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Veröffentlicht am 30.01.2018

Nette Idee, bleibt leider recht oberflächlich

Auf ewig dein
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Anna und Sebastiano führen eine "Schule für Zeitreisende" in Venedig. Unterricht findet statt in Bezug auf Mode, Waffenkunde und alle wichtigen Dinge für den Alltag in den verschiedenen Epochen.
Auch ...

Anna und Sebastiano führen eine "Schule für Zeitreisende" in Venedig. Unterricht findet statt in Bezug auf Mode, Waffenkunde und alle wichtigen Dinge für den Alltag in den verschiedenen Epochen.
Auch die Schüler kommen aus ganz unterschiedlichen Zeiten und Ländern, z.B. Fatima aus einem Harem im alten Orient, Ole aus der Wikingerzeit und dann Walter aus dem England des 16. Jahrhunderts.
Die Zeitreisenden und ihre Schüler müssen verschiedene "Aufgaben" erfüllen, um Angriffen auf den Zeitverlauf zu begegnen und wieder einen stabilen Lauf der Zeiten sicherzustellen.
Besonders im Fokus steht das Jahr 1540 und Heinrich VIII, der in England regiert. In dieses Jahr müssen Anna, Sebastiano und ihre Schüler öfter reisen und werden dabei ganz besonders brenzligen Situationen ausgesetzt.

Meine Meinung:
Die Ideen zu der Geschichte haben mich gleich angesprochen und ich hatte die Hoffnung, eine ähnlich anregende Geschichte wie in Kerstin Giers Edelsteintrilogie vorzufinden.
Die Konstruktion der phantastischen Welt ist durchaus gut und ideenreich angelegt. Es gibt viele Details, die aufeinander abgestimmt sind und beim Lesen viel Spaß machen, z.B. die Einweisung für neue Zeitreise-Schüler, die aus der Vergangenheit kommen und sich erst einmal mit den technischen Errungenschaften der Neuzeit vertraut machen müssen.
Die Mischung der Charaktere, insbesondere die Zeitreiseschüler Fatima, Ole, Walter, Jeffrey, ist sehr schön angelegt und man freut sich als Leser darauf, die Figuren besser kennenzulernen.
Darüber hinaus erscheint auch die Geschichte zunächst sehr spannend, denn es gibt einige ungeklärte Geheimnisse und bedrohliche Andeutungen, die neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung machen.

Allerdings bleibt die Geschichte im gesamten Verlauf des Romans an der Oberfläche wie auch die Figuren. Sie sind sehr eindimensional gezeichnet und entwickeln sich über die vollständige Strecke nicht wirklich weiter. Krasse Wendungen in der Handlung werden nicht motiviert und bleiben sehr unspezifisch.

Fazit:
Leider konnte das Buch meine (zugegebenermaßen hohen) Erwartungen nicht ganz erfüllen. Die schöne Idee der Zeitreiseschule blieb sehr an der Oberfläche und hatte für meinen Geschmack nicht genug Tiefe.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Sehr vielversprechender Stoff, Umsetzung allerdings eher schwach

Die Tochter des Seidenhändlers
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„Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies spielt im farbenprächtigen Vietnam der 1950er Jahre.
Nicole ist die Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin, die bei ihrer ...

„Die Tochter des Seidenhändlers“ von Dinah Jefferies spielt im farbenprächtigen Vietnam der 1950er Jahre.
Nicole ist die Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin, die bei ihrer Geburt gestorben ist, und Schwester der fünf Jahre älteren Sylvie.
Die Beziehung zwischen den Schwestern ist nicht einfach und durch Rivalitäten geprägt, vor allem als der Vater verkündet, dass Sylvie die Firma zukünftig leiten soll. Nicole soll hingegen nur einen kleinen Seidenladen im vietnamesischen Viertel der Stadt übernehmen.
Die politische Situation im Land spitzt sich darüber hinaus auch zu, denn die Vietminh, der vietnamesische Widerstand gegen die französische Vorherrschaft, können zunehmend Siege erringen.
Nicole ist hin- und hergerissen zwischen ihrer vietnamesischen und ihrer französischen Herkunft.
Sie lernt Mark, einen vermeintlichen amerikanischen Seidenhändler, kennen und verliebt sich in ihn. Auf der anderen Seite gibt es auch einen vietnamesischen Jungen, mit dem sie sich gut versteht.

