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Veröffentlicht am 01.04.2024

Der Heilige Geist als Teil der Dreifaltigkeit Gottes

Kraft von oben
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„...Gottes Geist macht lebendig; alle menschlichen Möglichkeiten richten nichts aus...“

Dieses Bibelzitat wurde dem Buch voran gestellt. Es weist gleichzeitig darauf hin, welchem Thema sich der Autor ...

„...Gottes Geist macht lebendig; alle menschlichen Möglichkeiten richten nichts aus...“

Dieses Bibelzitat wurde dem Buch voran gestellt. Es weist gleichzeitig darauf hin, welchem Thema sich der Autor zugewendet hat. Er möchte seine Leser mit einem Teil der göttlichen Dreifaltigkeit, dem Heiligen Geist, bekanntmachen.
Das Buch gliedert ich in dreizehn Kapitel. Danach kommen Fragen zum Nachdenken, eine Danksagung und Anmerkungen.
Der Schriftstil ist leicht und allgemeinverständlich. Ab und zu blitzt ein feiner Humor auf. Der Autor bezieht dabei viele Erlebnisse aus dem Alltag mit ein und nutzt sie, um die Macht des Heiligen Geistes zu veranschaulichen.
jedes Kapitel beginnt mit einer Überschrift und ein oder zwei Bibelzitaten. Danach beginnen die Ausführungen zum Thema. Im Text verwendete Bibelzitate werden kursiv hervorgehoben.
Im Kapitel 2 zum Beispiel beschreibt er den Heiligen Geist als Lehrer. Zuvor hat er eines klargestellt: Der Heilige Geist ist eine Person. Speziell im Johannesevangelium wird er als Parakletos bezeichnet.

„...Demut ist der Boden, auf dem die Frucht des Geistes wachsen kann. Lade ihn in deine Lebenswelt ein...“

Solche konkreten Hinweise gibt es vom Autor häufig. Danach folgen Darlegungen, was sie bewirken.
Im Kapitel 6 wird der Heilige Geist als Taube betrachtet. Das geht zurück auf die Geistestaufe von Jesus im Jordan. Damit assoziiert der Autor die mütterliche Seite der Dreifaltigkeit.

„...Durch Feuer schmilzt darüber hinaus das hart gefrorene Eis des Winters. Ähnliches gilt auch für das Feuer des Heiligen Geistes...“

Hier bringt der Autor einige Beispiele, wie sich das Leben von Menschen verändert hat, die das Feuer des Heiligen Geistes in sich gespürt haben. Außerdem schützt das Feuer und wehrt Versuchungen ab.
Je ein spezielles Kapitel widmet der Autor der Erweckungsbewegung und den Geistesgaben. Nicht immer entsprechen die Gedanken des Autors eigenen Glaubensvorstellungen und Erfahrungen. Das ist auch nicht das Ziel. Das Buch kann zum Nachdenken anregen.
Am Ende gibt es zu jedem Kapitel eine Reihe an Glaubensfragen. Hier bin ich etwas zwiegespalten. Einige ergänzen die Texte und regen zu weiteren Bibelstudium an. Andere wirken wie eine Lesekontrolle. Braucht es das? Auch hier kann die Antwort durchaus unterschiedlich ausfallen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, zumal das Thema nur selten in der neueren Literatur auftaucht. Der Autor versteht es, selbst bei schwierigen Stoffen seine Leser mitzunehmen.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Was ist wahr?

Das Philosophenschiff
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„...Ich habe mich über Sie erkundigt. Sie haben einen guten Ruf als Schriftsteller, aber auch einen etwas windigen. Ich weiß, dass Sie Dinge erfinden und dann behaupten, sie seien wahr…

Mit diesen Worten ...

„...Ich habe mich über Sie erkundigt. Sie haben einen guten Ruf als Schriftsteller, aber auch einen etwas windigen. Ich weiß, dass Sie Dinge erfinden und dann behaupten, sie seien wahr…

Mit diesen Worten begründet die Architektin Frau Professor Anouk Perlemann – Jakob, dass sie genau diesen Autor ausgesucht hat, um ihre Erinnerungen niederzuschreiben. Sie ist gerade 100 Jahre alt geworden und hat nicht mehr viel Zeit.
Der Autor hat einen abwechslungsreichen Roman geschrieben. Es ist keine Biografie, eher die Darlegung von Fragmenten eines Lebens und gleichzeitig einer Gesellschaft. Die Erzählungen der alten Dame sind sehr sprunghaft und manchmal ausschweifend. Der Schriftstil dagegen ist ausgereift. Es gibt viele Sätze, die in Erinnerung bleiben.
Die Geschichte beginnt im Jahre 1922 in Sankt Petersburg. Anouk war 14 Jahre und sie waren gerade in eine neue Wohnung umgezogen. Hier sind die Erinnerungen sehr detailliert. Die ersten Folgen der Revolution in Russland zeigen sich.

