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Veröffentlicht am 18.04.2023

Die Mondschwester

Die Mondschwester
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Mit „Die Mondschwester“ erscheint bereits Band 5 der beliebten Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley.
Wieder dreht sich die Geschichte um eine der D´Aplièse-Schwestern, welche jede von Pa Salt adoptiert ...

Mit „Die Mondschwester“ erscheint bereits Band 5 der beliebten Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley.
Wieder dreht sich die Geschichte um eine der D´Aplièse-Schwestern, welche jede von Pa Salt adoptiert wurden und auf dem wunderschönen Anwesen Atlantis in der Schweiz wohlbehalten aufgewachsen sind. Nach dessen Tod hat er jeder der Schwestern einen Hinweis auf ihre Herkunft hinterlassen und so macht sich in Band 5 nun auch Tiggy auf den Weg ihre Vergangenheit und Abstammung in Erfahrung zu bringen.
Jeder Band der Reihe lässt sich problemlos unabhängig voneinander lesen und sie müssen auch nicht in der vorgegebenen Reihenfolge gelesen werden. Jedoch baut sich die Geschichte in Teilen aufeinander auf, sodass ich empfehlen würde, die Reihenfolge einzuhalten.
Lucinda Riley hat einen sehr flüssigen bildlichen Schreibstil, sodass ich auch in diesem Band wieder in die beschriebene Zeit und Kultur eintauchen und mit den Hauptfiguren mitfiebern konnte.
Wie üblich spielt die Geschichte in zwei Zeitebenen – so begleitet man als Leser auf der einen Seite Tiggy in der Gegenwart und erlebt gleichzeitig die Geschichte von ihrer Großmutter Lucia, welche eine begnadete und weltberühmte Flamenco-Tänzerin ihrer Zeit war.
Die Beschreibung der Geschehnisse war für mich sehr interessant. Auch die Gitano-Kultur und deren Lebensweise kennen zu lernen, war für mich neu und sehr aufschlussreich.
Allerdings konnten mich in diesem Band die Hauptfiguren – sowohl Tiggy mit ihrer Esoterik als auch Lucia mit ihrer Sturheit und ihrem Egoismus – nicht so packen und emotional mitnehmen wie in den letzten Bänden der Reihe.
Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, in welche Landesteile es die Schwestern auf der Suche nach ihrer Herkunft verschlägt und wie einfallsreich Lucinda Riley in der Entstehung ihrer Geschichten dabei ist.
Sehr gefallen hat mir, dass die Handlungsstränge zu den anderen Schwestern sich allmählich etwas überschneiden und man so auch Figuren aus den Vorgängerbänden wieder begegnet.
Fazit:
Für mich war dieses Buch bisher das schwächste der Reihe. Nichtsdestotrotz habe ich es gern gelesen und freue mich nun auf die Geschichte von Elektra, der 6. Schwester.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Would you trust me?

Would You Trust Me?
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„Would you trust me?“ von Heidrun Wagner ist der zweite Band der „Little Secrets“- Reihe.
Die Bände sind jeweils abgeschlossene Geschichten, die man unabhängig voneinander lesen kann. Ich selber kannte ...

„Would you trust me?“ von Heidrun Wagner ist der zweite Band der „Little Secrets“- Reihe.
Die Bände sind jeweils abgeschlossene Geschichten, die man unabhängig voneinander lesen kann. Ich selber kannte Band 1 nicht und habe diese Geschichte trotz fehlender Vorkenntnisse sehr gut verstanden. Jedoch werden immer mal wieder Hinweise zum vorhergehenden Band gegeben.

Alia muss zusammen mit ihrer Mutter zu deren neuem Freund ziehen. Außerdem muss sie auf eine neue Schule, auf der sie niemanden kennt. Als wäre das noch nicht genug, setzt ihr Stiefbruder Colin auch noch alles daran, sie loszuwerden. Nach kurzer Zeit tauchen seltsame Zettel mit Drohungen auf. Aber kommen diese wirklich von Colin? Wem kann Alia vertrauen, wem nicht?

Das Cover ist sehr ansprechend und macht einen neugierig. Der Titel wird durch die rote Schrift auf schwarz-weißem Hintergrund gut hervorgehoben. Allerdings erinnert es mich stark an eine andere Jugendbuchreihe.

Es ist eine spannende Geschichte, die man dank des leicht verständlichen flüssigen Schreibstils schnell durchlesen kann. Die Spannung bleibt während des ganzen Buches bestehen, was auch an den für mich oft unerwarteten Wendungen lag. Jedoch kam für mich das Ende ein bisschen zu abrupt.

Ich kann das Buch weiter empfehlen. Gerade für die angegebenen Zielgruppe eignet es sich sehr gut.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Ein gelungener Debütroman!

Die Kinder des Earls
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„Die Kinder des Earls“ aus der Feder von Felicitas Dietrich ist ein historischer Roman, der die Zeit Anfang des 11. Jahrhunderts und den langsamen Niedergang des bis dahin existierenden angelsächsischen ...

