Cover-Bild Kaltblut
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 12.03.2025
  • ISBN: 9783570105719
Wolfgang Maria Bauer

Kaltblut

Roman - »Diese dicht geschriebene Geschichte ist voller Spannung und hat literarische Klasse.« Tagesspiegel
»Seit jener Nacht behaupteten sie in den Bergdörfern, es donnere noch heute, wenn man genau hinhöre, sei da ein dunkler Puls in den Felsen.«

Schon immer hat Stubber, der wortkarge Einzelgänger, mit seinem Heimatort in den Bergen gehadert. Doch seit er sein Kind dort oben zurückließ und für Jahre verschwand, hadert der Ort auch mit ihm. Ein »kaltes Mensch« sei dieser Mann, dieser rätselhafte Sprengmeister. Als bei einer nächtlichen Explosion in einer Hütte elf Männer zu Tode kommen, gibt man ihm die Schuld – eine Schuld, die ihn nun durch die Bergwelt treibt. Während man im Tal nach dem wahren Täter sucht, wächst in Stubber mit jedem Schritt über Almen und Hänge die Sehnsucht nach »Alaska«, der Frau mit den seltsam wässrig-blauen Augen.

In seinem so atmosphärischen wie spannenden Debüt erzählt Wolfgang Maria Bauer von der Liebe zweier Außenseiter und der zermürbenden Kraft eines kleinen Ortes in den Bergen. Ein mitreißendes literarisches Leseerlebnis voller Wucht und lakonischer Schönheit.

Gewinner des Debütanten Salons der Erfurter Herbstlese

»Ein Roman wie ein Lichtblitz: aufwühlend, umwerfend und mit leuchtender Kraft.« Moritz Rinke

»Großartig, jede Zeile. Wucht, Kälte, Zärtlichkeit, Schuld, Kampf, unfassbar stark.« Thomas Thieme

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2025

Stubber

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Kaltblut – Wolfgang Maria Bauer
Elf Männer kommen bei einer Explosion in einer Hütte ums Leben. Der Schuldige ist schnell gefunden – der Sprengmeister, Stubber. War er nicht jahrelang verschwunden, nachdem ...

Kaltblut – Wolfgang Maria Bauer
Elf Männer kommen bei einer Explosion in einer Hütte ums Leben. Der Schuldige ist schnell gefunden – der Sprengmeister, Stubber. War er nicht jahrelang verschwunden, nachdem er vor sieben Jahren sein neugeborenes Kind einfach im Pfarrhaushalt zurückgelassen hatte? In den Augen der Dorfbewohner der Beweis für sein kaltes Herz. Stubber dagegen hat auch nach sieben Jahren seine persönliche Tragödie nicht überwunden und verzehrt sich nach wie vor nach einer Frau namens Alaska. Aber wer ist nun eigentlich der Schuldige an der Explosion der Hütte?
Ein fulminanter, literarisch anspruchsvoller Roman, der mich sehr positiv überrascht hat. Vordergründig ein Krimi, steckt doch so viel mehr darin. Insbesondere die besondere Atmosphäre der Bergwelt hat mich stark beeindruckt.
Die lakonisch, einfache, leicht bissige Sprache bildet ein perfektes Gegengewicht zum eigentlich sehr tragischen Inhalt der Geschichte. Es ist diese Einfachheit der Dorfbewohner, mit allen Vor- und Nachteilen und eine ordentliche Prise Lokalkolorit, die mich hier völlig überzeugen konnte. Auch ein überforderter Pfarrer, der seine liebe Not mit seinen Schäfchen hat, darf nicht fehlen und hat mir bei aller Tragik das ein oder andere Schmunzeln entlockt.
Ein Einzelgänger, der für kurze Zeit die Liebe findet und irgendwann doch wieder in sein Heimattal zurückkehrt, in dem er sich nie heimisch gefühlt hat.
„Ebenso die Menschen. Auch sie waren unverändert gewesen, verlogen, stumpfsinnig und heimtückisch. … Mit dem Tod der Eltern hatte das Tal seine Seele verloren.“
Diese Geschichte hat viele Facetten und ist dabei wunderbar geschrieben. Ich wurde regelrecht in diese Bergwelt hineingesogen.
Toll, 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Sehr gut

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Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Vom Thema her ist es auf jeden Fall neuartig und originell und auch die spannenden Elemente kommen nicht zu kurz. Das Cover spiegelt das sehr schön wider. Schon nach ...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Vom Thema her ist es auf jeden Fall neuartig und originell und auch die spannenden Elemente kommen nicht zu kurz. Das Cover spiegelt das sehr schön wider. Schon nach wenigen Seiten war die Spannung für mich da und ließ auch bis zum Ende hin nicht nach. Der Schreibstil ist packend und detailreich und auch der Schauplatz der Handlung ist aufregend. Die Figuren waren interessant angelegt und auch undurchsichtig. Das Buch ist ein schönes Gesamtpaket, deshalb empfehle ich es sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 10.04.2025

Düstere Geschichte

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"Kaltblut" von Wolfgang Maria Bauer ist ein Roman, den ich stark fand und der in mir noch lange nachklingt.
Der Autor versteht es, seinen Protagonisten klug zu zeichnen, man geht direkt mit ihm auf seinen ...

