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Veröffentlicht am 24.11.2017

Leichte Kost: zum Lachen und Nachkochen

Eine Tussi speckt ab
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Daniela Katzenberger erzählt in ungefähr zwei Dritteln des Buches im Plauderton von ihren Versuchen, abzunehmen und, welche Möglichkeit für sie die Richtige war. Anekdoten aus ihrem Leben und dem ihrer ...

Daniela Katzenberger erzählt in ungefähr zwei Dritteln des Buches im Plauderton von ihren Versuchen, abzunehmen und, welche Möglichkeit für sie die Richtige war. Anekdoten aus ihrem Leben und dem ihrer Mutter kommen nicht zu kurz. Das letzte Drittel des Buches beinhaltet Rezepte der Autorin, wobei dieser Teil durch einige rosa Seiten, etwas umfangreicher wirkt, als die Rezepte alleine.

Vorab muß ich sagen, dass dieses mein erstes Buch von Daniela Katzenberger war und ich auch noch keine Sendung ( außer Werbung) mit ihr gesehen habe. Dennoch haben mich einige Details aus ihrem Leben, wie beispielsweise ihre Hochzeit mit Lucas Cordalis und ihre erfolgreiche Gewichtsabnahme mit der Ernährungsumstellung bzw. dem Programm von Detlef D. Soost, erreicht. Genau dieses Programm hatte mich interessiert und ich hatte gehofft, darüber ein paar Details zu lesen. Jetzt, nach Lesen von „Eine Tussi speckt ab“, denke ich, sie hätte vermutlich Rechte fremden geistigen Eigentums verletzt; offensichtlich hat es bei ihr mit dieser Methode absolut funktioniert.

Nichtsdestotrotz war die Lektüre sehr kurzweilig, überwiegend spaßig zu lesen; ich habe oft schallend lachen müssen. So wirklich neue Erkenntnisse zum Abnehmen habe ich nicht gewonnen, wobei es mir schon sehr gefallen hat, zu lesen, dass andere sich damit auch schwer tun. Mir war vorher schon bewußt, dass es sich hier um keine wissenschaftliche Ausarbeitung handeln würde und eher kurzweilige Unterhaltung mit ein paar Tipps erwartet. Das habe ich alles erhalten, hatte viel Spaß dabei und zum Abschluß sogar noch eine kleine Rezeptsammlung, die dem Programm von bodyChange entsprechen, für die Woche oder den „Fresstag“.

Veröffentlicht am 10.11.2017

70 traditionelle oder innovative Brotrezepte

Beste Brote
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Die Rezepte für „Beste Brote“ stammen von 35 Bäuerinnen, die einzeln vorgestellt werden und ihre Wertschätzung des Brotes erläutern. Jede von ihnen hat zwei ihrer Lieblingsrezepte preisgegeben, jeweils ...

Die Rezepte für „Beste Brote“ stammen von 35 Bäuerinnen, die einzeln vorgestellt werden und ihre Wertschätzung des Brotes erläutern. Jede von ihnen hat zwei ihrer Lieblingsrezepte preisgegeben, jeweils ein traditionelles und eine innovative Eigenkreation. Zu finden sind Rezepte mit Sauerteig oder Hefe, aus ganz verschiedenen Mehlsorten, angereichert mit Zutaten vom eigenen Hof, wie beispielsweise Obst, Nüsse, Saaten, Zucchini, Bohnen oder Möhren. Neben mir noch bekannten Mehlsorten in verschiedener Ausmalung finden sich auch ganz spezielle wie Waldstaudenmehl oder Roggenvorschuss; von beiden habe ich hier das erste Mal gelesen. Auch Zubereitungsbestandteile wie Quell-, Brüh- und Kochstück waren mir unbekannt.

Die Auswahl der Rezepte finde ich gut gelungen, zu jedem brot oder Brotgebäck gibt es eine Foto sowie eine kurze Anleitung. Man merkt schon, dass die Rezeptgeber ihre Rezepte beruflich umsetzen, auch, dass sie in anderen Mengen arbeiten, als unsereins zuhause. Es finden sich durchaus Rezepte, die für drei oder neun Brote ausgelegt sind, wobei ich es nicht schwierig finde, die Zutaten für ein Brot umzurechnen. Manche Zubereitungen gestalten sich schon etwas aufwändiger, sind aber durchaus nachzubereiten.