„Die Kinder des Earls“ aus der Feder von Felicitas Dietrich ist ein historischer Roman, der die Zeit Anfang des 11. Jahrhunderts und den langsamen Niedergang des bis dahin existierenden angelsächsischen Reiches beschreibt.
Von der Schlacht von Hastings 1066 und deren Ausgang hat sicher fast jeder schon einmal gehört, doch wie kam es zu dieser Schlacht? Wer waren die Hauptakteure im Kampf um die Macht?
Während ich vor Kurzem ein Buch über diese Zeit aus Sicht des Herzogs der Normandie, besser bekannt als William der Eroberer, gelesen habe, widmet sich dieser Roman hauptsächlich Godwin von Wessex und der Rolle von dessen Kindern.
Die Schreibweise ist leicht verständlich und man kann den einzelnen Schilderungen gut folgen.
Sehr gefallen hat mir die Darstellung der damaligen Lebensverhältnisse – vor allem auch die Unterschiede zwischen Angelsachsen und Normannen. Der langsame Aufbau des Konflikts, das Ausbreiten der Normannen auch im angelsächsischen Reich und die verschiedensten Ränkespiele im Kampf um die Vorherrschaft sind sehr gut beschrieben.
An manchen Stellen war mir die Beschreibung etwas zu detailliert und das Buch verlor daher etwas an Spannung, aber in der Gesamtbetrachtung ist der Roman eine historische Geschichtsstunde, die dem Leser vor allem die Rolle von Harold Godwinson näher bringt.
Harold konnte ich als Mensch in seinen Gefühlen und Handlungen gut verstehen und so wird ein fairer Blick auch auf die Seite der Verlierer geworfen.
Die Beziehungen zwischen den Geschwistern sowie deren jeweilige Rollen im Schicksal des Reiches waren für mich zu jeder Zeit authentisch und nachvollziehbar. Aber auch die Rolle von König Edward – ein eher schwacher König, der sich mehr mit dem Geistlichen beschäftigte als mit dem Lenken des Reiches – wurde sehr deutlich.
Auch emotional hat es mich an manchen Stellen stark berührt.
Besonders lobend möchte ich noch das Kartenmaterial sowie Personenregister und Glossar am Anfang des Buches erwähnen. Diese Informationen erleichtern einem den Lesefluss und man kann sich immer wieder während des Lesens daran orientieren.
Die Schilderungen im Nachwort, in denen die Autorin zu historischen und fiktiven Details noch einmal klar Stellung bezieht, runden die Lektüre ab.

Fazit:
Dieser historische Roman ist für jeden eine Bereicherung, der sich näher mit der englischen Geschichte und der Entstehung des heutigen Reiches beschäftigen will.
Für mich ein gut gelungener Debütroman und definitiv zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Eine nicht abwegige Zukunftsvision

Unsre verschwundenen Herzen
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In „Unsere verschwundenen Herzen“ von Celeste Ng wird der Leser in ein Amerika nach einer tiefgreifenden wirtschaftlichen und sozialen Krise geführt, in dem Minderheiten verfolgt werden und durch den Schleier ...

In „Unsere verschwundenen Herzen“ von Celeste Ng wird der Leser in ein Amerika nach einer tiefgreifenden wirtschaftlichen und sozialen Krise geführt, in dem Minderheiten verfolgt werden und durch den Schleier der Gesetzmäßigkeit Ungerechtigkeiten an der Tagesordnung sind.
Das Buch ist in 3 Teile untergliedert.
Der 12-jährigen Noah, auch Bird genannt, lebt mit seinem Vater nach der großen Krise in einem Studentenwohnheim. Seine Mutter hat die beiden vor 3 Jahren verlassen. Bird bekommt immer mehr die Auswirkungen des vor über 10 Jahren erlassenen Gesetzes PACT zur Bewahrung der amerikanischen Kultur mit und auch die dadurch einhergehende Diskriminierung vor allem asiatisch aussehender Menschen. Als er immer wieder die Gedichtzeilen seiner Mutter in der näheren Umgebung sieht und letztlich einen Brief von ihr erhält, macht er sich auf die Suche nach ihr, der Geschichte ihrer Vergangenheit und ihres Verschwindens.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen.
Viele Situationen wurden so bildlich beschrieben, dass ich sie vor meinem inneren Auge sehen konnte. Auch fast poetische Stellen, die mich sehr berührt haben und mich zum Nachdenken gebracht haben, waren zwischendurch immer wieder dabei.
Dem kleinen Noah habe ich mich beim Lesen sehr nah gefühlt. Seine Zerrissenheit und seinen Wunsch nach der Wahrheit konnte ich sehr gut nachfühlen.
Auch die Geschichte seiner Mutter fand ich sehr interessant geschrieben, jedoch konnte ich zu ihr weniger einen emotionalen Bezug herstellen.
Zum Schluss wurde die Spannung zwar noch einmal etwas erhöht, jedoch konnte mich die Lektüre im gesamten Verlauf nicht so fesseln, dass ich den Wunsch verspürte, es nicht aus der Hand zu legen, um endlich das Ende zu erfahren.
Die geschilderte Krise – die Inflation, die Not der Menschen und die daraus resultierenden Folgen – die Suche nach einem Schuldigen, der Rassismus, die alltägliche Gewalt und vor allem das Wegsehen der Menschen waren in meinen Augen sehr realistisch und vor allem leider bereits jetzt schon häufig Alltag, sodass dieses Buch für mich auch sehr viel Sozialkritik beinhaltet.
Das offene Ende war einerseits sehr emotional, andererseits lässt es Raum für Hoffnung. Dass es kein klassisches Happy-End gibt, passt zum Thema des Buches.
Sehr gelungen fand ich zum Schluss die kurzen Anmerkungen der Autorin, in der sie auf aktuelle Beispiele eingeht, wie z.B. in den USA real die Trennung von Familien praktiziert wird. Es erschreckt und rüttelt auf.

