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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2024

Eher ein Reiseführer

Der Kommissar und der Tod auf Cotentin
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Zum Inhalt:
Eine Frau, die immer ihre Unschuld am Mord an ihrem Ehemann beteuert hat, bringt sich in der Haft um. Kurz danach beginnt eine Serie von Morden und versuchten Morden an den Verantwortlichen ...

Zum Inhalt:
Eine Frau, die immer ihre Unschuld am Mord an ihrem Ehemann beteuert hat, bringt sich in der Haft um. Kurz danach beginnt eine Serie von Morden und versuchten Morden an den Verantwortlichen für ihre Verurteilung.

Mein Eindruck:
Maria Dries ist dann am stärksten, wenn Sie Umgebungen beschreibt. Man sieht wunderbar die französische Landschaft vor sich, das Essen, die Menschen. Der Krimi ist dafür schnell durchschaubar und teilweise ist das Verhalten ihrer Figuren nicht immer nachvollziehbar - insbesondere die potenziellen Opfer sind oft stur, obwohl sie sich doch der Gefahr bewusst sein sollten. Und auch ein Nebenkriegsschauplatz ist unglaubhaft - warum sich hier der Täter ein Opfer mit diesem Hintergrund wählt und sich dieses nicht wehrt (trotz seines Hintergrunds) lässt mit einem Kopfschütteln zurück.
Der Krimi ist Teil einer Reihe und insbesondere die Liebhaber dieser Reihe werden ihn aber schon allein deshalb mögen, weil er die privaten Verwicklungen wunderbar weiterspinnt, ohne dass sie störend auf den Krimifluss einwirken - ganz im Gegenteil!

Mein Fazit:
Ein guter Regionalkrimi mit viel Blick auf die Landschaft

Veröffentlicht am 14.01.2024

Krieg unter Nachbarn

Cherringham - Folge 45
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Zum Inhalt:
Artur und Brian schwelgen förmlich in ihrer Nachbarschaftsfehde. Doch dann ist Artur tot und Brian wird des Mordes angeklagt. Auf Wunsch ihres Freundes Tony Standish, der Brian für unschuldig ...

Zum Inhalt:
Artur und Brian schwelgen förmlich in ihrer Nachbarschaftsfehde. Doch dann ist Artur tot und Brian wird des Mordes angeklagt. Auf Wunsch ihres Freundes Tony Standish, der Brian für unschuldig hält, beginnen Sarah und Jack zu ermitteln.

Mein Eindruck:
Zu Beginn macht die Geschichte richtig Spaß - die Eskalation der Bosheiten gefällt und als die Ermittlung beginnt, wird sie zu einem schönen Ratespiel auch für die Leser. Viele Verdächtige kristallisieren sich heraus, der Tathergang wirft einige Fragen auf und die Einschübe von Privatleben sind liebenswert. Aber wenn sonst am Ende wirklich alles geklärt ist und man sich vorstellen kann, wie es mit den Figuren weitergeht, hört es hier einfach nur mit der Überführung der verantwortlichen Person auf. Das Motiv ist dabei spärlich und die ganzen weiteren Baustellen bleiben genau das - Baustellen. Noch nicht einmal der Grund für den Beginn der Nickeligkeiten wird ernsthaft verifiziert und ganzen Nebenkriegsschauplätze, die wunderbar zu Motiven führten, bleiben unbespielt.

Mein Fazit:
Zwar sonst gekonnt, aber das Ende enttäuscht massiv

Veröffentlicht am 06.01.2024

Nebulös

Die Lügnerin
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Zum Inhalt:
Eine Frau, die sich Clara Konrad nennt, erzählt einer Psychologin Episoden ihres Lebens. Oder sind es Lügen über Episoden ihres Lebens? Kann Clara in die Zukunft sehen, die Zukunft sogar erschaffen ...

Zum Inhalt:
Eine Frau, die sich Clara Konrad nennt, erzählt einer Psychologin Episoden ihres Lebens. Oder sind es Lügen über Episoden ihres Lebens? Kann Clara in die Zukunft sehen, die Zukunft sogar erschaffen oder manipuliert sie einfach ihre Gegenüber geschickt? Fragen über Fragen....

