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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bewegend und berührend

Das Licht zwischen den Meeren
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Tom Sherbourne ist Leuchtturmwärter und lebt mit seiner Frau Isabell auf einer abgelegenen Insel vor der Küste Australiens. Sie sind dort sehr glücklich, bis Isabell in kurzer Zeit drei Fehlgeburten erleidet. ...

Tom Sherbourne ist Leuchtturmwärter und lebt mit seiner Frau Isabell auf einer abgelegenen Insel vor der Küste Australiens. Sie sind dort sehr glücklich, bis Isabell in kurzer Zeit drei Fehlgeburten erleidet. Als dann ein Ruderboot am Strand angeschwemmt wird, in dem ein toter Mann und ein winziges Baby liegen, überredet Isabell ihren Mann, das Baby als ihr eigenes auszugeben. Für Isabell geht der Traum vom eigenen Kind damit in Erfüllung, doch Tom kann seine Zweifel nicht ausschalten. Nach zwei Jahren besuchen sie Isabells Eltern am Festland. Dort hören sie mit Entsetzen, daß ihr Kind noch eine Mutter hat, die an der Ungewissheit über das Schicksal ihres Mannes und ihres Kindes hast den Verstand verliert. Sie müssen Entscheidungen treffen, die nicht jeden glücklich machen können.

Die Geschichte ist wunderschön geschrieben. Sie beschreibt eindringlich, was Menschen aus Liebe tun können. Ob dann immer das Richtige dabei herauskommt, stellt man oft erst sehr viel später fest. Die Geschichte beweist, daß es nicht immer nur ganz klar Gut und Böse gibt. Irgendwo dazwischen ist auch noch viel Platz. jeder meint hier, sein Recht auf etwas Glück durchsetzen zu können, wobei immer einer den Kürzeren ziehen wird. Es ist traurig zu lesen, wie die Betroffenen sich quälen müssen. Der Leser weiß nicht, mit wem er leiden soll und wen er verdammen soll. Schließlich hat eigentlich niemand etwas Böses getan. Zum Schluß kann sich der Leser fragen, wie er wohl gehandelt hätte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein tolles Wiedersehen mit Scully und Mulder

Akte X: Vertrauen Sie niemandem
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Der New York Times Bestsellerautor Jonathan Maberry hat für diesen Sammelband von Kurzgeschichten zur Kultserie Akte X einige Autoren versammelt, die hier einen Beitrag zugesteuert haben. U. a. mit dabei ...

Der New York Times Bestsellerautor Jonathan Maberry hat für diesen Sammelband von Kurzgeschichten zur Kultserie Akte X einige Autoren versammelt, die hier einen Beitrag zugesteuert haben. U. a. mit dabei sind die alten Akte X-Hasen Kevin J. Anderson und Max Allan Collins.

Dies Buch vereint 15 Kurzgeschichten zur Serie Akte X, die äußerst abwechslungsreich sind. Die Geschichten spielen zu unterschiedlichen Zeiten, angefangen von 1990 bis in die heutige Zeit. Jeder Autor hat für sich einen anderen Hintergrund geschaffen. So sind in einer Folge Scully und Mulder ein Paar (was ja schon früher ein großes Thema war - sind sie oder sind sie nicht?), in einer anderen Folge ist Mulder anderweitig verheiratet. Es war interessant zu verfolgen, wie sich Akte X hätte entwickeln können, wenn das und das passiert wäre. Somit ist aber nun auch klar, daß hier jede Geschichte für sich steht. Auch die Themen sind, typisch Akte X, breit gefächert. So geht es um Geister, Aliens, Vampire, Werwölfe und Parallelwelten.

Die Geschichten sind durchweg gut lesbar und sehr, sehr spannend. Auch Akte-X-Neulinge werden hier sehr gut mit den Handlungen und Charakteren zurecht kommen, denn eigentlich erklärt sich hier alles von alleine. Mir persönlich haben bis auf zwei Geschichten (welche verrate ich hier aber nicht, da soll sich jeder nach seinem persönlichen Geschmack richten) alle Geschichten super gefallen.

Ein Buch, daß jeder Akte X Fan haben sollte und für Leser, die bisher keinen Kontakt zu dieser Serie hatten. Denn sie können Scully und Mulder hier hervorragend kennenlernen. Mir persönlich war es ein Vergnügen, nach so langer Zeit wieder mit den beiden auf abenteuerliche, übernatürliche und mysteriöse Reise zu gehen!



Veröffentlicht am 15.09.2016

Leonhardsviertel

Leonhardsviertel
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1995: Im Leonhardsviertel, dem Stuttgarter Rotlichtviertel, wird ein Bankierssohn erschossen aufgefunden. Nach kurzer Zeit werden die Ermittlungen ohne Grund eingestellt.

2015: Die neu gegründete Abteilung ...

1995: Im Leonhardsviertel, dem Stuttgarter Rotlichtviertel, wird ein Bankierssohn erschossen aufgefunden. Nach kurzer Zeit werden die Ermittlungen ohne Grund eingestellt.

2015: Die neu gegründete Abteilung TOM des LKA Stuttgart nimmt sich des Falles erneut an. Chefin Marga Kronthaler und ihr Assistent Sebastian Franck kommen bei ihren Ermittlungen mit Kunstdiebstahl, Geldwäsche und Geheimdiensten in Berührung. Und auch ihnen wird es schwer gemacht, den Täter zu überführen. Doch sie ermitteln weiter und begeben sich in höchsten Kreisen der Politik auf dünnes Eis....

