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Veröffentlicht am 12.04.2024

Frau Scholle kanns nicht lassen

Harpunentod: Frau Scholles Gespür für Mord
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Gaby Scholle, eigentlich Polizeisekretärin bei der K11 in Wiesbaden, ist spontan auf die Nordseeinsel Amrum gereist. Natürlich immer mit dem Ladradoodle Dolores an ihrer Seite. Eigentlich wollte sie ja ...

Gaby Scholle, eigentlich Polizeisekretärin bei der K11 in Wiesbaden, ist spontan auf die Nordseeinsel Amrum gereist. Natürlich immer mit dem Ladradoodle Dolores an ihrer Seite. Eigentlich wollte sie ja mit ihrem Mann Rolf nach Süddeutschland verreisen, doch langsam hat sie es satt und möchte nicht mehr die sein, die in ihrer Ehe immer um den Frieden und die Harmonie kämpft. Kurzentschlossen ist sie also in die entgegengesetzte Richtung gereist und genießt nun die friedliche und entspannte Zeit mit ihrem Hund. Allerdings ist sie noch nicht richtig auf Amrum angekommen, da hat sie schon ein Problem mit ihrem Vermieter, denn er hasst Hunde und will ihr sofort ihre Ferienwohnung kündigen. Gut, dass Gaby bereits auf der Fähre in Kontakt zur Inselbewohnerin Ine gekommen ist, die sich nun als Tochter des mürrischen Vermieters herausstellt und ihr die Wohnung doch noch besorgt. Nach dem Einzug freut sich Gaby auf den Strand und dreht mit Dolores eine friedliche Abendrunde am nächtlichen Strand. Dass sie dabei einen Toten in einem Ruderboot, dem auch noch eine Harpune in der Brust steckt, vorfindet, damit hat sie nicht gerechnet. Aber sie weiß sofort, dass sie in diesem Urlaub ihren Beruf und ihre Leidenschaft für die Polizeiarbeit nicht vergessen kann...

Hinter der Autorin Sophie Tammen versteckt sich die Bestsellerautorin Anne Barns, deren Leidenschaft für die deutsche See auch in diesem Krimi spürbar wird. Gaby ist eine sympathische Mitsechzigerin, die noch lange nicht genug von ihrem Leben, vorallem der Polizeiarbeit hat. Dank ihrer Leidenschaft für das Ermitteln steckt sie schnell mitten im Fall und trägt viel zur Lösung davon bei. Sie ist eine sehr sympathische Protagonistin, die bei den Lesern einfach gut ankommen muss.

Dieses Buch lag kaum auf meinem Bücherstapel, da musste ich es unbedingt lesen. Anfangs wusste ich noch gar nicht, dass Anne Barns hinter dem Pseudonym steckt, habe irgendwann aber nachgesehen und wusste nun, warum mir der Schreibstil so bekannt vorkam. Ich mag die Wohlfühlathmosphäre des Romans, die alles andere als dunkel oder gruselig ist. Trotzdem ist die Handlung durchgehend spannend und fesselnd und der Täter bis zu den letzten Seiten nicht bekannt. Ein Cosy Crime, wie er besser nicht sein kann!

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Annis Träume

Mauerträume
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Ost-Berlin, Sommer 1975: Die zwanzigjährige Anni lebt mit ihrer Schwester Paula immer noch im Kinderzimmer, denn Wohnungen sind immer noch Mangelware, sodass es wohl auch noch einige Zeit dauern wird bis ...

Ost-Berlin, Sommer 1975: Die zwanzigjährige Anni lebt mit ihrer Schwester Paula immer noch im Kinderzimmer, denn Wohnungen sind immer noch Mangelware, sodass es wohl auch noch einige Zeit dauern wird bis sie die Gelegenheit bekommt, noch dazu ohne Ehemann. Doch Annis Eltern haben sich mit der Situation arrangiert und genießen ihre Zeit als Familie. Trotzdem ist der Vater jeden Dienstagnachmittag nicht zuhause, denn dann kommt seine Schwester Gundula aus dem Westteil der Stadt. Niemals konnte er ihr den Weggang verzeihen, hat er doch dem Vater versprochen, den Schusterladen weiterzuführen und die Familientradition aufrechtzuerhalten. Obwohl die Tante etwas speziell ist, kann Anni sie gut leiden und holt sie jede Woche am Tränenpalast ab und bringt sie abends wieder zurück. An einem solchen Abend verliert sie auf dem Weg zu Bus ihre Handtasche, als sie mit einem jungen Mann zusammenstößt. Gemeinsam räumen sie hektisch die Sachen wieder zusammen, allerdings bemerkt Anni zu spät, dass sie ihr Notizbuch vergessen hat. Mit einem Zettel bittet sie den jungen Mann, es ihr zu ihrer Arbeitsstätte zu bringen und verspricht sogar Finderlohn. Und tatsächlich steht er eines Tages auf der Terrasse und für ihn und Anni beginnt ein wunderschöner Sommer, der Anni noch unverhofft und unerwartet in einen Zwiespalt bringen wird....

