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Veröffentlicht am 01.09.2017

Getrennte Wege

Die Geschichte der getrennten Wege
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Lila und Elena sind in den siebziger Jahren erwachsene Frauen. Elena ist ihren Weg gegangen und hat das Leben im ärmlichen Rione hinter sich gelassen. Sie hat ihr Studium beendet und inzwischen ein Buch ...

Lila und Elena sind in den siebziger Jahren erwachsene Frauen. Elena ist ihren Weg gegangen und hat das Leben im ärmlichen Rione hinter sich gelassen. Sie hat ihr Studium beendet und inzwischen ein Buch veröffentlicht. Sie heiratet in eine angesehene norditalienische Familie ein und wird Mutter. Nun hat sie das, wovon sie eigentlich immer geträumt hat, aber dennoch ist sie nicht zufrieden. Ihr Mann war ihr eigentlich fremd, als sie geheiratet haben und nun nehmen die häuslichen Verpflichtungen sie so in Anspruch, dass ihr keine Zeit und Kraft mehr zum Schreiben bleibt.
Lila muss nach der Trennung von ihrem wohlhabenden Mann wieder zurück in ein hartes Leben. Die Arbeit in einer Fleischfabrik ist schwierig und greift die Gesundheit an. Doch sie will etwas verändern und engagiert sich in der Gewerkschaft. Sie hat sich auch selbst nicht aufgegeben und nutzt die Chancen, die sich ihr bieten.
Die Freundschaft der beiden besteht weiter, obwohl sie so unterschiedlich sind. Aber es hat immer auch Auseinandersetzungen gegeben und nun gibt es auch noch Missgunst und Konkurrenzdenken. Das zeigt sich besonders, als Nino, der Schwarm von früher, wieder auftaucht. Beide Frauen haben ihn nie vergessen.
Es ist einer außergewöhnliche Beziehung zwischen den beiden Frauen. Für mich gibt es mehr Trennendes als Verbindendes, dennoch haben sie ihre Freundschaft immer aufrecht erhalten. Sie haben sich geholfen und sie haben sich bekämpft. Aber ihre Herkunft hat Spuren in ihrem Leben hinterlassen, dass sie wohl zusammengehalten hat. Doch dann trennen ich ihre Wege.
Die Geschichte ist wieder sehr angenehm zu lesen. Alle Charaktere sind sehr gut und authentisch dargestellt. Inzwischen kennt man sie sehr gut und will unbedingt wissen, wie es mit ihnen weitergeht.
Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der politischen Situation in Italien und das Kämpfen der Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen.
Aber ich bin immer noch ziemlich zwiespältig mit dieser Buchserie. Die Geschichte verläuft etwas langatmig und dadurch hält sich die Spannung in Grenzen. Allerdings möchte man, sobald man eines der Bücher gelesen hat, unbedingt wissen, wie es weitergeht und warum Lila verschwand.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Und draußen stirbt ein Vogel

Und draußen stirbt ein Vogel
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Die Autorin Rina Kramer wird bei jeder ihrer Lesungen von einem Mann beobachtet, der ein tiefen Groll hegt. Er ist der Meinung, dass Rina seine Ideen verarbeitet und Erfolg damit hat. Als sie sich wieder ...

