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Veröffentlicht am 03.10.2023

Den Wald mit allen Sinnen erleben

Frederick und seine Freunde - Komm, wir erkunden den Wald
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Ein schönes Bilderbuch für die Jüngsten, das dazu animiert, den Wald mit allen Sinnen zu erleben.

Die Illustrationen sind in "Frederick-Manier" gehalten und wunderschön. Es gibt viel zu sehen, die Bilder ...

Ein schönes Bilderbuch für die Jüngsten, das dazu animiert, den Wald mit allen Sinnen zu erleben.

Die Illustrationen sind in "Frederick-Manier" gehalten und wunderschön. Es gibt viel zu sehen, die Bilder unterstützen den Text sehr gut, aber sie sind nicht zu überladen, so dass alles gut wahrgenommen werden kann. Der Text ist in die Bilder eingebettet. Teils ist der Text gereimt, so dass er sich leicht einprägt.

Frederick erkundet mit seinen Freunden den Wald. Es geht um das Riechen, Sehen, Hören, Schmecken und Fühlen. Zu jedem Sinnesorgan bzw. Sinneseindruck gibt es Beispiele, die man mit den Kindern auch im Wald erleben kann. Es wird etwas über den Wald und die Tiere, die darin leben vermittelt und natürlich gibt es Informationen über Mäuse.

Ein tolles Sachbuch für die Kleinsten, das auch neben der Lektüre noch viel Anregung bietet. Wir sind mit unseren Lütten in den Wald gegangen, haben Situationen aus dem Buch nachgestellt und auf unsere Sinne geachtet. Die besondere Gestaltung der Bilder regt zum nachbasteln bzw. nachgestalten von Bildern an.

Uns gefällt das Buch ausgezeichnet.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Lilous Welt

Innerlich bin ich aus Lakritze
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Lilou hat Synästhesie, d.h. sie nimmt vieles zugleich wahr und vermischt diese Sinneseindrücke. Außerdem lebt sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter in Berlin in bescheidenen Verhältnissen. Das Café der ...

Lilou hat Synästhesie, d.h. sie nimmt vieles zugleich wahr und vermischt diese Sinneseindrücke. Außerdem lebt sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter in Berlin in bescheidenen Verhältnissen. Das Café der Mutter ist aber ein fröhlicher Ort, der Rückhalt bietet. Der Schulalltag ist nicht ganz so einfach, aber sie möchte sich über ihr Mischmaschi, wie sie ihre Wahrnehmung nennt, niemanden einweihen. Sie hat Angst vor Mobbing.

Als eines Tages der Großvater verunglückt und zur Pflege bei ihnen einquartiert wird, ändert sich etwas im Leben. Lilo hat den Mann noch nie gesehen, die Familie war zerstritten. In den nächsten Wochen geschieht viel, Lilou wird mutiger, nähert sich dem Großvater aber auch Klassenkameraden an. Die neuen Beziehungen stärken sie und verändern einiges im Leben.

Wir begleiten hier die kleine Lilou für eine Zeit, das Buch endet mit einem schönen Moment, aber auch offenen Strängen. Das ist sehr passend für die Geschichte und die Entwicklung, die die Figuren durchleben. Nicht alles ist schön, aber Glück ist manchmal auch, was man draus macht.

Die Sprache ist bildhaft, kinderecht und eignet sich zum Selbstlesen bzw. zum gemeinsamen Lesen. Aufgelockert wird der Text durch gelegentliche Illustrationen von Lilou. Gerne malt sie sich ihre Wunsch- bzw Traumwelten auf, diese sind hier zu sehen. Die einzelnen Figuren aber auch Situationen sind toll beschrieben, im Kopf entstehen beim Lesen viele Bilder.

Eine wunderschöne Geschichte über Normalität und Anderssein, Freundschaft und Familienbeziehungen. Empfehlenswert

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Vorschnelle Urteile

Der war's
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Trouble in der 6a. Immer wieder wird die beliebte Klassensprecherin Marie Opfer eines Diebes. Die besonderen Supersandwiches, die ihre Mutter immer für sie macht werden gestohlen. Die Kinder sind empört, ...

Trouble in der 6a. Immer wieder wird die beliebte Klassensprecherin Marie Opfer eines Diebes. Die besonderen Supersandwiches, die ihre Mutter immer für sie macht werden gestohlen. Die Kinder sind empört, aber auch neugierig, was hinter all dem steckt. Wer ist der Dieb? Es dauert gar nicht lange, da machen Gerüchte die Runde und der Neue in der Klasse wird als Täter abgestempelt. Ehe man sich versieht, bricht über die sozialen Medien ein Shit Storm über den Jungen herein. Die spannende Geschichte spiegelt den Alltag der Kinder gekonnt und authentisch wieder. Ein etwas verpeilter Klassenlehrer sorgt immer wieder für eine Prise Humor. Die Kinder besinnen sich aber und wollen die Situation erwachsen klären. Sie möchten ein Gerichtsverfahren nachspielen und die Wahrheit ergründen. Hierzu bereiten sie sich gut vor, sie haben Spaß daran alles möglichst echt zu gestalten. Dabei werden einige Rollen neu verteilt. Die Stillen werden mutig, redselig und übernehmen Verantwortung. Nicht jeder ist so wie man ihn eingeschätzt hat. Auch die Lösung des Falls ist eine gelungene Überraschung.

Die spannende Geschichte ist mit etwas Humor durchsetzt und macht Spaß zu lesen. Hier können Kinder sich wiederfinden und etwas dazu lernen. Die Themenvielfalt ist gekonnt in die Geschichte eingebettet und wird im Anhang nochmals aufgegriffen. Auf den letzten knapp 30 Seiten werden alle Fragen rund um ein Strafverfahren super erklärt. (Wer ermittelt?, Wer entscheidet?...)