Kati Stephan beschreibt in ihrem historischen Roman das Leben in der DDR sehr authentisch, sodass die Leser schnell das Gefühl haben, mit eingenen Augen dabei zu sein und alles hautnah mitzuerleben. Anni ist eine junge Frau, die sich mit dem beschränkten Rahmen, in dem sich ihr Leben abspielt, eigentlich abgefunden hat. Doch als gleichzeitig die Liebe und die schwere Erkrankung ihrer Tante in ihr Leben treten, wird ihr bisheriges Leben plötzlich immer einengender. Da aber nicht nur Anni als Erzählerin fungiert, sondern auch die anderen drei Familienmitglieder, erfährt man so viel mehr über den Alltag der Familie und spürt die Probleme der damaligen Bevölkerung noch deutlicher.

Diesem Roman ist es gelungen, dass ich ihn kaum mehr aus der Hand legen konnte und Seite um Seite gelesen habe, obwohl ich eigentlich hätte aufhören müssen, um andere Dinge zu erledigen. Deshalb war ich auch innerhalb von 24 Stunden am Ende angelangt, was mich etwas traurig gemacht hat, denn ich wäre gerne noch länger bei Familie Behrendt in Berlin geblieben, andererseits fand ich das Ende aber perfekt gelungen.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Unterwegs mit dem Rettungshubschrauber

Guck mal, wie das funktioniert! Der Rettungshubschrauber
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Jeden Tag steht der Rettungshubschrauber bereit, um Menschen zu retten. Doch bevor er starten kann, muss zuerst aufgetankt und die komplette Maschine auf ihre fehlerfreie Funktion kontrolliert werden. ...

Jeden Tag steht der Rettungshubschrauber bereit, um Menschen zu retten. Doch bevor er starten kann, muss zuerst aufgetankt und die komplette Maschine auf ihre fehlerfreie Funktion kontrolliert werden. Auch die Besatzung macht sich bereit und kontrolliert ihre Taschen und Rucksäcke. Doch dann werden sie zu einem Einsatz gerufen und es muss schnell gehen. Der Pilot steuert den Hubschrauber und fliegt die Besatzung sicher zum Einsatzort. In den Bergen halten sie Ausschau nach dem verletzten Bergsteiger und entdecken ihn im Wald. Aber eine Landung ist unmöglich, weshalb sich die Unfallhelferin vorsichtig abseilt und den Verletzten mit einer Trage in den Hubschrauber bringt. Danach geht es direkt ins Krankenhaus, wo dem Bergsteiger weiter geholfen wird. Doch Rettungshubschrauber gibt es nicht nur in den Bergen, sondern auch zum Löschen von Waldbränden oder zur Versorgung von abgelegenen Inseln.

Die Autorin Lara Bryan und die Illustratorin Giovana Medeiros haben gemeinsam ein sehr interessantes Kinderbuch für Kinder ab drei Jahren rund um den Rettungshubschrauber geschaffen. Denn sie zeigen den kompletten Tagesablauf der Crew und ihre Einsatzfelder auf kindgerechte Weise. Die Texte sind kurz und teilweise hinter Klappen versteckt, sodass die Informationen weit größer sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen.

Bisher gab es kein Buch aus dem Usborne-Verlag, das meine Kinder nicht mochten, weshalb auch dieses Buch wieder sehr sehr gut ankam. Wir mögen die große Bandbreite an kindgerecht aufbereiteten Informationen, die hochwertige Verarbeitung des Buches und der Klappen. Auch die Gucklöcher in den Seiten sind super und laden dazu ein weiterzublättern.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Eine verbotene Liebe

Im nächsten Jahr zur selben Zeit
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Hamburg während dem zweiten Weltkrieg: Genau ein Jahr war Anni nun in Köln gewesen, denn ihr Vater hat darauf bestanden, dass sie dort die BDM-Haushaltungsschule besucht. Jeden Tag hat sie abgehakt und ...

Hamburg während dem zweiten Weltkrieg: Genau ein Jahr war Anni nun in Köln gewesen, denn ihr Vater hat darauf bestanden, dass sie dort die BDM-Haushaltungsschule besucht. Jeden Tag hat sie abgehakt und sich darauf gefreut, endlich wieder nach Hamburg zurückzukehren und in der Süßwarenfabrik des Vaters mitzuarbeiten. Doch nicht nur der Vater hält sich nicht an sein Versprechen und lässt sie lediglich als ungelernte Hilfe seiner Sekretärin arbeiten, sondern auch die politischen Umstände haben sich verschärft und die Arbeiter der Fabrik bestehen zu mehr als der Hälfte aus polnischen Arbeitern. Als sie zudem auch noch den Anwalt ihres Vaters, Julius Wenzel, heiraten soll, hält sie es nicht mehr aus. Sie fühlt sich übergangen und als Frau herabgewürdigt, denn schließlich war sie es, die seit ihrer Kindheit großes Interesse an der Fabrik gezeigt hat, nicht nur ihr Bruder. Dennoch fügt sie sich größtenteils, einzig der Heirat stimmt sie nicht zu. Als sie aber Pawel, einen polnischen Arbeiter, kennenlernt, spürt sie, dass sie mehr mit ihm verbindet. Doch die Umstände verhindern eine Beziehung und Anni gerät immer weiter in Bedrängnis...

