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Veröffentlicht am 26.08.2018

Mal ganz nett um eines der Experimente mit Kindern durchzuführen

Regrow your veggies
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Zum Einstieg beschreiben die Autoren, wie wichtig Nachhaltigkeit und bewußter Umgang mit Ressourcen ist, leiten über zu dem „nochmaligen Austreiben von Gemüsestrünken“, genannt „Regrow“ und vermitteln ...

Zum Einstieg beschreiben die Autoren, wie wichtig Nachhaltigkeit und bewußter Umgang mit Ressourcen ist, leiten über zu dem „nochmaligen Austreiben von Gemüsestrünken“, genannt „Regrow“ und vermitteln grundlegende Techniken dazu.
Um den Gedanken des Recycelns aufzugreifen werden beispielsweise als Pflanzgefäße leeren Konservendosen genutzt. Ein wenig Bedenken habe ich allerdings auch bei einigen Upcycling-Ideen, die mir manchesmal recht krampfhaft daher kommen. So bin ich beispielsweise vor einiger Zeit sowohl im Internet als auch im Bekanntenkreis begeisterte Berichte über gehäkelte Blumen-/Gemüseampeln und Utensilos gestoßen. Diese wurden aus Plastikumverpackungen ( z.B. von Toilettenpapier), welche in Streifen geschnitten wurden, gehäkelt. Ich muß gestehen, dass ich es wenig attraktiv finde, die darin enthaltenen Weichmacher verstoffwechselt in meinem Gemüse mitzuessen, genausowenig wie Reste an Rost oder Innenbeschichtung einer Konservendose.. Recycling ist nicht alles - und manchmal eben auch bedenklich und gefährlich.

Dann wird erläutert, dass die beste Zeit für Regrow im Frühling bis Frühsommer besteht.
Leider hatte ich da etwas andere Erwartungen an das Buch. In der Zeit wächst ja im Gewächshaus und Garten eh alles prima. Ich hätte mir gerade für die kalte Jahreszeit etwas Frisches von der Fensterbank gewünscht. Ehrlich gesagt widerstrebt es mir total, so wie im Buch vorgestellt, die Pflanzen auf eine beheizte Bodenplatte zu stellen. Im Kapitel davor gings um Vermeidung von Müll und bewußtem Umgang mit Ressourcen... und nun sowas? Im Sommer sollte es draussen warm genug sein und das Minigewächshaus mit Plastiktüte oder umgestülptem Gurkenglas im Beet kennt wahrscheinlich auch jeder. Wozu Energie aufwenden, die man nicht wirklich benötigt? Im Winter könnte man die Anzucht übrigens so ganz nebenbei in Heizkörpernähe stellen um warme Füße zu bieten.
Schade, das finde ich nicht konsequent....

Das größte Kapitel widmet sich den Pflanzenportraits und der Treiberei aus Strünken oder Pflanzenstücken. Da dieses als neue Strömung angepriesen wurde, hatte ich auch Neues erwartet und doch viel Altbewährtes gefunden, dass nun einfach auf die Fensterbank verlagert wird – und vor allem nicht unbedingt eßbar ist.
Ich war auf Grund der Buchbeschreibung davon ausgegangen, Pflanzen nachzuziehen um junges Gemüse zu vernaschen. Die Topf-Blattpflanzen Avocado oder Mango entsprechen für mich nicht dem Untertitel "Gemüsereste endlos nachwachsen lassen. Auch bei der Roten Beete zum Beispiel bei der Blätter nachwachsen ( als Salat nutzbar), oder beim Zwiebellauch, das einem aus jedem Zwiebelsack, den man etwas länger liegen läßt sowieso entgegenkommt. Mich wundert, dass Minze hier aufwendig angezogen wird, denn hat man einmal ein kleines Pflänzcen davon im Garten, muß man eher aufpassen, dass sie diesen nicht vollkommen okkupiert.
Gerade Pflanzen wie Kartoffel, Topinambur, Meerrettich, Ingwer hätte ich nicht in diesem Buch erwartet; denn die hat man ja jedes Jahr aufs Neue, wenn man sie einmal gepflanzt ( meist im Garten) hat und selbstverständlich beim Ernten etwas in der Erde vergißt... Was will man mit einer Kartoffel in einer alten Konservendose auf der Fensterbank anfangen?

