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Veröffentlicht am 03.07.2023

Billy und Dogge

Mit zitternden Händen
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Meine Meinung und Inhalt

Farid stand näher an der Tür. Drei Sekunden lang war es still. Das Einzige, was man hörte, war die trommelnde Waschmaschine.
»Scheiße, Douglas«, sagte Farid schließlich. ...

Meine Meinung und Inhalt

Farid stand näher an der Tür. Drei Sekunden lang war es still. Das Einzige, was man hörte, war die trommelnde Waschmaschine.
»Scheiße, Douglas«, sagte Farid schließlich. Er nannte ihn sonst niemals Douglas. Niemals, niemals. Nicht einmal, wenn er sauer war. »Was hast du getan?« (ZITAT)


Billy und Dogge sind seit Kindesbeinen eng befreundet. Dass sie aus sehr unterschiedlichen Elternhäusern kommen, hat sie nie gestört. Während Dogge meist von seinen wohlhabenden Eltern allein gelassen wurde, ist Billy, aus einer Einwandererfamilie stammend, umgeben von einer Bastion der Liebe aufgewachsen. Als kriminelle Banden Billys Wohnviertel mehr und mehr beherrschen, werden sowohl Dogge als auch Billy rekrutiert. Allzu gerne schließen sich die beiden an - angelockt durch schnelles Geld und leichten Zugang zu Drogen. Doch dann will Billy mit Hilfe seiner Mutter aussteigen ...


Für mich ein sehr gelungener spannender und ebenso emotionaler Roman mit ausgeklügelter Ermittlungsarbeit. Es zeigt auf, wie schnell man auf die falsche Bahn kommen kann, wenn man die falschen Leute trifft und ihnen vertraut. Das Verhalten von Billy und Dogge berührt auch andere Menschen im Umkreis und sorgt für Chaos, Unruhe und Trauer. Die Entwicklung der Freundschaft und das Abrutschen in die Kriminalität beschreibt Malin Persson Giolito auf zwei Zeitebenen; in der Gegenwart wird ermittelt und der Frage nachgegangen, ob und weshalb Dogge auf Billy geschossen haben könnte und in der Vergangenheit wird das soziale Umfeld und die Aufwuchsbedingungen der beiden beleuchtet und näher betrachtet.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, ebenso das gewählte Cover.



Malin Persson Giolito wuchs in Stockholm auf. Nach ihrem Jurastudium arbeitete sie bei der EU in Brüssel. Dort lebt sie heute mit ihrer Familie. Seit dem sensationellen Erfolg des Romans IM TRAUM KANNST DU NICHT LÜGEN (verfilmt von Netflix) widmet sie sich ganz dem Schreiben. Ihr neuer Roman MIT ZITTERNDEN HÄNDEN setzt die Erfolgsgeschichte in jeder Hinsicht fort: Nr-1-Bestseller, begeisterte Kritiken und erneut Vorlage für eine Netflix-Serie.


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Veröffentlicht am 07.06.2023

Hass, Rache und Selbstjustiz

Terra Alta
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Meine Meinung und Inhalt

"Ihnen wurden Augen, Fingernägel, Zähne und Ohren ausgerissen, die Brustwarzen abgeschnitten, sie wurden aufgeschlitzt und ausgeweidet." (ZITAT)

Melchor Marin, der Sohn ...

Meine Meinung und Inhalt

"Ihnen wurden Augen, Fingernägel, Zähne und Ohren ausgerissen, die Brustwarzen abgeschnitten, sie wurden aufgeschlitzt und ausgeweidet." (ZITAT)

Melchor Marin, der Sohn einer Prostituierten mit einem unbekannten Vater, arbeitet für ein kolumbianisches Drogenkartell in Barcelona. Als er während einer Razzia festgenommen wird und im Gefängnis von der Ermordung seiner Mutter erfährt, flüchtet er sich in die Welt der Bücher – und beschließt, wie sein Idol aus seinem Lieblingsroman, Polizist zu werden.


Jahre später ermittelt Melchor in der kargen Landschaft der Terra Alta, wo die Spuren des Bürgerkriegs noch sichtbar sind. Die beschauliche Region wird erschüttert, als ein altes Unternehmerpaar grausam ermordet wird.

Dieser Krimi, rund um die Macht der Rache und die Schatten der Vergangenheit, konnte mich durchaus fesseln.



