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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2017

etwas langatmig

Der Gaukler und die Tänzerin
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Als sechsjährige muss Magdalena überstürzt von Zuhause fliehen, da ihre Mutter, eine der Mätressen des hessischen Landgrafen, eines unnatürlichen Todes gestorben ist und sie den Mord beobachtet hat. Zigeuner ...

Als sechsjährige muss Magdalena überstürzt von Zuhause fliehen, da ihre Mutter, eine der Mätressen des hessischen Landgrafen, eines unnatürlichen Todes gestorben ist und sie den Mord beobachtet hat. Zigeuner retten ihr Leben und nehmen sie bei sich auf. Und aus ihr wird das Zigeunermädchen Suni, das als Tänzerin ihren Lebensunterhalt verdient und die Geschehnisse in ihrer Kindkeit verdrängt hat. Aber als sie wieder in ihre Heimatstadt zurückkehr überstürzen sich die Ereignisse, denn sie sieht ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten aus und es gibt Menschen, die sie töten wollen. Gut, dass ihr Kinderfreund Mathis sie findet und ihr hilft.

Es war mein erstes Buch von Nicole Steyer. Beworben wird das Buch als Sittengemälde des 18. Jahrhunderts und als Streitschrift gegen Diskriminierung. Ich finde das etwas zu hoch gegriffen. Ja, es geht um Zigeunerhass und Verfolgung dieser Volksgruppe. Allerdings tut speziell der Graf dies, weil er glaubt, sie hätten seiner Tochter etwas zu Leide getan, das verwässert meiner Meinung nach den Begriff Diskriminierung. Mathis hingegen wird meiner Meinung nach nicht besser oder schlechter behandelt trotz seiner dunklen Hautfarbe. Meistens habe ich diese sogar ganz vergessen. Das ist wohl auch den Verlagsverantwortlichen bei der Covergestaltung so gegangen, denn ich verstehe nicht, wie ich einem Buch den Titel „Der Gaukler und die Tänzerin“ geben kann und der Mohr dann nicht als solcher auf dem Cover abgebildet wird. Das finde ich fast ein bisschen diskriminierend.

Ich fand den Schreibstil etwas aufgebläht und langatmig. Alle Gefühle und Geschehnisse werden extrem durchgekaut und dem Leser wird wenig Spielraum für eigene Gedanken gelassen. Auch ist es einer der historischen Romane, die die Historie mehr als Rahmen benutzen ohne dass ihr richtige Tiefe gegeben wird. Ich habe nichts wirklich Neues über das damalige Leben und die geschichtlichen Fakten erfahren. Das war mir etwas dünn, nachdem ich vorher den aktuellen Gablé genossen hatte.

Ein netter Roman über ein tapferes Mädchen und einen Jugendfreund, mit dessen Hilfe sie zu ihrem Recht und ein paar Übeltäter zu ihrer gerechten Strafe kommen. Mit viel Gefühl und ein bisschen Herzschmerz. Für mich leider zu belanglos – trotz der dramatischen Geschehnisse.

Veröffentlicht am 12.05.2024

enttäuschend

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Rebecca Yarros wird ja gehypt, als hätte sie die Fantasywelt neu erfunden. Ich kenne ihre Romane noch nicht, dachte aber, ein netter Liebesroman könnte nicht schaden.

Leider, leider finde ich diesen Roman, ...

Rebecca Yarros wird ja gehypt, als hätte sie die Fantasywelt neu erfunden. Ich kenne ihre Romane noch nicht, dachte aber, ein netter Liebesroman könnte nicht schaden.

Leider, leider finde ich diesen Roman, der in teurer Hardcover-Aufmachung erschienen ist, ganz fürchterlich klischeehaft und vorhersehbar. Und total unrealistisch. Camden, ein Kriegsveteran mit einer posttraumatischen Störung trifft auf Willow, die er als Jugendlicher aus der Ferne angehimmelt hat. Hier von Liebe zu sprechen, finde ich prinzipiell überzogen. Aber der Schreibstil ist voll schlechter Metaphern, voll Kitsch und Gedöns. Puh, das liest sich echt für mich, wie ein leichte und seichte Seifenoper, für die ich aber nicht 23 Euro hinlegen würde und die mir auch keine 5 Minuten im Gedächtnis bleiben wird.