Das Buch ist schön gestaltet, reichlich illustriert; die Anleitungen sind gut verständlich geschrieben, eigentlich immer nach dem selben Schema: erst in täglich zu wechselndem Wasser, dann in, am besten sterilisierter Anzuchterde, jeweils auf der Fensterbank. Ein Abschlußkapitel erläutert dann noch Fehler- oder Pannenbehebung, beispielsweise bei Schimmel- oder Läusebefall. Ehrlich gesagt finde ich diesen Aufwand für „nachgezogene Gemüsepflanzen“ deren Austriebe man in vielen Fällen gar nicht essen kann schon etwas hoch, besonders wenn ich beispielsweise Trauermücken fressende Nematode im Internet bestellen soll, um ein paar austreibende Blättchen für meinen Verzehr zu sichern. Da würde bei mir die Pflanze wohl eher entsorgt werden...

Die vorgestellten Anleitungen stellen keinesfalls eine Möglichkeit zu tatsächlicher Gemüseversorgung von der Fensterbank dar. Insgesamt hat mich das Buch leider nicht so ganz begeistern oder neu informieren können, wie ich es mir gewünscht hätte.Trotzdem finde ich die Zusammenstellung der verschiedenen auszutreibenden Gemüse, die die meisten von uns zu einem guten Teil bestimmt auch schon ausprobiert haben, sehr gelungen, um gerade Kindern zu zeigen, wie dieses passiert – ganz anschaulich in einem Wasserglas zum guten Beobachten des Wurzelwachstums und ein paar Blättern zum Knabbern und Probieren – zumindest bei den meisten der vorgestellten Pflanzen.

Veröffentlicht am 22.04.2024

eher Katalog für gehobene Restaurants sowie Sternekoch(?)-Rezepte für Amuse-Geuel

Zu Gast am Gardasee
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Christine Gräfin Pahlen will mit diesem Buch zu einer kulinarischen Reise, ergänzt durch viele schöne Fotos von Land und Leuten sowie Speisen und Restaurants einladen, die Regionen um den Gardasee zu erkunden., ...

Christine Gräfin Pahlen will mit diesem Buch zu einer kulinarischen Reise, ergänzt durch viele schöne Fotos von Land und Leuten sowie Speisen und Restaurants einladen, die Regionen um den Gardasee zu erkunden., beginnend im Norden, einmal rundum im Uhrzeigersinn.. Bei dieser Rundreise sieht man nicht nur die Rezepte, die allesamt zur Sterneküche gehören sollen, was man schon alleine auf Grund der Portionsgröße vermuten darf, beispielsweis eine kleine Pilzkappe mit Kakaopulver und drei dreiblättrigen Kleeblättern, angerichtet auf einem Desserttellerchen oder „Scampi al Miele, Frutto della Passione, Granita di Mandorla“, bei dem es pro Person nett umtupfte und leicht bestreute 2 Scampi geben soll oder ein anderes Mal 4 zusammengerollte Spagetti mit Topping auf Hauch von Sößchen. Eigentlich habe ich bei fast allen Rezepten das Gefühl, es handele sich um sehr aufwändig zubereitete Amuse-Geuel, von denen ich niemals eines nacharbeiten würde, nicht nur, weil sie viel zu viel Arbeit machen und man zur Sättigung mindestens sechs Gänge für ein schönes gemeinsames Genie?en und auch Sattwerden bräuchte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Autorin selber, Christine Gräfin Pahlen, einen solchen Aufwand betreiben würde. Vielmehr stellt sie hier gastronomische Betriebe in höherer Qualität vor, ich würde sagen, jede Menge davon, .

Schön bebildert und hochwertig hergestellt ist das Buch allemale. Eine Reise durch viele vorgestellte Gastronomiebetriebe und Vorstellen der Betreiber steht hier eindeutig im Mittelpunkt. Ein wenig lernt man auch die Regionen kennen, was eher nachrangig geschieht. Bei den gegebenen Geheimtipps gehe ich davon aus, dass sie gar nicht so geheim sind. Ich muss gestehen, dass auch etliche Fotos einfach nur Füllware sind; wer möchte schon die mit Messer und Gabel tätowierte Wade eines Restaurant-Managers , die immerwiederkehrenden eingedeckten Tische oder eine Serviette mit einer Gabel sowie einem Suppenlöffel on Top?

