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Veröffentlicht am 15.06.2025

spannend

Loverboy – Niemand liebt dich so wie ich
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„Loverboy“ hält den Leser mitreißend in Atem, auch wenn mir die Lovestory nicht vollends zugänglich blieb. Die Geschichte beginnt vielversprechend: Vivian, die nach Jahren familiärer Schwierigkeiten und ...

„Loverboy“ hält den Leser mitreißend in Atem, auch wenn mir die Lovestory nicht vollends zugänglich blieb. Die Geschichte beginnt vielversprechend: Vivian, die nach Jahren familiärer Schwierigkeiten und instabiler Beziehungen eine Wendung in ihrem Leben erhofft, trifft auf den attraktiven und charismatischen Pascal – eine Begegnung, die ihrer Mitbewohnerin Lola große Hoffnung schenkt. Doch schon bald verändert sich Vivian auf unerklärliche Weise, sodass sie der Person, die sie einst war, immer weiter entfremdet.

Besonders irritierend ist, dass einige Details der Handlung und der inneren Entwicklung der Charaktere zu kurz kommen. Zwar fängt der Roman eine spannende Atmosphäre ein, doch der emotionale Kern der Beziehung zwischen Vivian und Pascal scheint mehr angedeutet als wirklich ausgearbeitet zu sein. Vivian wird in eine Richtung gedrängt, in der ihre Suche nach sich selbst und die damit verbundenen Konflikte nur oberflächlich beleuchtet werden.

Die Geschichte bekommt jedoch eine Wendung, als Vivians Halbbruder Elias und Lola, besorgt über ihr Verschwinden, eigene Nachforschungen anstellen. Während sich beide bei der Suche näherkommen, wird deutlich, dass Vivian bereits weit über die Grenzen einer gesunden Beziehung hinausgeschritten ist. Diese Entwicklung hätte noch intensiver und detaillierter dargestellt werden können, um den inneren Konflikten der Protagonistin mehr Raum zu geben.

Insgesamt ist „Loverboy“ ein Roman, der durch seine Spannung und einige interessante Ansätze überzeugt, aber in der Tiefe der Liebesgeschichte und der Charakterentwicklung leider hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.

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Veröffentlicht am 11.06.2025

ganz okay

Play of Hearts
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„Play of Hearts“ hat eine wirklich faszinierende Grundidee: Ein Wunsch, ein magischer Spiegel, ein tödlicher Fluch – und die Sehnsucht nach Liebe, die alles überstrahlt. Das klang für mich nach einer emotionalen, ...

„Play of Hearts“ hat eine wirklich faszinierende Grundidee: Ein Wunsch, ein magischer Spiegel, ein tödlicher Fluch – und die Sehnsucht nach Liebe, die alles überstrahlt. Das klang für mich nach einer emotionalen, düsteren Fantasyromanze, auf die ich richtig gespannt war. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht so sehr mitreißen, wie ich gehofft hatte.

Evies Fluch, dass ihre Berührung tödlich ist, hat enormes erzählerisches Potenzial. Auch die Figur des charmanten Arthur bringt Wärme und Hoffnung in eine ansonsten tragische Ausgangssituation. Trotzdem habe ich mich über weite Strecken schwer damit getan, wirklich in die Handlung hineinzufinden. Es gab immer wieder Szenen, die mich eher rausgebracht haben, weil sie sich gezogen haben oder sich für mich emotional nicht ganz nachvollziehbar anfühlten.

Die Dynamik zwischen Evie, Arthur und Rémi ist interessant, gerade weil Letzterer so viele Geheimnisse mit sich herumträgt. Aber auch hier blieb bei mir oft das Gefühl, dass man tiefer hätte gehen können – sowohl in den Dialogen als auch in der Figurenentwicklung.

Insgesamt ist „Play of Hearts“ ein Buch mit einer starken Idee und vielen magischen Elementen, das mich aber leider nicht konstant fesseln konnte. Vielleicht lag es am Stil oder am Erzähltempo, aber ich bin an mehreren Stellen hängen geblieben. Kein schlechtes Buch – aber für mich war es eher ein „Kann man lesen“, nicht unbedingt ein „Muss man gelesen haben“.

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Veröffentlicht am 19.05.2025

okay

Skin City
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Skin City von Johannes Groschupf ist ein atmosphärisch dichter Berlin-Krimi, der mit einer Vielzahl an Perspektiven und Schauplätzen aufwartet – von noblen Villenvierteln in Dahlem bis zu düsteren Ecken ...

Skin City von Johannes Groschupf ist ein atmosphärisch dichter Berlin-Krimi, der mit einer Vielzahl an Perspektiven und Schauplätzen aufwartet – von noblen Villenvierteln in Dahlem bis zu düsteren Ecken in der Peripherie.

Im Zentrum steht die Kriminalpolizistin Romina Winter, die eigentlich auf ein ruhigeres Leben gehofft hatte, als sie in den Außenbezirk versetzt wurde. Doch dann häufen sich brutale Einbrüche durch eine georgische Bande – und zu allem Überfluss verschwindet auch noch Rominas kleine Schwester. Plötzlich muss sie in eigener Sache ermitteln.

