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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2024

Alpenfeeling und Spannung

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Chefinspektor Bernhard Krammer ermittelt in Österreich - und in diesem Fall auch noch bezüglich seiner beruflichen Partnerin. In deren Wohnung wird eine Leiche gefunden - und von der Kollegin fehlt jede ...

Chefinspektor Bernhard Krammer ermittelt in Österreich - und in diesem Fall auch noch bezüglich seiner beruflichen Partnerin. In deren Wohnung wird eine Leiche gefunden - und von der Kollegin fehlt jede Spur.
Auf der deutschen Seite ermittelt Alexa Jahn - die Tochter von Krammer.
Sowohl beruflich als auch privat müssen sich die Beiden erst aufeinander eingrooven.

Ich mag die Atmosphäre in dem Buch, angesiedelt im Grenzgebiet in den Alpen.
Band Vier der Reihe ist wieder sehr spannend - es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit und es hat ein wenig gedauert, bis ich die Verknüpfung zu den Personen der Gegenwert herstellen konnte.
Eigenartigerweise standen mir die beiden Personen emotional deutlich näher als die beiden Hauptcharaktere, das Tochter-Vater-Gespann. Zu dem konnte ich keine wirkliche Nähe aufbauen.

Insgesamt gute Unterhaltung, zwischendrin ein paar Längen, aber dennoch sehr spannend.

Veröffentlicht am 03.12.2023

Australischer Regenwald-Mystery-Thriller mit einigen Längen

Der flüsternde Abgrund
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Hier hatte mich mal wieder das Cover: der feuchte australische Regenwald sprang mich da förmlich an und auch als Thrillerort habe ich mir das sehr spannend vorgestellt.

Im Buch kehrt Callum Haffenden ...

Hier hatte mich mal wieder das Cover: der feuchte australische Regenwald sprang mich da förmlich an und auch als Thrillerort habe ich mir das sehr spannend vorgestellt.

Im Buch kehrt Callum Haffenden nach dreißig Jahren zurück in sein Heimatdörfchen. Man sagt, im australischen Regenwald werden durch ein unheimliches Flüstern Kinder magisch angezogen und zum Springen von Klippen verführt. Der Part driftet etwas in die Mystery-Schiene ab, aber nicht so stark, dass ich als "eher Thriller-Leserin" davon genervt gewesen wäre.

Callum ist dabei, als eine Leiche geborgen wird und man ahnt gleich, dass das wohl kein natürlicher Tod war. Callum versucht herauszufinden, was geschehen ist und macht sich damit im Örtchen gar keine Freunde. Ganz langsam entblättert sich auch die Story, was früher geschehen war.

Leider etwas zu langsam, das Buch hatte streckenweise schlimme Längen. Ein richtiger Spannungsaufbau fand für mich nicht statt, gefühlt gab es doch auch einige Schleifen. Es bliebt lange Zeit alles so fürchterlich nebulös, immer nur Andeutungen - nicht ganz mein Geschmack bei einem Thriller. Überhaupt bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt ein Thriller ist.

Die Auflösung und den Abschluss fand ich hingegen sehr gelungen, das war voll nach meinem Geschmack. Es war auch schön schlüssig und hat mich im Rückblick dann wieder mit dem zögerlichen Verlauf versöhnt, weil alles so stimmig war.

Nichtsdestotrotz hätte das Buch für mich etwas mehr Fahrt gebraucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2023

Pferde und Teenie-Nöte und noch viel mehr

Herzensfreundinnen
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Nach Goldschwestern ist Herzensfreundinnen nun der zweite Band um den Reiterhof Waldhof.
Dieses Mal liegt der Fokus auf Miri.
Miri steht auf Shoppen und Beautykram - aber nun ist alles anders.
Ihre ehemals ...

Nach Goldschwestern ist Herzensfreundinnen nun der zweite Band um den Reiterhof Waldhof.
Dieses Mal liegt der Fokus auf Miri.
Miri steht auf Shoppen und Beautykram - aber nun ist alles anders.
Ihre ehemals besten Freundinnen haben andere Interessen, ihr Vater ist dienstlich im Ausland und ihre Mutter fährt voll auf Yoga und Räucherstäbchen ab. Zu allem Übel hat ihr Vater ihr auch noch (aus schlechtem Gewissen über die Abreise) zwei Zirkusponys geschenkt.
Wenn Miri eines nicht ist, dann doch wohl ein Pferdemädchen!

Das Buch ist eine in sich abgeschlossene Geschichte und kann man es unabhängig von Band eins lesen. Es gibt aber natürlich immer wieder Begegnungen mit den Personen, die in Band eins die Hauptrolle gespielt haben und die eine Geschichte haben. Auch wenn man diese nicht zwingend kennen muss, weil sie hier in Band 2 keine wirkliche Rolle spielt, versteht man aber unter Umständen die Zusammenhänge nicht ganz so gut. Ich würde die Bücher nacheinander lesen und nicht quer einsteigen.

Miri als neue Hauptperson gefällt mir gut. Sie ist Dreizehn und mitten in der Pubertät und das Gefühl, nicht genau zu wissen, wo man steht, seinen eigenen Haltung zu finden samt Gefühlschaos, doofen Eltern - das wurde hier wunderbar transportiert. Miri ist mir sympathisch - gerade weil sie nicht so schrecklich perfekt ist. Sie macht ziemlich viel Quatsch, auch Dinge, die nicht in Ordnung sind, nicht nur lustigen Quatsch, sie verliebt sich, aber alles ist so schrecklich schwierig.
Dazu das Pferde-Setting, eine schöne Kombination.

