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Veröffentlicht am 13.07.2017

Muss nicht sein...

Dem Kroisleitner sein Vater
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Karl Kroisleitner lebt in St. Margarethen und verdient sein Geld als Schuhmacher . Das Schuhgeschäft hat er von seinem Vater, dem heute 104 Jahre alten Alois Kreisleiter, übernommen. Eines Tages wird der ...

Karl Kroisleitner lebt in St. Margarethen und verdient sein Geld als Schuhmacher . Das Schuhgeschäft hat er von seinem Vater, dem heute 104 Jahre alten Alois Kreisleiter, übernommen. Eines Tages wird der alte Alois tot aufgefunden. Was erst auf Grund seines Alters auf einen natürlichen Tod hinweist, stellt sich bald als Mord heraus.

Ich mag Krimis! Die Spannung wer denn der Mörder ist. Die Ermittlungen, wenn eines zum anderen führt und schlussendlich die schlüssige Auflösung. Ich musste zwei mal nachsehen, ob auf diesem Cover wirklich Krimi und nicht etwa Heimatroman geschrieben steht. Es geschieht zwar ein Mord, Ermittlungen werden jedoch völlig zerredet und versinken im Chaos von Figuren, Nebenfiguren und ihren eigenen Geschichten.
Doch von Anfang an: Die Geschichte beginnt gut. Man bekommt einiges mit von der Hierarchie und dem Leben in dem kleinen Bergdorf . Zur Einführung ist eine Karte von St. Margarethen und ein Personenverzeichnis eingeschoben. Ersteres wäre genial zur späteren Orientierung. Leider habe ich das Ebook gelesen und so ist das ewige zurückblättern doch etwas mühsam. Zweiteres ist ein Witz…es werden nicht die Personen vorgestellt sondern einklassiert in "redet mit den Toten " oder "hat von allem zuviel ". Damit gibt ein Personenverzeichnis Punkto Informationen eigentlich nicht so viel her.
Kaum ist der Mord geschehen ,verfliessen die Geschichten ineinander. Ich muss gestehen, dass ich gegen Mitte den Ueberblick und den Faden verloren, noch bis zum letzten Drittel des Buches gelesen und dann entnervt aufgegeben habe.
Der Schreibstil ist einfach gestrickt und die Figuren sehr klischeehaft und oberflächlich beschrieben. Mich hat am meisten gestört, dass hier das Klischee der unbedarften und naiven Bergbevölkerung voll bedient wurde.
Ein Krimi, den man suchen muss…und ihn schlussendlich doch nicht findet.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Langweilig!

Mittsommerleuchten
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Gloria ist Opernsängerin und hat ein Engagement an der Oper in Stockholm. Sie soll den Part der Carmen singen und bereut schon zu Beginn zugesagt zu haben. Denn gleich zwei ihrer verflossenen Liebhaber ...

Gloria ist Opernsängerin und hat ein Engagement an der Oper in Stockholm. Sie soll den Part der Carmen singen und bereut schon zu Beginn zugesagt zu haben. Denn gleich zwei ihrer verflossenen Liebhaber werden mit ihr singen. Zuspruch findet Gloria bei ihrer Schwester Agnes, die kurz vor der Trennung von ihrem Mann ist und ebenfalls einen neuen Liebhaber hat.

Schon lange nicht mehr, hat mich ein Buch dermassen gelangweilt wie „Mittsommerleuchten“. Die Handlung dümpelt vor sich hin, die rasch aufeinander folgenden Perspektivwechsel sollen wohl die eher dürftige Handlung kaschieren. Leider gerät man in diesen Perspektivwechseln vom Regen in die Traufe. In einem Strang, geht es um die ältliche Operndiva Gloria , die wo sie geht und steht die Bewunderungen der Männer auf sicher hat. Im anderen Strang ist ihre Schwester Agnes, 3 Jahre jünger als Gloria und somit also auch schon 50 Jahre alt, Mittelpunkt. Hier steht das hin und her...Trennung oder nicht von ihrem Mann im Mittelpunkt. Dafür dürfen wir ihr zuschauen, wie sie den Neuen, Christer, unter der Dusche vernascht. Dann kommen die beiden Verehrer von Gloria zum Zug...Einer, Dominic, ist ein Snob und sogar mit Gloria verheiratet. Was er zu sagen hat, ist gelinde gesagt :langweilig. Der andere Verflossene ist keinen Deut besser.