Jana Voosen versteht es, Geschichte so fesselnd zu erzählen, dass der Leser das Gefühl hat, er wäre selbst Teil davon. Natürlich ist hinreichend bekannt, wie die Nazis alle Ausländer behandelt haben, wie sie ihr Volk durch Propaganda und falsche Tatsachen getäuscht und an der Nase herumgeführt haben, dennoch ist es anders, die Begebenheiten an Annis Seite mitzuerleben. Dank der Liebe zu einem polnischen Fremdarbeiter, der wie Vieh behandelt wird und dem die bösesten Dinge unterstellt werden, erfährt Anni die Realität auf eine neue Art und Weise und sie widersetzt sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Somit sollte auch kein Urteil über ihre Fügsamkeit und den Gehorsam ihren Eltern gegenüber gefällt werden, denn niemand weiß, wie man selbst in dieser Zeit voller Angst und Ungewissheit gehandelt hätte.

Dieser Roman hat mich so gefesselt, dass ich ihn tatsächlich an einem regnerischen Tag komplett durchgelesen habe. Ich war tief berührt von Annis und Pawels Schicksal, denn sie zeigen, wie schrecklich und grausam sich die Nazis verhalten haben. Obwohl ich schon viele Romane über dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte gelesen habe, hat mich dieser wieder gepackt und mir von Neuem gezeigt, wie wichtig es ist, eine Wiederholung der Geschichte vehement zu vermeiden und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten und darüber hinaus dafür einzusetzen, dass so etwas nie wieder geschehen kann!

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Checker Tobi nimmt uns mit in die Küche

Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen
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Tobias Krell, besser bekannt als Checker Tobi, liebt es nicht nur, alle Dinge zu hinterfragen und dabei so manche spannende und unerwartete Antwort zu bekommen, sondern er kocht und isst auch unheimlich ...

Tobias Krell, besser bekannt als Checker Tobi, liebt es nicht nur, alle Dinge zu hinterfragen und dabei so manche spannende und unerwartete Antwort zu bekommen, sondern er kocht und isst auch unheimlich gerne. In diesem neuen Buch vereint er diese Leidenschaften perfekt. So erforscht er die Herkunftsorte so mancher Lebensmittel, hinterfragt die Ernährungsweise anderer Kulturen oder Religionen und erklärt die Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel - natürlich neben noch vielen anderen interessanten Themen. Die vielen Rezepte sind verteilt im ganzen Buch. Diese sind sehr übersichtlich und somit auch für Kinder ganz einfach nachzukochen. Da an Erklärungen zu den einzelnen Zubereitungsschritten nicht gespart wird, gelingen die Gerichte auf jeden Fall.

Bei uns gehört Checker Tobi bereits seit vielen Jahren zu den Lieblingsfernsehsendungen, die auch ich als Mutter sehr gerne mitschaue. Seine Art, die Dinge zu betrachten und zu hinterfragen ist einfach einzigartig und fesselt immer, egal um welches Thema es gerade geht.

Da wir nicht nur gerne neue Dinge lernen, sondern auch häufig zusammen kochen und backen, passt dieses neue Buch einfach perfekt. Gemeinsam mit meinem zwölfjährigen Sohn und meiner siebenjährigen Tochter habe ich vier Rezepte ausprobiert, die alle unheimlich lecker waren und nun sogar auf der Leibgerichte-Liste stehen. Am leckersten fanden wir den "Mama Krells Kartoffel-Nudel-Auflauf", aber auch die "Zucchini-Bratlinge mit Feldsalat und Kartoffeldressing", die "Gefüllten Blätterteigschnecken" und das "Ay Caramba! Chili con Chicken" haben uns allen geschmeckt. Besonders die beiden Salatdressings haben mich begeistert, denn sie schmecken besonders und werden ab jetzt öfter aufgetischt. Einziger Kritikpunkt sind die fehlenden Mengen- und Zeitangaben bei den Rezepten. Gerade ein Kind kann eine Gesamtmenge nicht anhand der Einzelzutaten abschätzen, sodass zum Beispiel die Zucchini-Bratlinge niemals als vollwertiges Essen gezählt werden können, sondern eher als Vorspeise, das sollte klarer abgedruckt werden. Ansonsten ein rundum gelungenes Kochbuch für Groß und Klein!

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