Freundschaft, Mobbing, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeit und Verfahrensfairness sind die wichtigsten Themen, die hier aufgegriffen werden.
Die Illustrationen sind farblich zurückhaltend in grau, braun, orange und gut gelungen. Sie unterstützen die Geschichte und die Figuren sind klar zu erkennen und zuzuordnen. Die kurzen Kapitel und die übersichtliche Textmenge pro Seite sind für Erstleser sehr geeignet und bieten Anreize zum Weiterlesen.
Ein klasse Kinderbuch, das wir gerne weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Spannung im alten Korea

Der Rote Palast
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Dieser Roman bewegt sich innerhalb mehrerer Genres: Fantasy, historisches, Krimi und Infos zur koreanischen Kultur werden hier gut gemixt und verbinden sich zu einem spannenden Roman, der bestens unterhält. ...

Dieser Roman bewegt sich innerhalb mehrerer Genres: Fantasy, historisches, Krimi und Infos zur koreanischen Kultur werden hier gut gemixt und verbinden sich zu einem spannenden Roman, der bestens unterhält.


1758 ist das Leben in Korea nicht einfach für Frauen, insbesondere für uneheliche Töchter. Das Mädchen Hyeon hat hart gearbeitet und viel gelernt, um eine Stelle als Palast Krankenschwester zu erhalten. Sie möchte gerne die Anerkennung ihres Vaters erhalten, der sie nur abfällig beachtet. Doch ehe sie sich versieht, wird sie in Intrigen und Geheimnisse involviert. Als in einer Nacht vier junge Frauen ermordet werden, wird ihre ehemalige Mentorin schnell als Tatverdächtige verhaftet. Im alten Korea wurde noch Folter angewandt und Hyeon möchte dieses Schicksal gerne von der Lehrerin abwenden. Sie beginnt insgeheim zu ermitteln. Schon sehr bald ist der junge Mann Eojin mit von der Partie, der für die Polizei arbeitet, was Hyeon zunächst nicht weiß. Beide Protagonisten müssen vorsichtig sein und ihr Tun verbergen, weil sie sonst in Schwierigkeiten geraten würden.


Ein spannendes Abenteuer mit einem Schuss Romantik, das immer wieder mit verschiedenen Wendungen überrascht. Die Figuren sind bis in die Nebenschauplätze gut ausgearbeitet und machen teilweise eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Der Erzählstil ist flüssig und mitreißend. Die sympathische Hyeon hat einiges auszuhalten und es hat mir Spaß gemacht, sie zu begleiten. Informationen über Korea und das Machtgefüge im Königspalast werden nebenbei vermittelt ohne die Geschichte trocken zu machen oder zu verlangsamen. Der Spannungsbogen im Kriminalfall ist hoch und am Ende werden alle Fragen zufriedenstellend geklärt.


Empfehlenswert

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Veröffentlicht am 22.08.2023

über das Rauhe Haus

Matze macht fette Beute
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Dieser Jugendroman verbindet die fiktive Geschichte des Jungen Matze mit der reale Geschichte des Rauhen Hauses in Hamburg. Dieses Unternehmen der Diakonie arbeitet auch heute noch im Bereich der Kinder- ...

Dieser Jugendroman verbindet die fiktive Geschichte des Jungen Matze mit der reale Geschichte des Rauhen Hauses in Hamburg. Dieses Unternehmen der Diakonie arbeitet auch heute noch im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe an vielen Standorten in Hamburg und Schleswig Holstein. Die Arbeit dort orientiert sich noch heute am biblischen Auftrag zur Nächstenliebe und am christlichen Menschenbild. Die Kinder, die damals das Glück hatten dort aufgenommen zu werden, erhielten Essen, Kleidung, Bildung und durften, wenn sie erwachsen wurden, einen Beruf lernen. Der Autor hat Quellen und Aufzeichnungen von Hinrich Wichern genutzt, um nah an den Begebenheiten zu bleiben.

Das Buch ist für Kinder ab 9 Jahren und kurzweilig und spannend geschrieben. 1833 lebt der 12jährige Matze im Hamburger Gängeviertel. Aufgrund seiner Armut wird er zum Dieb. Als er erwischt wird droht ihm Zuchthaus. Doch er hat Glück und landet im Rauhen Haus. Hier trifft er auf J..H. Wichern, den Gründer des Hauses. Er begegnet ihm ganz anders als andere Erwachsene, vom Glauben getragen will er den Kindern helfen und ist sehr zugewandt. Das neue Leben und die Erfahrungen die Matze macht, verändern ihn. Gerne möchte er dieses Leben auch für seinen kleinen Bruder. Doch ihn nachzuholen birgt einige Gefahren für Matze, er könnte alles verlieren.

Matzes fette Beute bezieht sich nicht auf das Diebesgut, sondern das, was er im Rauhen Haus so reichlich erhält.

Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, das ist für Kinder gut geeignet, so kann man immer eine sinnvolle Pause einlegen oder auch gut mal eine Passage vorlesen. Die Geschichte rund um Matze ist sehr einfühlsam, aber auch spannend geschrieben. Seine Wandlung, sein wachsender Glaube und auch sein großes Ziel für sein späteres Leben sind gut wiedergegeben. Der Text ist fesselnd und die Handlung wirkt authentisch. Wichern und seine Frau sind gut gezeichnet, sie wirken glaubwürdig, ihre Ideale sind gut herausgearbeitet. Das Leben für Kinder vor 200 Jahren wird gut beschrieben. Die Verbindung der fiktiven Geschichte mit den realen Fakten ist hier sehr unterhaltsam geglückt. Den Kindern und mir hat das Buch sehr gut gefallen, wir empfehlen es gerne weiter.

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