Mein Eindruck:
... die Friedemann Karig in seinem Roman aufwirft. Seine Protagonistin bleibt höchst diffus und auch ihr Name ist erfunden (falls sie dessen Erfindung nicht gelogen hat). Dieses Spiel mit den Erwartungen trägt die Geschichte um Clara eine ganze Weile, aber schließlich kommt der Moment, bei dem man auf einen Durchbruch wartet. Doch egal wie dramatisch sich die Story gestaltet (Wahrsagung, Selbstmordversuche, Überwachung, Weltverschwörung?), irgendwann überwiegt das Gefühl, dass sich der Autor an der Schönheit seiner Sprache und an seiner Fähigkeit, die Wörter perfekt zu setzen, mehr erquickt, als dass er wirklich einen guten Abschluss findet. Denn trotz Feuerwerk zum Schluss bleibt man ratlos zurück. Vielleicht ist das der innere Sinn des Romans, - gefallen muss es aber nicht.

Mein Fazit:
Der Aszendent zum Verständnis ist nicht bei jedem vorhanden, trotz der schönen Sprache

Veröffentlicht am 24.12.2023

Sympathisch

Die kleine Krimi-Tankstelle - Folge 01
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Zum Inhalt:
Taissa hat zwar eine Tankstelle geerbt, - diese liegt aber dummerweise in Westfalen. Und die Westfalen sind störrisch. Dementsprechend schleppend geht sich das Geschäft an. Glücklicherweise ...

Zum Inhalt:
Taissa hat zwar eine Tankstelle geerbt, - diese liegt aber dummerweise in Westfalen. Und die Westfalen sind störrisch. Dementsprechend schleppend geht sich das Geschäft an. Glücklicherweise hat sie ihren Angestellten gleich mitgeerbt und Vinzenz ist vielleicht nicht leichtgängig, aber willig. Als er unter Mordverdacht gerät, springt Tessa ihm zur Seite.

Mein Eindruck:
Bei dieser Reihe handelt es sich um die sympathische Variante eines Krimis. Die Figuren haben lebensechte Schrullen und sind liebenswert, - allen voran Taissa als Protagonistin. Die Taten gestalten sich relativ unblutig und sind damit cosy-crime-gerecht. Beim ersten Teil ist noch nicht klar, wer zum Stammpersonal gehört und wer wirklich mordverdächtig sein könnte, was einerseits zu mehr Auswahl für Spürnasen führt, andererseits die Leser fordert, den Überblick zu behalten. Das gelingt der Autorin mühelos.

Mein Fazit:
Macht Spaß

Veröffentlicht am 22.12.2023

Tragödien

Mit dem Schnee kommt der Tod
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Zum Inhalt:
Eine Weihnachtsfeier auf einer Insel wird zum Charity-Event. Leider mit Mord. Glücklicherweise ist ein Detektiv unter den Gästen und gemeinsam mit einer Schriftstellerin und deren Freundin ...

Zum Inhalt:
Eine Weihnachtsfeier auf einer Insel wird zum Charity-Event. Leider mit Mord. Glücklicherweise ist ein Detektiv unter den Gästen und gemeinsam mit einer Schriftstellerin und deren Freundin deckt er das Verbrechen auf. Dessen Wurzeln liegen in der Vergangenheit.

Mein Eindruck:
Dieser Krimi ist von der Sorte "ich will alles" - vor allen Dingen modern wirken. Also packt die Autorin Homosexualität, Kinderarmut, Missbrauch und Gewalt gegen Frauen in ihre Geschichte. Dazu als Sahnehäubchen Nazis und Marlene Dietrich und man fragt sich "warum tut sie das"? Denn Upson schreibt flüssig und man kann wunderbar knobeln. Trotz eines Prologs, der - so weiß jeder Krimileser - eine Bedeutung haben muss, bietet die Auflösung noch Überraschungen und einen positiven Ausblick. Das erinnert dann tatsächlich an Agatha Christie, welche die Liebhaber ihrer Geschichten auch immer mit einem guten Gefühl in die reale Welt verabschiedete.

Mein Fazit:
Zwar nicht witzig und gemütlich, aber trotzdem gut