Es ist ein sehr vielversprechender Stoff, den die Autorin auf über 400 Seiten behandelt. Man lernt einiges über Vietnam, die Seidenherstellung, die Konflikte zwischen französischen Besatzern und der vietnamesischen Bevölkerung.
Auch die Konflikte in der Familie, die die tragende Rolle in dem Roman spielt, sind gut angelegt. Grundsätzlich ist Nicole eine sehr sympathische Hauptperson; sie interessiert sich für die Geschichte ihrer Familie, kümmert und sorgt sich um ihre Mitmenschen.
Allerdings ist im Laufe des Buches keinerlei Entwicklung bei den handelnden Personen zu beobachten. Trotz aller schockierenden Erlebnisse (und davon gibt es im Verlaufe des Buches wahrlich einige!) ist vor allem Nicole noch genauso naiv wie zu Beginn der Handlung und hört nur unreflektiert auf das, was andere ihr sagen.
Fast hätte dies noch zu einer größeren Katastrophe geführt, aber dann gibt es doch noch das erwartete Happy End.

Alles in allem hat der Roman meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen können.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Interessanter Ansatz, in der Umsetzung ausbaufähig

Leading Mothers: Warum sich gerade Mütter eine Führungsposition zutrauen können
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Zum Inhalt:
Warum sind Eltern bzw. gerade Mütter besonders gut für eine Führungsposition geeignet?
Die Autorin befasst sich mit der Übertragung von Kompetenzen, die in der Elternschaft erworben wurden, ...

Zum Inhalt:
Warum sind Eltern bzw. gerade Mütter besonders gut für eine Führungsposition geeignet?
Die Autorin befasst sich mit der Übertragung von Kompetenzen, die in der Elternschaft erworben wurden, auf Führungspositionen z.B. in der Wirtschaft.
Hierbei nutzt sie zur Veranschaulichung „Bauklötze“ mit konkreten Beispielen aus dem Familien- und Berufsalltag.
Dieses Konzept soll verdeutlichen, warum Mütter mit ihren Kompetenzen besonders interessant und wertvoll für jedes Unternehmen sind.


Meine Meinung:
Ich fand die Idee zum Buch und das Konzept wirklich sehr gelungen und ich bin auch davon überzeugt, dass man mit den richtigen Beispielen gute Argumente dafür findet.
Die Autorin hat auch durchaus gelungene praxisnahe Beispiele in Familie und Job gebracht, mit denen man die Wahrnehmung der Mütter und des Umfelds in den Unternehmen schärfen kann.

Etwas gestört hat mich die manchmal recht vereinfachende Darstellung, insbesondere dass immer nur von Müttern die Rede war und die Autorin Vätern die erwähnten Kompetenzen nicht zusprach. Väter schienen hier eher eine „unterstützende, helfende Rolle“ zu spielen, keine Führungsrolle.
Auch war mir die Beziehung zum Kind manchmal sehr klischeehaft dargestellt und nicht immer auf modernen Erziehungsmethoden beruhend.

Darüber hinaus war auch der Schreibstil, den ich anfangs noch recht passend für das Thema fand, auf Dauer etwas störend weil sehr vereinfachend und wenig ausgewogen.

Ich hätte mir zu dem sehr wichtigen und gut ausgewählten Thema insgesamt eine etwas differenziertere Darstellung gewünscht. Gut finde ich hingegen, dass man ganz viel Stoff zum Nachdenken bekommt.


Fazit:
Das Buch greift ein aktuelles, sehr wichtiges Thema auf und bietet viel Stoff zum Nachdenken. In der Darstellung ist meines Erachtens noch Luft nach oben, um die Sichtweise etwas ausgewogener zu halten.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Nette Idee mit ein paar Lücken in der Umsetzung

Emil Igel
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Zum Inhalt:
Emil Igel möchte seinen kranken Freund Nando besuchen, doch es ist ein weiter Weg und Emil findet seine Landkarte nicht.
So verläuft er sich und nimmt den Weg über den Bach und durch den Wald, ...