"Kaltblut" von Wolfgang Maria Bauer ist ein Roman, den ich stark fand und der in mir noch lange nachklingt.
Der Autor versteht es, seinen Protagonisten klug zu zeichnen, man geht direkt mit ihm auf seinen schweren Wegen. Zusätzlich liegt über der ganzen Erzählung eine Düsternis, die fast greifbar wirkt.
Stubber ist der Sprengmeister vor Ort, wie schon sein Vater es war. Allerdings war er Jahre verschwunden, sein Kind blieb im Ort zurück. Nun kommt es zu einer Explosion in einer Hütte auf dem Berg und er trägt die Verantwortung.
Nicht nur durch seine Gedanken erfahren wir nach und nach, was geschehen sein muss, in der Hütte und in seinem Leben.
Stubber hatte nämlich seine große Liebe, Alaska, gefunden und wieder verloren, sie war ein Außenseiter, so wie er selber.
Die Geschichte zeichnet mit Worten Bilder, sehr treffsicher und präzise. Wenn man hinter das Geschehen blickt, zeichnet sich hier ein Bild einer ganzen Gesellschaft ab.
Die Umgebung hier ist rau, die Menschen hart, jeder hat irgendwie seinen eigenen Kummer und Stubber als Außenseiter grenzt sich davon fast wohltuend ab.
Ganz faszinierend fand ich auch die Beschreibung der Bergwelt, für mich war das ein rundum gelungenes Buch und ich würde sehr gerne mehr von diesem Autor lesen.

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Veröffentlicht am 07.04.2025

Feinfühliges Debüt

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Als Franz Brügger fünfzig wurde, lud seine Frau sämtliche Männer des Bergdorfs ein, gemeinsam auf dem Plateau in der Weiberei-Hütte mit Brotzeit, Bier und Musik zu feiern. Weil Brügger seine Frau liebevoll ...

Als Franz Brügger fünfzig wurde, lud seine Frau sämtliche Männer des Bergdorfs ein, gemeinsam auf dem Plateau in der Weiberei-Hütte mit Brotzeit, Bier und Musik zu feiern. Weil Brügger seine Frau liebevoll „Stolperliesel“ nannte, taten es die Dorfbewohner hinter vorgehaltener Hand auch, aber nicht liebevoll, sondern hämisch, denn das Weib konnte die Finger nicht von den Mannsbildern lassen und stolperte immer wieder über den ein oder anderen. Und das ließ den Brügger schon ganz geknickt ausschauen. Schließlich waren sie zu elft in der Hütte und ließen es gewaltig krachen, kurz bevor die Explosion das Tal erhellte und die Dorfbewohner in ihren Betten aufschrecken ließ. Allen elf Männern hatte die Druckwelle die Lungen zerfetzt.

Der Pfarrer weiß aus der Presse, dass der Herr Sprengmeister genannt Stubber in der Hütte übernachten wollte und zufällig zwischen die Männer geraten war. Es habe eine Schlägerei gegeben, Stubber sei blutend abgehauen und habe in der Eile das Dynamit für den nächsten Tag vergessen.

Nach der Schule hatte Stubber kurz die Großstadt versucht, aber als die Eltern gestorben waren, veränderte sich alles. Er ging zurück ins Tal, ins Haus seiner Eltern und bewarb sich um den Posten des Bezirkssprengmeisters um den Titel, den schon sein Vater getragen hatte. Die Dorfleute mochten ihn nicht. Er sei unhöflich, maulfaul, antworte nicht und ginge einfach im Gespräch weg, überheblich wie sein Vater sei der. Stubber wollte nicht Teil eines Gespräches über andere sein, das Vermutungen hegte und urteilte, er wollte sich einfach heraushalten. Besonders übel stieß ihm die Anna Anzengruber auf, selbst ernanntes Herz der Dorfgemeinschaft, Haushälterin des Pfarrers und Schandmaul vor dem Herrn. Er hatte seinen Sohn nach seiner Geburt bei ihr gelassen und war, wie im Rausch der Verwirrung und des Schmerzes mit Alaska in die Berge geflüchtet.