Die Autorin Rina Kramer wird bei jeder ihrer Lesungen von einem Mann beobachtet, der ein tiefen Groll hegt. Er ist der Meinung, dass Rina seine Ideen verarbeitet und Erfolg damit hat. Als sie sich wieder in ihr Haus in der Toskana zurückzieht, folgt er ihr und mietet sich bei Rina ein. Er hasst sie und will sie vernichten. Aber Rina ahnt nicht, was sie erwartet. Sie schwebt in tödlicher Gefahr.
Da die Rezensionen zu Büchern von Sabine Thiesler sich vielversprechend anhörten, wollte ich schon immer mal ein Buch der Autorin lesen. Diese Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, so dass man ein umfassendes Bild erhält. Wer Rina da Böses will, ist von Anfang an klar. Das mag ich eigentlich nicht so sehr.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Landschaftsbeschreibungen haben mir gut gefallen und machen Lust auf einen Urlaub in der Toskana. Dabei kann ich aber gut auf jemanden wie Manuel verzichten. Allerdings dauert es eine ganze Zeit, bis die Handlung Fahrt aufnimmt.
Da Rinas Mann beruflich viel unterwegs ist, bewohnt die Autorin das Landhaus meist mit ihrem Sohn alleine. Auch sie ist beschäftigt und bemerkt anfangs kaum, dass ihr Untermieter nicht als Tourist in der Toskana unterwegs ist, sondern es auf Rina abgesehen hat. Er hegt ein abgrundtiefen Hass auf Rina und hat einen Weg gefunden, wie er so nahe an sie herankommt, damit er seine Rache durchziehen kann. Er wirkt ein wenig absonderlich. Rina hat ungute Gefühle, aber sie unterdrückt sie einfach. Aber dann…
Mit Rina konnte ich nicht so recht mitfühlen, denn allzu viel habe ich über sie nicht erfahren und kam ihr dadurch nicht nahe. Über Manuel erfährt man mehr. Wenn man seine Vergangenheit kennenlernt, kann man seine Gedankengänge und Handlungen erklären.
Am Ende fügen sich die einzelnen Handlungsstränge zusammen und führen zu einem stimmigen und spannenden Abschluss. Wer aber Ermittlungsarbeit seitens der Polizei erwartet, wird enttäuscht werden. Mir fehlte auch die ein oder andere Wendung, die dem Ganzen mehr Thrill gegeben hätte.
Ein guter Thriller, aber da ist durchaus Spielraum nach oben.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Abgründe der Seele

Inselnacht
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Marianne Hellberg hat sich auf Öland zurückgezogen, um über einen Neuanfang nachzudenken. Sie wird von einem Mann beobachtet, der glaubt, einen Anspruch auf sie zu haben. Dann wird ein Mann angeschossen ...

Marianne Hellberg hat sich auf Öland zurückgezogen, um über einen Neuanfang nachzudenken. Sie wird von einem Mann beobachtet, der glaubt, einen Anspruch auf sie zu haben. Dann wird ein Mann angeschossen und Marianne gesteht die Tat, aber sie will weder mit der Polizei noch mit ihrem Anwalt Stellan Qvist über ihr Motiv reden. Die Opferanwältin Alasca Rosengren vertritt den Mann, der im Krankenhaus liegt. Aber auch der will sich nicht äußern, nicht einmal zu seiner Identität.
Wie schon bei dem Vorgängerband „Inselfeuer“ ist es nicht einfach, sich in die Geschichte hineinzufinden. Auch in diesem Buch geht es weniger um den Kriminalfall, als um die Psyche kranker Menschen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Das sorgt trotzdem nicht für Tempo und Spannung, im Gegenteil ist vieles ziemlich langatmig geschildert.
Alasca Rosengren muss neben diesem merkwürdigen Fall sich auch noch mit privaten Problemen auseinandersetzen. Ihre Eltern sind vor langer Zeit nach England gegangen und sie ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Nach dem Tod der Mutter taucht nun ihr Vater auf und sie weiß nicht so recht, wie sie damit umgehen soll. Zum Glück hat ihr dreizehnjähriger Sohn da weniger Berührungsängste. Stellan Qvist fühlt sich zu seiner Mandantin hingezogen, ihm fehlt dieses Mal die notwendige Distanz. Gut gefallen hat mir allerdings die Polizistin Simone Rydell, die sehr kompetent an die Sache herangeht. Allerdings spielen ihre Ermittlungen kaum eine Rolle.
Alasca und Stellan versuchen beide mehr über ihre jeweiligen Mandanten zu erfahren, die äußerst zugeknöpft sind. Aber auch wenn sie sich nicht direkt austauschen, so bringen ihre Gespräche sie doch weiter. So kommt man – wenn auch ziemlich spät – auf die Zusammenhänge. Es zeigt sich wieder einmal, welch schockierende Abgründe sich auftun können.
Es ist ein sehr psychologischer Roman, bei dem der Kriminalfall etwas auf der Strecke bleibt, so dass meine Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden.

