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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2024

Cosy Crime Roman mit wenig Spannung

Ein Häppchen Mord
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Da ich grundsätzlich gerne Cosy-Crime-Romane lese, war ich auf „Ein Häppchen Mord“ von Tim Berger, erschienen im Piper-Verlag, sehr gespannt.
Die Geschichte spielt in einer idyllischen Stadt, wo zwei ...

Da ich grundsätzlich gerne Cosy-Crime-Romane lese, war ich auf „Ein Häppchen Mord“ von Tim Berger, erschienen im Piper-Verlag, sehr gespannt.
Die Geschichte spielt in einer idyllischen Stadt, wo zwei Lokale direkt gegenüber liegen: die italienische Trattoria von Peppino und das aufstrebende vegane Restaurant der Engländerin Camilla. Als jeweils ein Gast in beiden Restaurants am gleichen Abend unter mysteriösen Umständen stirbt, wird vermutet, dass die servierten Speisen vergiftet waren. Die beiden Betreiber, eigentlich Konkurrenten, entscheiden sich, ihre Differenzen beiseite zu legen und gemeinsam den Täter oder die Täter zu suchen. Ihre unerwartete Zusammenarbeit bringt einige Erkenntnisse ans Licht, aber schaffen sie es auch, die Mordfälle aufzuklären?
Auch wenn die Story ganz interessant klingt, muss ich leider sagen, dass mich dieser Cosy-Crime-Roman nicht überzeugen konnte. Der Autor beschreibt die Szenen zwar anschaulich und auch die Charaktere sind authentisch dargestellt, das Buch lässt sich daher schnell und leicht lesen. Dennoch blieb die Geschichte für mich überraschend flach und wenig spannend, es fehlte meiner Meinung nach das gewisse Etwas bzw. eine unerwartete Wendung. Ich musste mich durch das Buch quälen, immer in der Hoffnung, dass mich der Kriminalfall endlich packt. Dies war leider nicht der Fall, die Story verläuft weitgehend ruhig und unspektakulär dahin. Die Lösung kam nicht überraschend, sondern hat sich bereits vorher angebahnt, so dass auch zum Ende hin die erwartete Spannung ausblieb.
Die Rezepte am Ende des Buches sind ganz nett, allerdings für mich nicht erforderlich.
„Ein Häppchen Mord“ ist kein durchwegs schlechtes Buch, denn wer etwas Leichtes zur Unterhaltung sucht, wird sich bei diesem Kriminalfall sicherlich wohlfühlen und amüsieren können. Meine Erwartungen hat es allerdings nicht erfüllt, für mich hat sich die Story sehr gezogen und ich wurde mit den Protagonisten nicht warm. Aber wie immer ist diese Einschätzung individuell und daher reine Geschmacksache.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Meine Erwartung wurde nicht erfüllt

9mm Cut
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Eine Bewertung des Romans „9mm cut“ von Sybille Ruge, erschienen beim Suhrkamp Verlag, fällt mir sehr schwer.
Der Klappentext sowie das Cover haben mich angesprochen und ich habe daraufhin einen spannenden ...