Javier Cercas, geboren 1962 in Ibahernando in der spanischen Extremadura, lebt als Schriftsteller, Publizist und Universitätsdozent in Girona. Mit seinem Roman »Soldaten von Salamis« wurde er international bekannt. Heute ist sein Werk in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Für »Der falsche Überlebende« (S. Fischer 2017), erhielt er u.a. den Prix du livre européen 2016 und den chinesischen Taofen-Preis 2015 für das beste ausländische Buch. Sein Roman »Terra Alta« wurde mit dem Premio Planeta 2019 ausgezeichnet. Zuletzt erschien »Die Erpressung. Terra Alta 2«.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Nik Pohl ermittelt wieder

Am Faden des Spielers
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Meine Meinung und Inhalt

"Am Faden des Spielers" ist bereits der fünfte Band rund um den Privatermittler Nik Pohl von Alexander Hartung.

Drehort ist in diesem Buch auch wieder mal München. Dort werden ...

Meine Meinung und Inhalt

"Am Faden des Spielers" ist bereits der fünfte Band rund um den Privatermittler Nik Pohl von Alexander Hartung.

Drehort ist in diesem Buch auch wieder mal München. Dort werden zwei Polizisten erschossen aufgefunden. Zuerst deutet alles auf den polizeibekannten Kriminellen Kevin Cuizek als Täter hin. Kurz bevor dieser bei einer Geiselnahme getötet wird, versichert er jedoch Nik Pohl, dass er nicht für den Mord verantwortlich sei.

Niks Misstrauen ist geweckt. Er findet immer mehr Anhaltspunkte für seine These, dass Kevin in eine Falle gelockt wurde. Er hat keine Ahnung, wer der wahre Täter ist – doch dieser scheint Nik sehr gut zu kennen und kommt ihm gefährlich nahe.


Für mich ist "Am Faden des Spielers" ein solider Krimi, der mich gut unterhalten und gefesselt hat. Mit dem Protagonisten wurde ich nicht ganz warm, jedoch hat er mich, durch seine teilweisen unkonventionellen Methoden, überraschen können.


Alexander Hartung wurde 1970 in Mannheim geboren. Schon während seines Volkswirtschaftsstudiums begann er mit dem Schreiben und entdeckte seine Liebe zu Krimis. Mit den bisher erschienen sieben Bänden der Jan Tommen-Serie eroberte er die Bestsellerliste. Mehrere Bücher waren #1 Bild-Bestseller und belegten den ersten Platz im Kindle-Gesamtranking. Im Juni 2019 hat Alexander Hartung die Grenze von einer Million verkauften Büchern überschritten.

Nach seinem ganz anders angelegten Thriller »Ich werde nicht ruhen« begann er im Jahr 2018 eine Serie um den unangepassten Münchner Ermittler Nik Pohl, von der es momentan vier Bücher gibt. Der aktuelle Band heißt „Vom Ende der Stille“. Seit 2021 schickt Alexander Hartung die Polizistin Alina Grimm in Hamburg auf Verbrecherjagd.

Aktuell lebt der Autor mit Frau und Kindern in seiner Geburtsstadt Mannheim.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Lebenskrise eines ehemaligen Szenepaars

Das leichte Leben
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Meine Meinung und Inhalt


"„Wenn es hart auf hart kam, war seine Mutter da, ja – aber auch das war nur eine nerdige Fantasie. Denn wann war es schon mal hart auf hart gekommen in seinem Leben? Alles, ...

Meine Meinung und Inhalt


"„Wenn es hart auf hart kam, war seine Mutter da, ja – aber auch das war nur eine nerdige Fantasie. Denn wann war es schon mal hart auf hart gekommen in seinem Leben? Alles, wirklich alles, war weich an ihm, der übergewichtige Körper, die wachsweiche Seele, das Gesicht, der Wille – und selbst wenn er fiel, fiel er weich. Hart war es nie für ihn gewesen.“ (ZITAT)


Zuletzt legte der Schriftsteller und Dramatiker Thomas Melle mit dem Bestseller "Die Welt im Rücken" Zeugnis über seine bipolare Erkrankung ab. In seinem neuen Roman "Das leichte Leben" schildert er nun den Zerfall einer Familie – und webt erneut ein feines Netz der Selbstreferenzen.

Jan und Kathrin hatten mal alles, ihr leichtes Leben ließ sie schweben durch eine Welt, die dem schönen Paar vor allem wohlgesonnen war. Doch dieser Zustand ist ihnen abhanden gekommen. Zu schnell verändert sich die Welt um sie herum und sie selbst fühlen nur Stillstand, sind gefangen in den Konventionen der Ehe und des bürgerlichen Lebens. Kathrin war mal eine gehypte Schriftstellerin, heute fristet sie ihr Dasein als Aushilfslehrerin und versucht, sich bei einer Sexparty wieder zu spüren. Jan, ein berühmter TV-Journalist, wird geplagt von einem anonymen Erpresser, der Nacktfotos von ihm als Internatsschüler verschickt. Während ihr Mann panisch fürchtet, dass sein schreckliches Geheimnis ans Licht kommen könnte, begehrt Kathrin ausgerechnet den wunderschönen und mysteriösen Freund ihrer Tochter Lale, der dazu noch ihr Schüler ist.