Veröffentlicht am 30.04.2024

Konnte mich nicht packen

Die Insel des Zorns
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Die Ex-Schauspielerin Lana Farrar lädt ihre Freunde für die Ostertage auf eine griechische Insel ein. Dann gibt es ein Unwetter, Schüsse und eine Leiche.
Der Erzähler der Geschichte ist Elliot Chase, der ...

Die Ex-Schauspielerin Lana Farrar lädt ihre Freunde für die Ostertage auf eine griechische Insel ein. Dann gibt es ein Unwetter, Schüsse und eine Leiche.
Der Erzähler der Geschichte ist Elliot Chase, der auch Gast von Lana Farrar war. Es wird in der Buchbeschreibung viel versprochen, doch mich konnte diese Psycho-Thriller nicht überzeugen. Eine gewisse Spannung ist schon da, aber die Geschichte ist so neu nun doch nicht. Der Erzählstil lässt sich gut lesen, ist aber manchmal auch etwas ausufernd.
Man lernt die Personen auf dieser Insel kennen. Jede scheint ihre Geheimnisse zu haben. Elliot Chase war mir überhaupt nicht sympathisch und ich konnte nachvollziehen, dass er bei den anderen nicht gut ankam. Er ist der Erzähler und so ist die Darstellung nicht gerade objektiv, denn er kann nicht alles wissen, sondern zieht Schlüsse. Auch die anderen Personen blieben für mich ziemlich blass.
Es sollten unbeschwerte Tage auf der Insel werden, doch schon bald ist zu spüren, wie die Anspannung steigt.
Auch wenn es immer wieder Wendungen gibt, so war mir doch recht früh klar, wohin die Reise geht und so konnte mich das nachvollziehbare Ende auch nicht mehr überraschen.
Ich hatte von diesem Buch mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Bin zwiespältig

Code Name Verity
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Im Oktober 1943 stürzt ein britisches Flugzeug über dem besetzten Frankreich ab. Die Pilotin Maddie und die Agentin Julie mit dem Codenamen „Verity“ sind Freundinnen. Maddie kann entkommen, aber Julie ...

Im Oktober 1943 stürzt ein britisches Flugzeug über dem besetzten Frankreich ab. Die Pilotin Maddie und die Agentin Julie mit dem Codenamen „Verity“ sind Freundinnen. Maddie kann entkommen, aber Julie wird von der Gestapo festgenommen. Ihr bleiben nur zwei Möglichkeiten, entweder freiwillig alles über ihre Mission zu verraten oder aber gefoltert zu werden. Was wird Verity tun? Wird sie ihre Freundin verraten?
Der Schreibstil ist der jeweiligen Situation angepasst, aber nicht immer ganz leicht zu lesen. Die Geschichte ist interessant, hat aber Längen und konnte mich daher nicht so recht fesseln.
Julie und Maddie sind sehr unterschiedlich und doch verstehen sie sich auf Anhieb. Maddie war schon immer an technischen Dingen interessiert und daher ist sie Pilotin geworden. Verity dagegen kommt aus einer schottischen Aristokratenfamilie und hat daher eine gute Ausbildung genossen. Sie spricht mehrere Sprachen.
Nach der Gefangennahme beginnt Verity Berichte für die Deutschen zu schreiben. Dabei lässt sie sich Zeit in der Hoffnung, dass sie damit ihrer Freundin helfen kann. Ihre Gedanken sind zwiespältig und kamen mir daher oft recht wirr vor.
Auch Maddie hält ihre Erlebnisse in Berichten fest. Sie kommt bei einer französischen Familie in der Normandie unter, was aber auch nicht ganz ungefährlich ist, da sie mangels französischer Sprachkenntnisse direkt auffällt. Auch Maddie sorgt sich um ihre Freundin.
Die Geschichte spielt in einer Zeit, in der es schrecklich und gewalttätig zugeht und überall Misstrauen herrscht, da man immer mit Verrat rechnen musste. Die Freundschaft der beiden jungen Frauen ist aber sehr stark und beide sorgen sich um die andere, dennoch hätte das für mich viel stärker zum Ausdruck kommen müssen. Die Grundidee dieser Geschichte ist gut, wurde aber nicht überzeugend umgesetzt.
Kann man lesen, aber ich hatte mehr erwartet.

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