Cover-Bild Brillanter Abgang
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.08.2021
  • ISBN: 9783839268667
Alexander Hoffmann

Brillanter Abgang

Der unglaubliche Coup eines Antiquitätenhändlers
Was tun, wenn man auf seinem Konto plötzlich 200 Millionen Euro vorfindet, die einem nicht gehören? Der insolvente Antiquitätenhändler Hans Bäumler aus Frankfurt am Main traut seinen Augen nicht, als sein Kontostand über Nacht neunstellig geworden ist. Er nutzt die Chance und taucht mit seiner neuen Freundin Tonja, einer feurigen Kroatin, und den 200 Millionen an der Adria unter. Doch dann gibt es ungeahnte Probleme, und sogar die Mafia ist hinter ihm her. Bäumler fällt von einer Überraschung in die andere. Von wegen reich und glücklich …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2021

Ein temporeicher Krimi, der mich gut unterhalten hat

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Was tun, wenn plötzlich 200 Millionen Euro auf dem eigenen Konto landen? Abheben oder die Bank informieren? Vor genau diesem Dilemma steht der insolvente Antiquitätenhändler Hans Bäumler aus Frankfurt ...

Was tun, wenn plötzlich 200 Millionen Euro auf dem eigenen Konto landen? Abheben oder die Bank informieren? Vor genau diesem Dilemma steht der insolvente Antiquitätenhändler Hans Bäumler aus Frankfurt am Main. Seine neue Freundin, die Kroatin Tonja, teilt seine Skrupel nicht und hat in Windeseile einen Plan zur Hand, die Millionen spurlos verschwinden zu lassen. Bäumler steht mit offenen Mund da und lässt Tonja gewähren.

Hans Bäumler, eher ein „Bewahrer“ denn ein „Loslasser“ (so sein Selbstbild) muss nun auf vieles verzichten: auf Frankfurt, auf seinen Jaguar, seinen Antiquitätenladen und seine Identität als Hans Bäumler. In Zukunft wird er in Kroatien leben, zuerst im kleinen Dorf von Tonja, dann in Opatja, dem ehemaligen Abazia, dem mondänen Kurort der Donaumonarchie, einen verbeulten Franzosen fahren und einen neuen Namen haben. Ist das alles die 200 Millionen Euro wert?

Meine Meinung:

Autor Alexander Hoffmann nimmt mit diesem Wirtschaftskrimi eine ganze Branche auf die Schaufel. Als Leser will man gar nicht so genau wissen, wie oft so etwas passiert. Es scheint, als ob die deutsche Rechtslage den Empfang einer solchen Fehlbuchung toleriert. „Im guten Glauben“ eine solche Summe zu erhalten und vor allem zu behalten? Also ich hätte da Skrupel. Immerhin, Tonja gibt einen Teil für ihr Dorf aus und bietet den Bewohnern eine neue Perspektive, indem sie die stillgelegte Fabrik wieder eröffnet.

Das Tempo in diesem Krimi ist recht hoch, sodass einem bei den vielen Transaktionen mit denen das Geld hin und her jongliert wird, fast schwindlig wird.

Mehrmals musste ich über die toughe Tonja und den eher behäbigen, gutgläubigen Hans schmunzeln. Kurz habe ich befürchtet, dass Tonja mit dem Geld durchbrennt.

Gut gefallen hat mir auch der zweite Erzählstrang, der in der Bank spielt. Der Geschäftsführer schreibt lieber die 200 Millionen ab, bevor seine eigenen krummen Machenschaften ans Tageslicht kommen. Ich gehe davon aus, dass es hier ein reales Vorbild gibt/gegeben hat.

Fazit:

Ein temporeicher Krimi, der zeigt, dass auch im Bankensektor nicht alles Gold ist, was glänzt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gebe deshalb 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.08.2021

Spannender Einblick in ein fremdes Land

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Bei diesem Buch hat mich zuerst das Cover gelockt, dann der Klappentext. Die Prämisse klang originell und spannend und ich hoffte, einen mitreißenden Wirtschaftskrimi zu bekommen. Das hat das Buch nicht ...

Bei diesem Buch hat mich zuerst das Cover gelockt, dann der Klappentext. Die Prämisse klang originell und spannend und ich hoffte, einen mitreißenden Wirtschaftskrimi zu bekommen. Das hat das Buch nicht ganz erfüllt, aber dafür hat es in anderen Aspekten sehr überzeugen können, so dass ich am Ende doch zufrieden war.