Mein Favorit ist das Fünf-Minuten-Vollkornbrot, eine Variante des „faulen Brotes“, aber auch das Bio-Zucchini-Brot, ein Erdäpfelbrot, ein Vitalbrot mit Karotten, ein Vifzackbrot und den Alleskönner-Weißbrotteig finde ich sehr interessant. Manche Brote, beispielsweise das Bauernbrot, findet man in verschiedenen Ausführungen, wobei sich alle etwas unterscheiden. Zum Ende des Buches wird auch noch erklärt, wie man einen Sauerteig ansetzt, füttert und weiterverwendet.

Insgesamt finde ich die Rezeptauswahl dieses schön gestalteten Buches recht abwechslungsreich, manche Kreationen wirken auch sehr phantasieanregend um das hauseigene Brot zu entwicklen.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Fans der Serie "Downton Abbey" können in diesem Buch schwelgen

Zu Gast in Highclere Castle
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Das Buch wurde sehr aufwendig gestaltet; viele Fotos, häufig beidseitig, geben Einblicke in die verschiedenen Räume und Gartenabschnitte des Anwesens. Der begleitende Text erzählt von vergangenen Zeiten, ...

Das Buch wurde sehr aufwendig gestaltet; viele Fotos, häufig beidseitig, geben Einblicke in die verschiedenen Räume und Gartenabschnitte des Anwesens. Der begleitende Text erzählt von vergangenen Zeiten, von Adelstiteln und, wie einige dazu gekommen sind, wobei der englische Adelsstand samt der Eigenheiten stets glorifiziert wird.
Da wird von einem Prinzen berichtet, der dermassen über seine Verhältnisse lebte, dass seine Mutter, Königin Victoria, ihn nur spärlich finazierte, aber zum Glück u.a. die Rothschilds ihm immer wieder mit dezent zugestecktem Geld zu seinem wohlverdienten Lebensstandart verhalfen und durch Heirat plötzlich mit dem Königshaus verwandt waren. Immer wieder geht es um die Elite des Landes: einen der besten Dirigenten der Welt, der einen diamantüberzogenen Taktstock benutzte oder um eine der besten Sängerinnen der Welt.... und um Lebensumstände, die sich manche, zusammen mit ihrem Adelstitel, durch ihren Einsatz für die englische Krone in den Weltkriegen oder englischen Kolonien verdient haben.

Neben Beschreibungen dieser Personen oder deren Besuche auf Highclere Castle werden auch dortige Feste der Vergangenheit und Gegenwart beschrieben, beispielsweise Treibjagden, Nachmittagstee oder Musikveranstaltungen.

Zudem werden einige Personen des Personals vorgestellt: die Schloßführerin, der Sicherheitsdienst, der Parkaufseher, eine Dekorateurin, die Hauswirtschaftsleiterin, der Imker. Besonders beim Imker, der schon einiges über 70 Jahre alt sein muß, hat mich verwundert, dass er immer noch das Schloß von außen anstreicht. In dem kurzen Kapitel, in dem er „vorgestellt“ wurde, erfährt man auch von dem Desaster im Jahr 2015: es wurden drei Bienenstöcke gestohlen.

Der Leser erhält Einblicke in ein paar der 200 Zimmer von Highclere Castle, besonders derer im Erdgeschoß; in der ersten Etage befinden sich die Gästezimmer, die nur in den Ecktürmen mit eigenen Badezimmern ausgestattet sind. Alle anderen sind auf die Gemeinschaftsbäder auf den Fluren angewiesen, die nicht über eine Dusche, dafür aber eine Kanne bereitgestellt wird, mit der der Gast sich die Haare waschen kann. Die beiden oberen Etagen verfügen über keine Heizung; man hat begonnen, in den Räumen der zweiten Etage, in denen kein Putz von den Wänden fällt, weitere Gästezimmer einzurichten. Der Leser erfährt, nach welchen Adeligen die einzelnen Zimmer benannt wurden und auch, wie manche der Vorbereitungen aussehen, wenn Gäste erwartet werden, die schon mehr als ein Jahr im Vorraus eingeladen wurden. Beispielsweise werden die unteren Räume dann eine Woche lang beheizt, damit die Wände die Wärme in die Gästezimmer abgeben; die Tische werden früher vorgedeckt und bis ins kleinste Detail vorgearbeitet, z.B. werden die Butterstückchen mit einer Krone und einem „C“ vorgeprägt.

