Cover-Bild Der große Fehler
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 23.03.2022
  • ISBN: 9783257071917
Jonathan Lee

Der große Fehler

Werner Löcher-Lawrence (Übersetzer)

Die Welt besteht aus Fehlern und Flickversuchen. Und manchmal aus seltsamen Missverständnissen. Andrew Green ist tot. Erschossen am helllichten Tag, an einem Freitag, den 13. Spekulationen schießen ins Kraut. Verdankt New York dem einstigen Außenseiter doch unter anderem den Central Park und die New York Public Library. Inspector McClusky nimmt die Ermittlungen auf. Was wussten die übereifrige Haushälterin, der Präsidentschaftskandidat Tilden und die brillante Bessie Davis, der halb New York zu Füßen liegt?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2022

Ein Fehler

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Ein Fehler?

Zuerst muss gesagt sein, dass es kein buch ist, dass man nebenbei lesen kann oder sollte. Man muss sich auf das Geschriebene und die Protagonisten einlasen (können). Der Schreibstil ist etwas ...

Ein Fehler?

Zuerst muss gesagt sein, dass es kein buch ist, dass man nebenbei lesen kann oder sollte. Man muss sich auf das Geschriebene und die Protagonisten einlasen (können). Der Schreibstil ist etwas außergewöhnlich und zu Beginn habe ich etwas gebraucht um in die Geschichte zu kommen. Doch als mir das dann gelungen ist, fand ich das Buch alles in allem sehr unterhaltsam.

Auch wenn es den Anschein eines Krimis macht, ist es doch keiner im klassischem Sinne. Hauptsächlich geht es um all die Personen und um das Opfer Andrew Green selbst. Durch zwei Handlungszeiten wird uns auf der einen Seite Andrew und sein Leben beschrieben, in der anderen Zeitebene die Ermittlung rund um seinen Mord. Ich persönlich finde Bücher mit mehrere Zeiten sehr spannend. So bekommt man mehr von den Personen und den Geschehnissen mit. Man kann Dinge besser verknüpfen und besser nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Hat mir gut gefallen

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Heute, am 23.03.2022 erscheint im Diogenes Verlag endlich „Der große Fehler“. Endlich – weil ich schon so gespannt auf andere Meinungen und Rezensionen bin. Das Cover ist typisch schlicht gehalten, hauptsächlich ...

Heute, am 23.03.2022 erscheint im Diogenes Verlag endlich „Der große Fehler“. Endlich – weil ich schon so gespannt auf andere Meinungen und Rezensionen bin. Das Cover ist typisch schlicht gehalten, hauptsächlich weiß mit einer Abbildung. Diese zeigt auf den ersten Blick einen Elefanten. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass der Elefant aus der Struktur eines Stadtplans besteht – durch die gerade Anordnung habe ich gleich an New York gedacht. Ich finde die Gestaltung grandios, weil New York als Schauplatz der Handlung tatsächlich eine zentrale Rolle im Buch spielt.

Die Hauptfigur des Buches ist Andrew Green, der Mitte des 19. Jahrhunderts lebt. Er wird wegen eines Vorfalles von seiner Familie ausgegrenzt und nach New York geschickt, wo er als Kassierer arbeiten soll. Er wird an einem Freitag dem 13. erschossen, im Alter von 83 Jahren. Die Tat scheint völlig sinn- und grundlos zu sein. Die Polizei steht vor einer Menge Fragen, denn wer sollte Andrew erschießen und aus welchem Grund? Doch nicht nur die Polizei interessiert sich für die Hintergründe des Mordes, sondern auch ein Journalist und ein zwielichtiger Detektiv versuchen, Antworten zu finden. Bei ihren Recherchen durchleuchten sie die Geschichte von Greens Leben. Ein Mann, der mit dem einsamen Leben in New York haderte und daraufhin neue Institutionen in der Stadt ins Leben rief. Seine eigenen Wünsche hingegen hielt er im Verborgenen und schirmte seine Gedanken teilweise regelrecht ab.

Der Einstieg ins Buch gestaltete sich genauso spannend, wie der Klappentext erahnen lies. Jonathan Lee hat es schon mit dem ersten Satz des Buches geschafft, meine Neugier zu wecken. „Zum letzten Anschlag auf das Leben von Andrew Haswell Green kam es 1903 auf der Park Avenue.“ Mich packte sofort die Frage, warum es wohl schon mehrere Anschläge auf sein Leben gegeben hat. Da wird es ja sicherlich „Gründe“ geben. Ich war also gespannt auf Greens Leben und natürlich auf die Hintergründe dieses letzten Anschlages.

