Spannende Geschichte mit unbefriedigendem Ende
Der langsame Tod der Luciana BDer namenlose Ich-Erzähler (dabei handelt es sich offenbar um eine Spezialität des Autors) wird unversehens in einen ebenso spektakulären wie rätselhaften Fall verwickelt, als er eines Sonntags überraschend ...
Der namenlose Ich-Erzähler (dabei handelt es sich offenbar um eine Spezialität des Autors) wird unversehens in einen ebenso spektakulären wie rätselhaften Fall verwickelt, als er eines Sonntags überraschend den Anruf einer Frau erhält, mit der er seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Damals war Luciana eine hübsche junge Studentin, die als Sekretärin des geheimnisvollen Schriftstellers Kloster arbeitete. Nun wirkt sie völlig verändert und psychisch angeschlagen. In den letzten Jahren hatte sie einige Todesfälle in ihrem Umfeld zu verkraften und ist überzeugt davon, dass Kloster dahinter steckt.
Unser Ich-Erzähler hat Zweifel, lässt sich aber dennoch dazu überreden, mit Kloster Kontakt aufzunehmen. Dessen Erklärungen für die Geschehnisse unterscheiden sich natürlich deutlich von Lucianas.
Wer sagt die Wahrheit? Sowohl Lucianas als auch Klosters Versionen wirken einerseits glaubwürdig, gleichzeitig aber auch weit hergeholt. Es gibt am Ende jedoch keine wirkliche, oder jedenfalls keine überzeugende Auflösung.
Außerdem ist das Buch relativ kurz, weshalb sich die Handlung nicht gut entfalten kann. Zudem sind manche Verhaltensweisen der Protagonisten schwer nachvollziehbar und es gibt zahlreiche Ungereimtheiten.
Obwohl zwischendurch und vor allem gegen Ende durchaus einige Spannung aufkommt, konnte mich der Roman daher nicht wirklich überzeugen.
Im Gegensatz zu anderen Büchern von Guillermo Martinez spielt hier übrigens die Mathematik (von ein paar oberflächlichen Ausführungen zur Wahrscheinlichkeit abgesehen) keine besondere Rolle.