Auch das neue Ermittlerteam, das Thilo Scheurer geschaffen hat, ist unheimlich sympathisch. Die Charaktere sind einfach einzigartig. Vor allem der selbstherrliche Sebastian hat es mir angetan. Trotz seiner Eigenarten ist auch er ein Sympathieträger. So unterschiedlich die Charaktere sind - sie funktionieren zusammen unheimlich gut und ergänzen sich. Es ist unheimlich schön zu verfolgen, wie dies zusammengewürfelte Team im Laufe der Handlung zusammenwächst und zusammenhält. Thilo Scheurer hat es auch hier mit seinem grandiosen Schreibstil geschafft, mich an das Buch, die Handlung und die Charaktere zu fesseln. Was besonders schön ist, jedenfalls meiner Meinung nach, sind die kurzen Kapitel. So kann man immer mal zwischendurch weiterlesen - denn man kann gar nicht lange ohne dies tolle Buch sein. Man muß ständig wissen, wie es weitergeht. Der Spannungsbogen ist bereits mit dem Prolog sehr hoch, denn man fragt sich, wer das Opfer war und warum. Während der Handlung wird man immer wieder auf falsche Fährten gelockt, ist davon überzeugt die Lösung zu kennen und - liegt falsch. Mit dem wahren Ende rechnet wohl niemand....

Das Stuttgarter Team braucht sich in keinster Weise hinter den Rottweiler Ermittlern verstecken. Ich hoffe sehr, daß beide Serien fortgeführt werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine nicht immer lustige Kindheit

Der Junge muss an die frische Luft
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Nach seinem Erfolgsbuch "Ich bin dann mal weg" erzählt uns der bekannte TV-Entertainer Hape Kerkeling aus seiner Kindheit. Er ist aufgewachsen im Ruhrgebiet, als diese Region noch für Kohle und Zechen ...

Nach seinem Erfolgsbuch "Ich bin dann mal weg" erzählt uns der bekannte TV-Entertainer Hape Kerkeling aus seiner Kindheit. Er ist aufgewachsen im Ruhrgebiet, als diese Region noch für Kohle und Zechen stand. Liebevoll erinnert er sich an knorrige Typen in seiner Nachbarschaft und an viele Marotten seiner Verwandten. Es gibt viel zu Schmunzeln, aber auch Schicksalsschläge, mit denen ein Kind eigentlich nicht fertig werden kann. Das Buch ist eine Liebeserklärung an seine Großmutter und ein weiteres Top-Buch aus der Feder von Hape Kerkeling.

Als ich dieses Buch bekam, dachte ich: Oh, toll, Hape Kerkeling erzählt aus seiner Kindheit. Das wird bestimmt lustig! Stellenweise stimmt das ja auch, aber einige Geschichten rühren den Leser zu Tränen. Daß aus einem vom Schicksal so gebeutelten Kind ein zufriedener und fröhlicher junger Mann geworden ist, daran hat wohl seine Großmutter einen riesigen Anteil. Das Buch ist wunderbar geschrieben. Hape Kerkeling geht darin sehr ehrlich mit sich und seiner Familie um, ohne sentimental oder kitschig zu werden. Wenn man dachte, in seinem ersten Buch "Ich bin dann mal weg" gibt er sehr viel von sich preis, dann erlebt man hier noch eine Steigerung. Ich möchte es mal so ausdrücken: Hape Kerkeling offenbart uns hier seine Seele und erklärt uns die Narben darauf!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht nur für Jugendliche!

Das Labyrinth erwacht
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Sieben Jugendliche wachen nackt und ohne Erinnerung an ihr früheres Leben in einer Wildnis auf. Jeder von ihnen hat einen Rucksack erhalten, in dem Kleidung und ein speziell auf ihre Kenntnisse abgestimmtes ...

Sieben Jugendliche wachen nackt und ohne Erinnerung an ihr früheres Leben in einer Wildnis auf. Jeder von ihnen hat einen Rucksack erhalten, in dem Kleidung und ein speziell auf ihre Kenntnisse abgestimmtes Werkzeug liegen. Einer von ihnen findet zusätzlich dazu noch einen Hinweis. Sie müssen sich innerhalb von 72 Stunden zu Toren durchkämpfen, sonst sind sie verloren. Doch auch dann müssen sie sich von einem trennen, denn es sind nur 6 Tore vorhanden. Danach gelangen sie in die nächste Ebene und auch dort wird es wieder ein Tor zu wenig geben. Dies geht so lange, bis nur noch einer von ihnen übrig ist. Ihre Reise zu den Toren ist gefährlich, denn sie werden von unheimlichen Kreaturen verfolgt. Wie wird diese unterschiedliche Gruppe ihr Schicksal meistern?

Dieser Thriller ist der absolute Hammer. Man ist als Leser sofort in der Handlung festgesogen. Das Buch beginnt sofort mit einer unendlichen Spannung, so daß man es nicht mehr aus der Hand legen kann. Die Charaktere sind alle wunderbar beschrieben und sehr unterschiedlich. Man findet hier jeden Charakter wieder, so daß es schon dadurch spannend ist, wie die einzelnen Personen mit der Situation zurecht kommen. Durch ihre Unterschiedlichkeit hat jeder in der Gruppe seinen speziellen Zweck und ist wichtig für die Gruppe. Dadurch ist es an keiner Stelle absehbar, wer letztendlich nicht den Sprung in die nächste Ebene schafft. Der Schreibstil des Autors ist wirklich packend. Er schafft es, alles so zu beschreiben, daß man das Gefühl hat, ein Mitglied der Gruppe zu sein und die Kreaturen zu leben scheinen. Einziger Haken an diesem Buch ist das Ende. Das Buch endet so, daß man das Gefühl hat, mitten aus der Handlung gerissen zu sein und fast gezwungen ist, den nächsten Band zu kaufen.

Ein wirklich toller Jugendthriller, der auch Erwachsenen begeistern wird!