Das Grauen durch die Augen eines Kindes
Dieses Buch gehört zu den eindringlichsten, bewegendsten und traurigsten, die ich je gelesen habe. Mir fehlen beinahe die Worte, um meine Gefühle nach dem Lesen zu beschreiben. Obwohl man als Leser ahnt, ...
Dieses Buch gehört zu den eindringlichsten, bewegendsten und traurigsten, die ich je gelesen habe. Mir fehlen beinahe die Worte, um meine Gefühle nach dem Lesen zu beschreiben. Obwohl man als Leser ahnt, auf was die Erkundung des kleinen Bruno letztlich hinaus läuft, ist man geschockt. Die ungleiche Freundschaft zwischen den gleichaltrigen Jungen auf beiden Seiten des Zaunes ist so berührend, so nahbar geschrieben, dass man sich als stiller Dritter am Zaun fühlt. Bruno schildert seine Eindrücke so ungefiltert und naiv, dass es fast zum Schmunzeln wäre, wäre da nicht dieser Ort, dieses Verbrechen, dieser Schmerz. Die Fragen eines Kindes, der noch nichts von Hass und Grausamkeiten weiß und für den der Umzug vom 5-Etagen-Haus in Berlin ins nur drei Stockwerke bietende Haus in Aus-Wisch das schlimmste ist, was ihm im Leben widerfahren konnte. Das Grauen ist in diesem schmalen Buch auf jeder Seite präsent, es umklammert den Leser und atemlos hofft man auf ein gutes Ende. Und weiß doch, dass es in dieser Geschichte kein gutes Ende geben wird und kann. Ein Buch, das sprachlos macht und das jeder gelesen haben sollte.