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Veröffentlicht am 15.09.2016

Deschperate Housewives

Deschperate Housewives
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Deschperate Housewives, von Karin Rössle

Cover:
Das Cover finde ich einfach witzig. Drei unterschiedliche Frauen, die aber zu wissen scheinen, was sie wollen.

Inhalt:
Um ihren 50. Geburtstag erkennt ...

Deschperate Housewives, von Karin Rössle

Cover:
Das Cover finde ich einfach witzig. Drei unterschiedliche Frauen, die aber zu wissen scheinen, was sie wollen.

Inhalt:
Um ihren 50. Geburtstag erkennt Annette (Nette), dass ihr Leben an einem Wendepunkt steht. Ihre 19 jährigen Zwillinge gehen bald für ein Jahr nach Amerika, zu ihrem geschiedenen Ex-Mann. Dieser hat eine neue Liebe und dies scheint sich sogar auf Annette auszuwirken.
Ihre Freundinnen (Patti und Silke) benehmen sich seltsam.
Und bei ihren halbherzigen Versuchen, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen, mischt sich ihr Kater „Schnäpsle“ recht aktiv mit ein. Der findet nicht nur seinen Namen eine Zumutung, sondern auch die Tatsache, dass Annette überhaupt einen neuen Mann ins Auge fasst. Findet er doch, dass er als Mann im Haus genügt.
Seine fast wie nebensächlichen Beobachtungen, bei seinen Rundgängen im Neubaugebiet, würden so manchem einen verwunderten Gesichtsausdruck bescheren.
Wird er sich mit Annette arrangieren?

Meine Meinung:
Also ich bin super in die Geschichte reingekommen. Mir sind sofort einige Parallelen zu mir aufgefallen
In der LR ist das vielen Lesern so gegangen, also kann ich wirklich sagen das Buch ist irgendwie wie aus dem Leben gegriffen.
Für mich persönlich war es natürlich auch super klasse immer wieder von Orten zu lesen, zu denen ich einen persönlichen Bezug habe oder die ich gut kenne (Stuttgart und Umgebung).

Mir gefällt die Sprache sehr gut, gerade in seiner „Normalität“, mit seinen nachdenklichen Stellen und den feinen Beobachtungen ist es super erzählt.
Der feine Humor und die feine Ironie passen zu dieser ehrlichen Realität.
Der schwäbische Dialekt, ist wunderbar eingesetzt um das Ganze noch authentischer zu machen.
Es werden immer wieder ein paar kleine Fragezeichen eingebaut und ich wundere mich über das Verhalten von manchen Personen, bis dann die Auflösung kommt.
Teilweise auch durch Kater „Schnäpsle“ der bei seinen Rundgängen, die ein oder andere „ungehörige“ Beobachtung macht und diese uns aus seiner Sicht kommentiert.

Auf das Ende zu, geht es dann relativ schnell und ein „Problem“ wird meiner Meinung nach zu glatt gelöst.

Autorin:
Karin Rössle ist ein Pseudonym der Bestsellerautorin Astrid Fritz. Sie beweist mit diesem Roman ihr feines Gespür für die reale Gegenwart mit viel Ironie und feinem Humor.

Mein Fazit:
Eine wunderbare Geschichte in der man sich und sein Umfeld immer wieder finden kann. Es gibt ganz viele Aha-ja-genau-Momente.
Von mir sehr gerne 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Holunderschwestern

Die Holunderschwestern
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Die Holunderschwestern, von Teresa Simon

Cover:
Ein sehr schönes Cover das mich zum Träumen einlädt.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen: München in der Gegenwart und München (und Umgebung) von 1918 bis 1936.
Katharina ...

Die Holunderschwestern, von Teresa Simon

Cover:
Ein sehr schönes Cover das mich zum Träumen einlädt.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen: München in der Gegenwart und München (und Umgebung) von 1918 bis 1936.
Katharina Raith fällt aus allen Wolken als eines Tages plötzlich Alex Bluebird aus London vor ihrer Tür steht und ihr die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny übergibt. Schon immer war die Vergangenheit der Familie nicht ganz klar und so manche Nachfrage würde einfach übergangen.
Diese Tagebücher gehen nun zurück bis ins Jahr 1918.
Zwei ungleiche Schwestern, ja Zwillinge sogar.
Fanny geht nach München und baut sich eine Existenz als Köchin in den vornehmen Kreisen auf. Als ihre Zwillingsschwerster Fritzi ihr folgt, wird eine Reihe von fatalen Ereignissen in Gang gesetzt, die bis in die Gegenwart reichen.