Wenn Frau Yarros ihre Fantasybücher auch so geschrieben hat, dann sind die sicher nichts für mich.

Veröffentlicht am 16.09.2022

sehr leichte Lektüre

Kleine Wunder
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Mich hat die Geschichte enttäuscht. Es ist kein Plot, der sich stringent durchzieht, für mich zu finden gewesen. Ja, die drei Nonnen sind nett. Aber mehr auch nicht. Es fehlte mir Tiefgang und Witz und ...

Mich hat die Geschichte enttäuscht. Es ist kein Plot, der sich stringent durchzieht, für mich zu finden gewesen. Ja, die drei Nonnen sind nett. Aber mehr auch nicht. Es fehlte mir Tiefgang und Witz und über weite Strecken auch jede Spannung. Ich hatte mir mehr oder anderes erwartet. Sehr leichte Lektüre.

Veröffentlicht am 12.05.2022

falsche Erwartungen

Liquid
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"Liquid" klang genau nach meinem Beuteschema. Ein spannender Thriller mit ein wenig SF-Thematik. Eine starke Frau, die gegen einen mächtigen Gegner die Wahrheit ans Licht bringen muss. Und dazu ein wirklich ...

"Liquid" klang genau nach meinem Beuteschema. Ein spannender Thriller mit ein wenig SF-Thematik. Eine starke Frau, die gegen einen mächtigen Gegner die Wahrheit ans Licht bringen muss. Und dazu ein wirklich ansprechendes Cover. Aber dann kam es doch ein wenig anders als von mir erhofft.

Ja, ich weiß, man sollte mit seinen Erwartungen haushalten, wenn man einen neuen Autor ausprobiert. Aber oft wurde ich hier durch die vorgestellten Bücher auf wunderbare neue Bücher aufmerksam.

Leider hat mich aber bald sehr vieles gestört an Liquid. Der Erzählstil ist langatmig, detailverliebt, umständlich. Die Darsteller agieren immer knapp neben dem, was ich als realistisch und authentisch bezeichnen würde. Das eigentliche Thema bleibt lange etwas schwammig. Die Bedrohung wird sehr plakativ durch viele derbe Morde in Szene gesetzt, deren Brutalität mir zu überdreht und der Situation gar nicht angemessen erschien. Die Heldin ist für meinen Geschmack einerseits zu schlagkräftig und andererseits zu blauäuig. Und die Darstellung des Drogenbarons war mir zu naiv und positiv.

Weder der Plott noch die Dialoge konnten mich überzeugen. Das Buch war überhaupt nicht Meines.

Veröffentlicht am 20.02.2022

nur quer gelesen

Der Herzgräber
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Als Heather den Nachlass ihrer Mutter ordnet, findet sie Briefe, die an einen Serienmörder gerichtet waren. Die beiden hatten wohl lange einen Schriftwechsel. Als Heather merkt, dass Morde geschehen, die ...

Als Heather den Nachlass ihrer Mutter ordnet, findet sie Briefe, die an einen Serienmörder gerichtet waren. Die beiden hatten wohl lange einen Schriftwechsel. Als Heather merkt, dass Morde geschehen, die typisch für den noch inhaftierten Michael Reave scheinen, macht sie sich daran, eigene Nachforschungen anzustellen. U.a. versucht sie mit dem Täter zu sprechen, um mehr zu erfahren.

Ziemlich schnell war ich genervt von der Handlung. Ich fand, es ist alles wenig glaubwürdig und sehr aufgesetzt. Die Hauptdarstellerin besticht weder durch Kompetenz noch durch ein interessantes Wesen. Auch das restliche Personal dieses Krimis konnte mich nicht überzeugen. Bald habe ich nur noch quer gelesen.

Selten schreibe ich Rezensionen, die wirklich von einem Buch abraten. Aber hier kann ich leider keine Empfehlung aussprechen. Ich habe zum Ausgleich einen alten Nesbo rausgekramt und gleich mal 200 Seiten am Stück genossen. Der Herzgräber hat mich überhaupt nicht überzeugt. Schade.