Eine Bewertung des Romans „9mm cut“ von Sybille Ruge, erschienen beim Suhrkamp Verlag, fällt mir sehr schwer.
Der Klappentext sowie das Cover haben mich angesprochen und ich habe daraufhin einen spannenden Roman, fast schon einen Thriller, erwartet. Der Ort der Geschichte ist Zürich, der Stiftungssitz von Interni, einer wohltätigen Stiftung von Fleisch-Tycoon Wellinghofen. Allerdings stimmt bei Interni etwas nicht, der Geschäftsführer der Stiftung wird ermordet und sein Kopf in einer Plastiktüte verpackt vor dem Büro deponiert. Wellinghofen schickt Eve Klein in die Schweiz, um dort in der Welt der Reichen und Superreichen nach dem Rechten zu sehen und für Ordnung zu sorgen. Kein einfacher Job, denn organisiertes Verbrechen, Gier und großes Business hängen stark zusammen…
Was nach einer spannenden Story in der Schweiz klingt, hat mich leider nicht abgeholt. Die Schreibweise der Autorin ist gewöhnungsbedürftig, sehr direkt und stellenweise derb, teilweise aber auch langatmig und zu detailversessen. Oftmals empfand ich die Gespräche zwischen den Personen sehr oberflächig, dann wiederum wurden wichtige Informationen so beiläufig erwähnt, dass ich Passagen zweimal lesen musste um den Inhalt zu verstehen. Mit Eve Klein wurde ich überhaupt nicht warm, die anderen Beteiligten waren häufig sehr unsympathisch, deren Verhalten ich oft unangemessen empfand.
Kurz und knapp, ich kam nicht richtig in die Geschichte rein, das Lesen war anstrengend und ich konnte dem Kriminalfall nichts abgewinnen.
Das Buch ist ein Roman bzw. Thriller der besonderen Art, der sicherlich seine Fans findet, aber für mich leider nicht geeignet war.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Für mich leider nichts Neues dabei

Tschüss Angst. Hallo Leben
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Das Buch „Tschüss Angst. Hallo Leben“ von Valentin Fröhlich ist ein Ratgeber in verständlicher Sprache und gut gewähltem Tempo. Ich konnte die Kapitel gut durchlesen, die Übersichtlichkeit war durch das ...

Das Buch „Tschüss Angst. Hallo Leben“ von Valentin Fröhlich ist ein Ratgeber in verständlicher Sprache und gut gewähltem Tempo. Ich konnte die Kapitel gut durchlesen, die Übersichtlichkeit war durch das E-Book-Format allerdings gestört. Ebenfalls bei den Übungen war es hinderlich das Buch digital zu lesen.
Der Sachverhalt und die aufgezeigten Lösungsmöglichkeiten waren sehr verständlich formuliert, allerdings habe ich für mich keine neuen Erkenntnisse gewonnen. Ich fand es angenehm, mein vorhandenes Wissen dadurch mal wieder aufzufrischen, aber einen wirklich neuen Ansatz oder eine andere Herangehensweise an das Thema „Angst“ konnte ich nicht feststellen.
Bewusst Atmen, Yoga, Achtsamkeit und Meditation sind bereits in der Thearapiepraxis angekommen, aber für Menschen, die sich neu mit dem Thema beschäftigen, können diese Anleitungen hilfreich sein.
Das Buch kann ich nur empfehlen, wenn keine Vorkenntnis vorhanden ist. Ansonsten sind die meisten Inhalte eventuell schon bekannt - so wie es bei mir der Fall war.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Ich hatte einen Kriminalroman erwartet und ein politisches Buch erhalten

Die Spiele
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Es fällt mir nicht leicht ein abschließendes Fazit zum Buch „Die Spiele“ von Stephan Schmidt zu fällen. Das Buch ist im Dumont Verlag erschienen und wird als Kriminalroman beworben. Im Buch geht es um ...

