Cover-Bild Die Unbestechliche
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21,99
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 30.11.2023
  • ISBN: 9783471360613
Waltraud Horbas

Die Unbestechliche

Roman | Ein Roman voller Zeitgeschichte, der auf den journalistischen Erinnerungen von Maria von Welser, der Macherin von "ML Mona Lisa“, basiert

Die Geschichten liegen auf der Straße ...
... und auf dem Frühstückstisch, direkt neben dem Kaffeebecher des Vaters. Sie kommen in Form eines unscheinbaren, raschelnden, grau schimmernden Papiers, das noch leicht nach Druckerschwärze riecht. Für Alice sind Zeitungsartikel von klein auf Fenster zur Welt, und so steht schon früh ihr Berufswunsch fest: Sie will Reporterin werden. Als sie mit 21 Jahren als Volontärin bei einem Lokalblatt antritt, beginnt eine abenteuerliche Reise durch die deutsche Medienlandschaft der 70er-Jahre. Doch die Gesellschaft mitgestalten zu wollen, ist keine leichte Zielsetzung – schon gar nicht für eine junge Frau mit Kind. Immer wieder werden ihr Steine in den Weg gelegt, vor allem von einem ihrer machtverliebten Chefs. Schnell begreift Alice, dass noch mehr zu dem Beruf der Journalistin gehört als der feste Wille und ein geschickter Umgang mit Menschen und Wörtern.

Ein Roman voller Zeitgeschichte, der auf den journalistischen Erinnerungen von Maria von Welser, der Macherin von ML Mona Lisa , basiert

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Geschichte wiederholt sich

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Im Mittelpunkt der Handlung steht Alice, die 1968 für ihren Traum kämpft, Journalistin zu werden, obwohl sie jung geheiratet und eine Tochter bekommen hat, was damals noch viel schwieriger mit der Berufstätigkeit ...

Im Mittelpunkt der Handlung steht Alice, die 1968 für ihren Traum kämpft, Journalistin zu werden, obwohl sie jung geheiratet und eine Tochter bekommen hat, was damals noch viel schwieriger mit der Berufstätigkeit vereinbar war als heute. Denn schafft sie es, einen Volontariatsplatz in München zu bekommen und sich, auch mit Unterstützung der wenigen anderen weiblichen Mitarbeiterinnen, sich gegen die skeptischen und dominanten Männer zu behaupten und sich selbst treu zu bleiben. Dafür muss sie aber natürlich auch viele Entbehrungen auf sich nehmen.

Ich fand es sehr interessant, in die politisch und gesellschaftlich sehr ereignisreiche Zeit ab 1968 abzutauchen. Viele wichtige, und auch manche mittlerweile etwas in Vergessenheit geratene, Ereignisse eines Abschnittes wurden zu Beginn im Nachrichtenstil wiedergegeben, was sehr hilfreich war, um die Erinnerung aufzufrischen und alles richtig einordnen zu können. Dabei habe ich auch festgestellt, dass so einiges, was Alice und ihr Umfeld damals beschäftigte, auch in letzter Zeit wieder aktuell war. Krankheitswellen, Flutkatastrophen, das Attentat auf Israelis bei den Olympischen Spielen durch Palästinenser, mangelndes Vertrauen der Bevölkerung in Politik und Presse, das Einsparen von Öl und (leider nur damals) damit verbundene autofreie Sonntage auf den Autobahnen, etc. Und auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist immer noch Thema. Das fand ich aus heutiger Perspektive alles sehr interessant. Alice als Hauptperson, die von Maria von Welser, inspiriert ist, war mir sehr sympathisch, wie sie ihren Weg geht, ohne sich unfairer Mittel zu bedienen. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und man kann sich auch ohne große Kenntnisse der jüngeren deutschen Geschichte gut zurechtfinden und die Zusammenhänge verstehen.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Eine Frau geht ihren Weg

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Maria von Welser hat mir ihrer Co-Autorin Waltraud Horbas einen packenden Roman über eine junge Frau im journalistischen Alltag der 60er und 70 er Jahre verfasst.

1968 ist Alice, die Hauptprotagonistin ...

Maria von Welser hat mir ihrer Co-Autorin Waltraud Horbas einen packenden Roman über eine junge Frau im journalistischen Alltag der 60er und 70 er Jahre verfasst.

