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Jessaja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2024

Mein Buch des Jahres 2023

Die Wolkengucker
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Die Wolkengucker

Die alte Dame Wilma hat nach dem Tod ihrer Freundin Margarete von ihr noch Aufgaben zum Abarbeiten bekommen. Beide liebten das Betrachten der Wolken am Himmel. Wilma soll nun eine Vereinigung ...

Die Wolkengucker

Die alte Dame Wilma hat nach dem Tod ihrer Freundin Margarete von ihr noch Aufgaben zum Abarbeiten bekommen. Beide liebten das Betrachten der Wolken am Himmel. Wilma soll nun eine Vereinigung der Wolkengucker ins Leben rufen. Die von Margarete vererbte Haushälterin Ayla hilft ihr dabei. Als erstes stoßen Matt und seine Tochter Mia dazu. Die Gruppe wird noch größer, aus Unbekannten mit gleichem Interesse werden erst Freunde, dann Familie.

Das Cover zeigt Matt, Mia und Wilma relativ klein und von hinten, klare Schrift und große Wolken. Es ist sehr reduziert, ungewöhnlich und macht neugierig.

Geschrieben wurde das Buch von Kristina Fritz. Dies ist ein Pseudonym der erfolgreichen Autorin Kristina Günak. Dies ist aber das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von fünf Charakteren erzählt. Dies macht die Handlung sehr kurzweilig und vielseitig. Die Kapitel sind nicht sonderlich lang und es lässt sich auch immer mal zwischendurch eines oder auch zwei lesen.

Das Buch ist wunderschön. Die Handlung ist leise und unaufgeregt. Nie gibt es Drama oder Getöse. Die Charaktere werden nach und nach unheimlich liebevoll entwickelt. Alle haben Ecken und Kanten, haben Schwächen und machen Fehler. Gerade dadurch werden sie so echt und liebenswert. Sie haben sich alle in mein Herz geschlichen. Es geht in dem Buch um so vieles: Leben und Tod, nutze den Tag, was macht das Leben aus? Und was ist Familie?

Ich hatte nach dem Lesen der letzten Seite noch minutenlang Gänsehaut. Mein Buch des Jahres 2023! Ganz klar fünf Sterne, auch sechs, wenn es die geben würde!

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Wunderschöner Weihnachtscountdown

Die Farbe von Schneeflocken
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Die Farbe von Schneeflocken

Die 16 jährige Letti hat ihre Eiskunstlaufkarriere beendet und nutzt die freie Zeit neben der Schule, um in einer Kinderklinik zu helfen. Sie trifft auf Matteo, der ebenfalls ...

Die Farbe von Schneeflocken

Die 16 jährige Letti hat ihre Eiskunstlaufkarriere beendet und nutzt die freie Zeit neben der Schule, um in einer Kinderklinik zu helfen. Sie trifft auf Matteo, der ebenfalls dort arbeitet. Gemeinsam bekommen sie die Aufgabe, den kleinen Patienten ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten. Matteo liebt Weihnachten und versteht nicht, warum Letti diese Leidenschaft so garnicht teilt. Die Anziehungskraft zwischen beiden ist gleich spürbar. Aber warum arbeitet Matteo wirklich in der Klinik?

Geschrieben wurde das Buch von Larissa Schira. Dies ist ihr Debütroman.

Das Buch ist schon optisch ein Schmuckstück. Das Cover mit den zarten Farben und den Schneeflocken ist wunderschön. Der momentan angesagte Farbschnitt ist mehrfarbig und auch mit Schneeflocken. Ich glaube ich hatte noch nie ein optisch schöneres Buch in der Hand. Auch, aber nicht nur deshalb, konnte ich es kaum aus der Hand legen. Die Papierqualität gefällt mir ebenfalls.

Das Buch ist eingeteilt in 35 kurze Kapitel und wird abwechselnd aus Lettis und Matteos Perspektive erzählt. Es wird von 34 Tage bis Weihnachten bis zum Heiligen Abend runter gezählt.

Larissa Schiras Weihnachtsvorfreude ist ansteckend. Das Setting in der Kinderklinik ist ungewöhnlich und sehr gelungen. Sowohl Matteo als auch Letti sind authentisch und sehr liebenswert.

Fazit: Ein sehr gelungenes Debüt. Das Buch ist ein tolles Geschenk für die Freundin, Frau oder Tochter als Nikolauspräsent oder man schenkt es sich selber und lässt es sich mit einer Tasse Punsch, einer Decke und ein paar Plätzchen auf der Couch gut gehen.