„...Die Revolution ist schließlich gemacht worden, damit es aufwärtsgeht. Es galt als Quasinatugesetz, dass, wenn es aufwärtsgehen soll, es zunächst abwärtsgehen muss, aber eben nur vorübergehend...“

Anouk wächst in einer gutbürgerlichen jüdischen Familie auf. Das Mädchen bekommt auch mit, was die Erwachsenen so äußern.

„...Vor Trotzki haben sich alle gefürchtet, noch mehr als vor Lenin. Lenin denkt, Trotzki tut. So hat es geheißen...“

Eines Tages werden Anouks Eltern aufgefordert, ihr Heim zu verlassen. Sie kommen auf ein sogenanntes Philosophenschiff. Damit werden Intellektuelle aus Russland ausgewiesen. Das Mädchen ist eine genaue Beobachterin. Schnell lernt sie die wenigen Personen, die hier zusammen gekommen sind, kennen. Über jeden bildet sie sich ein Urteil
Dann macht das Schiff ein paar Tage Halt auf hoher See. Ein weiterer Passagier wird an Bord gebracht. Anouk besucht ihn heimlich. Der Unbekannte vertraut seine Gedanken dem Mädchen an.

„...Es gibt nur eine Macht. Die Macht zu töten. Von ihr leitet sich jede andere Macht ab. Die Macht, über ein Leben zu entscheiden...“

Spätestens an der Stelle verschwimmt die Wahrheit. Kann der Fremde der sein, der er vorgibt zu sein?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Er regt zum Nachdenken an. Anouk hat viel von der Welt gesehen. Doch geprägt wird sie von ihren russischen Wurzeln.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Wenn sich das Leben zu wiedeholen scheint...

Der Name meines Vaters
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„...Ich habe meine Mutter sehr geliebt, so wie jedes Kind seine Mutter liebt, wer sie auch immer sein mag, aber im Laufe der Jahre war mir diese Liebe mühselig geworden...“

Mario ist 18 Jahre, als seine ...

„...Ich habe meine Mutter sehr geliebt, so wie jedes Kind seine Mutter liebt, wer sie auch immer sein mag, aber im Laufe der Jahre war mir diese Liebe mühselig geworden...“

Mario ist 18 Jahre, als seine Mutter ermordet wird. Der Mord wird nie aufgeklärt. Erst nachdem Tod der Mutter erfährt er, wer sein wahrer Vater ist. Er nimmt Kontakt mit ihm auf. Der ist Geisteswissenschaftler, arbeitet als Publizist und ist sehr prominent. Bis zum Ende des Buches erfahre ich seinen Namen nicht.
Die Autorin dringt in ihren Roman tief in die Psyche ihrer Protagonisten ein. Der Schriftstil ist mal erzählend, mal gibt es philosophische Diskurse, mal ähnelt er dem eines Psychothrillers.
Mario ist der Ich-Erzähler. Zu Beginn des Buches sind 10 Jahre seit dem Tod der Mutter vergangen. Er hat sich nach dem Abitur an einer renommierten Schauspielschule beworben und wurde angenommen.
Er ist verheiratet, doch seine Frau hat ihn kurz nach der Geburt des jüngsten Sohnes verlassen. Die Kinder leben bei ihm. Der Vater unterstützt ihn nicht nur finanziell.

„...So ist mein Vater. Nicht immer eine große Hilfe, aber ohne ihn hätte ich es nie geschafft, meine Kinder aufzuziehen. Und da liegt noch eine gewaltige Strecke vor mir, denn sie sind erst drei und sechs Jahre alt...2

Dann bekommt er die Filmrolle des Faust angeboten. Dadurch erfahre ich als Leser eine Menge darüber, wie es bei der Filmproduktion zugeht. Mario fällt es mit jedem Film, in dem er spielt, schwerer, Film und Realität auseinander zu halten. Er geht in seinen Rollen auf und manchmal fast darüber hinaus.
Dann taucht seine Frau wieder auf. Sie will plötzlich die Kinder. Ihre Sicht der Vergangenheit ist eine ganz andere als seine. Es werden schnell Parallelen deutlich zwischen seiner Mutter und seiner Frau.
Während die inneren Kämpfe von Mario recht eintönig wirken, finde ich die Gespräche mit dem Vater spannend.

„...Mach dir nie zu viele Gedanken über deine Mitmenschen. […] Wie sei sind und was sie sind, findest du eh nie heraus. Komm irgendwie zurecht mit ihnen, und wenn nicht, breche die Verbindung ab...“

Höhepunkt der Geschichte ist eine gemeinsame Reise von Vater und Sohn. Hier kommen viele Themen aufs Tablett. Manche Fragen werden geklärt.
Das Buch ist keine einfache Lektüre. Mit dem Protagonisten bin ich nicht warm geworden. Seine Ideen sind mir zu abstrus. Trotzdem hat mir das Buch gefallen. Es lotet philosophisch aus, wie die Herkunft das Leben prägt.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Enna zieht um

Neue Heimat 1404
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„...Jetzt also: Einatmen, ausatmen, Zunge gegen den Gaumen drücken, inneres Lächeln aufsetzen und dabei an Katzenbabys denken...“

Diesen Rat hat die Therapeutin Enna für Stresssituationen gegeben. Und ...