Im Gegensatz zum Inhalt, konnte mich der Schreibstil nicht sofort überzeugen. Er wirkte auf mich wechselhaft, teilweise etwas zusammengeschustert, als wären mehrere Autoren am Werk gewesen. Auch von New York als Schauplatz hatte ich mir mehr erhofft. Mir fehlte der Tiefgang bei den Umgebungsbeschreibungen, sodass die Atmosphäre der Stadt für mich nicht fühlbar war.

Greens Homosexualität ist ein zentrales Thema in der Geschichte, was für mich (gerade in der damaligen Zeit) sehr interessant zu lesen war. Für mich war der Fokus sehr gut gewählt, denn die „beruflichen“ Errungenschaften von Green sind weithin bekannt – mich hat gerade das Private interessiert. Die Hintergründe seines Todes waren hingegen nicht so spannend, wie ich sie mir erhofft hatte, aber dennoch sehr tragisch. Mich hat das Buch mit einem bedrückten Gefühl zurückgelassen, aber das ist nicht negativ gemeint.

Aufgrund von Klappentext und erstem Kapitel, hatte ich bei „Der große Fehler“ einen Krimi mit historischem Bezug erwartet. Die Umstände von Greens Tod stehen aber eher im Hintergrund des Todes. Es handelt sich vielmehr um eine Darstellung seines Lebens und Einblicke in die damalige Zeit, in der er das New Yorker Stadtbild sehr geprägt hat.

Für mich war „Der große Fehler“ insgesamt unterhaltsam, trotz der genannten Kritikpunkte. Wer Interesse an dem Leben von Andrew Green hat, wird sicherlich viel Freude mit dem Buch haben.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Central Park

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Am Freitag, den 13.,1903 wurde der 83jährige Stadtplaner und Anwalt Andrew Haswell Green vor seiner Haustür erschossen. Der Mörder wird sofort gefasst, aber sein Motiv ist unklar. Schließlich war Green ...

Am Freitag, den 13.,1903 wurde der 83jährige Stadtplaner und Anwalt Andrew Haswell Green vor seiner Haustür erschossen. Der Mörder wird sofort gefasst, aber sein Motiv ist unklar. Schließlich war Green einer der bekanntesten Männer von New York City. Ihm hat die Stadt den Central Park zu verdanken, die Bibliothek und einige weitere Bauten und Projekte. Inspector McClusky steht vor einem Rätsel. Nur langsam kann er sich an das Opfer herantasten, dessen Aufzeichnungen und Tagebücher er untersucht. Und welche Rolle spielt die geheimnisvolle Bessie Davis, deren Namen der Täter genannt hat?

Wer denkt schon, zum Ende des Lebens hin an einem anderen Ort zu sterben als im Bett? Umso überraschter ist Green als er dem Mörder gegenübersteht. Während der Untersuchung der Tat, erfährt Inspector McClusky einiges über Greens Leben und Wirken. Die Kindheit war nicht leicht, die Mutter früh verstorben, der Vater streng. Eine erste Anstellung in New York hätte eine Befreiung sein können, auch wenn der Job etwas freudlos ist. Zunächst jedoch kehrt Andrew krank nach hause zurück und wird wieder in die Welt geschickt, nach Trinidad. Dort schafft er es, einen Grundstock zusammenzuraffen, um sich das Jura-Studium zu ermöglichen. So kann er doch noch ein Gentleman werden.

Wenn man nach der Beschreibung einen Kriminalroman erwartet, könnte man eine kleine Enttäuschung erleben. Ein großer Anteil der Erzählung befasst sich mit den Lebensumständen der historischen Persönlichkeit des Andrew Haswell Green. Wobei es durchaus interessant ist, von diesem New Yorker zu erfahren, der so viel für seine Stadt bewirkt hat. Zwar blieb ihm eine Erfüllung im persönlichen Leben versagt, doch war er durch sein berufliches Werk anerkannt und geschätzt. Mit seiner dem Zeitgeschehen angepassten Sprache schildert der Autor anschaulich, was seinen Protagonisten bewegt hat. Dessen Leben schien von Tragik geprägt, aber auch von humorvolle Episoden kann berichtet werden. Natürlich kann nicht genau gesagt werden, inwieweit sich der Autor an die Tatsachen gehalten hat und was der dichterischen Freiheit entspringt. Doch wirkt die Mischung gelungen. Auch wenn man es aus Sicht eines Touristen nicht so genau zu beurteilen vermag, Andrew Haswell Green hat dieses kleine Denkmal wohl verdient.