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Veröffentlicht am 09.10.2023

Wunderschöner Leseadventskalender

Der Adventskalender zum Glück
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Der Adventskalender zum Glück

Fie steckt kurz vor Weihnachten in einer Lebenskrise. Ihre Schwester Sara möchte sie aus ihrem Loch wieder herausholen und stellt Fie immer wieder neue Tagesaufgaben. Findet ...

Der Adventskalender zum Glück

Fie steckt kurz vor Weihnachten in einer Lebenskrise. Ihre Schwester Sara möchte sie aus ihrem Loch wieder herausholen und stellt Fie immer wieder neue Tagesaufgaben. Findet Fie zurück ins Leben? Ist sie vielleicht garnicht die einzige, die ihr Leben in den Tagen vor Weihnachten überdenkt?

Geschrieben wurde das Buch von Siri Østli. Sie gilt als Norwegens „Feel Good Autorin“ und dies ist ihr erster Roman, der ins Deutsche übersetzt wurde.

Das Cover könnte auch ein Geschenkpapier von IKEA sein. Es ist pur, skandinavisch weihnachtlich und hat mich gleich angesprochen. Auch die kleinen weihnachtlichen Symbole zu Beginn jedes Kapitels, die an die Täfelchen von klassischen Schokoladenadventskalender erinnern, gefallen mir.

Das Buch ist aufgeteilt in 44 kurze Kapitel und zählt ab Kapitel 4 vom 2. Tag im Advent bis Weihnachten hoch.

Das Buch hat mich ab der ersten Seite ins vorweihnachtliche Oslo entführt und bei 25 Grad herrlichem Spätsommerwetter in vorweihnachtliche Stimmung versetzt. Die Charaktere sind so liebevoll angelegt, man muss sie einfach gerne haben. Siri Østli erzählt einfühlsam und bezaubernd.

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung für alle Vorweihnachtszeit- und Weihnachtsliebhaber und alle, die es dieses Jahr werden wollen.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang

Sterne über Berlin
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Sterne über Berlin

Indica Lumina Stern wird zwar ohne Eltern, aber liebevoll von ihrem Großvater und einer kunterbunten Hausgemeinschaft mitten in Berlin großgezogen. Sie hält sich als Licht- und Lampenkünstlerin ...

Sterne über Berlin

Indica Lumina Stern wird zwar ohne Eltern, aber liebevoll von ihrem Großvater und einer kunterbunten Hausgemeinschaft mitten in Berlin großgezogen. Sie hält sich als Licht- und Lampenkünstlerin über Wasser. Bei einem ihrer legendären Lichterfeste trifft sie auf den ehemaligen Kriegsreporter René. Er zieht bei ihr als Untermieter ein und die beiden verlieben sich ineinander. Belastet wird die junge Liebe aber von den Kämpfen beider gegen die Schatten der persönlichen Vergangenheiten.

Das Buch, in dem dunklen Blau und mit den bunten Lampignons, ist schon optisch ein echtes Schmuckstück, wunderschön und stimmungsvoll.

Geschrieben wurde das Buch von Daniela Aring. Ich finde, man merkt, dass sie die Umgebung sehr gut kennt und spürt, wie sehr sie sie liebt. Als Leser bin ich förmlich dort und erlebe das bunte Treiben. Der Erzählstil ist bezaubernd. Die Autorin beschreibt so einfühlsam und detailreich, dass ich mitten im Geschehen war. Ich habe die Lichter vor meinem inneren Auge gesehen, mit Indi und René getanzt, getrunken und gelitten.

Die Charaktere sind ausnahmslos schön angelegt und sehr liebenswert. In jeden einzelnen konnte ich mich einfühlen. Als ich gelesen haben, dass der männliche Part Kriegsreporter ist, hatte ich mir bereits erhofft, dass die Handlung einen gewissen Tiefgang hat und keine seichte Liebesgeschichte wird und dem war zum Glück auch so. Mich fasziniert, wie es Daniela Aring schafft, die teilweise schon schwere Kost aus der Vergangenheit der beiden mit einer warmen Liebesgeschichte in einen Guss zu bringen, ohne dass es zu schwer oder zu schwülstig wird.