Meine Meinung:
Der Prolog, ein Brief mit der Bitte um Vergebung, aber ohne klare Unterschrift macht total neugierig.
Der Einstieg gefällt mir dann auch gut, wenn mich auch die vielen Namen und ihre Beschreibungen etwas verwirrt haben.

Die beiden Zeitebenen sind klar voneinander getrennt und durch die Zeitangaben die immer vorangestellt werden weiß man sofort wo man sich befindet. Und doch ist der Bezug von Vergangenheit und Gegenwart klar zu erkennen.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und hochemotional. Vieles steht zwischen den Zeilen und nicht immer ist alles so wie es auf den ersten Blick erscheint, ob Hass, Neid, Missgunst oder Eifersucht. Aber auch Freundschaft, Liebe, Glück und Familie wird in den unterschiedlichsten Nuancen beschrieben und durchlebt.
Die akribische Recherche ist bis ins kleinste Detail spürbar.
Es ist total spannend geschrieben, wir erfahren immer ein klein bisschen mehr, so dass ich ab einem gewissen Zeitpunkt das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollte.
Am Ende ist es dann wie im Leben auch. Nicht alles lässt sich rekonstruieren und es bleibt genügend Freiraum für eigene Überlegungen und Spekulationen (was ich ja generell nicht so sehr mag, deshalb auch der eine Stern Abzug).

Das Nachwort zeigt nochmals deutlich mit welchem Herzblut der Roman geschrieben ist und rundet die ganze Geschichte hervorragend ab.

Autorin:
Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen und bewundert alles, was grünt und blüht. Ihr erstes Buch unter diesem Pseudonym „Die Frauen der Rosenvilla“ kann ich auch nur wärmstens empfehlen.

Mein Fazit:
Eine brillant erzählte Familiengeschichte, der wir nach und nach auf die Spur kommen. Sehr emotional, unterhaltsam und fesselnd bis zum Schluss, mit perfekt gezeichneten Charakteren die einfach „leben“. Gerne hätte ich noch 100 Seiten mehr gelesen.
Von mir sehr gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Birken wissen´s noch

Die Birken wissen's noch
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Die Birken wissen's noch, von Lars Mytting

Cover:
Passend zum Inhalt: das Buch selber schlicht und zeitlos braun gemasert, der Schutzumschlag fühlt sich wie aus Holz gemacht an.
Sehr schön.

Inhalt:
Handlungsort: ...

Die Birken wissen's noch, von Lars Mytting

Cover:
Passend zum Inhalt: das Buch selber schlicht und zeitlos braun gemasert, der Schutzumschlag fühlt sich wie aus Holz gemacht an.
Sehr schön.

Inhalt:
Handlungsort: Norwegen, Frankreich (vor allem die Kriegsgebiete um die Somme im Ersten Weltkrieg) und die Shetland Inseln).

Edvard wird von seinem Großvater Sverre aufgezogen. Seine Eltern sind umgekommen als er knapp 4 Jahre war. Es ist irgendwie normal, das nicht weiter darüber geredet wird. Ein weiteres Geheimnis gibt es um Einar, den Bruder des Großvaters.
Als nun Sverre stirbt, kommen einige Geheimnisse der Familie wieder zur Sprache, u.a. auch die Vergangenheit des Krieges und dass Sverre auf deutscher Seite stand, und ist Einar wirklich 1944 in Frankreich „ermordet“ worden?
Woher kommt der ungewöhnlich kunstvoll gestaltete Sarg der seit langer Zeit schon bereitsteht?

Edvard macht sich mehr und mehr Gedanken und beginnt mit der Suche nach den Spuren von sich und seiner Familie in der Vergangenheit.
Dabei wird aus ihm ein anderer Mensch.
Und er kommt nach und nach der Verflechtung zweier tragischen Familiengeschichten auf den Grund, und erfährt viel über Liebe, Lüge, Neid, Krieg und eine lebenslange Obsession für ein bestimmtes Holz.