Wer einer 53 jährigen Frau , die noch dazu denkt, sie sei der Nabel der Welt, bei ihren diversen Liebesproblemen zuschauen will, ist mit diesem Buch gut bedient. Mir war das alles zu emotionsarm, langweilig und klischeehaft geschrieben.

Veröffentlicht am 20.07.2023

Gedanklich auf Halbmast!

Vollidiot
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Simon Peters will nicht mehr Abend für Abend auf seinem Singlesessel von Ikea alleine seine Freizeit verbringen.

Eine Freundin oder zumindest eine Affäre muss her. Auf Biegen und Brechen versucht Simon ...

Simon Peters will nicht mehr Abend für Abend auf seinem Singlesessel von Ikea alleine seine Freizeit verbringen.

Eine Freundin oder zumindest eine Affäre muss her. Auf Biegen und Brechen versucht Simon an eine Frau zu kommen. Im Urlaub auf den Kanaren scheint es fast zu klappen, aber nur fast.








Siebzig Seiten lang habe ich mich der Hoffnung hingegeben und gedacht, Protagonist Simon ist 15 Jahre alt...oder zumindest noch in der Pubertät. Denn Simon denkt praktisch von morgens bis abends nur an das Eine. Wie er wann welche Frau klarmachen kann. Er ist dabei sehr von sich überzeugt und denkt, was für ein toller Hecht er doch ist. Dabei ist Simon das genaue Gegenteil eines attraktiven Lovers. Simon ist peinlich, grossmäulig und ungefähr so clever wie ein Stück Brot. Die Ueberraschung eröffnete sich auf Seite 69 : Simon ist 29 Jahre alt, was sein Gehabe im Anbetracht seines Alters nur noch peinlicher macht.

Ab da habe ich gedanklich auf Halbmast gelesen. Auf dem Klappentext verspricht die "Bild am Sonntag" : Krallen Sie sich am Sofa fest. Sie hüpfen sonst vor Lachen. Nun ja, mein Humor ist wohl anders gelagert. Denn gehüpft bin ich wohl nur, weil mich die ordinären und anzüglichen Kommentare unter der Gürtellinie von Simon so genervt haben.

Simon Peters, den ich im Buch "Millionär" schon nicht mochte, hat es jedoch in "Vollidiot" komplett mit mir verscherzt. Ehrlich gesagt, denke ich der Titel des Buches passt hervorragend zu dieser Figur.

Von Tommy Jaud kenne ich "Hummeldumm", dieses Buch hatte mich vor Jahren begeistert. Leider konnte der Autor mit oder durch seine Figur Simon nicht an den Humor in "Hummeldumm" anknüpfen. Tatsächlich ist Simon so oberflächlich, nervend und sexistisch veranlagt, dass ich nur mit Mühe und Not ein ganzes Buch lang aushalten konnte.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Langweilige Bankeninterna!

Die Zentrale
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Bankerin Laura Jaccobs wird von ihrem Arbeitgeber, einer grossen Bank, versetzt und arbeitet nun in Frankfurt.

Die Probleme aus der Vergangenheit, der drohende Verlust von ihrem Zuhause, sind noch nicht ...

Bankerin Laura Jaccobs wird von ihrem Arbeitgeber, einer grossen Bank, versetzt und arbeitet nun in Frankfurt.

Die Probleme aus der Vergangenheit, der drohende Verlust von ihrem Zuhause, sind noch nicht ausgestanden.

Dann geschieht auch noch ein Mord und Laura stürzt sich in die Ermittlungen.






"Das Institut" ist ganz klar der zweite Teil der Reihe rund um die Bankerin Laura Jacobs. Die beruflichen Belange gehen nahtlos weiter, wo der erste Teil "Die Filiale" geendet hat. Dieser zweite Teil bedingt Vorwissen und kann meiner Meinung nach nicht unabhängig gelesen werden.

Was im ersten Teil noch zurückhaltend eingesetzt wurde, kommt jetzt mit geballter Kraft daher: die Welt der Banken und ihre Finanzgeschäfte. Zeitweise war das so trocken, langweilig und ausdauernd, dass ich, das Bankwesen nur als Kundin kenne, den Faden verloren habe. Zu viele Insiderausdrücke, zu viel undurchschaubares Bankeninterna. Eigentlich spielt sich die ganze Geschichte entweder in den heiligen Hallen der Banken oder im privaten Umfeld von Laura ab. Ach nein, zu Beginn wird noch eine Szene in einem Gefängnis beschrieben.

