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Veröffentlicht am 26.05.2025

Das gefährliche Leben der High Society

Hinterm Horizont geht's weiter
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Lukas Hammersteins bekommt einen neuen Chef, mit dem er so gar nicht kann.
Für die Hamburg News schreibt er an einer Reportage über die Hamburger High Society, doch als es kurz hintereinander zu Todesfällen ...


Lukas Hammersteins bekommt einen neuen Chef, mit dem er so gar nicht kann.
Für die Hamburg News schreibt er an einer Reportage über die Hamburger High Society, doch als es kurz hintereinander zu Todesfällen im Kreis der Reichen und Schönen kommt, wittert Hammersteins Chef die Sensation. Im BILD-Zeitungsstil schreibt er Hammersteins Texte um und schreckt vor nichts zurück, was die Auflage der Zeitung steigern könnte und vor allem ihn selbst erfolgreicher und berühmter machen könnte.
Zusammen mit seiner Kollegin, der Polizeireporterin Kaja Woitek, dem Dackel Finchen und natürlich Udo Lindenberg macht sich Lukas Hammerstein daran, die Todesfälle aufzuklären und seinen neuen Chef möglichst schnell wieder loszuwerden.
Wie immer aktuell und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 06.04.2025

Schwierig

Die Kurve
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Ein deutscher Gangsterroman? Klingt spannend!
Carl betreibt ein Unternehmen für kriminelle Dienstleistungen der besonderen Art. Gemacht wird praktisch alles, aber natürlich vermittelt er die Aufträge ...


Ein deutscher Gangsterroman? Klingt spannend!
Carl betreibt ein Unternehmen für kriminelle Dienstleistungen der besonderen Art. Gemacht wird praktisch alles, aber natürlich vermittelt er die Aufträge nur an seine besten Mitarbeiter. Schneider, der Mann fürs Grobe, Ridley, das mathematische Genie, die schnelle Betty, die ein Herz für Gerechtigkeit hat. Alle kennen sich seit ihrer mehr oder weniger beschissenen Kindheit und Jugend aus dem Ruhrgebiet, was sie bis heute aneinanderschweißt. Aber Vertrauen gibt es weder von seiten Carls noch auf seiten seiner Mitarbeiter. Warum sie trotzdem alles für ihn erledigen? Das erschließt sich nicht ganz.
Ein amerikanischer Tycoon will den Mörder seiner Tochter aufspüren, die in Berlin im Landwehrkanal ertrunken ist. Doch bald findet Betty heraus, dass die Tochter andere Lebenspläne hatte als ihr reicher Vater…..
Die Figuren sind trotz ihres brutalen Broterwerbs interessant. Doch auch wenn man von Carl, Ridley und Betty eine andere, weichere Seite kennenlernt, wachsen sie einem nicht wirklich ans Herz. Dafür bleibt ihr Verhalten zu oft unerklärt, bleibt zu vieles offen, nur angedeutet.
Eine düstere, beklemmende Atmosphäre beherrscht den Roman, in der dem Menschlichen und Zwischenmenschlichen eine zu geringe Chance eingeräumt wird. Interessant und originell finde ich allerdings die minimalistische Sprache und den, zugegebenermaßen oft sarkastischen, Sprachwitz.

Veröffentlicht am 07.03.2025

Alles Gute

Alles Gute
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Wer braucht eine App, um seinen Mitmenschen ,,Alles Gute“ zu wünschen? Offenbar viele, denn Millionen von Usern haben sich die Lisa-App für einen Euro schon heruntergeladen. Der Erfinder Peter Gruber, ...

Wer braucht eine App, um seinen Mitmenschen ,,Alles Gute“ zu wünschen? Offenbar viele, denn Millionen von Usern haben sich die Lisa-App für einen Euro schon heruntergeladen. Der Erfinder Peter Gruber, der durch eine Zeichnung seiner Nichte Lisa auf die Idee kam, wurde damit reich. Allerdings sieht er sich selbst als Gutmensch und seine App als Mittel für ein besseres Miteinander und gegen die Spaltung der Gesellschaft. Doch dann ist Peter Gruber, kurz nachdem er Mira Valensky und Vesna Krajner um Hilfe gebeten hat, da er sich verfolgt fühlt, spurlos verschwunden.
Wurde Gruber wirklich bedroht? Und von wem? Waren es Mitglieder der rechten Union der Sozialpatrioten, die Gruber mit Hasspostings im Netz überschüttet haben. Oder Tech-Riesen, die sich Grubers App einverleiben wollen. Oder seine Teilhaber, die die App unbedingt verkaufen wollen? Oder hat Gruber sein Verschwinden womöglich selbst inszeniert? Mira Valensky und Vesna Krajner ermittel mit Hilfe ihrer Familienmitglieder und allen Mitteln.
Ein aktuelles Thema, interessant und humorvoll in Szene gesetzt. Leider fehlt es etwas an Action, dafür wird umso mehr geredet, was etwas zu Lasten der Spannung geht.

