Cover-Bild Eine Feder auf dem Atem Gottes
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 222
  • Ersterscheinung: 19.07.2022
  • ISBN: 9783351038762
Sigrid Nunez

Eine Feder auf dem Atem Gottes

Roman
Anette Grube (Übersetzer)

Von Sigrid Nunez, Bestseller-Autorin von »Der Freund«, kommt dieser faszinierende, autobiographische Roman über ihre Jugend in New York City

»Ein Genuss von der ersten bis zur letzten Seite.« Jonathan Franzen

»Nunez' Roman über die Suche nach der eigenen Identität ist hochaktuell. Ihre literarische Spurensuche berührt.« Der Spiegel

»Ein Kleinod.« Süddeutsche Zeitung

Eine junge Frau blickt zurück auf ihre Anfänge: den chinesisch-panamaischen Vater und die deutsche Mutter, die sich im Nachkriegsdeutschland begegnen und zusammen nach New York City gehen. In den fünfziger und sechziger Jahren dort aufwachsend, flüchtet sie sich in Träume, die von den Geschichten ihrer Eltern inspiriert sind, und dann in die Welt des Balletts. Eine sehnsüchtige Mutter mit Heimweh nach ihren Wurzeln, ein stiller Vater, den sie kaum kennt, das Tanzen, und die Erfahrung einer ersten Affäre mit Vadim, einem Russen aus Odessa: Das sind die Elemente, die das Leben der jungen Frau prägen. Ein Roman über Eltern und Kinder, Immigration und Liebe – und das Fremdsein in der eigenen Familie.

»Ein kraftvoller Roman von einer Autorin mit ungewöhnlichem Talent.« The New York Times Book Review 

»Sigrid Nunez schreibt unwiderstehlich.« Die Zeit 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2022

autobiografisch geprägte Literatur

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Die US-amerikanische Autorin Sigrid Nunez hat schon viele bemerkenswerte Bücher geschrieben (z.B. Der Freund, Sempre Susan).
Daher bin ich froh, dass nun auch ihr erstes Buch von 1995 in Deutsch neu aufgelegt ...

Die US-amerikanische Autorin Sigrid Nunez hat schon viele bemerkenswerte Bücher geschrieben (z.B. Der Freund, Sempre Susan).
Daher bin ich froh, dass nun auch ihr erstes Buch von 1995 in Deutsch neu aufgelegt wurde. Es ist ein sehr autobiografisches Buch.

Darin erzählt Nunez von ihrer Herkunft, von ihren Eltern. Ihr Vater war in Panama geboren und Chinese, ihre Mutter war Deutsche.
Zusammen gingen sie in die USA. Doch die Herkunft prägt die Familie und ihr Leben in den USA.


Das erste, relativ kurze Kapitel ist dem Vater gewidmet. Es ist ein Porträt mit Lücken, da der Vater ein schweigsamer, zurückhaltender Mensch war.

Der zweite Teil gehört der Mutter und aufgrund deren charakterlichen Veranlagung wird das Buch wesentlich lebhafter.

Immer hat die Mutter eine Sehnsucht nach Deutschland behalten.


Beide Elternporträts halte ich für überaus ehrlich und von außerordentlich starker Wirkung.


Dann beschreibt Nunez ihre eigene Kindheit. Da die beiden ersten Teile so stark waren, verblasst dieser Abschnitt im Vergleich ein wenig.

Im vierten, wieder interessanteren Teil geht es um Vadim, einen russischen Mann, in den Sigrid sich verliebt hat.
Mit ihm wird eine weitere Immigrationsgeschichte geschrieben.


Eine Feder auf dem Atem Gottes ist zwar autobiografisch, aber es ist auch ganz klar Literatur und ich bin froh, es gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 04.09.2022

Blick auf die Vergangenheit

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"Eine Feder auf dem Atem Gottes" ist das autobiographische Werk der erfolgreichen Schrifstellerin Sigrid Nunez.
Das Cover des Buches ist schlicht in rosa gehalten. Die Figur einer Tänzerin ist darauf abgebildet. ...