Die Fotos sind einmal ganz nett anzusehen; ich finde vieles sehr Uninteressantes und werde keins der vorgstellte Restaurants aufsuchen, kein Rezept nachkochen. Leider nimmt mich dieses Buch so gar nicht mit und kann mich nicht so begeistern wie andere Bände dieser Reihe.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Absolut Nichts Neues

111 Healthy Habits
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Die beiden Autorinnen geben nach einer kurzen Einführung "111 Healthy Habits" weiter, die wohl jeder schon lange kennen wird. Dann gibt es zur Einstimmung und Selbsterkenntnis noch einen Test mit 6 Fragen ...

Die beiden Autorinnen geben nach einer kurzen Einführung "111 Healthy Habits" weiter, die wohl jeder schon lange kennen wird. Dann gibt es zur Einstimmung und Selbsterkenntnis noch einen Test mit 6 Fragen und sofort durchschaubaren Antworten, der dem Teilnehmer mitteilen soll, welcher Gewohnheitstyp er ist. Sehr banal, auch die Auswertung, und bestenfalls geeignet für die Rubrik an Tests, die man in der farbigen Regenbogenpresse direkt vor dem Horoskop finden könnte. Peinlich, dass dieser Test von zwei Autorinnen mit Doktortitel veröffentlicht wurde; dennoch passt der Test zum kompletten Inhalt des Buches vollkommen stimmig.

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch insgesamt ziemlich langweilig fand. Es gibt Wiederholungen über Wiederholungen. Die meisten Hacks setze ich bereits seit vielen Jahren um, manche mal etwas weniger und dann wieder mehr. Dankbarkeitstagebuch schreiben, eine Haltestelle früher aussteigen, die Treppe statt des Aufzugs nehmen, sich im Spiegel anzulächeln, die Kraft des Vollkorns zu nutzen, sich gut zu ernähren, im warmen Bad entspannen, rückenschonend in die Knie gehen, traue dich, Nein zu sagen,.... kein Tipp vorhanden, der innovativer wäre. Schade, da hatte ich doch etwas mehr erwartet. Klar, kann man das Rad nicht neu erfinden, aber Altbekanntes einfach nur aneinanderzureihen und dem Ganzen dann die neue Bezeichnung "Healthy Habits" zu geben, fällt vom Anspruch her schon recht minimalistisch aus. Die Erklärungen sind sehr einfach gehalten; dennoch kann ich mir leider auch nicht vorstellen, dass jemand an den kompletten, vorgestellten Hacks die letzten Jahre vorbeigekommen ist. Immer wieder werden tollkühne Behauptungen aufgestellt, beispielsweise, wieviele Jahre man länger leben wird, wenn man Healthy Habit XY umsetzt; nie ein Hinweis auf eine Studie oder Quellenangabe.

Alles schon bekannte Erkenntnisse, manche Jahrzehnte alt. Ich muss gestehen, dass ich diesen Ratgeber sehr trivial finde, selbst wenn man ihn in die Jugendliteratur eingruppieren würde. Von zwei Autorinnen mit Doktortitel würde ich zudem erwarten, dass sie keine schwammige Behauptungen aufstellen und vor allem Quellen kennzeichnen und im Anhang benennen. Das gehört sich nicht nur bei wissenschaftlichen Texten, das müssen auch Schüler um nicht zu Plagiieren. Ich bin schon überrascht, dass der humboldt Verlag darauf keinen Wert gelegt hat; das würde ich eher bei einem selfpublischer Verlag erwarten.

Veröffentlicht am 30.01.2024

enttäuschend: Ernährungsberater mit vorhersehbarem Kurzkrimi

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
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Vorab: Ich bin ein großer Fan dieser Serie, liebe den Humor sowie den Erzählstil Karsten Dusses und auch die kleinen Zitate und Weisheiten, die bislang in den Büchern vor jedem Kapitel und auch in den ...

Vorab: Ich bin ein großer Fan dieser Serie, liebe den Humor sowie den Erzählstil Karsten Dusses und auch die kleinen Zitate und Weisheiten, die bislang in den Büchern vor jedem Kapitel und auch in den untergeordneten Kapiteln mit Sitzungen bei Achtsamkeitscoach Joschka Breitner.

