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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2023

Seicht und lustig

Der frühe Vogel
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Rosa und Sebi freuen sich auf das Ende der Grünkohlsaison. Rosa bringt überzähligen Grünkohl gerne zu Heidrun, die einen Foodsaving-Stand vor ihrem Haus führt. Jeder kann sich da kostenfrei bedienen. Doch ...

Rosa und Sebi freuen sich auf das Ende der Grünkohlsaison. Rosa bringt überzähligen Grünkohl gerne zu Heidrun, die einen Foodsaving-Stand vor ihrem Haus führt. Jeder kann sich da kostenfrei bedienen. Doch damit ist jetzt Schluss, denn sie wird ermordet aufgefunden. Hobbydetektivin Rosa nimmt sich das Ganze sehr zu Herzen und unterstützt die schusselige Polizei vor Ort. Sehr zum Verdruss von Sebi, ihrem Gatten und ehemaligen Wachtmeister ebendieser Wache...

Teilweise sehr komisch, teils aber auch sehr vorhersehbar und trotz aller Seichtheit ein netter Roman für den Sommer. Ob Strand, Sofa oder Gartenliege - man entspannt damit herrlich. Ein Buch, dass man locker für ein paar Stündchen zur Seite legen kann und danach wieder in die Story hineinfindet.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Erst vergnüglich dann zäh

Schwanenritter
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Das königliche Bett im Schloss Herrenchiemsee beherbergt eine Leiche. Zuerst sieht es eher nach einem schlaftrunkenen Partygast aus, aber nein, der lebt nimmer…

Fanny Fischer ist eine ehemalige, findige ...

Das königliche Bett im Schloss Herrenchiemsee beherbergt eine Leiche. Zuerst sieht es eher nach einem schlaftrunkenen Partygast aus, aber nein, der lebt nimmer…

Fanny Fischer ist eine ehemalige, findige Lokalreporterin und nun nur noch Gästeführerin drüben im Schloss. Sie kann von ihren neuen Domizil über den See rübergucken und paddelt zu ihrer neuen Tätigkeit. Ihr Mann lässt sich scheiden, ihr Chef warf sie raus, aber deswegen gibt sie noch lange nicht auf. Schon gleich gar nicht, wenn sie nun nichtsahnend unter Mordverdacht steht und die Polizei zu dusslig ist, den wahren Täter zu ermitteln. Mit der sie sich auskennt und der Herr Kommissar auch mit ihr.
Eigentlich bietet die Geschichte viel, der Krimi schleicht sich so durch den Roman. Nur die Spannung bleibt völlig auf der Strecke. So verkommt der Schwanenritter trotz guter Ideen eher zur Bettlektüre. Ab der Mitte wird es zäh zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Hm. Nett

Fünf Tage am Meer
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Hanne versinkt laut ihrer Freundin Flo seit Monaten im Trauerkloss-Stadium, weil ihr "Max" sich aus dem Staub gemacht hat. Hanne hat derweil zwei gravierende andere Probleme und muss für eine Woche Urlaub ...

Hanne versinkt laut ihrer Freundin Flo seit Monaten im Trauerkloss-Stadium, weil ihr "Max" sich aus dem Staub gemacht hat. Hanne hat derweil zwei gravierende andere Probleme und muss für eine Woche Urlaub auf einer fiktiven Nordseeinsel machen, weil sich das Zimmer nicht mehr stornieren lässt. Dabei lernt sie Inga kennen, die von heute auf morgen die Familien-Pension ihres Vaters übernehmen muss.

Man bekommt in zwei Erzählsträngen beider Leben mit, ihre Probleme, ihre Herausforderungen und wie sie damit umgehen. Das ist eigentlich ganz amüsant, aber manchmal ziemlich breit erzählt. Vor allem anfangs, später spielt es sich ein. Eine Liebesgeschichte entwickelt sich anscheinend bei Hanna, aber nur halbherzig. Stattdessen gibt es Geschichten aus der Backstube, in der Hanna bei Inga kurzerhand einspringt.

Nett erzählt, die Figuren sind gut beschrieben, die Story nicht zu seicht, aber etliche Wiederholungen ohne das es merkbar voran geht.