"Eine Feder auf dem Atem Gottes" ist das autobiographische Werk der erfolgreichen Schrifstellerin Sigrid Nunez.
Das Cover des Buches ist schlicht in rosa gehalten. Die Figur einer Tänzerin ist darauf abgebildet. Besonders hübsch ist es nicht und nur aufgrund des Covers hätte mich das Buch nicht angesprochen.
Sigrid Nunez hat den Rückblick auf ihre Vergangenheit in vier Abschnitte unterteilt: so beschreibt sie im ersten Kapitel ihren chinesisch-panamaischen Vater, im zweiten Kapitel ihre deutsche Mutter, im dritten Kapitel ihr Heranwachsen und das vierte Kapitel handelt von ihrer Liebe zu einem Mann.
Aufgewachsen in New York City, blickt die Autorin auf ihre eigenen Wurzeln zurück.
Der Leser bekommt einen sehr klaren Blick auf ihr Heranwachsen, das Leben mit ihren Eltern und in wie weit ihre Kindheit sie für ihr späteres Leben geprägt hat.
Sigrid Nunez Schreibstil ist flüssig, einprägsam und problemlos zu lesen.
Bis auf ein paar klitzekleine Schwächen hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich würde eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Eine Beschreibung der eigenen Wurzeln

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Die Autorin beschreibt in diesem Buch ihr eigenes Leben und wie es war, als Tochter zweier Einwanderer aufzuwachsen. Der Vater war Chinese und die Mutter Deutsche und so ist sie in New York aufgewachsen. ...

Die Autorin beschreibt in diesem Buch ihr eigenes Leben und wie es war, als Tochter zweier Einwanderer aufzuwachsen. Der Vater war Chinese und die Mutter Deutsche und so ist sie in New York aufgewachsen. Zu ihrem Vater hatte die Autorin recht wenig Kontakt, da er sich nicht viel mit seiner Familie unterhalten hat, sondern meistens arbeiten war und Geld verdienen musste. Das war bei der Mutter anders, die sich aber die ganze Zeit zurück in die Heimat nach Deutschland gewünscht hat.
So erzählt die Autorin ihr Aufwachsen und was sie in dieser Zeit geprägt hat.
Mir hat das Buch gut gefallen. Die Autorin beschreibt ihre Kindheit und das Verhältnis zu ihren Eltern sehr direkt und man kann viele ihrer Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen. Zum Teil hatte das Buch für mich einige kleine Längen, die aber meinen Lesefluss nicht gestört haben. Ich hatte vorher noch kein Buch der Autorin gelesen, aber wenn man die Bücher sehr mag, dann würde ich dieses auch empfehlen, weil es das Leben der Autorin gut beschreibt. Das Cover finde ich ganz schön. Es passt zum Buch.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Von Schocks und Offenbarungen

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Sigrid Nunez ist eine meiner Lieblingsautorinnen, denn „Der Freund“ wird mir immer im Gedächtnis bleiben. Ebenso, etwas abgeschwächt, „Was fehlt dir“. Hier schreibt sie ihr Debüt, autobiographisch, vom ...

Sigrid Nunez ist eine meiner Lieblingsautorinnen, denn „Der Freund“ wird mir immer im Gedächtnis bleiben. Ebenso, etwas abgeschwächt, „Was fehlt dir“. Hier schreibt sie ihr Debüt, autobiographisch, vom Aufwachsen in New York.

Der Roman ist in vier Sequenzen unterteilt: Vater, Mutter, Ballett und ihre Liebe (nicht unbedingt die erste!).

SN ist also ein Mix aus Deutschland, China und Panama. Möglicherweise schreibt sie deshalb so ungewöhnlich und bringt den Leser zum Nachdenken. Das schaffen nur die guten Romane.

Der Vater, Chang, war nicht jemand, der nicht sprach, sondern jemand, dem niemand zuhörte. (S. 30) Eine traurige Figur mit viel Arbeit, wenig Kontakten nach außen. In der eigenen Familie fand er keine Zuneigung, von der viel jüngeren deutschen Frau schon gar nicht, aber auch nicht von den drei gemeinsamen Töchtern. Es bleibt ein Rätsel, warum diese Frau diesen Mann geheiratet hat.