Zum Inhalt:
Emil Igel möchte seinen kranken Freund Nando besuchen, doch es ist ein weiter Weg und Emil findet seine Landkarte nicht.
So verläuft er sich und nimmt den Weg über den Bach und durch den Wald, über das Feld und schließlich über den steilen Hügel.
Zum Glück trifft er andere Tiere, die ihm in gefährlichen Situationen helfen, und so kommt er wohlbehalten bei seinem Freund an und kann ihm von den großen Abenteuern erzählen.


Meine Meinung:
Ich fand die Idee des Bilderbuchs sehr nett und den Klappentext sehr vielversprechend. So haben wir das Buch unserer Tochter (fast 3) auch schon einige Male vorgelesen.
Beim Vorlesen haben wir festgestellt, dass wir zusätzlich zum vorzulesenden Text immer einiges erklären müssen. Ohne den Klappentext hätte man z.B. nicht gut verstehen können, dass Emil Igel zu seinem Freund aufbricht, und warum? Welche Karte sucht er denn?
Insgesamt enthält der Text einige Lücken, die man sich zusammenreimen muss (auch anhand der Bilder).

Die Bebilderung ist sehr liebevoll und niedlich gemacht. Für unsere Tochter war allerdings auch nicht immer alles zu verstehen, weil z.B. der Igel in unterschiedlichen Schritten in der zeitlichen Abfolge auf einer Seite abgebildet ist. So kam gleich die Frage, wer denn die anderen Igel seien.

Die Botschaft rund um die Tiere, die dem Igel helfen, und wie er sich schließlich auch traut, all die Abenteuer zu bestehen, ist aber durchaus gelungen.


Fazit:
Die Idee für das Bilderbuch ist wirklich sehr nett, in der Umsetzung hätten wir uns noch mehr Sorgfalt und etwas weniger Lücken gewünscht.



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Veröffentlicht am 15.09.2023

Märchenhafte Fantasygeschichte mit sympathischer Protagonistin

Der Ruf des weißen Pfaus
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Zum Inhalt:
Feline ist alles andere als begeistert, als sie ihre Sommerferien in einem alten Herrenhaus bei ihrer Großmutter verbringen soll, an die sie sich gar nicht erinnern kann. Im großen labyrinthartigen ...

Zum Inhalt:
Feline ist alles andere als begeistert, als sie ihre Sommerferien in einem alten Herrenhaus bei ihrer Großmutter verbringen soll, an die sie sich gar nicht erinnern kann. Im großen labyrinthartigen Garten würde sie sich immer verlaufen, wäre da nicht der Junge Pavo, der ihr hilft hindurchzufinden und der auch sonst sehr nett ist. Doch für Felines Geschmack hängt er viel zu sehr an den Pfauen, die dort frei herumlaufen und die ihr so gar nicht behagen.
Doch nicht nur ist der Garten verwildert, es passieren auch sonst merkwürdige und fantastische Dinge in Haus und Garten, die Feline sich nicht mit gesundem Menschenverstand erklären kann.


Meine Meinung:
Das Buch lässt sich grundsätzlich sehr flüssig und schnell lesen und ich bin mit Feline als Protagonistin schnell warm geworden.
Mir war am Anfang allerdings nicht ganz klar, dass es sich um eine Fantasygeschichte handelt, daher war ich überrascht, dass sich immer mehr unwirkliche und märchenhafte Dinge ereignet haben.
An sich ist die hier gezeichnete Welt anfangs aber durchaus stimmig und die Geschichte besticht durch manch originellen Einfall und auch durch Situationskomik.

Pavo und Feline sind ein gutes Team und man kann sich gut vorstellen, wie die beiden gemeinsam auf ihre Entdeckungstouren gehen.

Am Ende fand ich manche Entwicklung jedoch etwas unvermittelt oder übertrieben und ich konnte mich nicht zu 100 % darauf einlassen.


Fazit:
Insgesamt eine schöne Idee für eine Geschichte, die für mich in der Umsetzung noch ein wenig Luft nach oben hat.



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