Was mir nicht so gut gefallen hat: das Buch will ganz schön viel. Gefühlt sind alle Themen, die uns aktuell umtreiben, verarbeitet. Das war mir für 244 Seiten eindeutig zu viel des Guten. Zeitweise hatte ich auch das Gefühl, dass hier eine Liste abgearbeitet wird, weil das Thema jetzt nun auch noch abgearbeitet werden muss und dann ein Fokus auf Szenen gelegt wurde, der für mich völlig übertrieben war.
Zudem passt die Altersempfehlung von elf Jahren seitens des Verlags meines Erachtens nicht. Zu viel Liebe, zu viel Details über Social Media, es spiegelt nicht die Lebenswirklichkeit von Elfjährigen (also zumindest von meiner Elfjährigen, das kann ich natürlich nicht verallgemeinern). Eine Szene im Buch fand ich sogar total befremdlich und sehr unpassend für Elfjährige (wobei ich sie genau genommen grundsätzlich daneben fand).

3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Gar nicht so lustig

Bissle Spätzle, Habibi?
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Bei dem Titel ist mir sofort "Maria, ihm schmeckt´s nicht" in den Sinn gekommen.
Und ich habe auch hier ein lustiges, harmloses Buch über Essen, unterschiedliche kulturelle Einstellungen, gepaart mit Klischees ...

Bei dem Titel ist mir sofort "Maria, ihm schmeckt´s nicht" in den Sinn gekommen.
Und ich habe auch hier ein lustiges, harmloses Buch über Essen, unterschiedliche kulturelle Einstellungen, gepaart mit Klischees und eine schöne Love-Story erwartet.
Oder wie es das Buch sagt: "Hast du Lust auf eine zauberhafte Liebesgeschichte mit sprühendem Humor und feinfühligem Zeitgeist?"

Hm. Das trifft für mich das Buch nicht.
Für mich war es mehr ein Einblick in die Zerrissenheit von Kindern und jungen Menschen, die den Erwartungen von Eltern und familiärem Umfeld gerecht werden wollen, aber dennoch für sich einen anderen, modifizierten Lebensentwurf haben.

Amaya ist ein junge Frau, die es allen recht machen will. Als Muslimin in einen Atheisten verliebt, noch dazu einen Schwaben und ständig der Druck der Eltern, doch einen passenden Schwiegersohn zu präsentieren. Schließlich ist inzwischen sogar schon die jüngere Schwester verheiratet! Und im Laufe des Buches reitet sie sich immer weiter in eine Lügengeschichte, die nicht gut gehen kann...

Ab und an gab es witzige Stellen, aber im Grunde fand ich den Grundklang des Buches eher ernst.
Ausführlich wurde auch die Kindheit Amayas beschrieben, die auch von Ausgrenzung geprägt war.
Bei der Love-Story fand ich die Geduld und das Verständnis ihres Freundes irgendwann unglaubwürdig - aber gut, es soll ja ein Liebes-Roman sein.

Gut hat mir gefallen, dass ich mich schon in Amaya hineinversetzten konnte. Auch wenn klar war, dass ihre Aktionen keine gute Ideen waren, so habe ich schon nachvollziehen können, warum sie so handelt. Es war für mich nicht komplett realitätsfern, ich kann aber überhaupt nicht beurteilen, wie es sich tatsächlich anfühlt, mit so vielen Erwartungen aufwachsen und leben zu müssen.

Ach ja - was mir an dem Buch auch gut gefallen hat: dass es noch einen Charakter gab, der sich ebenfalls verleugnet hat, um elterlichen Erwartungen gerecht zu werden - aus ganz anderen Gründen. Das hat die Thematik geöffnet und nicht reduziert auf Zuwanderungsgeschichte.

Insgesamt fand ich die Charaktere schön ausformuliert, besonders gut haben mir Amayas Geschwister und ihre beste Freundin gefallen.

Ein Fazit fällt mir relativ schwer, weil ich mit ganz anderen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.12.2021

Spannende Grundidee, etwas arg vollgepackt

Reality Show
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Die Grundidee des Buches finde ich total spannend.
Es ist Weihnachten und zur Prime Time läuft auf allen Programmen eine Show, die Reality Show.
Man kann nichts anders sehen - und es ist Trash Fernsehen ...

Die Grundidee des Buches finde ich total spannend.
Es ist Weihnachten und zur Prime Time läuft auf allen Programmen eine Show, die Reality Show.
Man kann nichts anders sehen - und es ist Trash Fernsehen auf einem neuen Level.
Die Fernsehzuschauer werden zum Richter und die Angeklagten sind die Reichen und Mächtigen der Nation. Vieles was sie tun, ist nach unserem Recht legal, die moralische Seite steht auf einem anderen Blatt und an Heilig Abend wird nun abgerechnet.
Die Angeklagten sind Geisel und unfreiwillig die Hauptdarsteller der Show - und der Fernsehzuschauer bzw. Zuschauerin bekommt die Macht und darf das Urteil sprechen.
Gruselig, sehr gruselig, das Szenario - und sehr realistisch geschildert. Zumal die Vergehen der Angeklagten Teil unserer Lebensrealität sind.

Die Fädenzieher im Hintergrund lernt man natürlich auch ausgiebig kennen, auch das fand ich interessant, da hier völlig unterschiedliche Charaktere zum Zuge kamen.

Allerdings war das Buch auch anstrengend. Es wurden unzählige Charaktere eingeführt, das hat es schwierig gemacht, den Überblick zu behalten.
Und nach den ersten Anklagen hat sich der Plot dann doch auch wiederholt - etwas langatmig und dann auch nicht mehr so spannend.

Zum Abschluss gab es nochmal eine überraschende Wendung - die mich völlig überrascht hat, die aber einem Realitätscheck nicht standhalten kann. Das war mir einfach zu unrealistisch.

3,5 Sterne.