Vor zwanzig Jahren waren Kathrin und Jan ein bekanntes Szene-Paar. Gemeinsam kosteten sie die letzten Wellen der Spaßgesellschaft aus: Drogen, Partys, Exzess. Sie versicherten einander, es könnte ewig so weitergehen: "Das leichte Leben". Und als Leser merkt man schnell, dass dieses Leben so nicht ewig weiter gehen wird. Man spürt, den schmalen Grat, die Gefahr, dass das Geheimnis ans Licht zu kommen vermag.





Thomas Melle wurde 1975 in Bonn geboren. In Tübingen, Texas und Berlin studierte er Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie. 2004 schloss er das Studium mit dem Grad des Magisters ab. Mit Stücken wie "Haus zur Sonne" (2006) oder "Das Herz ist ein lausiger Stricher" (2010) gehört er zu den wichtigsten deutschen Theaterautoren. Im Jahr 2011 veröffentlichte er seinen Debütroman "Sickster". Mit dem 2014 erschienen "3000 Euro" stand Melle auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, sein aktuelles Werk "Die Welt im Rücken" schaffte es 2016 sogar auf die Shortlist.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Der Mutterprozess

Mutterliebe
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Meine Meinung und Inhalt

»Mama, warum halten wir? Hier ist doch gar keine Pommes-
bude.« Linus’ Gesang verstummte. Seine Schwester schwieg
und betrachtete die zusammengekniffenen Augen ihrer ...


Meine Meinung und Inhalt

»Mama, warum halten wir? Hier ist doch gar keine Pommes-
bude.« Linus’ Gesang verstummte. Seine Schwester schwieg
und betrachtete die zusammengekniffenen Augen ihrer Mut-
ter im Rückspiegel. Larissa wusste, dass es einer jener Mo-
mente war, in denen man besser keine Fragen stellte. Weil
man keine Antworten bekam.
»Weil es hier genau richtig ist«, sagte Sylvia Bentz, zog den
Schlüssel aus dem Zündschloss und schnallte sich ab. »Ausstei-
gen, Kinder!«


Kim Selvig ist das gemeinsame Pseudonym von Silke Porath und Sören Prescher. Die beiden Autoren sind seit Jahren befreundet und haben bereits zahlreiche Krimis zusammen verfasst. „Mutterliebe“ ist ihr erster Justiz-Krimi für Harper Collins.



Inhalt

Ein Ausflug mit Mama in den Wald. Dichte Bäume, eine Lichtung mit verwunschenem Teich. Mama gibt uns Tee zu trinken. Ich werde müde, Mama drückt mich - immer fester, ihre Hände legen sich um meinen Hals. Ich kann nicht atmen, will ich sagen, doch es geht nicht. Was tust du nur, Mama?
Ein kleines Kind, brutal im Wald erstickt.

Eigentlich hat Gerichtsreporterin Kiki Holland ein paar Tage frei, muss jedoch für eine Kollegin einspringen. Die Gerichtsverhandlung einer Mutter, die ihren dreijährigen Sohn getötet hat, beginnt und Kiki berichtet aus dem Gerichtssaal. Holland zweifelt an der Schuld der Angeklagten und recherchiert auf eigene Faust. Und was die junge Journalistin aufdeckt, hätte niemand erwarten können.

"Mütter, die ihre Kinder auf dem Gewissen hatten, lagen ihr gewöhnlich schwer im Magen. Außerdem spürte sie, dass der Stresspegel
in den vergangenen Wochen deutlich zu hoch gewesen war und sie dringend ein paar Tage brauchte, um runterzukommen. Vom Zustand ihrer Wohnung mal ganz abgesehen. " (ZITAT)


Mir hat der Justiz-Krimi sehr gut gefallen. Ich bin sofort gut in das Buch, aufgrund des flüssigen Schreibstils, gekommen.

Einige Bereiche im Buch sind vorhersehrbar, die Ermittlungsarbeit spannend und die Protagonisten authentisch. Die Thematik ist bedrückend und ergreifend.


Irritiert blickte sie zu ihrer Mutter. Sie suchte in ihrem Blick nach einer Antwort auf die Frage, was los war. Doch Sylvia
Bentz wirkte seltsam unbeteiligt und gleichgültig. So gefühlskalt, als würde sie das alles nichts angehen. " (ZITAT)


https://www.instagram.com/flowers.books/?hl=de

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