Fazit:
Es war ein interessantes Buch, welches auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Die Geschichte der Banat-Deutschen, die nicht in Vergessenheit geraten darf!

Das letzte Versprechen
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„Das letzte Versprechen“ ist ein historischer Roman nach einer wahren Geschichte von Hera Lind. Die Grundlage des Romans liefert das Goldene Tagebuch von Anni Eckardt, die 1944 als 5-jährige im Banat die ...

„Das letzte Versprechen“ ist ein historischer Roman nach einer wahren Geschichte von Hera Lind. Die Grundlage des Romans liefert das Goldene Tagebuch von Anni Eckardt, die 1944 als 5-jährige im Banat die Hölle erleben musste.
Zu Weihnachten wird die Mutter von Anni von Partisanen in das ferne Sibirien in ein Arbeitslager entführt. Anni kommt in ein jugoslawisches Kinderheim, doch die Großmutter von Anni lässt sie trotz aller Gefahren und Widrigkeiten nicht im Stich. Sie kämpft immer wieder darum, bei Anni zu bleiben, schafft es wider Erwarten in den abfahrenden Zug und kann Anni wieder und wieder aus brenzligen Situationen herausholen.
Nach dem Krieg kommen die Großeltern und Anni nach Deutschland, doch auch hier hört das Leid des seelisch in Not geratenen Kindes nicht auf.
Die Schreibweise in diesem Roman ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Zu Beginn wechselt die Perspektive zwischen Anni, ihrer Mutter Amalie und plötzlich auch einem Kapitel aus Sicht der Autorin selbst, welches auf mich eher willkürlich wirkt.
Zwischen den sehr emotional erzählten Passagen folgen Gedichte, Tagebucheinträge und Dialoge, sodass man im Lesefluss oft gestört wird und teilweise kein roter Faden zu erkennen ist.
Die Geschichte der Banatdeutschen ist erschreckend und war mir bis zum Lesen dieses Romans so nicht bekannt. Die brutalen Ereignisse, die definitiv nicht in Vergessenheit geraten dürfen, müssen klar beim Namen genannt werden und es ist gut, dass diese durch die Erfahrungen von Zeitzeugen überliefert wurden.
Schon zu Beginn des Buches musste ich mehrmals schlucken und mir stiegen die Tränen in die Augen aufgrund der unfassbaren Grausamkeiten, die damals im Banat geschehen sind.
Hera Lind erzählt ungeschönt davon, was den Menschen damals angetan wurde und ich musste das Buch mehrmals aus der Hand legen, um das Gelesene zu verarbeiten.
Doch auch nachdem die junge Anni im Nachkriegsdeutschland angekommen ist, merkt man, dass damals kein Wert auf das seelische Befinden eines tief traumatisierten Kindes gelegt wurde. Der Umgang der Erwachsenen mit einer Kinderseele, die so viel Leid erleben musste, hat mich tief erschüttert und mir vor Augen geführt, wie weit die Entwicklung gerade auf diesem Feld vorangeschritten ist.
Das Buch ist durchzogen von Leid und negativen Ereignissen, sodass es schwer zu ertragen ist.
Anni als Persönlichkeit hat mich tief beeindruckt und auch ihre Großmutter, die immer für ihre Enkelin gekämpft hat, ist eine bewegende Frau.
Das Cover des Buches hat in mir die Erwartung einer herzergreifenden Geschichte erzeugt. Ich hätte jedoch nicht erwartet, so viel Leid zu lesen.
Zum Schluss ist Anni selber Großmutter und zeigt immer noch Stärke. Sie lässt sich trotz aller Widerstände in ihrem Leben nicht unterkriegen, sodass für mich der Roman mit einem positiven Gefühl geendet hat.

Fazit:
Es ist ein sehr emotionaler und wichtiger Roman, der Geschehnisse beleuchtet, die vielen sicherlich so nicht bewusst sind. Die Grausamkeiten, die den Menschen damals angetan wurden, dürfen nicht in Vergessenheit geraten – gerade vor dem Hintergrund, dass auch heute noch Krieg herrscht und das Leid der Menschen sich wiederholt!

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