Meine Meinung:
Der Einstieg war für mich etwas „sperrig“, die Erzählweise fand ich (am Anfang) etwas abgehackt und ruppig, auch mit den Protagonisten hab ich einige Zeit gebraucht um warm zu werden.
Doch dann wurde es sehr spannend (wenn auch teilweise noch ein bisschen verwirrend, was sich aber immer wieder aufklärte). Ab einem gewissen Zeitpunkt hab ich das Buch nur noch widerwillig aus der Hand gelegt (wenn ich es denn musste). Der Spannungsbogen wird kontinuierlich gesteigert.
Es wird viel Information über die grauenhaften Kämpfe um die Somme im ersten Weltkrieg und auch einiges über den 2. Weltkrieg sehr gut in die Geschichte verpackt.
Die Familiengeheimnisse werden sehr gekonnt, nach und nach aufgeklärt.

Was ich ein bisschen schade fand:
Immer wieder werden vereinzelt englische Sätze eingebaut, die dann nicht übersetzt werden. Hier komme ich mit meinem alten Schul-und Touristenenglisch manchmal an meine Grenzen. (z.B.: She missed you terribly, never remarried and took great delight in bringing up her only child), kann zwar den Sinn erraten, aber doch nicht genau übersetzten.

Das Ende…………..tja da will ich nicht spoilern, auf jeden Fall hat es bei mir ein Fragezeichen zurückgelassen.

Autor:
Lars Mytting, geb. 1968, stammt aus Favang im Gudbrandsdalen in Norwegen.
Die Birken wissen´s noch ist sein dritter Roman.

Mein Fazit:
Ein toller und ganz besonderer Roman, der mir etwas Anfangsschwierigkeiten bereitet hat und bei dem ich das Ende noch etwas deutlicher formuliert gehabt hätte. Aber es waren tolle, absolut spannende und nachdenklich machende Lesestunden.
Von mir sehr gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

18: Zahlen des Todes

18 - Zahlen des Todes
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18 - Zahlen des Todes, Thriller von Mia Winter

Cover + Titel:
Cover und Ausstattung einfach: WOW. Die Seitenkanten sind schwarz eingefärbt und wenn es sich öffnet kommt die Farbe Rot zur Geltung.
Nachdem ...

18 - Zahlen des Todes, Thriller von Mia Winter

Cover + Titel:
Cover und Ausstattung einfach: WOW. Die Seitenkanten sind schwarz eingefärbt und wenn es sich öffnet kommt die Farbe Rot zur Geltung.
Nachdem ich das Buch gelesen habe finde ich den Titel nicht so prickelnd denn ich finde die Zahl 18 hat nicht die Bedeutung die im Klapptext angedeutet wird.

Inhalt:
Leana Meister kommt von Südafrika(Kapstadt) nach Düsseldorf um dort die Leitung des Spezialisten-Teams vom LKA zu übernehmen.
Direkt vom Flughafen wird sie ins Büro gebracht und dann sofort weiter in den Rosengarten in dem ein Toter gefunden wurde. Einen Tag später findet die Kölner Polizei eine ähnlich grotesk zur Schau gestellte Leiche.
Schnell wird klar, hier agiert eine Frau: kühl, schnell und geplant.
Als weitere Morde geschehen ahnt Leana Meister: diese Frau hat nichts mehr zu verlieren.
Wird Leana diesen Wettkampf gegen die hoch intelligente Mörderin gewinnen? Wird sie sie stoppen können?
Denn an eigener Front im Büro muss sie sich erst noch behaupten und ihr Privatleben, voller Probleme, bleibt nicht im fernen Afrika.

Meine Meinung:
Wirklich ein Wahnsinn.
Knallhart und eine Mörderin die immer schneller und unerbittlicher wird. Eine Mörderin die es sogar versteht die Öffentlichkeit für sich einzuspannen.
Dagegen steht ein unglaubliches Ermittler-Team, mit den Besten der Besten und mit einer Technologie die Ihresgleichen sucht. (Teilweise fast schon ein bisschen zu viel Eigenlob).
Der Schreibstil ist atemberaubend ehrlich, ausdrucksstark und direkt. Er suggeriert mir die Orte, die Handlungen und die Gefühle und Emotionen der Protagonisten. In meinem Kopf lief, ab einem gewissen Zeitpunkt, alles wie in einem Kinofilm ab. (Könnte mir den ganzen Thriller gut als Film vorstellen).

Trotzdem gab es für mich auch einige Szenen die meiner Meinung nach nicht so gepasst haben. Z.B. komme Leana in Jesuslatschen, mit strohigen Haaren, mit Augenringen und total fertig in Düsseldorf an, und wird sofort von Chris, dem Womenizer schlechthin angehimmelt.
Oder diese Kompetenzzentrum ist so hochtechnisiert und sie finden alles in Sekundenschnelle und manche einfachen Dinge (will jetzt nicht spoilern) entdecken sie nicht?