Zwischendurch finden sich jede Menge Rezepte, die manchesmal durch ihre extravanganten Namen zu beeindrucken wissen, wie der „Poudin à la Chancelière“, der mit „Kabinettpudding“ übersetzt wird und wie ein gewöhnlicher Brotpudding ( mit Bisquitteig statt Brotscheiben) aussieht; „Lady Carnarvons Eingemachtes“ besteht unter anderem aus „Holzapfelgelee“ und stellt nur eines der Rezepte dar, in dessen Namen die Titel ihrer Lord- oder Ladyschaft Einzug fanden. Ich muß gestehen, dass ich keines der Rezepte wirklich aufregend fand; aber zum Glück wird das ja bei jedem anders aussehen. Hier eine Auswahl der enthaltenen Rezepte:
scharfe Nierchen ( vom Lamm), Rührei ( von 12 Eiern und 50g creme double), Rote-Beete gebeizter Lachs, pfannengebratene Jacobsmuscheln, Petersfisch mit Sauce Hollandaise, Krebs-Gratin, Treiber-Schmortopf, Schweinerollbraten, Fasanen-Curry, geschmorter Rotkohl, Lammkarree, Haggis, Gemüsefond, ofengeröstete Beete-Knollen, Klare Tomatenkraftbrühe, Karotten-Ingwersuppe, Kokos-Röstkürbissuppe, Scones, Ingwerkuchen, rumgetränkter Napfkuchen, Marmeladenstrudel oder gedämpfter Pfaumenpudding.

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich keine Folge der Serie „Downton Abbey“ gesehen habe, sondern mich einfach nur für eine Führung durch Highclere Castle interessierte. Die vielen Fotos der Räumlichkeiten, des Gartens bzw. der Ländereien, die Geschichte des Anwesens und seiner elitären Besucher, des Personals samt dessen Arbeit und auch die Beschreibung der Feste und Veranstaltungen fand ich sehr aufschlußreich. Die Gestaltung des Buches wirkt sehr aufwendig und liebevoll bis ins Detail, besonders, wenn Original Spielzettel oder Bögen aus dem Haushaltsjournal mit Highclere Emblem oder Spielpläne und Regeln für Golfkrokett gezeigt werden. Viele aktuelle Fotos des Anwesens oder alte, sepiafarbene von Besuchern und Anwesen ergänzen die Texte in üppiger Weise. Stolz auf das eigene Leben, die Lebensumstände und ganz besondere eigene Fähigkeiten können leider gar nicht oft genug erwähnt werden, selbst in der im Anhang befindlichen Danksagung liest man über gute Fotos der Profis und ausgezeichnete Fotografien des Lords; das war mir alles ein wenig zuviel des Eigenlobs, auch, wenn die Autorin immer wieder von ihren Geistesblitzen berichtet.
Trotz aller Liebe zum Detail ist bei dem Buch ein Fehler unterlaufen: Auf S. 13 findet die linke Spalte ein jähes Ende, denn der Text bricht mitten im Satz ab und wird an keiner anderen Stelle weitergeführt.

Insgesamt finde ich das Buch gelungen; es hat meine Erwartungen einer Führung und Beschreibung des Anwesens erfüllt. Die Rezepte haben mich nicht wirklich begeistert und einige Ausführungen fand ich schon recht befremdlich. Ich denke, für einen Fan der Serie „Downton Abbey“ wird dieses Buch ein Genuss sein; genauso geht es mir, wenn ich Bücher lese und die Fotos darin bedrachte, die Drehorte der vier alten Miss-Marple-Filme mit Margaret Rutherford aufzeigen.
Als Fan kann man in solchen Bänden einfach nur schwelgen...

Veröffentlicht am 31.10.2017

Appell zu mehr mehr Wohlwollen, Mitgefühl und Gerechtigkeit

Mögen alle Wesen glücklich sein
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In der erste Buchhälfte führt Frau Dr. med. Luise Reddemann Betrachtungen aus zu Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Liebe, Akzeptanz... ergänzt durch Fallbeispiele aus ihrer therapeutischen Praxis sowie Märchentexten ...