Von den zwei Schwestern erzählt SN hier wenig. Dafür spielt das Ballett eine große Rolle. Ich habe noch nie so viel Desillusionierendes über Ballett gelesen. Vom ständigen Hunger und den deformierten Füßen der Frauen. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass sich das nur Sadisten anschauen. Oder dass die Erfinder und Trainer Freude am Quälen ihrer Schützlinge empfinden.

Aber für Sigrid bedeutete das Ballett „Teil der Welt zu sein und sich ihr gleichzeitig zu entziehen.“ (S. 125) Diese wunderbare Möglichkeit zur Alltagsflucht bot ihr diese Kunst.

Dann, zum Schluss, kommt die Liebe und sie ist kompliziert. Erfüllung im herkömmlichen Sinn kann es nie geben, das ist von Anfang an beiden klar. Vadim ist verheiratet und eine Trennung von der Frau kommt nicht in Frage. Hier ist ganz viel Illusion, Schönfärbung und ganz, ganz wenig Realität im Spiel. Aber ist die Liebe nicht immer so?

Fazit: Sehr lesenswert, wenn man auf kontinuierliche Handlung verzichten kann. Gegen den Strich gebürstet eben. Aufpassen: mit viel Inhalt zwischen den Zeilen. Vier Sterne.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Eine schwere Bürde

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In ihrem autobiographischen Roman „Eine Feder auf dem Atem Gottes“ gibt uns Sigrid Nunez Einblicke in ihre Kindheit und Jugend in New York. Ihre Eltern lernten sich in Deutschland kennen, ihr Vater ein ...

In ihrem autobiographischen Roman „Eine Feder auf dem Atem Gottes“ gibt uns Sigrid Nunez Einblicke in ihre Kindheit und Jugend in New York. Ihre Eltern lernten sich in Deutschland kennen, ihr Vater ein chinesisch-südamerikanischer Soldat, die Mutter aus Süddeutschland. Eigentlich passen sie überhaupt nicht zusammen, trotzdem heiraten sie und ziehen in die USA.
Im ersten Kapitel beschreibt die Autorin ihren Vater, der ihr zeitlebens fremd blieb. Er lernte nie richtig Englisch, einer von vielen Gründen, warum die Mutter auf ihn herabsah. Er arbeitete hart, aß alleine, verbrachte seine knapp bemessene freie Zeit so gut wie nie mit der Familie, kurzum, er blieb ein Fremder. Eine Tatsache, die Sigrid Nunez als Erwachsene schmerzt, da der Vater früh starb und sie so nie die Gelegenheit hatte, das Verpasste nachzuholen.
Die Ehe der Eltern war unglücklich, was für die Kinder sicher eine schwere Bürde darstellt. Die Mutter trauerte noch lange Deutschland und ihrer Jugendliebe nach, die sie regelrecht verklärt. Sigrid wendet sich bald dem Ballett zu und findet darin große Befriedigung, auch wenn sie nicht talentiert genug ist, eine große Ballerina zu werden. Das Kapitel, das den Titel des Buchs trägt und in dem Nunez ihre Faszination mit dem Ballett schildert, hat mich ziemlich befremdet, da ich nicht nachvollziehen kann, wie man freiwillig blutige Zehen und Schmerzen auf sich nimmt, nur um Spitzentanz zu beherrschen und auf der Bühne zu stehen. Den Balletttänzerinnen wird außerdem nahegelegt, so gut wie nichts zu essen, um ihre mädchenhafte Figur zu behalten: institutionalisierte Magersucht. Wahrscheinlich hat sich bis heute nichts daran geändert. Ein für mich sehr verstörendes Kapitel.
Im letzten Kapitel ihres Buchs beschreibt die Autorin ihre Affaire mit dem russischen Einwanderer Vadim, den sie durch ihre Tätigkeit als Englischlehrerin kennenlernt. Von Anfang an ist klar, dass er verheiratet ist und seine Frau nicht verlassen wird. Es ist eine leidenschaftliche Beziehung zu einem Mann mit äußerst zwielichtiger Vergangenheit, wie sie nach und nach feststellt.
Nunez erzählt mit schonungsloser Offenheit aus ihrer Jugend, selbst wenn sie dabei nicht immer in einem guten Licht dasteht. Obwohl mich manches in diesem Buch befremdet und sogar abgestoßen hat, fand ich den Roman faszinierend und lesenswert.

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