Dieses Buch fällt leider ganz aus der Reihe; es handelt sich überwiegend um einen Ernährungsratgeber, in dem Proteine, Fett und Kohlenhydrate thematisiert werden und Heilfasten mit allen nötigen Details ausführlich erklärt wird. Nicht, dass nur Joschka Breitner dies als Ernährungscoach erledigt, Björn Diemel diskutiert die einzelnen Lerninhalte auch mit fast jedem aus, der ihm über den Weg läuft. Eigentlich hatte ich überwiegend einen Krimi erwartet; dieser spielt sich aber nur ganz nebenbei, eher als kleine Randerzählung ab, ist schwach konstruiert, vorhersehbar und wenig überzeugend. Ich glaube, ich verrate nicht zuviel vom Inhalt, wenn ich gestehe, anderthalb Seiten vor Ende des Buches gedacht zu haben, dass das vorhersehbare Ableben der beiden Gegenspieler nun aber endlich passieren müsse, bevor eben diese anderthalb Seiten auch verstrichen wären.

Das Buch liest sich stellenweise amüsant; besonders zu Beginn fand ich noch den üblichen schwarzen Humor wieder. Auch bei dem Verfassen des Ernährungsberaters war hin und wieder ein kleiner Witz enthalten, der beim Lesen vielleicht Schmunzeln lässt. Insgesamt fand ich diesen belehrenden, voraussehbaren und bei weitem nicht so humorvollen 5. Roman dieser Reihe, ziemlich enttäuschend.

Veröffentlicht am 09.10.2023

wirkt wie Herstellerkatalog außergewöhnlicher Gesamtkonzepte

Stilvoll Wohnen mit Farbe
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Das Buch wurde sehr hochwertig erstellt und mit vielen, meist ganzseitigen professionellen Fotos illustriert, wie man es von Callwey kennt.

In „Stilvoll Wohnen mit Farbe“ möchten mehrerer Innenarchitekten, ...

Das Buch wurde sehr hochwertig erstellt und mit vielen, meist ganzseitigen professionellen Fotos illustriert, wie man es von Callwey kennt.

In „Stilvoll Wohnen mit Farbe“ möchten mehrerer Innenarchitekten, Studiobetreiber und andere Profis den Laien vermitteln, wie diese ihr Heim mit etwas Farbe stilvoll und farbenfroh aufpeppen können. Hierfür mag vielleicht das Vorwort am inspirierendsten sein. Dort wird erklärt, dass selbst die Profis mit Moodboard ans Werk gehen; gut dass jeder von uns Laien Dank und seit Agatha Raisin genau weiß, wie er damit arbeitet. Weitere Tipps im Vorwort beinhalten, dass man mit dezenten Farben wir grau und beige als Hauptgestaltung nichts falsch machen kann und dann Akzente mit wiederkehrenden Farbtupfern setzen sollte. Mit maximal vier Farben, die idealerweise aufeinander abgestimmt sind, vielleicht auch Farbnuancen darstellen, kann man Nichts falsch machen und überhaupt soll es ja auch den eigenen Geschmack treffen.

Dann kommen die gestalteten Wohnräume der Profis, die nicht nur diese, sondern auch ihr Geschäft, ihre Agentur oder ihr Büro vorstellen. Eine der Profis bringt den Idealfall wohl genau auf den Punkt: „Wir hatten völlig freie Hand beim Styling.“ Mir wäre da die im Vorwort schon vorgelgte Maxime, das es dem Bewohner selber gefallen sollte, schon lieber. Die vorgestellten Experten-Lösungen, das muß ich leider direkt zugeben, haben mich allesamt weder angesprochen noch inspiriert:

Es gibt Gesamtkonzepte in Grau-Schwarz-Kombi und auch welche in kuntebunt, manche fallen langweilig aus, andere vollkommen überladen. Mal ist eine Treppe samt angrenzenden Wänden in feuerwehrautorot angemalt, häufig peppen monströse Lampen oder weit in den Raum reichende Irgendwas-Installationen den Raum auf, nehmen aber schon Wohnfläche weg. Auch die ausladenden 3D-Wandbeläge- und -reliefe sagen mir nicht so zu. Das ist alles nichts, was mein Wohlbefinden steigern könnte, ganz im Gegenteil. Natürlich ist das Geschmackssache, zum Glück! Ich hatte nur etwas anderes erwartet als Gesamtkonzepte, die schon auf den Fotos erkennbar, überhaupt nicht bewohnt werden, sondern anscheinend nur für Kataloge oder Werbemappen der betreibenden Büros erstellt worden zu scheinen. Vielleicht nicht unbedingt Farbenlehre, aber doch überwiegend Gestaltungstipps für jene, die das eigene Gesamtkonzept letzendlich auch bewohnen möchten, wären nett gewesen; so nehme ich noch nicht mal Inspiration mit, schade.