In einem angenehmen Fluss entwickelt sich die Handlung und wird die Vergangenheit eingeflochten. Weder geht dem Buch die Puste aus, noch verstolpert sich der Handlungsfluss zum Ende hin. Das Tempo ist von Anfang bis Ende perfekt.

Fazit: ganz klare Leseempfehlung von mir und bitte mehr von Daniela Aring

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Ein Zeitsprung in die Kaiserzeit - lehrreich und wunderschön

Spuren einer fernen Zeit
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Spuren einer fernen Zeit

Das Buch spielt in der wilhelminischen Ära und startet im Senckenberg Museum in Frankfurt. Die junge Sophie, mittlere von drei Töchtern aus gehobenem Elternhaus, träumt von einem ...

Spuren einer fernen Zeit

Das Buch spielt in der wilhelminischen Ära und startet im Senckenberg Museum in Frankfurt. Die junge Sophie, mittlere von drei Töchtern aus gehobenem Elternhaus, träumt von einem Paläontologie Studium. Wie ihre ältere Schwester Marianne soll Sophie aber standesgemäß verheiratet werden.
Sophie gelingt es, im Senckenberg Museum zu arbeiten. Dort trifft sie auf den Doktoranden Paul Klüver, der aus einfachen Verhältnissen stammt. Paul hat sich seinen Weg hart erkämpft und nimmt Sophies Leidenschaft anfangs nicht ernst. Durch Beharrlichkeit gelingt es ihr, an der Universität in Marburg zu studieren und auf eine, für Frauen dieser Zeit, nahezu unmögliche Reise nach Afrika aufzubrechen.
Geschrieben wurde „Spurten einer fernen Zeit“ von Birgit Borchert. Dies ist mein erstes Buch, das ich von ihr gelesen habe. Sie hat unter dem Namen Bibo Loebnau schon einige Werke, wie „Schorsch Clooney, die Landluft und ich“ und „Gut in Schuss mit leichten Macken“ veröffentlicht. Frau Borchert ist gelernte Journalistin und PR Redakteurin. Ihre Erfahrungen zeigen sich in durchgängig genauster Recherche in allen Bereichen. Das Buch ist durchzogen von historischem, gesellschaftspolitischem und fachlichem Wissen. Dies erschlägt aber in keinster Weise, sondern fließt mit ein, um die Geschichte zu bereichern und dem Leser besser verständlich zu machen. Jetzt weiß ich beispielsweise endlich woher der Frankfurter Kranz kommt und was er symbolisiert. In einem Kapitel wird ein Weihnachtsfest im gehobenen Kreis von Sophies Familie so facettenreich beschrieben, dass ich förmlich mit am Tisch saß.
Rein optisch ist das Buch noch schöner, als ich es mir vorgestellt habe. Das Cover ist wunderschön und die erhobenen Buchstaben machen es edel. Auch der Einband mit den Fotos und dem Grußwort der Autorin gefällt mir. An das Ende des Buches wurde noch eine Aufstellung der historischen Ereignisse der betreffenden Jahre und eine Übersicht der historischen Personen im Roman gefügt.
Reale und fiktive Personen verschmelzen, die erfundenen Personen könnten genau so auch gelebt haben. Ich habe bei jeder neu auftauchenden Person zur Sicherheit im Anhang nachgeschlagen, ob sie echt oder von Frau Borchert erschaffen ist. Die Figuren sind so liebevoll angelegt und ausgestaltet, dass sie mir ans Herz gewachsen sind. In einen habe ich mich mit Sophie „verliebt“.
Am Anfang habe ich mir mit dem vielen Text pro Seite ein bisschen schwer getan, ich konnte mich aber in das Buch immer besser reinlesen.
Komplettiert wird die wunderschöne Handlung der liebenswerten Personen durch die genaue Schilderung der damaligen Zeit. Ich habe ein genaues Bild bekommen, wie das Frauenbild damals war, wie die Gesellschaft funktionierte und wie sich das Leben durch die rasante Industrialisierung verändert hat. Auch da wurde die Handlung an reale Ereignisse, wie die Internationale Luftschifffahrt-Ausstellung im Juli 1909 angeknüpft.


Fazit: Brilliant recherchiert und erzählt. Ganz klare Leseempfehlung nicht nur für Dinosaurierfreunde, sondern für alle Liebhaber historischer Romane. Es handelt sich ja um die „Senckenberg-SAGA“. Dürfen wir uns auf einen zweiten/dritten Teil freuen???? Bitte mehr von Sophie, Charlotte, Richard und Paul!

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