Veröffentlicht am 29.03.2022

Fordernd

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Dieses Buch hat mich glaube ich nicht auf dem richtigen Fuß erwischt. Es hat nicht so richtig gepackt, obwohl ich durchaus das Besondere an ihm erkannt habe und mir vieles gefallen hat.
Jonathan Lee hat ...

Dieses Buch hat mich glaube ich nicht auf dem richtigen Fuß erwischt. Es hat nicht so richtig gepackt, obwohl ich durchaus das Besondere an ihm erkannt habe und mir vieles gefallen hat.
Jonathan Lee hat seinen Roman auf eine ganz eigene Art und Weise geschrieben. Eine Einordnung in ein Genre ist unmöglich, da "Der große Fehler" Elemente aus ganz verschiedenen Genres hat: biografischer Roman, Krimi, historischer Roman, Liebesgeschichte. Die Beschreibung New Yorks Ende des 19. Jahrhunderts und die Geschichte des Stadtveränderers Andrew H. Green fand ich sehr interessant, da ich vorher über ersteres wenig und über zweiteren gar nichts wusste und die Beschreibung vom Autoren gut umgesetzt war.
Dazu kamen diverse Nebenschauplätze wie z.B. die Geschichte des Elefanten Topsy. Ich würde nicht sagen, dass das zu viel war, aber es fiel mir dadurch dennoch schwer, mich auf die Geschichte zu konzentrieren. Zudem viele kleine Beobachtungen und Bemerkungen - manchmal witzig, eigentlich immer geistreich. Wie gesagt: vermutlich alles sehr schön und gut umgesetzt, aber mir fehlte dafür in diesen Zeiten die Muße, sodass ich den Roman wohl nicht richtig würdigen konnte.
Insgesamt ein wie ich denke lohnender aber auch fordernder Roman, wenn man sich darauf einlässt. Dafür sollte man den Kopf aber wahrscheinlich freier haben, als es bei mir leider der Fall war.

Veröffentlicht am 23.06.2022

Vieles bleibt vage

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Wer eine Faszination für New York hegt, kommt an diesem Buch eigentlich nicht vorbei. Denn Jonathan Lee beleuchtet hier das Leben von Andrew H. Green, dem Vater von Greater New York.

Alles beginnt damit, ...

Wer eine Faszination für New York hegt, kommt an diesem Buch eigentlich nicht vorbei. Denn Jonathan Lee beleuchtet hier das Leben von Andrew H. Green, dem Vater von Greater New York.

Alles beginnt damit, dass der 83-Jährige auf offener Straße erschossen wird. Auch wenn sein Mörder noch am Tatort gefasst werden kann, beleuchtet Inspector McClusky in seinen Ermittlungen das Leben des Opfers näher.

Andrew wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und arbeitet sich mit viel Fleiß und einigen Rückschlägen empor; ein typischer Self made Man. Dass er sein Leben lang einsam bleibt und nie heiratet, nur durch seine enge Freundschaft zu Samuel Tilden auf sich aufmerksam macht, regt zu Spekulationen an.

Und darauf ist leider auch der Leser angewiesen. Obwohl der Autor einige Informationen über die reale Person Andrew Green ausgegraben hat, scheint er davor zurückzuschrecken, die vielen Lücken durch Spekulationen bzw Interpretationen auszufüllen. Einige Etappen im Leben des Andrew werden dafür umso ausführlicher geschildert, ohne dass sie (scheinbar) etwas zur größeren Geschichte beitragen.

Ab und zu hat man das Gefühl, dass der rote Faden sehr dünn geworden ist und beinahe verblasst.

Auch zu den Figuren findet man nur schwer Zugang, selbst Andrew bleibt merkwürdig blass. Und das, obwohl man doch eigentlich einen Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt bekommt.

New York-Fans werden wohl jedes Buch über diese Stadt verschlingen wollen, können dieses Buch aber auch getrost auslassen, ohne allzu viel zu verpassen.

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