1968 ist Alice, die Hauptprotagonistin des Romans gerade 21 Jahre, als sie eine begehrte Stelle bei einer lokalen Zeitung in München bekommt. Alice sieht sich fortan mit einer Welt voller Sexismus, Konkurrenzkampf und den allgemeinen Tücken des Alltags einer jungen Frau konfrontiert. Nur durch immensen Ehrgeiz schafft sie es, sich in der Welt des Journalismus durchszusetzen und sich immer weiter nach oben zu kämpfen. Neben diesen beruflichen Herausforderungen muss Alice sich zudem um ihre kleine Tochter kümmern, der Vater spielt lange Zeit keine Rolle.

Besonders beeindruckt hat mich Alice mit ihrem starken und unbändigen Willen, das Leben zu meistern. Sie ist eine starke Frau, die ihren Weg geht. Alleinerziehende, berufstätige Frauen haben es auch heute in der Gesellschaft noch schwer, aber Alice hatte es um 1968 nochmal um einiges schwerer. Umso beeindruckender ist es, wie sich ihren Weg geht und sich auch nicht von gesellschaftlichen Normen oder Erwartungen lenken lässt.
Spannend ist ebenfalls die Beimischung der politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit. Durch diese Einflechtungen kann der Leser Alice noch besser verstehen.

Klare Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 16.12.2023

Eine mutige Frau geht ihren Weg

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Was für eine Geschichte! Alice ist eine absolut sympathische Hauptfigur, die ihren privaten und beruflichen Weg finden muss. Kurz wird immer mal angeschnitten, was es als Frau für Organisation bedeutet, ...

Was für eine Geschichte! Alice ist eine absolut sympathische Hauptfigur, die ihren privaten und beruflichen Weg finden muss. Kurz wird immer mal angeschnitten, was es als Frau für Organisation bedeutet, wenn man Kinder und Beruf unter einen Hut bringen muss. Das Hauptthema ist aber Alice beruflicher Weg, sie lernt das sie umsichtlich sein muss und die Geschichten nicht aus ihrem Empfinden heraus 1 zu 1 weitergeben kann. Sie lernt die Geschichten aber so wiederzugeben, dass man das Ungesagte zwischen den Zeilen erkennen kann - und damit die Wahrheit, die die Geschichte verdient. Am bedeutendsten für ihre Karriere wird die Geschichte um die Frau des Politikers - die zum einen trotz aller Widerstände "on Air" geht und zum Anderen Alice vielleicht die Augen für ihr eigenes Leben, ihre Wünsche und Träume öffnet. Tolles Cover und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Interessantes Zeitzeugnis

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Basierend auf den journalistischen Erinnerungen von Maria von Welser führt uns Waltraud Horbas zurück in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. „Die Unbestechliche“ ist in drei Teile gegliedert, jedem ...

Basierend auf den journalistischen Erinnerungen von Maria von Welser führt uns Waltraud Horbas zurück in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. „Die Unbestechliche“ ist in drei Teile gegliedert, jedem Teil sind die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse in Kurzfassung vorangestellt. Viel ist passiert in diesen Jahren, von den Studentenunruhen, der Ölkrise und auch dem Terror, der den Olympischen Spielen in München ihre Leichtigkeit nahm, wird berichtet, um nur einiges herauszupicken. Diese bewegten Jahre bilden den Hintergrund der Geschichte um eine junge, zielstrebige Frau, deren Gespür für Menschen eine wichtige Grundlage ist, um journalistisch erfolgreich zu sein.

Meine anfänglichen Befürchtungen, dass es sich hier um eine trockene, nüchterne Aneinanderreihung der damaligen Ereignisse handelt, erwiesen sich als unbegründet.

Die 21jährige Alice schnuppert als Volontärin bei einem Lokalblatt Zeitungsluft. Als Mutter einer kleinen Tochter ist es für sie nicht einfach, Beruf, der ihr bald Berufung ist, und Kind unter einen Hut zu bringen. Ein Ehemann ist schon vorhanden, der aber treibt sich als Fotograf lieber in der großen weiten Welt herum. Noch in den 70ern beherrschen die Männer die Arbeitswelt, einer Frau wird nicht allzu viel zugetraut. Aber Alice ist zielstrebig, ihr Weg ist mitunter sehr steinig und doch lässt sie sich nicht unterkriegen. Sie entlockt ihren Gesprächspartnern Interessantes, nachdem sie sich die nichtssagenden Plattitüden geduldig angehört hat, um danach zum Wesentlichen zu kommen. Wenn etwa die Ehefrau eines aufstrebenden Politikers zunächst ihre einstudierten Floskeln wiedergibt und im Laufe des von Alice geschickt gelenkten Interviews meint „…eine Unsichtbare. So nenne ich diese Frauen, die langsam von ihrer Ehe absorbiert werden, bis sie mit den Schatten verschmelzen…“ so ist das eine Aussage, die betroffen macht und nur allzu treffend das damalige Frauenbild einfängt.

