig gefesselt war ich, als es dann endlich um die genauen Machenschaften Haarmanns ging. Ein Mörder in der Biedermanngestalt, der jedermanns Nachbar sein könnte. Auch wenn meine Erwartungen an das Buch etwas anders waren, so hat es mir doch ganz gut gefallen

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