Es fällt mir nicht leicht ein abschließendes Fazit zum Buch „Die Spiele“ von Stephan Schmidt zu fällen. Das Buch ist im Dumont Verlag erschienen und wird als Kriminalroman beworben. Im Buch geht es um ein Verbrechen, welches während der Tagung des Internationalen Olympische Komitee 2021 in Shanghai passierte.
Der mosambikanische IOC-Funktionär Charles Murandi wird ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden und nach Auswertung der Sicherheitskamera fällt schnell der Verdacht auf den Journalist Thomas Gärtner, da dieser als letzte Person das Zimmer von Murandi verlassen hat. Es starten die Ermittlungen unter den wachsamen Augen der chinesischen Behörden, schließlich geht es um Einfluss, Geld und politische Beziehungen. Die junge deutsche Konsularbeamtin Lena gerät ebenfalls ins Visier der Behörden, während ein weiterer Journalist auf die große Story hofft. Was ist der Grund für diesen Mord, hat Murandis Vergangenheit als Vertragsarbeiter in der damaligen DDR etwas damit zu tun?
Aus unterschiedlichen Gründen empfand ich das Buch schwierig zu lesen. Mich haben die Zeitsprünge irritiert, da ich mich bei jedem Kapitel neu orientieren musste und dadurch mein Lesefluss gebremst wurde. Weiterhin haben mich die beteiligten Personen nicht berührt, mir hat eine Gewisse Nähe und Gefühl sowie Verständnis für manche Handlungen gefehlt. Zudem hat mich die teils derbe Ausdrucksweise gestört, die meines Erachtens nicht nötig war.
Der Kriminalroman, in meiner Wahrnehmung eher ein Politikroman, hat aber auch positive Ansätze. Die Geschichte um die Ausbeutung der mosambikanischen Arbeiter in der ehemaligen DDR, den Madgermans, fand ich äußerst interessant. Ebenso hat mich der Einblick in die Politik der chinesischen Regierung und das Leben in Shanghai fasziniert.
Dennoch war mir der Roman im Ganzen zu langatmig, etwas verworren und nicht so spannend, um dem Ende voller Neugier entgegenzufiebern. Ich empfand zu den Protagonisten und der kompletten Geschichte eine gewisse Distanz und daher wurden meine Erwartungen an diesen Krimi leider nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Anders als erwartet

Kleine Probleme
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„Kleine Probleme“ ist mein zweites Buch von Nele Pollatschek, ich hatte vorher „Dear Oxbridge“ gelesen und war von diesem Liebesbrief an England sehr begeistert. Beim Buch „Kleine Probleme“ fällt es mir ...

„Kleine Probleme“ ist mein zweites Buch von Nele Pollatschek, ich hatte vorher „Dear Oxbridge“ gelesen und war von diesem Liebesbrief an England sehr begeistert. Beim Buch „Kleine Probleme“ fällt es mir aber schwer eine abschließende Meinung zu bilden, zu sehr unterscheiden sich diese beiden Bücher.

Der Anfang des Romans saugte mich direkt in die Geschichte hinein und mit dem Protagonisten Lars konnte ich gut mitfühlen. Lars hat am letzten Tag des Jahres noch eine lange To-Do-Liste vor sich und hadert mit sich und dem Leben. Er hat Antriebsschwierigkeiten, kommt seit Tagen nicht so recht in die Gänge, will aber an Silvester nun auch nicht aufgeben. Somit beginnt er irgendwann mit Punkt 1 seiner Liste und kommt so nach und nach weiter. Die Beschreibungen der einzelnen Handlungen sind sehr detailliert, oftmals für meinen Geschmack zu langatmig. Mit dem Schreibstil hatte ich so meine Probleme, die langen und verschachtelten Sätze haben meinen Lesefluss gebremst.

Der Inhalt des Buches hätte mir gefallen können, schließlich kennt das Problem, am Ende des Jahres noch viel erledigen zu wollen, jede oder jeder. Lars selbst hat mich mit seiner Art aber irgendwie genervt und so richtig verstehen konnte ich seine Handlungen und Gedanken auch nicht.

Auf der anderen Seite sind in dem Roman einige Verhaltensweisen und menschliche Eigenarten sehr fein von Nele Pollatscheck beobachtet und erzählt, das hat mir gut gefallen. Der Roman wird als lustig und tragisch beschrieben, mich selbst hat der Humor weniger angesprochen, ich empfand die Geschichte eher traurig.

So komme ich nach der Lektüre des Buches für mich zu dem Schluss, dass es durchaus okay gewesen ist, aber auch nicht mehr. Mich hat Lars mit seiner Art und Weise etwas irritiert zurückgelassen.

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