Irgendwann in der Mitte dachte ich mal kurz, ne das wird jetzt wieder so ein Ende mit einigen Klischees (u.a. Ermittlerin lässt alte Liebe mit Chef aufleben), unlogischen und konstruierten Handlungen.
Aber dann entwickelte es wieder so viel Eigendynamik und atemberaubende Fassungslosigkeit, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und wirklich meine ganze Hausarbeit liegen ließ.

Autorin:
Mia Winter ist das Pseudonym von Stefanie Koch, die 1966 in Wuppertal geboren wurde. Sie ist weit gereist und hat nach einem Studium in Frankreich lange dort gelebt. Heute wohnt sie in Düsseldorf.

Mein Fazit:
Die Ausstattung des Buches ist ganz besonders.
Die Thrillerhandlung absolut spannend und logisch aufgebaut. Beim ganzen „drumrum“ sind einige Kleinigkeiten die mir unlogisch und konstruiert erscheinen. Aber im Gesamtbild ein tolles Buch.
Von mir gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Pfau

Der Pfau
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Der Pfau, von Isabel Bogdan

Cover:
Der glänzende Schutzumschlag ist echt wunderschön.
(Nachdem ich es nun gelesen habe, finde ich nicht für alle Details einen Bezug).

Inhalt:
Eine Gruppe von Bankern ...

Der Pfau, von Isabel Bogdan

Cover:
Der glänzende Schutzumschlag ist echt wunderschön.
(Nachdem ich es nun gelesen habe, finde ich nicht für alle Details einen Bezug).

Inhalt:
Eine Gruppe von Bankern und ihre Chefin (inklusive extra Köchin und Psychologin), mieten sich im Winter, fern ab von jeglicher Zivilisation, in einem alten Gutshaus, in der Abgeschiedenheit der schottischen Highlands, für ein Teambuilding Wochenende ein.
Die Chefin reist mit einem blauen Auto an, das Problem dabei: einer der Pfauen auf dem Gut sieht bei dieser Farbe „rot“ und beginnt das Auto zu attackieren.
Um weitere unliebsame Zwischenfälle zu vermeiden erschießt der Lord kurz entschlossen den Pfau. Da er ihn aber nicht gleich „entsorgt“ und das ganze zum Geheimnis macht, kommt nun ein Geheimnis zum anderen und es entwickelt sich wie bei einer Lawine ein immer größeres Knäuel als Lügen und Mutmaßungen. Am Schluss ist das Chaos perfekt, obwohl der Auslöser so nichtig war.

Meine Meinung:
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. So unaufgeregt spannend und doch sehr detailliert, mein Kopfkino hat sofort losgelegt.
Humor der feinen und leisen Art, sehr amüsant.
Ich finde das tolle an dem Buch ist, dass wir als Leser genau wissen was Sache ist, die Protagonisten aber nicht. Wir können ihren Gedankengängen folgen, die jeder für sich ja recht gut sind, aber eben weil sie nicht die ganze Wahrheit kennen, reagieren sie eben „falsch“.
Wirklich zu komisch, wie jeder irgendwie etwas entdeckt und draus wieder neue Geheimnisse entstehen und Mutmaßungen angestellt werden.
Eigentlich ist gar nichts Schlimmes passiert, nur jeder meint er muss irgendwie schweigen und das zieht sich dann wie ein Dominoeffekt dahin und es wird immer skurriler. Dabei ist das ganze so grandios geschrieben, das es total glaubhaft und real wirkt.

Die vielen Wiederholungen in der Mitte und vor allem im letzen Teil gefallen mir nicht so gut.

Doch auf der letzten Seite schließt sich der Kreis dann nochmals mit einem letzen Schmunzeln.

Autorin:
Isabel Bogdan, geb. 1968 hat in Heidelberg und Tokyo Anglistik und Japanologie studiert. Sie lebt in Hamburg und arbeitet als Übersetzerin, sowie Autorin und Herausgeberin.

Mein Fazit:
Man/Frau sollte von diesem Buch keine Wunder erwarten. Aber wer einfach mal abtauchen will den feinen Humor ohne große Paukenschläge liebt, das Groteske einer Situationskomik auch im Gedanken erkennt, liegt mit diesem Buch richtig.
Von mir 4 Sterne.