Laura jettet in der Welt herum, um zu ermitteln. Luxemburg, London und niemand fragt nach, als sie ab und zu mal ein paar Tage fehlt bei der Arbeit. Das war schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Apropos an den Haaren herbeigezogen: Ein nettes Früchtchen fand ich Sophie, die beste Freundin von Laura. Als Rechtsmedizinerin plaudert sie nicht nur rechtsmedizinische Details bei Laura aus, sie nimmt sie auch samstags ins Leichenschauhaus, damit Laura die Leiche angucken kann.

Laura und ihr Mann Timo, bei denen ich mich schon im ersten Teil gefragt habe, warum sie noch zusammen sind, zicken sich wieder ordentlich an. Hat mich leicht genervt, diese kindischen Streitereien um immer neue Themen. Wenigstens erschien Timo nun nicht mehr so pubertär wie im ersten Teil.

Damit hat es sich mit der Reihe bei mir. Es wird nämlich noch einen dritten Teil geben, den spare ich mir. Ein weiteres Buch mit der Bankerin Laura Jaccobs werde ich mir nicht mehr antun. Für mich gehört in ein Buch, das den Titel Thriller trägt, ein wenig Spannung und brenzlige Situationen. Beides gibt es in diesem Thriller nicht, sondern ellenlange Diskussionen zwischen den Figuren über Bankdeals, Kryptowährungen und sonstige Bankgeschäfte.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Was war das denn?

Ohne mich
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Sie und ihr Ehemann sind nun geschieden und ihre Familie sagt, sie habe sich überstürzt in die Ehe geworfen mit erst Mitte 20.

Nach der Trennung widmet sie sich den beruflichen Zielen, beendet ihr Studium ...

Sie und ihr Ehemann sind nun geschieden und ihre Familie sagt, sie habe sich überstürzt in die Ehe geworfen mit erst Mitte 20.

Nach der Trennung widmet sie sich den beruflichen Zielen, beendet ihr Studium und versucht ihren Traum, als Staatsanwältin zu arbeiten, zu verwirklichen.

Nebenbei verliebt sie sich ein bisschen in David. Doch soll sie sich in eine neue Beziehung wagen oder soll sie sich ihrer grossen Liebe im Leben, der Musik, widmen?




Okay, dies ist der Debütroman der Autorin Esther Schüttpelz. In einem Debütroman kann es zu einer holperigen Handlung, unsicherer Ausdrucksweise oder weniger schlüssigen Passagen kommen, damit rechne ich. Aber was in "Ohne mich" zu lesen ist, ist eine geballte Ladung von allem.

Die Handlung besteht aus der Ich - Erzählung der frisch getrennten Figur, deren Namen man nicht erfährt. Seitenweise zählt sie alles auf, was in ihrem Leben schiefläuft. Ihr Ehemann, der ebenfalls namenlos ist, war anscheinend nicht das Gelbe vom Ei, obwohl er den ganzen Haushalt geschmissen hat. Erst als er auszieht, bemerkt sie nämlich, dass er geputzt, gewaschen, eingekauft und gekocht hat. Plötzlich sieht sie sich mit Schmutz, leerem Kühlschrank und Schmutzwäsche konfrontiert und tut ...nichts.

Ab da ist bei mir der Groschen gefallen. Die Figur ist hochgradig depressiv und jammert sich durch das Buch. Eine Handlung findet nicht wirklich statt, das Buch wird von der Erzählung in Ich - Perspektive bestritten. Dies äusserst langatmig und in einer Belanglosigkeit, die mich schon fast wieder erheitert hat.

Den Schreibstil empfand ich als wirr, unausgegoren und es wird ein Augenmerk auf nichtige Details, wie die haarkleine Beschreibung des Tagesablaufs in einem Yogacamp gelegt, die uninteressant und nicht relevant ist. Die direkte Rede, bei der öfters mal die " und " vergessen werden, scheinen wie von einer 10-Jährigen geschrieben. Was heisst die Dialoge, leider das ganze Buch!

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