„...Jetzt also: Einatmen, ausatmen, Zunge gegen den Gaumen drücken, inneres Lächeln aufsetzen und dabei an Katzenbabys denken...“

Diesen Rat hat die Therapeutin Enna für Stresssituationen gegeben. Und gerade steht eine an, denn ihre Mutter versucht ihr klar zu machen, dass sie eine neue Wohnung gefunden hat.
Die Autorin hat eine abwechslungsreiches und humorvolles Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht und lässt sich flott lesen. Die Geschichte wird von Enna erzählt.
Nach der Trennung der Eltern brauchen Enna und ihre Mutter eine neue Wohnung. Die Mutter ist gar nicht begeistert, vom gutbürgerlichen Stadtviertel in den 14. Stock eines Hochhauses zu ziehen. Enna aber findet den Neuanfang klasse.
Die Mitbewohner werden gut beschrieben. Jeder hat da so seine Macken. Ihnen gegenüber wohnt eine redselige alte Dame. Auch einige Kinder des Hauses lernt Enna schon beim Einzug kennen.
Im Hof trifft Enna Herrn Weißhaupt. Der alte Herr philosophiert ein bisschen.

„...Oder du erkennst deine Bedürfnisse und lernst sie klipp und klar zu äußern. Dafür solltest du aber erst einmal herausfinden, was deine Bedürfnisse sind...“

Dann aber wird aus dem Keller Ennas Fahrrad gestohlen. Im Gespräch mit Vivien, Firuz und den Zwillingen Jack und Joy erfährt sie, dass schon öfter Sachen im Haus weggekommen sind. Die Kinder beschließen, sich auf Spurensuche zu machen. Dazu gründen sie eine Gang.
Sie gehen sehr konsequent und systematisch vor. Jeder hat seine Begabungen, die er einbringt. Firuz hat die Truppe im Griff. Er weiß, was zu beachten ist.
Natürlich geht nicht alles sofort glatt. Doch es gelingt ihnen, den Fall auf ihre besondere Art zu lösen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie man gemeinsam zu Erfolg kommt.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Wie eint man einen Ort?

Frieda, Nikki und die Grenzkuh
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„...Denn Angela liegt genau auf der Grenze. Der Grenze zwischen Nordelend und Südelend. Der elektrische Weidezaun ist runtergetreten. Wie konnte das passieren?...“

Nicht nur, dass sie auf der Grenze liegt, ...

„...Denn Angela liegt genau auf der Grenze. Der Grenze zwischen Nordelend und Südelend. Der elektrische Weidezaun ist runtergetreten. Wie konnte das passieren?...“

Nicht nur, dass sie auf der Grenze liegt, die Kuh wird dort auch ihre Kalb bekommen. Und das ist eine Katastrophe!
Die Autorin hat ein humorvolles und ziemlich skurriles Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht und lässt sich gut lesen.
Zu Beginn werden alle Protagonisten mittels eines kurzen Steckbriefs vorgestellt.
Die Ortsteile Nordelend und Südelend können nicht mit einander. Es geht um die Frage, welcher Bauernhof älter ist.
Die Kuh Angela gehört zum Hof von Bauer Hüfner. Der Ochse allerdings, der sie beglückt hat, lebt auf dem Hof von Bauer Reinke. Wie das passieren konnte, ist beiden unklar.
Die Gegend wird gut beschrieben. Manches ändert sich, nur die Feindschaft scheint in allen Generationen fest gezimmert.

„...An der Kreuzung, wo die Zufahrtsstraße nach Elend rein- und auch wieder rausführt, wird ein Kreisverkehr gebaut. Irgendjemand hat beschlossen, dass Elend so was braucht...“

Seit einiger Zeit lebt Nikki im Ort. Frieda kümmert sich um den Jungen. Sie sind die beiden einzigen Kinder in Südelend und damit Zielscheibe der drei Kinder in Nordelend. Nikki träumt von magischen Wesen. Insbesondere interessieren ihn Einhörner. Er sieht sie als Symbol des Friedens.
Die Geschichte zeichnet sich durch einen feinen Humor aus. Ein vollautomatischer Stall zum Beispiel hat auch seine Tücken.

„...Es ist ein Kampf zwischen Kalli und dem Computer und aktuell steht es eins zu null für den Computer. Kallis Gedanken sind einfach zu langsam und zu klebrig für den vollautomatischen Stall...“

Als die Lage im Dorf eskaliert und nicht nur Gülle durch die Gegend fliegt, sind plötzlich Nikki und das Kälbchen verschwunden. Das erschüttert nicht nur die Bewohner von Südelend.
Einige Schwarz-Weiß-Zeichnungen illustrieren das Buch. Sie passen perfekt zur Handlung und sind schön ausgearbeitet.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Hier erden einige wichtige Themen auf humorvolle und kindgerechte Weise angesprochen.

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