Fremdes Land, fremde Kultur

Obwohl bereits der Klappentext verrät, dass Kroatien eine Rolle spielen wird in diesem Roman, war ich doch überrascht, wie schnell und vor allem wie intensiv wie dieses Land kennenlernen. Während mir zumindest Kroatien nur als Urlaubsland anderer Deutscher bekannt ist, sehen wir hier eine Seite, die den meisten Touristen wohl verborgen bleibt. Ein Land, das noch immer darum kämpft, wieder richtig auf die Beine zu kommen, wo die Einwohner den letzten Krieg längst nicht vergessen haben und viele nicht wissen, was die Zukunft bringt. Jenseits der Adria, jenseits von Zagreb scheint das Leben stehen geblieben zu sein, und wir bekommen als Leser hier einen kleinen Einblick, wie sich das anfühlen mag.

Auch wenn die meisten Bewohner des kleinen Dorfes, in dem sich ein Großteil der Geschichte abspielt, kaum mehr als Stereotypen sein dürften, gelingt es dem Autor doch, sie alle so authentisch darzustellen, dass man sich die Dorfgemeinschaft schnell vorstellen kann. Alte Bräuche, knurrige, aber loyale Männer, zielstrebige Frauen – das alles ist charmant, gerade weil die Trostlosigkeit so schonungslos beschrieben wird.


Der Krimi läuft eher nebenher

Nachdem also der Protagonist auf anraten seiner kroatischen Freundin mit den 200 Millionen Euro das Weite gesucht hat, dauert es nicht lange, bis die Bank den Fehler bemerkt und anfängt zu ermitteln. Faszinierend war hier, dass der Roman erneut überraschen konnte: Anstatt sich mit dem Zahlungsverkehr zu beschäftigen, um die Spur des verschwundenen Geldes nachzuverfolgen, erleben wir mit, wie der Bankier, der ursprünglich die Sache entdeckt hat, plötzlich in ein ganz anderes Hamsterrad gerät. Als Leser wird man natürlich sofort misstrauisch, doch der Bankier braucht einige Zeit, bis er aufwacht. Auf diese Weise wird Korruption und Bestechung plötzlich greifbar, denn wir erleben es hautnah mit.

Natürlich werden auch Hans und Tonja verfolgt – die Mafia wird bereits im Klappentext erwähnt. Hier zeigt sich, dass Spannung meist dort entsteht, wo es eine unbekannte Größe gibt. Lange Zeit ahnen wir, dass den beiden Gefahr droht, doch wir kennen den Verfolger nicht wirklich. Das Geld ist immer wieder Grund für Streitigkeiten, doch erst am Ende wird es tatsächlich gefährlich. Während Tonja, die selbst einmal für eine Bank und für eine Anwaltskanzlei gearbeitet hat, mehr oder weniger professionell mit dem neuen Reichtum umgeht, sind wir immer bei Hans, der sich eigentlich jeden Schritt des Weges überfordert fühlt – und entsprechend unsicher wird, als plötzlich die Rede von der Mafia ist.

Trotz allem fehlt diesem Aspekt des Romans echte Spannung. Hans ergreift zu wenig Initiative, Tonja scheint zu abgebrüht, als dass mir ein wirkliches Mitfiebern mit den beiden Charakteren möglich wäre. So ist zwar der Plot selbst interessant und die Suche nach dem Geld seitens der Bank durchaus spannend, aber das, was mich wirklich fesselt, die Figuren, bleiben ein wenig zu blass.


Fazit

Der Roman „Brillanter Abgang“ von Alexander Hoffmann besticht durch sehr gute Recherche und Kenntnis der Wirtschaft, ebenso wie durch eine überzeugende Darstellung eines fremden Landes und einer fremden Kultur. Wenn man mit der Erwartung rangeht, neben einem Spannungsroman auch Einblicke in die kroatische Kultur zu erhalten, ist dieses Buch ein echter Schatz. Leider fehlte am Ende die Spannung, um die Jagd nach dem Geld wirklich mitreißende zu gestalten. So lebensnah die Nebenfiguren auch wirken, so distanziert bleibt man doch von den Hauptpersonen, worunter die Spannung leidet. Trotzdem habe ich diesen Roman sehr genossen und die vielen Überraschungen und Wendungen Seite um Seite verschlungen.

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