In der erste Buchhälfte führt Frau Dr. med. Luise Reddemann Betrachtungen aus zu Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Liebe, Akzeptanz... ergänzt durch Fallbeispiele aus ihrer therapeutischen Praxis sowie Märchentexten samt Aspekten einer tiefenpsychologische Deutung und Ausschnitten aus Bibeltexten. Es gibt reichlich Deutungshinweise und Zitate anderer, ob von Petri, Fromm oder Judt und auch die Bewertung des „Sruwwelpeters“ kommt nicht zu kurz. Ausführungen zu helfenden Berufen, Burn out, Unterdrückung von und Gewalt gegen Frauen, ihrem geringeren Verdienst und die öffentliche Aufmerksamkeit zu Leistungen von Frauen ( z.B. Clara Schuhmann oder Hildegard von Bingen), die Veränderung unseres Sozialstaates ( „Ausdünnung des Wohlfahrtsstaates“) sowie die Feststellung, dass u.a. Akzeptanz, Anerkennung, Mitgefühl, Wohlwollen, Freude und Mitfreude, Menschlichkeit und faire Bezahlung Therapieteilnehmern, Helfenden und auch allen anderen das Leben lebenswerter und gerechter machen.

Im zweiten Teil beschreibt Sylvia Wetzel unterschiedliche Aspekte von Gerechtigkeit und Mitgefühl und die Komponenten Einsicht und Vertrauen. Sie beschreibt die positive Weltsicht im Buddhismus und stellt anahnd verschiedener Übungen, z.B. dem achtfachen Pfad, konkrete Wege zu Mitgefühl und Gerechtigkeit vor. Besonders die Ausführungen zum Buddhismus samt der vorgestellten Übungen fand ich interessant. Vieles, gerade aus dem ersten Teil war mir durch Ausbildung, Beruf und Lesen von Fachliteratur schon bekannt; dennoch finde ich die Erläuterungen wichtig und angebracht.

Beide Autoren blicken auf eine jahrzehntelange Praxis zurück und haben gemeinsam in diesem Buch Überlegungen aus Psychologie, Mythologie, Märchenkunde, Philosophie und Buddhismus vorgestellt, die sie hilfreich finden um sich mit Wohlwollen, Mitgefühl und Freundlichkeit für mehr Gerechtigkeit einzusetzen und machen klar, dass jeder Einzelne gefragt ist und kleine Minderheiten den Stein ins Rollen bringen.

Veröffentlicht am 09.10.2017

wunderschöne, facettenreiche Geschichte - die Illustration konnte nur zum Teil begeistern

Das Weihnachtsgespenst
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Charles Dickens Geschichte „Das Weihnachtsgespenst“ war mir bislang nur in seinen beiden Filmversionen, mit Mickey Mouse oder mit Bill Murray bekannt. Zum Inhalt der Geschichte, die wohl jeder in groben ...

Charles Dickens Geschichte „Das Weihnachtsgespenst“ war mir bislang nur in seinen beiden Filmversionen, mit Mickey Mouse oder mit Bill Murray bekannt. Zum Inhalt der Geschichte, die wohl jeder in groben Zügen als „Der Geist der Weihnacht“ kennt, muß wohl gar nichts weiter verraten werden.

Schon lange wollte ich den Originaltext lesen, der mich sehr erfreut hat. Die Originalgeschichte ist selber viel detailierter, facettenreicher und tiefsinniger erzählt und erfreute mich beim Lesen zusätzlich durch Wortwitz, schöne Sätze und Aussprüche. Die angegebene Altersempfehlung von 10-12 Jahren empfinde ich als für viele eher zu niedrig angesetzt, denn es handelt sich schon um einen anspruchsvollen Text, der wahrscheinlich den jüngeren Lesern zuviel abverlangt.

Die farbigen ganzseitigen Bilder, ganz so, wie das Titelbild, fand ich äußerst ansprechend, die Zeichnungen mit Sprechblasen leider überhaupt nicht. So etwas erwarte ich in einem Comic und nicht in einer ansonsten sehr schönen Ausgabe eines litararischen Klassikers. Bedauerlicherweise befanden sich diese Zeichnungen in der Überzahl und standen für mich im Verlaufe des Buches immer mehr dieser wunderschönen Geschichte im Weg. Aber zum Glück hat da jeder einen eigenen Geschmack...

Fazit: wunderschöne, facettenreiche Geschichte - die Illustration konnte nur zum Teil begeistern