Veröffentlicht am 24.02.2025

Sehr interessantes Ermittlerduo

Schmerz
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Die Polizistin Dora wurde bei einem Einsatz schwer durch eine Kugel am Kopf verletzt und leidet seitdem an den Folgen. Deshalb darf sie auch nur noch Schreibtischarbeit leisten und wird von den meisten ...


Die Polizistin Dora wurde bei einem Einsatz schwer durch eine Kugel am Kopf verletzt und leidet seitdem an den Folgen. Deshalb darf sie auch nur noch Schreibtischarbeit leisten und wird von den meisten Kollegen bei der Kriminalpolizei Reykjavík nicht ganz ernst genommen. Sie bemerkt Dinge, die andere nicht sehen, allerdings verhält sie sich auch öfter ziemlich unberechenbar oder sagt merkwürdige Dinge.Als bei einem Klassenausflug in den Thingvellir-Nationalpark ein Teenager verschwindet, wird Dora mit den Ermittlungen betraut, da alle anderen Kollegen mit einer Razzia beschäftigt sind.Diese Razzia gilt ausgerechnet Rados Schwiegervater. Rado, Sohn serbischer Einwanderer, hat sich in der isländischen Polizei hochgearbeitet, doch durch die kriminellen Machenschaften seines Schwiegervaters und seines Schwagers wird er von den meisten seiner Kollegen wie ein Aussätziger behandelt. Rado soll nun Dora bei der Suche nach dem verschwundenen Mädchen, die aber eigentlich ein Junge sein will, unterstützen. Der Fall bleibt zunächst rätselhaft. Außer Rado und Dora scheint sich niemand besonders für Morgan, den verschwundenen Teenager zu interessieren, nicht einmal dessen eigener Vater.
Neben dem eigentlichen Fall werden verschiedene andere Handlungsfäden erzählt, wie z.B. Rados Familiengeschichte und seinem vor Jahren verschwundenen Bruder oder die des Kleinkriminellen Hector, der durch einen Auftrag im Drogenmilieu auf die Spur des verschwundenen Teenagers stößt. Diese verschiedenen Handlungsfäden bewirken, dass man den eigentlichen Fall teilweise etwas aus den Augen verliert. Doch am Ende ergeben sich schlüssige Verknüpfungen, allerdings bleiben auch einige Fragen offen, die vermutlich im nächsten Band aufgegriffen werden.

Veröffentlicht am 20.01.2025

Schwelende Konflikte

Verlassen
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Die schwerreiche isländische Familie Snæberg versammelt sich an einem Wochenende in einem abgelegenen Luxushotel zu einem Familientreffen. Während es zu Beginn so aussieht, als könnte es ein gelungenes ...

Die schwerreiche isländische Familie Snæberg versammelt sich an einem Wochenende in einem abgelegenen Luxushotel zu einem Familientreffen. Während es zu Beginn so aussieht, als könnte es ein gelungenes und harmonisches Familienfest werden, enthüllen nach und nach einige der Familienmitglieder ihr wahres Gesicht. Das liegt vor allem am Alkohol, der in Strömen fließt, aber auch an der Situation, dass man sich an diesem Wochenende nicht aus dem Weg gehen kann. Und so brechen schwelende Konflikte auf und vergangene und gut verdrängte Ereignisse kommen ans Tageslicht. Als dann auch noch einer der Gäste tot draußen in den Lavafeldern aufgefunden wird, weiß niemand mehr, wem man trauen kann.
Durch ständig wechselnde Perspektiven verschiedener Beteiligter wird die Handlung aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt und wie Mosaiksteinchen setzt sich die Wahrheit nach und nach zu einem Gesamtbild zusammen.
Der Autorin Eva Björg Ægisdóttir gelingt es so, die Spannung, die sich auch zwischen den Familienmitgliedern anstaut, allmählich zu steigern, bis zur großen Auflösung am Ende. Die Abgeschiedenheit des Hotels, die unwirtliche Natur und der aufziehende Sturm tragen zur düsteren und beklemmenden Atmosphäre bei.
Für Fans der drei Vorgängerbände gibt es allerdings eine kleine Enttäuschung. Denn hier spielen die polizeilichen Ermittlungen nur eine Nebenrolle. Und zudem kommt Elma erst ganz am Ende ins Spiel. Da wird sie nämlich als neue Kollegin angekündigt, die bald das Team von Sævar und Hördur verstärken wird. Schade, denn ihre Teamarbeit habe ich in den drei Vorgängerbänden sehr gerne verfolgt. Insofern ist ,,Verlassen“ genau genommen die Vorgeschichte zu ,,Verschwiegen“, ,,Verlogen“ und Verborgen“. Bleibt zu hoffen, dass uns die isländische Autorin noch mit ein paar Fortsetzungen, mit Sævar und Elma, gönnt.