„Die Unbestechliche“ ist ein spannender Einblick in die journalistische Arbeit aus der Sicht einer jungen Frau, die in der Männerwelt bestehen will und sich durch nichts und niemanden unterkriegen lässt. Und dabei ihr Leben mit Kind meistert. Maria von Welser hatte ich beim Lesen schon vor Augen, sie ist seit „Mona Lisa“ der Inbegriff einer informierten, kritisch hinterfragenden, selbstbewussten und selbständigen Frau. In Zusammenarbeit mit Waltraud Horbas ist ihr ein lesenswertes Buch gelungen, das man nicht so schnell vergisst.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Spannende Zeit, wunderschön beschrieben

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Das Cover ist ungewöhnlich, mutig, und graphisch bis ins Detail durchdacht - spricht mich sehr an. Kleiner Makel für den älter werdenden Menschen: die weiße Schrift auf dem dunkelgelben Untergrund säuft ...

Das Cover ist ungewöhnlich, mutig, und graphisch bis ins Detail durchdacht - spricht mich sehr an. Kleiner Makel für den älter werdenden Menschen: die weiße Schrift auf dem dunkelgelben Untergrund säuft etwas ab, aber ich wollte ja auch nicht nur den doch eigentlich sehr ansprechenden Klappentext lesen...
Das Thema ist leider aktueller denn je (Alleinerziehend = schlechterer Job, schlechter bezahlt, drohender sozialer Abstieg, Sexismus im beruflichen Alltag ...). Ein interessanter Ansatz, es in dieser Form umzusetzen, angelehnt an verschiedene berufliche Erfahrungen Maria von Welsers und in die 60er und 70er Jahre situiert. Maria von Welser arbeitet in einem von ihr verfassten Epilog heraus, welche Anteile des Romans tatsächlich ihre damalige persönliche Situation wiedergeben und welche Anteile der Handlung und der Protagonistin - Alice - von der Autorin, Waltraud Horbas, schlicht erfunden und liebevoll in Szene gesetzt wurden.
Die Zeitungsmeldungen gleich zu Beginn lassen erkennen, dass nicht nur Sexismus und Frauenrechte heute noch genauso aktuell sind. Es ist schlicht erschreckend, wie viele der damaligen "Themen" bis jetzt unsere Gesellschaft prägen, wie bewusst z.B. damals seitens der Springer-Presse Ängste geschürt werden um politische Abläufe zu beeinflussen. Die Rolle der Presse und die auch damals betriebene Desinformation wird über die einfache Sprache einer beharrlichen jungen Frau sehr schön vermittelt. Das betrifft das Engagement und den Ethos, mit dem damals Journalismus betrieben wurde und der heute zum Glück noch einen hohen Stellenwert hat aber eben (nicht nur) von "Click-Zahlen" und durch die vielen scheinbar lesenswerteren Influencer und Trolls gefährdet wird.
Alice versucht weiterzukommen, sie reibt sich an der damaligen Realität der Zeitungsmacher und der Antrieb ist spürbar: welche Themen werden in einem Lokalblatt publiziert und wie komme ich aus dieser Misere raus - wie gelingt es mir, tatsächlich die Gesellschaft in ihren vielen Nuancen mitzugestalten.
Alice ist eine sympathische junge alleinerziehende Frau mit durchaus auch sehr eigenwilligen Eigenschaften. Ihr Spagat zwischen Lebensfreude, Träumen und der harten Realität, um ihr Kind und sich selbst über Wasser zu halten, wird im weiteren Text klug herausgearbeitet. Der zugleich erkennbare hohe Anspruch von Alice, journalistisch aktiv zu werden und Themen zu gestalten machen während des Lesens sehr, sehr neugierig auf die folgenden Seiten des Romans - man möchte mehr über diese junge Reporterin und ihren Werdegang lesen, auch wie sie die private Situation meistert. Sprachlich ist der Roman schön und klar geschrieben. Kompliment an die Autorinnen, ich halte den Roman für unbedingt lesenswert und werde ihn weiterempfehlen!

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