Fazit: Wolfgang Maria Bauer hat ein ungemein feinfühliges Debüt geschaffen. Vor der Kulisse der Alpen erschafft er eine kleine Gesellschaft, die unserer nicht unähnlich ist. Ein Eigenbrötler wird zur Zielscheibe von Gerede, weil er anders ist. Jeder zerreißt sich wohlfeil das Maul, entweder im Namen des Herrn oder weil es normal ist. Bigotterie und Fanatismus macht manch eine augenscheinlich zu einem besseren Menschen. Der Protagonist ist ein zurückhaltender Beobachter. Er findet echte Liebe und wenige Monate der Lebendigkeit, wie es nur Kinder oder glückliche Erwachsene vermögen und verliert alles. Ein katastrophales Unglück belastet ihn mit so starken Schuldgefühlen, dass er den Verstand zu verlieren droht. Der Autor schreibt einfach und das macht das, was er zu sagen hat, umso effektiver. Jedes Wort sitzt und erschafft eine Tragik und Ungerechtigkeit, die mitten ins Herz trifft. Die Beschreibung der schroffen, menschenfeindlichen Natur unterstützt die triste, melancholische Stimmung. Die Geschichte ist zeitlos. Sicher gibt es in den Alpen heute noch Menschen, die genauso leben. Der Autor beginnt mit der Gegenwart und lässt den Protagonisten zurückblicken. Heute und Gestern wechseln sich ab und am Ende schließt sich der Kreis. Eine ganz und gar gelungene Geschichte, die mich aufgesogen hat.

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Veröffentlicht am 03.04.2025

Ein Dorf sucht einen Schuldigen

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„...Ein Lichtblitz durchzuckte das nächtliche Bergmassiv, gleich war es wieder dunkel...2

Der Lichtblitz hat elf Leben gekostet, die oben in der Berghütte gefeiert haben. Eine Stange Dynamit war explodiert.
Der ...

„...Ein Lichtblitz durchzuckte das nächtliche Bergmassiv, gleich war es wieder dunkel...2

Der Lichtblitz hat elf Leben gekostet, die oben in der Berghütte gefeiert haben. Eine Stange Dynamit war explodiert.
Der Autor hat einen bewegenden Roman geschrieben. Der Schriftstil ist sehr fein ausgearbeitet. Er bringt die Probleme in dem Bergdorf auf den Punkt. Der Roman erzählt von Liebe und Sehnsucht, die über den Tod hinaus dauert, von Angst vor Veränderungen und der Härte des Lebens in den Bergen.
Die Personen werden gut charakterisiert. Da wäre Stubber, der Sprengmeister, der sich vom Ort fern hält und lange in der Fremde war.

„...Der brauchte sich weiß Gott nicht zu wundern, wenn er nirgendwo gelitten war. Ganz zu schweigen von seiner Erscheinung. Dieser Riese von Mann, die schwarzen Haare, die tiefliegenden Augen, der war keinem geheuer….“

Ihm gibt man die Schuld an der Explosion, obwohl er nicht vor Ort war. Er hat dabei Sepp verloren, seinen Freund, den jeder im Dorf für einen Deppen gehalten hat. Stubber hat ihn gemocht und sein freundliches Wesen gesehen. Er hat Zeit mit ihm verbracht, ihm eine Aufgabe gegeben.
Im Dorf fragt man sich, wer die Lunte gezündet hat. Dabei erfahre ich eine Menge über die Personen, ihre Eigenheiten und ihre Schattenseiten. Motive hätten mehrere.
Nach der Beerdigung wandert Stubber in die Berge. In Gedanken bei der Frau, die er Alaska genannt hatte. Die Gespräche, die die beiden miteinander geführt haben, enthalten manch philosophischen Gedanken.

„...Dabei ist jede Sekunde neu, jeder Tag frisch erfunden. Wir steigen morgens aus dem Bett, und schon ist jeder Schritt anders, […] Auch die Dinge bleiben nicht, sich verwandeln sich, ständig...“

Eingebunden in die Handlung sind die Bräuche der Gegend. Die Schroffheit der Berge gibt dem Buch ein besonderes Flair.
Immeer mal wieder sind Sprüche eingeflochten, die seine Vater Stubber mit auf den Weg gegeben hat.

„...Das Leben ist keine Rennstrecke, Bub, du gehst in gleichbleibenden Tempo, unaufgeregt, aber beharrlich. Nur dann wirst du das Ziel erreichen...“

Am Ende erfahre ich als Leser, wie es zur Explosion kam.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist emotional dicht, mit harter, glasklarer Sprache und eher leise.

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