Die fiktive Insel heißt Vesbö und mutet vom Namen her dänisch an. Wurde aber zwischen die ostfriesischen Inseln platziert. Das stieß mir sauer auf, denn "Vesbö" passt nicht in eine Gegend, in der Insel Oog heißt. Warum kann es nicht einfach eine schnuckelige Nordseeinsel sein und den Rest denken sich Leserinnen? Was soll das?

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Neuauflage

Die russische Herzogin (Die Zarentöchter-Saga 3)
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Es ist der letzte Band einer Trilogie, die mit „Der Zuckerbäckerin“ ihren Anfang nahm und um 1863 herum im Württembergischen spielt.

Die ersten Bände drehten sich um den Werdegang von Olga Nikolajewna ...

Es ist der letzte Band einer Trilogie, die mit „Der Zuckerbäckerin“ ihren Anfang nahm und um 1863 herum im Württembergischen spielt.

Die ersten Bände drehten sich um den Werdegang von Olga Nikolajewna Romanowa, die in diesem Buch mittlerweile die Ehefrau von Karl I. und somit Königin von Württemberg geworden ist. Sie nimmt sich ihrer Nichte Wera an. Einer äußerst eigenwilligen Großfürstin, die sich noch ziemlich kindisch verhält und so manchen Plan durcheinander bringt. Sie bringt Trubel ins Haus und lässt ihre Tante den Kummer vergessen, keine eigenen Kinder zu haben. Nebenbei erfährt man, wie Württemberg unter Olga und Karl regiert wurde. Unter anderen förderte Olga Spitäler und ähnliche gesundheitsfördernde Einrichtungen.
Der Roman ist zweigeteilt. Zunächst erfährt man viel über das Leben Olgas und ihre Wohltätigkeiten und das höfische Leben in Stuttgart. Die zweite Hälfte wird aus Weras Perspektive erzählt, die lange für geistig verwirrt gilt – zumindest unter den Höflingen. Denn sie ist wild, unachtsam und entspricht so gar nicht dem Bild einer jugendlichen Dame. Später knabbert das Schicksal heftig an ihr und sie tut einem oft leid. Gut verfasst, locker zu lesen und interessant gehalten durch viele gut recherchierte Fakten, liest es sich in einem Schwung durch.
Mir fiel allerdings auf, dass ich es schon mal gelesen hatte und machte mich schlau. Es ist eine Neuauflage, was dem Titel leider nicht zu entnehmen ist.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Miträtseln ist ein Muss

Mord am Kehlsteinhaus
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Simon Perlinger lebt in einem Dorf bei Berchtesgaden und ist seit kurzem Leiter der dortigen Kripo, zusammen mit seiner Kollegin bilden sie eine Art Außenstelle. Beide sind ausgebildete Polizeibergführer ...

Simon Perlinger lebt in einem Dorf bei Berchtesgaden und ist seit kurzem Leiter der dortigen Kripo, zusammen mit seiner Kollegin bilden sie eine Art Außenstelle. Beide sind ausgebildete Polizeibergführer und leidenschaftliche Bergfexe.

Ihr zweiter Fall dreht sich im Gebiet rund um das geschichtsträchtige Kehlsteinhaus. Es ist nur mit Bussen, per Fahrrad und zu Fuß zu erreichen. Hinauf führt ein Lift. Und diesen findet der Liftbegleiter eines Morgens völlig blutverschmiert vor. Perlinger nimmt die Ermittlungen auf und heraus kommen mehrere Delikte. Anscheinend. Kurze Zeit später findet sich eine Leiche ein, die aber nix mit dem Lift zu tun hat, aber vielleicht doch? Leibrock ist ein Meister der Sackgassen und des Miträtselnlassens. Und manche Spur erweist sich dann doch als haltbarer als gedacht, wird wieder aufgenommen. Nebenbei bekommt man etwas über die Geschichte des Obersalzberges, des Kehlsteinhauses samt Mannlsteig/-grat mit.
Einerseits ein spannender Krimi, aber auch ein ziemlich gemütlicher, der sich gut abends lesen lässt und keine Aufreger bietet. Die Spannungsbögen sind gut gesetzt, in den Pausen bekommt man etwas mehr von Perlingers Privatleben mit und das recht vergnüglich. Ich hoffe auf einen dritten Band!