Ein psychologischer Thriller mit einzelnen Längen
Die Frau des SerienkillersInhalt: Beth und Tom leben gemeinsam mit ihrer Tochter Poppy in Lower Tew, einem kleinen, gemütlichen Ort. Er arbeitet bei einer Bank; sie führt erfolgreich ein kleines Café. Kurz: ein perfektes Leben. ...
Inhalt: Beth und Tom leben gemeinsam mit ihrer Tochter Poppy in Lower Tew, einem kleinen, gemütlichen Ort. Er arbeitet bei einer Bank; sie führt erfolgreich ein kleines Café. Kurz: ein perfektes Leben. Doch plötzlich wird Tom eines Mordes verdächtigt – was Beth völlig aus dem Konzept bringt, sorgt sie sich doch darum, ihre Tochter müsse ohne Vater aufwachsen. Allerdings wird dies nicht Beths einzige Sorge bleiben: Der Polizei gelingt es, weitere Beweise für Toms Schuld zu finden – und plötzlich steht Beth im Scheinwerferlicht. Denn: Die Öffentlichkeit kann (und will) einfach nicht glauben, dass Beth nichts von der Tat ihres Mannes weiß. Fatal, denn Beth hat ganz eigene Geheimnisse, die sie behüten will…
Persönliche Meinung: „Die Frau des Serienkillers“ ist ein psychologischer Thriller von Alice Hunter. Es handelt sich um den ersten Band der „Die Familie des Serienkillers“-Reihe. Erzählt wird die Handlung in mehreren kurzen Kapiteln von verschiedenen Ich-Erzählfiguren (die Hauptperspektive bildet Beth). Wie der Titel des Thrillers bereits andeutet, sorgt hier nicht die Frage nach dem Täter für Spannung: Dieser steht recht früh fest, sodass ich befürchtete, dem Thriller würde schnell die Luft ausgehen. Dies ist allerdings nicht der Fall: Spannung wird über weite Strecken insbesondere durch die Frage nach den Opfern, dem „Wie?“ sowie dem „Warum?“ erzeugt. Außerdem gibt es während der Handlung immer wieder kleinere Unstim-migkeiten, deren Bedeutung sich erst zum Schluss gänzlich offenbart. Zusätzlicher Thrill ent-steht auf psychologischer Ebene durch die kreisenden Gedanken Beths, die sich permanent fragt, wie sie Tom vertrauen konnte bzw. wie ihr Leben nach der Anklage weiterverläuft. Zu-dem finden sich mehrere überraschende Wendungen (insbesondere am Ende). Kurz: Eigentlich ein fesselnder Thriller. Das Lesevergnügen wurde für mich allerdings durch die Protago-nisten geschmälert: Diese denken und handeln vergleichsweise destruktiv, kauen viele Gedanken mehrfach durch, wodurch die Figuren eher unsympathisch wirken und die Handlung – auch wenn der Erzählstil flüssig zu lesen ist – für mich recht zäh wurde. Insgesamt ist „Die Frau des Serienkillers“ ein psychologischer Thriller mit einigen Spannungselementen, gleich-zeitig aber auch mit vielen Längen.