Parallel dazu lernen wir Jacques Lippold kennen, einen frisch entlassenen Ex-Betrüger, der sich in der Berliner Kunstszene ein neues Leben aufbauen will – oder zumindest vorgibt, das zu wollen. Sein Charme öffnet ihm die Türen zu Vernissagen und Auktionshäusern, aber er verfolgt seine ganz eigenen Pläne.

Und dann ist da noch Koba, der Anführer einer Einbrechergruppe aus Tiflis, der zwar vom großen Neuanfang in Kanada träumt, sich aber immer tiefer in kriminelle Machenschaften verstrickt.

Was Groschupf gelingt, ist ein starker Berlin-Roman mit realistischem Großstadtflair, gesellschaftlichem Tiefgang und viel Lokalkolorit. Die Sprache ist präzise, die Figuren glaubwürdig, und das Geschehen wirkt oft wie direkt aus der Zeitung gegriffen.

Allerdings muss man sagen: So stimmungsvoll die Kulisse auch ist, die eigentliche Spannung bleibt stellenweise eher moderat. Die Handlung plätschert teilweise dahin, und die vielen Perspektivwechsel nehmen etwas Tempo raus. Es passiert viel – aber nicht immer mitreißend.

Trotzdem ist Skin City ein lesenswerter Roman für alle, die Berlin-Krimis mit sozialkritischem Unterton und viel Gespür für urbane Atmosphäre schätzen. Kein Pageturner im klassischen Sinne, aber ein fein komponiertes Sittenbild der Hauptstadt zwischen Glanz, Verbrechen und persönlichem Drama.

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Veröffentlicht am 12.05.2025

Doch ein Arztroman!

Staying Alive
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Der Titel verspricht augenzwinkernd, kein Arztroman zu sein – doch genau das ist Staying Alive letztlich doch: ein Arztroman. Und zwar einer, der sich liest, als hätte man ein medizinisches Lehrbuch in ...

Der Titel verspricht augenzwinkernd, kein Arztroman zu sein – doch genau das ist Staying Alive letztlich doch: ein Arztroman. Und zwar einer, der sich liest, als hätte man ein medizinisches Lehrbuch in Romanform gegossen, mit ein paar flotten Sprüchen gewürzt und einer Hauptfigur versehen, die sich selbst nicht ganz sicher ist, ob sie hier richtig ist.

Nicki, frisch gebackene Assistenzärztin in der Rettungsstelle eines großen Berliner Krankenhauses, wird ohne Einweisung ins Chaos geworfen. Von Schlaf, Freizeit oder Anerkennung kann sie nur träumen – stattdessen: überfüllte Flure, abgehetzte Kolleginnen, ein ruppiger Alltag. Das alles ist durchaus authentisch beschrieben, streckenweise auch sehr witzig und durchaus unterhaltsam.

Was dem Buch jedoch fehlt, ist ein klarer Plot. Die Szenen reihen sich eher episodenhaft aneinander, Spannung oder tiefere Entwicklung kommen kaum auf. Auch die Liebesgeschichte mit dem Oberarzt wirkt wie ein Häkchen auf der Klischee-Checkliste, nicht wie ein echter emotionaler Bogen.

Fazit: Unterhaltsam, teilweise lehrreich und gut geschrieben – aber eher was für Leser
innen, die sich für Krankenhausalltag interessieren als für eine spannende Handlung.

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Veröffentlicht am 27.04.2025

nette Lektüre für Zwischendurch

Something Old, Someone New
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"Something old, someone new" war für mich eine unterhaltsame Lektüre, aber leider auch nicht mehr. Die Idee hinter der Geschichte fand ich charmant: Shea Anderson, geprägt von der Scheidung ihrer Eltern, ...

"Something old, someone new" war für mich eine unterhaltsame Lektüre, aber leider auch nicht mehr. Die Idee hinter der Geschichte fand ich charmant: Shea Anderson, geprägt von der Scheidung ihrer Eltern, will auf keinen Fall einen Erbstück-Ring als Verlobungsring annehmen – aus Angst vor schlechtem Karma, wie es ihr ihre Nonna eingebläut hat. Als ihr Freund John ihr jedoch genau so einen Ring überreicht, beginnt sie, an ihrer Entscheidung zu zweifeln. Gemeinsam mit ihrer Schwester und einem attraktiven, aber skeptischen Journalisten macht sie sich auf die Suche nach den früheren Besitzerinnen des Rings. Ihre Reise führt sie quer über den Globus – von New York über Italien und Portugal bis nach Boston – und stellt ihre Vorstellungen von Liebe und Ehe auf die Probe.

Die Grundidee ist wirklich süß und die Schauplätze sorgen für eine schöne Atmosphäre. Trotzdem hat mich die Geschichte emotional nicht wirklich gepackt. Die Handlung plätschert über weite Strecken eher dahin, und einige Entwicklungen wirkten für mich vorhersehbar. Auch die Charaktere, allen voran Shea, hätten für meinen Geschmack etwas mehr Tiefe vertragen können.

Alles in allem ein nettes Buch für Zwischendurch, aber ohne großen Eindruck zu hinterlassen.

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